Thailand Zwei Emanzen in Thailand

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        #611  

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Christel hatte es für einen Moment die Sprache verschlagen. Unfähig auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen, saß sie einen Moment da. Nur langsam beruhigte sie sich.

”Aber das ist alles nicht wahr, was da geschrieben steht. Uns wurde übel mitgespielt!”

”Wissen Sie, das spielt jetzt nur noch eine untergeordnete Rolle. Nachdem Sie auch noch vom Zoll bei dem Versuch erwischt wurden, Arzneimittel nach Deutschland zu schmuggeln, sind sie definitiv für unsere Einrichtung nicht mehr tragbar. Und schon gar nicht unter dem Umstand, dass sie sich wahrscheinlich auch noch prügeln!”

Christel hatte zwar versucht, ihr Veilchen zu überschminken, aber bei der Intensität war das einfach unmöglich.

”Ihre persönlichen Sachen sind bereits zusammengepackt. Ich werde sie jetzt noch persönlich hinausbegleiten. Im Übrigen erteile ich Ihnen mit sofortiger Wirkung Hausverbot! Sie sind eine Schande für unsere Zunft!”

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren erhob sich ihr nun ehemaliger Chef und deutete ihr mit bestimmter Geste an, ihm zu folgen. Vor der Tür stand bereits der hämisch grinsende Feuerdrachen, hielt ihre eine Plastiktüte unter die Nase und feixte sie an.

In diesem Moment verlor Christel die Beherrschung. Mit einem unnatürlichen Aufschrei stürzte sie sich auf Rita. Die war vollkommen überrascht, schaffte es gerade noch, einen Schritt zu Seite zu machen. Christel hatte ihre Hand zum Schlag erhoben. Aber durch Ritas Zurückweichen kratzten anstatt einer Ohrfeige nur ihre Fingernägel über Ritas Wange auf der sich sofort 3 blutige Streifen bildeten. Ihr ehemaliger Chef warf sich mit dem ganzen Gewicht seines Körpers gegen Christel, die sofort zu Boden stürzte. Es gelang ihm allein durch sein Gewicht Christel am Boden zu fixieren. Mittlerweile waren durch den Lärm angezogen mehrere Kollegen erschienen und beobachteten diese Szene. Einige hatten nach ihren Handies gegriffen und zeichneten auf, was da soeben geschah. Irgendjemand hatte wohl die Polizei verständigt denn von draußen drang sich langsam näherndes Sirenengeräusch herein.

Rita hatte sich zwar etwas erholt, war aber durch den plötzlichen Angriff von Christel immer noch geschockt. Langsam ließ die Wirkung des Adrenalins nach und sie begann den Schmerz ihrer Verletzung an der Wange zu spüren. Eine Kollegin reichte ihr ein Tempo, das sie auf ihre blutenden Wange presste.

”Du drogensüchtiges Miststück, dafür wirst du dich zu verantworten haben!”

Mittlerweile waren zwei Polizeibeamte eingetroffen. Christel, die sich immer noch wehrte und eine Verwünschung nach der anderen ausstieß, wurden Handschellen angelegt. Der ehemalige Chef erklärte den Polizisten den Ablauf der Ereignisse und wie es dazu gekommen war. Es dauerte noch etwa 20 Minuten, bis die Sachverhalte geklärt und Rita erstversorgt war. Christel wurde von den beiden Beamten zum Wagen geführt. Auf sie würden wohl einige Anzeigen zukommen.
 
        #612  

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Die Fahrt nach Pattaya verlief für Chris und Benny wie gewohnt ruhig und gegen 14 Uhr waren sie in ihrem Hotel.

”So Benny, heute ist Christels großer Tag. Sie dürfte wohl gerade wieder ihre Arbeit antreten. Aber ich denke, wir werden uns jetzt erst einmal der Dankbarkeit unserer Mädchen hingeben müssen. Da führt wohl kein Weg dran vorbei.”

Som und Aeow hatten sich im Bad umgezogen und standen nur spärlich bekleidet vor Chris und Benny. Chris und Benny sahen sich schmunzelnd an und klatschten sich die Hände ab.

Zusammen mit ihren Mädchen verbrachten Chris und Benny noch eine entspannte Restwoche. Sie entfernten die Installation in den beiden Zimmern und bedankten sich bei Khun Somsak mit einer großzügigen Geldspende für seine Bereitschaft ihnen zu helfen. Sie erledigten noch alle notwendigen Einkäufe für die Mädchen und verbrachten viel Zeit damit, sie auf ihren bevorstehenden Besuch in Deutschland vorzubereiten. Knapp eine Wochen nach Christel und Wilma traten die Vier ihren Rückflug nach Deutschland an. Für Som und Aeow war es das erste Mal, dass sie Thailand für eine längere Zeit verließen und sie waren doch etwas aufgeregt.

In Deutschland angekommen war das erste, über das sie sich beschwerten, das Wetter. Zwar war es schon Frühling und die Temperaturen waren für deutsche Verhältnisse recht angenehm, aber im Gegensatz zu Thailand herrschte eine Differenz von fast 20 Grad. Am ersten Abend gingen sie gemeinsam aus, machten eine kleine Stadtrundfahrt und präsentierten den beiden Mädchen erste Einblicke in einen gewöhnlichen Alltag. Sie ließen es allerdings ruhig angehen, die Zeitumstellung und der Jetlag taten ihr Übriges und nach einem Abendessen in ihrem bevorzugten Restaurant ließen sie den Abend recht unspektakulär ausklingen.

Chris und Benny waren selbstverständlich recht neugierig, wie sich ihr weiterer Plan entwickelt hatte. Benny verfügte über ein paar Kontakte zu Frauen, die ihrerseits wiederum Kontakte zu Arbeitskollegen von Christel hatten. Am Tag nach ihrer Ankunft traf sich Benny mit Chris und präsentierte ihm stolz eine ältere Ausgabe der Bildzeitung mit dem Artikel über Chris-tel und Wilma. Chris wusste ja, dass Benny Redundanz in seine Pläne hatte einfließen lassen. Der Tip und Der Farang, zwei vorwiegend in Pattaya erhältliche, deutschsprachige Boulevardblättchen, hatten ebenfalls kurz über die Inhaftierung von Wilma und Christel berichtet. Benny hatte sich 4 Exemplare beschafft und sie unmittelbar nach ihrem Erscheinen einmal an Christels Chef und einmal an einen befreundeten Redakteur der lokalen Agentur der Bildzeitung geschickt, in der Hoffnung, dass die Resonanz darauf entsprechend ausfallen würde beziehungsweise ausgefallen ist.
 
        #613  

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”Nun, Benny, wie ist es Christel nach ihrer Rückkehr ergangen?”

”Unsere Aktion ist perfekt gelaufen und war ein voller Erfolg. Es scheint so, als hätte eine höhere Macht zudem noch ihre Finger im Spiel gehabt. Bei der An-kunft am Flughafen ist Christel gefilzt worden. Die Zöllner hatten eine Box mit 50 Kamagra-Tüten in ihrem Koffer entdeckt. Christel muss wohl etwas ausgefallen worden sein. Soweit ich es gehört habe, wird sie sich zum einen wegen ihres Verhaltens gegenüber den Zollbeamten und zum anderen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Handels mit dem Jelly zu verantworten haben.”

Chris amüsierte das, was Benny ihm gerade erzählt hatte, herzlich.

”Das hat diese Schlampe verdient. Im Übrigen bin ich nun doch froh, dass wir nichts gegen Wilma unternommen haben. Ich glaube, dass sie wieder eine normale Frau geworden ist. Das hat sie ja letztendlich ihrem Aufenthalt in Pattaya zu verdanken.”

”Warte, Chris, das ist ja noch nicht alles! Als Chris-tel am Montag zur Arbeit ist, wurde ihr von ihrem Chef fristlos gekündigt! Klar, es machte ja die Runde, was Christel in Thailand so alles verbrochen hatte. Am Flughafen hatte sie auch noch das Pech, auf gerade die Kollegin zu stoßen, die sie am wenigsten ausstehen konnte. Und die hat natürlich mitbekommen, was sich am Zoll abgespielt hatte. So lag für ihren Chef noch ein weiterer Grund vor, ihr fristlos zu kündigen. Chris-tel hat das wohl nicht verkraftet. Als sie ihre Kollegin, die sie verpfiffen hatte, nach ihrer Kündigung sah, ist sie ausgerastet und hat sie angegriffen und geschlagen. Das hat ihr eine zusätzliche Anzeige wegen Körperverletzung eingebracht!”

”Nun, verdient hat sie es ja. Wenn ich bedenke, welche schrägen Pläne sie mit mir hatte, geschieht es ihr ganz recht. Sie wird in Zukunft wohl eher damit beschäftigt sein, ihr eigenes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, als sich um solche Sachen zu kümmern, die mir das Leben schwer machen würden. Wenn sie es denn überhaupt schafft.”

”Was meinst du, wann sollen wir Christel etwas Erleuchtung verschaffen? Ich würde gerne ihr Gesicht sehen, wenn es ihr dämmert, wenn sie die Zusammenhänge begreift.”

”Na, wir wissen doch, wo sie immer aushängt. Und jetzt, wo sie erst einmal ohne Arbeit ist, wird sie mit Sicherheit in einer ihrer Lieblingskneipen sein. Ich denke wir werden das am demnächst mal in Angriff nehmen. Mit der Klatsche der Erkenntnis wird sie dann mit Sicherheit eine erbauliche Woche haben!”
 
        #614  

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Wilma hatte es tunlichst unterlassen, sich nach ihrer Rückkehr bei Christel zu melden. Am späten Montag erhielt sie einen Anruf von einer Freundin, die ebenfalls einen losen Kontakt zu Christels Bekanntenkreis hatte. Von ihr hatte sie erfahren, dass Christel unter dramatischen Umständen ihren Arbeitsplatz verloren hatte und am Abend mit einem Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert worden ist.

Wilma hatte seit ihrer Rückkehr des öfteren das Bedürfnis, mit Benny zu sprechen. Allerdings erreichte sie nur seine Mailbox. Sie übte sich in Geduld und hoffte, dass er sich bei ihr melden würde. Zwar bekam sie jede Menge Anrufe, viele ihrer Freunde meldeten sich bei ihr. Es hatte sich ja wie ein Lauffeuer herumgesprochen, was ihnen in ihrem Urlaub widerfahren war. Und die Neugier wollte gestillt werden und so war ihre Bereitschaft hoch, jedem den es interessierte zu erklären, was sich abgespielt hatte.

Als am Donnerstag das Telefon klingelte, sah sie im Display, dass es Christel war die sie anrief. Eigentlich hatte Wilma noch keine Lust mit Christel zu reden. Aber lange Jahre der Freundschaft ließen sich doch nicht innerhalb weniger Tage einfach aus dem Sinn streichen.

”Hallo Christel, was gibt es?”

Wilma blieb dennoch betont sachlich und kühl. ”Du hast es sicher schon mitbekommen. Ich bin entlassen worden. Mein Chef hat irgendwie Wind von der ganzen Sache bekommen. Ich habe keine Ahnung, wie diese Geschichte bei der Bildzeitung landen konnte. Aber diese schmierigen Journalisten veröffentlichen ja so ziemlich jeden Mist ohne die Sachverhalte zu verifizieren. Vermutlich hat diese rothaarige Schlampe auch noch ihren Senf dazugegeben und die Sache mit dem Zoll herumgetratscht. Aber der habe ich es dann gegeben und ihr eine gescheuert!”

”Christel! Stopp!”

Wilma hatte die ersten Sekunden des Wortschwalls mitbekommen und dann auf Durchzug gestellt. Es nervte sie ganz einfach, dass Christel scheinbar vollkommen in ihrer Art zu denken festgefahren war. Christel verstummte einen kurzen Augenblick und Wilma nutzte die Chance.

”So, jetzt hör mir mal zu! Es war deine dumme Idee und ich war auch noch blöd genug, mich von dir da mit hereinziehen zu lassen. Du scheinst wohl immer noch nicht begriffen zu haben, dass dieser ganze Mist auf deine Kappe geht!”

”Wilma, du scheinst es nicht zu begreifen! Wir haben das ganze zusammen eingefädelt. Zugegeben, wir haben etwas Pech gehabt und....”

”Christel! Hör mir zu! Nicht wir haben Pech gehabt, sondern du!”

Christel schien Wilmas Einwand gar nicht mitbekommen zu haben und sprach einfach weiter.

”....mich hat dies fast 50.000 Euro gekostet! Vergiss auch nicht, dass ich einen Teil dazu beigesteuert habe, dass du früher aus dem Gefängnis gekommen bist als ich. Aber Schuld ist nur dieser Wichser von Ex-Mann. Und da kannst du Gift drauf nehmen, dass wir uns das Geld von dieser Flachpfeife zurückholen!”

Wilma war sprachlos über das, was Christel da von sich gab. Sie schien sich in ihrer kleinen Welt eingeschlossen zu haben und die veränderte Beziehungssituation zwischen ihnen überhaupt nicht realisiert zu haben. Übergangslos ist sie von der Ich-Form ins Wir gewechselt, so, als würden sie nach wie vor zusammen Pläne aushecken.

”Ich habe auch schon einen Plan, wie wir das um-setzen können. Ich hatte am Sonntag einen Traum und genauso machen wir...”

Wilma hatte die Nase voll von diesem Geschwafel und einfach die Verbindung unterbrochen. Christel würde wahrscheinlich noch eine Zeit lang einen Monolog mit dem Hörer führen, ehe sie realisierte, dass die Leitung schon längst tot war.
 
        #615  

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Andererseits hatte das Telefonat Wilma endgültig Klarheit geschaffen. Christel hatte sie definitiv abgehakt. Sie blockierte die Telefonnummer von Christel. Wilma hatte keinerlei Lust auf einen weiteren Kontakt zu ihr. Mit dem heutigen Tag hatte sie das Kapitel Christel ad acta gelegt. Christel würde sich woanders Beistand suchen müssen und Wilma hoffte inständigst, dass Benny sich bei ihr melden würde.

Am späten Freitagabend bekam sie den lange ersehnten Anruf.

”Hi Wilma! Was gibt es denn so Dringendes, dass du mich so derart intensiv um einen Rückruf bittest?”

”Hallo Benny, schön, dass du zurückrufst. Ich habe Gesprächsbedarf mit dir. Es ist wirklich dringend!”

”Hm, was gibt es denn. Sag nicht, dass du mich vermisst!”

”Um ehrlich zu sein, tue ich das. Aber es geht da um ein paar wichtigere Dinge, einmal natürlich auch um unsere Vergangenheit. Da möchte ich einiges ins Lot bringen. Mir sind da in den letzten Wochen einige Lichter aufgegangen. Keine Angst, das Kapitel Ehe ist für mich abgeschlossen. Ich möchte aber einige Dinge mit dir besprechen. Und ich möchte auch, dass Chris mit dabei ist. Es geht nämlich auch um ihn!”

”Gut, einverstanden. Ich rufe Chris an und werde dich dann zurückrufen. Wirst du am Sonntag Zeit haben?”

”Ja, Sonntag Nachmittag wäre okay. Ich habe nichts vor! Wir können und dann in unserem Bistro treffen. Bist du damit einverstanden?”

Aus Intuition heraus hatte Wilma diese Location gewählt. In dem Bistro hatte sie Benny damals kennengelernt. Die Umgebung war ihnen somit beiden vertraut und mit angenehme Erinnerungen verbunden.

”Ja, das geht in Ordnung. Ich rufe Chris an und melde mich, sobald wir wissen, wann wir uns treffen können.”

Wilma war erleichtert. Unbewusst hatte sie diese klamme Angst verspürt, abgewiesen zu werden. Benny hatte zugesagt und sie kannte ihn gut genug um sich sicher zu sein, dass er diese Zusage einhalten würde. Umso mehr war sie überrascht, als knapp 30 Minuten später ihr Telefon erneut klingelte und sie im Display Bennies Nummer erkannte.

”Hi Benny, ich hoffe, du hast es dir nicht anders überlegt. Mir ist wirklich an einer Aussprache gelegen.”

In ihrer Stimme schwang ein winziger Unterton Verunsicherung mit.

”Nein Wilma, es geht alles in Ordnung. Wir treffen uns am Sonntag um 15 Uhr. Chris ist mit dabei und noch zwei weitere Personen.”

Wilma wurde hellhörig.

”Was für zwei weitere Personen? Warum kommt ihr nicht alleine? Ich denke, wir haben etwas Privates zu besprechen.”

”Wilma, das ist mir und auch Chris klar. Und genau deshalb werden wir zu Viert kommen. Ach, noch etwas, mach dir keine Sorgen! So, ich muss jetzt los. Wir sehen uns am Sonntag!”

Benny hatte aufgelegt ohne Wilma, deren Neugier nun geweckt war, auch nur eine Andeutung zukommen zu lassen. Obwohl sie wusste, dass Benny in der Regel meinte, was er sagte, breitete sich in ihrem Bauch ein Gefühl ungewisser Spannung aus.
 
        #616  

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Chris und Benny waren mit Som und Aeow unterwegs und hatten sich in ein kleines Restaurant begeben. Benny hatte Chris von Wilmas Anruf erzählt und nach einer kurzen Diskussion hatten sie sich dazu entschlossen, das Gespräch mit Wilma zu suchen. Beide und auch ihre Mädchen hatten wohl erkannt, dass mit Wilma eine Veränderung vorgegangen ist und ihr weiteres Vorgehen untereinander abgesprochen.

In Wilma bohrte die Ungeduld. Die Andeutungen von Benny ließen ihr einfach keine Ruhe. Es war allerdings nicht diese quälende Gefühl das einem zu erwartenden unangenehmen Ereignis vorausging. Sie verspürte eine positive Spannung und das bescherte ihr zumindest eine aufgehellte Laune.

Wilma schaltete ihren Laptop ein. Ihr Skype startete mit dem Hochfahren und war sofort automatisch online. Fast unmittelbar darauf schaltete sich das Video ein und Wilma sah Christels Gesicht.

”Wilma, was soll das? Warum gehst du nicht mehr ans Telefon? Ich muss unbedingt mit dir unseren Plane erläu....”

Wilma hatte mit Erschrecken Christels Gesicht wahrgenommen und instinktiv mit einem schnellen Mausklick die Verbindung unterbrochen. Christel sah furchtbar aus, ihre Haare sahen zerzaust aus und unter den Augen hatte sie dicke Ränder. Wilma benötigte ein paar Sekunden, einmal um sich vom Schock durch Christels verwahrlostes Äußeres zu erholen und zum anderen, um den Ärger über sich selbst zu verdrängen, dass sie vergessen hatte, die automatische Rufannahme durch Skype abzuschalten und Christels Kontakt zu löschen.

Ein paar weitere Mausklicks später war Christels Kontakt gelöscht und blockiert. Wilma hatte sich emotional mittlerweile so weit von Christel entfernt, dass ihr diese Handlungen nicht das Geringste ausmachten. Sie befürchtete allerdings, dass es Christel nicht auf sich beruhen lassen würde, schon gar nicht in dem verwirrten Zustand, in dem sie sich derzeit anscheinend befand.

Christel tobte, sie war außer sich.

”Wie kommt diese blöde Tussi bloß dazu, mich mitten im Gespräch einfach zu unterbrechen? Was hab ich ihr getan, dass sie nicht mehr mit mir reden will?”

Wieder nahm Christel eine Schluck aus der Rotweinflasche. Nach ihrer Kündigung hatte sie sich einfach gehen lassen, war wütend darüber, dass Wilma keinen Kontakt mehr zu ihr haben wollte, sie, die einstmals ihre beste Freundin war. Auch andere Freunde hatten sich von ihr zurückgezogen.

”Alles nur wegen diesem scheiß Wichser! Aber warte, dir werde ich es noch zeigen!”

Erschöpft und betrunken ließ Christel sich auf ihrer Couch nieder. Der Alkohol hatte ganze Arbeit geleistet. Christel glitt zur Seite, die Flasche mit dem Rotwein rutschte ihr aus der Hand und sie spürte nur noch eine unsagbare Schwere, die auf ihr lastete. Erschöpft schloss Christel die Augen und nur wenig später verrieten tiefe Atemzüge, dass Christel eingeschlafen war.

Wilma fühlte sich gut, sie hatte prächtig geschlafen und war erst spät aufgestanden. Sie nahm ein ausgiebiges Schaumbad und dachte in der Wanne zurück an die Erlebnisse in Thailand, insbesondere an Su und Martin. Sie vermisste die beiden, dachte an ihre zärtlichen Stunden und verspürte ein angenehmes Ziehen in ihren Lenden. Wilma hatte Lust, aber sie hatte das Verlangen, ihr Lust zu teilen, nicht alleine zu erleben. In Thailand hatte sie eine neue Freiheit für sich entdeckt und sie hatte sich fest vorgenommen, diese in Deutschland auszuleben.

Das Wasser kühlte schnell ab und Wilma stieg aus der Wanne. Sie genoss ein ausgiebiges Frühstück und überlegte, was sie machen könnte. Sie schaute aus dem Fenster, es war Anfang Mai aber der Himmel war strahlend blau und die Sonne hatte schon genug Kraft, um für angenehme Temperaturen zu sorgen. Wilma hatte Lust, die Sonne auf ihrer Haut zu genießen. Die Freibäder würden erst Mitte Mai öffnen. Aber sie erinnerte sich an einen kleinen Badesee, den sie früher zusammen mit Christel aufgesucht hatte. Ihr Entschluss für heute stand damit fest.
 
        #617  

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Chris und Benny hatten eine ausgedehnte Shopping Tour für diesen Samstag geplant. Nach ihrer Rück-kehr hatten sie ein paar Tage gebraucht, bis sie sich wieder an den anderen Lebensrhythmus gewöhnt hatten. Ihre Mädchen hatten zwar die gleichen Probleme, kamen aber erstaunlich gut damit zurecht. Alle schätzten sich glücklich, dass das Wetter ihnen wohl gesonnen war und der Mai sich von seiner sonnigen Seite zeigte.

Som und Aeow genossen es sichtlich durch die Geschäfte zu pilgern, erfreuten sich an dem reichhaltigen Angebot, hatten allerdings noch ihre Schwierigkeiten mit den Preisen. Chris und Benny mussten an diesem Tag viele Fragen beantworten und sie hatten ausnahmsweise mal richtig Spaß auf einer Shopping Tour wie dieser. Und es machte ihnen nichts aus, von den Mädchen als Packesel missbraucht zu werden. Am späten Nachmittag hatten die beiden dann genug. Chris und Benny führten ihre Mädchen in ein Restaurant um so den Tag ausklingen zu lassen.

”Na, Benny, was meinst du was Wilma von dir möchte? Sie scheint ja einen ziemlichen Druck aufgebaut zu haben. Lass dich bloß nicht von ihr um den Finger wickeln.”

Benny warf Chris einen seltsam anmutenden Blick zu, gerade so, als würde er Chris nicht mehr für normal halten.

”Chris, ich muss doch sehr bitten. Glaubst du allen Ernstes, ich würde meinen Platz im Paradies wegen Wilma aufgeben? Zugegeben, Wilma ist ja attraktiv. Aber einem Vergleich mit unseren Mädchen ist sie nun mal nicht gewachsen. Oder würdest du einen rassigen Sportwagen gegen eine Dampfwalze eintauschen?”

Beide mussten ob dieses überzogenen, aber in der Analogie treffenden Vergleiches laut lachen. Som und Aeow hatten nicht verstanden, was Chris und Benny geredet hatten und sahen die Beiden etwas verständnislos an. Chris übersetzte es und Som und Aeow stimmten in das Lachen ein.

”Okay, Ladies, tonight we wanna go into a disco. You have enough fashion already!”

Chris und Benny hatten diesen Abend schon im Vorfeld geplant und es würde ihr erster Abend im Nachtleben in Deutschland sein. Mit Sicherheit nicht zu vergleichen mit dem, was Pattaya zu bieten hatte. Im Vergleich zu den Discos in Pattaya kamen ihnen die hiesigen Discos vor wie eine Restmüllverwertung, zwar etwas übertrieben und nicht immer treffend, aber wer durch Pattaya verwöhnt war, der hatte nun einmal seine eigene Sichtweise. Aber sie hatten sich vorgenommen, den Mädchen so viel Abwechslung zu bieten wie möglich und das würden sie am heutigen Abend bezogen auf das Nachtleben umsetzen.
 
        #618  

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Member hat gesagt:
Nicht so voreilig, Eile mit Weile.....:mrgreen:
oh my gulay. Warum hab ich die story erst jezt gefunden?

Das Schöne ist, dass es da jetzt so viele mögliche Handlungsstränge geben kann.
DANKE
 
        #619  

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Member hat gesagt:
Warum hab ich die story erst jezt gefunden?

Ich hatte mir eine Auszeit gegönnt. Aber schön, dass es dich hierhin verschlagen hat. Viel Spaß beim Lesen.
 
        #620  

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Member hat gesagt:
Ich hatte mir eine Auszeit gegönnt. Aber schön, dass es dich hierhin verschlagen hat. Viel Spaß beim Lesen.

Konnte gestern gar nicht aufhören, aber um 1am hab ich dann doch unterbrochen.;)
 
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