Da die letzten drei vollen Tage nur wenig Neues brachten, beschränke ich mich auf Ausschnitte und fasse die mal in einem Beitrag zusammen.
Tag 15:
Am Morgen sprach ich mit Knackarsch ab, noch einen weiteren Mitbring-Auftrag anzugehen. Eine Freundin wollte Kokosnussöl, was man für Haut und Haare nutzen kann. So weit so gut, ich holte meine Kleine am frühen Nachmittag ab, um mit ihr in den Tesco zu fahren, wo wir bereits zu Beginn meine SIM-Karte besorgt hatten. Dort angekommen wollten wir uns erstmal für die ungeheure Shopping-Tour, die uns bevorstand, stärken. Also hockten wir uns in ein gut klimatisiertes Eis-/Cafe. Für mich gab es einen Vanillemilchshake, für den kleinen Nimmersatt ein fettes Stück Schokotorte und einen Trank der Sorte "Megasüß". Nachdem ich einen Bissen probieren durfte, musste ich mich für die dekorierte Cocktailkirsche opfern, die anscheinend nicht ihrem Geschmack entsprach. Ehrlich gesagt, mag ich die Dinger auch nicht besonders, aber ich bin ja der Mann...ugga ugga. Wir nahmen also die kalorienarme Zwischenmahlzeit zu uns und Knackarsch erklärte mir, wo ich das Kokosnussöl bekommen würde. "Ok, einmal zum Horizont...abklatschen...und zurück"
Nee, angeblich war der Laden nur einmal um die Ecke. Also dackelte ich kurz los und fand hinter der angesprochenen Ecke eine Apotheke. In einem Regal gab es auch das Kokosnussöl, soweit ich das anhand der Bilder und wenigen modernen lateinischen Schriftzeichen erkennen konnte. Zack, ab damit zur Kasse. "Brauch ich ja wohl nicht fragen, ob das für Haut und Haare verwendbar ist, wenn es in einer Apotheke steht. Die werden ja wohl kaum Kokosfett zum Braten in Flaschen anbieten." Dennoch fragte ich nach und bekam ein Nicken von der Dame hinter dem Verkaufstresen. Nach erfolgreicher Jagd kehrte ich zu meiner Feuerwache zurück und präsentierte meine Beute. Knackarsch schaute und fing an zu lachen, die Tante in der Apotheke hätte mich über den Tisch gezogen. Das wäre schließlich Kokusnussöl, was man zum Kochen nutzen würde. Nachdem sie sich genügend über den dummen Farang amüsiert hatte, wollte sie mit mir nochmal zu dem Laden gehen und das richtige Zeug holen. Gesagt, getan. Am Tresen packte ich die Flasche aus der Tüte und meine kleiner Bullterrier legte los. Ich verstand zwar kein Wort, aber konnte dennoch so viel "verstehen", dass die Verkäuferin meiner Kleinen den Wind aus den Segeln nahm und ihr wohl erklärte, dass es sich um reines Kokosöl handelte, welches sowohl für die Körperpflege als auch im Essen seine Anwendung finden könnte. Frisch belehrt, packte Knackarsch die Flasche wieder in die Tüte und übersetzte beim Herausgehen das vorangegangene Gespräch in Kurzform. Jetzt war es an mir, sich zu amüsieren...der dumme Farang hat doch das Richtige gekauft. So lachten wir beide und verließen den Tesco wieder.
Tag 16:
Ich hatte zwei Tage zuvor nochmal eine Beutel schmutziger Wäsche in der bereits als positiv vermerkten Wäscherei abgegeben, um schon einige meiner Stoffe zu Verhüllungszwecken frisch gewaschen wieder mit nach Deutschland zu nehmen. Also fuhr ich nach dem Frühstück dort vorbei und bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, wurde mir schon eine Tüte mit der Aufschrift "Knackarsch" (für alle verwirrten: da stand natürlich der richtige Name von meiner Kleinen drauf) überreicht. Und wieder bestätigte sich etwas Gelesenes: Die meisten Thais haben ein super Gedächtnis. Schließlich war ich erst einmal in Begleitung von Knackarsch in der Wäscherei. Die fälligen 100 Baht für 2,5 kg Wäsche inkl. Bügeln und Zusammenlegen zahlte ich gerne zuzüglich eines Tips. "Bei dem Preis und Service würde ich zuhause keine eigene Waschmaschine und Trockner unterhalten!"
Abends war ich nochmal im Salathai, um mich genussvoll satt zu essen. Für den letzten Abend hatte ich mit meiner Kleinen ausgemacht, gemeinsam in einem Steakrestaurant zu dinieren.
Tag 17:
Wie verabredet, gingen wir abends in ein australisches Restaurant schräg gegenüber des Barkomplexes. Knackarsch bestellte sich ein T-Bone-Steak und meine Wenigkeit hielt sich an Surf'n'Turf, dazu ein paar zusätzliche Potato Wedges mit Sour Cream. Das Witzige war, dass die Bedienung ziemlich schlecht Englisch konnte und, als meine Kleine die Bestellung auf Thai abgeben wollte, es sich herausstellte, dass der Typ auch kein Thai konnte.
Als die Potato Wedges auf den Tisch kamen, fragte mich meine Begleitung, was das sei. Ich erklärte und bot ihr an, sich zu bedienen. Nach einer halben Kartoffelecke stand fest: das schmeckt ihr nicht. "Is klar! Schließlich bin ich ja auch die "Kartoffel" von uns beiden!" Nun gut, die Pommes zu ihrem Steak hat sie aber genüsslich verdrückt. Nach unserem Dinner fragte sie, ob sie noch eine Portion Pommes zum Mitnehmen bestellen könnte...für die Mädels an der Bar. Kein Thema für mich, so gingen wir rüber zur Bar mit einer großen Portion Pommes, an der sich die anderen Mädels labten.
Dort verbrachten wir noch den restlichen Abend, flachsten wie an den Abenden zuvor auch wieder rum und Knackarsch fragte mich, ob ich ihr etwas zu ihrem baldigen Geburtstag schenken würde. Auf meine Frage, was sie denn haben wolle, zeigte sie auf ihren Finger und grinste. "If you marry me, I will buy you a diamond ring." scherzte ich zurück. Damit war das Thema von möglicher finanzieller Unterstützung nach meiner Abreise zum ersten Mal -wenn auch im Scherz- angeschnitten und auch gleich wieder abgeschlossen.
Spät in der Nacht packte ich dann meine Siebensachen und wurde langsam ein wenig wehmütig bei dem Gedanken, den mittlerweile über zwei Wochen andauernden Trip auf der Droge "LoS" wieder zu verlassen. Das "I miss you already" seitens Knackarsch war dem nicht gerade entgegenwirkend. Also versuchte ich, es mit Humor zu verarbeiten, und erklärte ihr, dass sie doch nur das länger Schlafen, nicht Arbeiten, die "Sex on the beach" und mein Geld vermissen würde.
Da ich am nächsten Tag bis 13:00 Uhr ausgecheckt haben müsste, aber mein Flug erst um 21:30 Uhr ginge, bot mir Knackarsch an, mich in ihrem Zimmer noch duschen und umziehen zu können. Das empfand ich als sehr schöne Geste, denn damit würde sie mich ja ein bisschen in ihr "Privates" schauen lassen.
Als ich später zum letzten Mal im Bungalow die Augen schloss, ging es mir durch den Kopf:
"ab morgen ändert sich was...ABER ICH WILL DAS NICHT!!!!"