nach Siem Reap/Phnom Penh aufm Landweg

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        #1  

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Hallo allerseits,

aufgrund der neuen Visaregeln in Thailand war es fuer mich an der Zeit, mich um ein *gscheites* Visa zu bemuehen. Wie gut traf es sich da, dass mein Buddy Sausa seine Suedostasienerfahrungen auf Phnom Penh erweitern wollte. Kurzer Blick in den Passport, abgleich mit Sausas Reisedaten, gebongt!!
Da ja Siem Reap und somit das Weltkulturerbe Angkor Wat nur etwa 200 km Luftlinie von meinem Standort liegt, entschied ich mich fuer einen Tripp ueber Land. Der *internationale* Grenzuebergang Chong Sangam befindet sich ca. 20 km von meinem Heimatdorf entfernt. Da ich aber noch etwas meine Reisekasse schroepfen wollte, waehlte ich als Startpunkt den Grenzuebergang Osmach in der Nachbarprovinz Surin.
Dort wollte ich zwei Tage lang in einem der beiden Grenzcasinos zocken und mich nebenbei um einen Transport nach Siem Reap/Phnom Penh bemuehen.

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Hier ein paar schnelle Infos uber das Casino *Osmach Resort*:
Zimmerpreis pro Nacht 1400 Baht inkl. Fruehstueck, die Zimmer sind ok, aber nicht ganz preiswert. Es hat auch nen grosszuegigen Swimmingpool, ich hab da aber nie jemanden plantschen sehn.
Das Casino ist aufgeteilt in eine frei zugaengliche Dattelhalle mit zig einarmigen Banditen, einen grossen, durch Security ueberwachten Casinosaal (Metalldetektor am Eingang) mit 4 Roulette-, 2 Blackjack- und ca. 50 Baccarattischen, sowie einen speziellen VIP-Saal, in dem ausschliesslich Baccarat gespielt wird. Das Publikum besteht zu 99 % aus Thais, auch die einzig gueltige Waehrung innerhalb des Casinos ist der Thaibaht, dies zum Thema Spielen/Zocken ist in Thailand verboten.
Es gibt diverse Promotionmassnahmen, z.B. Tausch von 1000 Baht, dafuer gibts nen Gutschein fuers warme Buffet im hinteren Bereich des grossen Casinosaals (meist leckere, asiatische Koestlichkeiten).
Da ich mich Stunden an einem Blackjacktisch verlustieren kann, entschied ich mich fuer folgende Promotion:
Hinterlege bei Zimmerbuchung ein Deposit von 3000 Baht, tausche im VIP-Bereich Jetons im Gegenwert von 30000 Baht (gibt noch 4 Buffetgutscheine obendrauf) und lass Dir das vom Cashier quittieren. Gegen diese Quittung gibts bei Abreise das Deposit zurueck, das Zimmer waere somit umsonst (abgesehen von den Spielverlusten...).
Einsatz bei Blackjack Minimum 100 Baht, Maximum 2000 Baht.
Somit verbrachte ich zwei Tage mit Gambling...
 
        #2  

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@ hainerle

guter start, nette schreibe - das haette mir frueher auch passieren koennen :D
wie sind denn die regeln dort beim blackjack? wieviele decks spielt man? was ist mit double-down, insurance und splitting?

mensch, hoffentlich war dir fortuna hold, und du hattest genug jetons fuer PP uebrig :D

ciao

abstinent
 
        #3  

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Hi Absti,

gespielt wird mit sechs Decks, Handmischung, gemueschte Karten werden von einem Spieler gecuttet, dann wandern sie in den Geberschuh, die erste Karte wird offengelegt und entsprechend ihrem Wert soviele Karten ungesehen abgelegt (fuer ne 5 z.B. 5 Karten, fuer ne Ass eine, fuer Bilder bzw. 10 zehn).
Insurance ist moeglich, ist aber ja nur was fuer Weicheier.
Bis zu drei Splitts sind moeglich, u.a. auch jede Zehnerkombination (Koenig/Bube). Bei Assensplitt darf nur eine Karte nachgezogen werden.
Double down immer moeglich, auch nach nem Splitt.
Ausserdem gibts noch die Moeglichkeit des Surrender, also Aufgabe des Spiels, kostet den halben Einsatz und geht nur, bevor der erste Spieler die Spielrunde aufnimmt.
Um das Mitzaehlen zu unterbinden, wird nach jeder abgeschlossenen Runde eine sogenannte *Burn Card* unbesehen abgelegt.
Der Dealer geht bis 17, es gilt aber auch die sog. *Soft 17*, d.h. Kombi aus As und sechs.
Die zweite Karte fuer den Dealer wird erst nachdem alle Spieler ihr Blatt ausgespielt haben, gezogen.

Wie sich das mit Fortuna verhaelt, befrag mal den Kollegen Wilukan :lol:
 
        #4  

Member

....eineinhalbe Tage zocken, es ging up and down, up and down....
In den Spielpausen versuchte ich mich ueber die Moeglichkeiten, nach Phnom Penh zu kommen, schlauzumachen. Die Nachfrage nach einer eventuellen, direkten Busverbindung von Osmach nach Phnom Penh wurde mit einem mitleidigen Laecheln quittiert. Ich muss in jedem Fall erstma nach Siem Reap, von dort gehen dann Busse. Ueber die Dauer des Tripps nach Siem Reap gabs unterschiedliche Angaben: 6 bis 30(!!...ein Oesterreicher...) Stunden muesste ich fuer die knapp 180 km veranschlagen...hmmm...
Das erste konkrete Angebot bekam ich von diesem jungen Mann:


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Taxi fuer mich alleine bis zum Busterminal Siem Reap 2000 Baht, von dort gehen Busse fuer 5 USD nach Phnom Penh. Als Taxi waere ein Toyota Camry vorgesehen, zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung hatte, um was fuer einen Fahrzeugtyp es sich bei einem Toyota Camry handelt...
Nun, ich hatte ja noch Bedenkzeit und konnte nach Alternativen Ausschau halten, eigentlich war mir der Preis etwas zu hoch, aber auf nen Sammelpickup hinten auf der Ladeflaeche hatte ich nach allem, was ich vorher ueber die Wegstrecke zu hoeren bekam, nicht wirklich Bock.
Langer Rede, kurzer Sinn, nachdem ich mich beim *Hotelboy* nochmal rueckversichert hab, dass das vorgesehene Fahrzeug wirklich ausschliesslich fuer mich zum Einsatz kommt, machte ich Naegel mit Koepfen und *buchte* fuer Donnerstag morgen, 8 Uhr.
Etwas merkwuerdig kam mir vor, dass der *Hotelboy* nochmal gegen 23 Uhr am vorabend am Blackjacktisch aufkreuzte und meinte, ich muesste schon um sechs Uhr morgens starten, da ich sonst keinen Anschlussbus mehr nach Phnom Penh erwischen wuerde.
Am naechsten Morgen (7.45..... :mrgreen: ) gings dann los:


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*mein* Fahrzeug, frisch gewaschen, aber was treibt der Fahrer da am linken Vorderrad? Egal, das Fahrzeug machte nen guten Eindruck, sodass ich mich gleich frohen Mutes auf dem Beifahrersitz niederlassen wollte, aber nein, der Fahrer meinte, es waere besser, hinten zu sitzen, da im Beifahrersitz soviele Ameisen waeren :shock: . Ich entgegnete, dass mir das erstma Wurschd iss und ich ggfs. ja noch nach hinten wechseln koennte. Er konterte, dass ausserdem im vorderen Bereich des Autos als erstes das Wasser (wasn fuern Wasser???) eintreten wuerde, nungut, ich gab klein bei...
Kohle wollte er auch gleich, ich bot ihm erstmal die Haelfte an, er meinte aber, er muss noch tanken und verlangte 1500 Baht. Da ichs aber ned klein hatte, wechselten zaehneknirschend die vereinbarten 2000 Baht den Besitzer. Getankt haben wir uebrigens bis Siem Reap nirgends...
Los ging die Fahrt, ca. 300 m Asphalt, noch nix von Countryroad auszumachen..Urploetzlich ein Schwenk nach links, eine Wende, das Fahrzeug haelt, der Fahrer springt raus, rennt aufs naechste Gebaeude zu und....schnappt sich das Handgeaeck eines feisten Kambodschaners und verstaut es im Kofferraum. Besagter Kambodschaner bewegte sich dann gemuetlich Richtung Fahrzeug und nahm im Beifahrersitz Platz. Mein entgeisterter Blick wurde mit einem breiten Grinsen und den Worten *my good friend from Police* quittiert. Damit nicht genug, nach weiteren 300 m erneuter Stopp, zwei weitere Khmer bestiegen das Fahrzeug, bis jetzt waren wir also zu fuenft....
 
        #6  

Member

hehe

kasse


und so schnell wird aus einem "privat taxi" ein buss...............


mal sehen wie viele noch so kommen .....auf dem dach hatt es ja auch noch platz

gruss rudi :mrgreen:
 
        #7  

Member

...hmmm...ich war kurz davor, dass mir der Kragen platzt, andererseits haeng ich ja nun schon eineinhalb Jahre am Stueck in Thailand ab, also djai jen, djai jen *ohmmmmmmmm*.
Die Fahrt ging weiter, nach wenigen hundert Metern wechselte es von Asphalt zu Staub...dann ging langsam die Lucie ab

Anhang anzeigen 159_S4010779_2.jpg

Rauchen war bei geoeffnetem Fenster erlaubt (immerhin), ich brauchte aber rund zehn Minuten, um mir die erste Fluppe anzuzuenden wegen der Schaukelei.

http://s112.photobucket.com/albums/n198/Hainerle/siem reap/?action=view&current=S4010798.flv

http://s112.photobucket.com/albums/n198/Hainerle/siem reap/?action=view&current=S4010799.flv

In diesen Momenten war ich sogar froh, dass wir zu fuenft waren (es wurden auch nicht mehr...), ansonsten waere ich vermutlich kreuz und quer durch die Fahrgastzelle geflogen.
Auch die angedrohten Ueberschwemmungen wurden allmaehlich sichtbar.

Anhang anzeigen 159_S4010784_1.jpg

Nach rund einer Stunde Fahrzeit war der Camry schon gut eingesaut.

Anhang anzeigen 159_S4010791_1.jpg

Weiter ging die wilde Hatz ueber eine rote Sandpiste, durchsetzt mit kalbskopfgrossen Steinen und gewaltigen Schlagloechern.

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Mein Fahrer kannte aber die Strecke weitestgehend in- und auswendig, er konnte nebenher locker mit seinen zwei Mobiles rumhantieren. Der Bulle aufm Beifahrersitz toppte das noch, der ist zwischendurch mal ne Stunde weggeratzt...
Es warteten aber noch echte Herausforderungen.

Anhang anzeigen 159_S4010801_1.jpg


Einige dieser *Bruecken* wurden von Einheimischen in Schuss gehalten, ein kleiner Wegezoll musste aber entrichtet werden (im Fahrpreis includiert :hehe: ).

Anhang anzeigen 159_S4010803_1.jpg


Teilweise war aber Eigeninitiative erforderlich.

http://s112.photobucket.com/albums/n198/Hainerle/siem reap/?action=view&current=S4010804.flv

Nach zwei Stunden sah unsere Karosse schon etwas mitgenommen aus.


Anhang anzeigen 159_S4010802_1.jpg


Gegen zwoelf Uhr musste die obligatorische Mittagspause abgehalten werden.

Anhang anzeigen 159_S4010811_1.jpg


In den bisherigen vier Stunden mussten noch zwei unplanmaessige Stopps eingelegt werden, da sich durch das Gehoppse diverse Stecker im Motorraum losschuettelten, diese Probs waren aber jeweils in Windeseile geloest.
Nach der Mittagspause teilte mir der Fahrer mit, dass wir in einer Stunde in Siem Reap sein werden, also nur knapp fuenf Stunden Fahrzeit!!
Eine Huerde wartete aber noch auf uns.

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Ein ueberflutetes Reisfeld, Traktoren zogen die Autos durchs etwa ein Meter tiefe Wasser, nun wurds auch etwas feucht in der Fahrgastzelle.
Hier die Transportalternative fuer Cheap Charlies:

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Schweinetransport auf kambodschanisch:

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Um 12.45 erreichten wir den Busterminal Siem Reap, wo ich sofort in einen bereitstehenden Bus gelotst wurde, sodass ich weder ein finales Bild vom Camry schiessen noch eine Grundsatzdiskussion ueber den Fahrpreis anzetteln konnte.
Weiter gings mit einem Ueberlandbus gen Phnom Penh, eine im Vergleich zum vorhergehenden Hoellenritt erholsame Fahrt in die Abenddaemmerung am Tonle Sap River.

Anhang anzeigen 159_S4010830_1.jpg

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Gegen 19 Uhr checkte ich im von Jeff empfohlenen Hotel in Phnom Penh ein, meine *Eindruecke* von Phnom Penh werde ich in Jeff's Fred einfuegen.

Eindruecke von der Rueckfahrt und ein Fazit gibts dann wieder hier.
 
        #9  

Member

@ hainerle

erste sahne! gratulation zur streckenwahl! das war ja eine feine reise :D

freue mich schon auf mehr!

ciao

abstinent
 
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