Bella Rose

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        #11  

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Es war das erste Mal in meinem Leben dass ich ein Gefängnis besucht habe und es war anders, als ich es mir vorgestellt habe.

Ab 14 Uhr war Besuchszeit und es hatte sich bereits eine kleine Warteschlange gebildet. Alle hatten irgend etwas zum Essen dabei.

Dann ging das Tor auf, beim Wachposten registriert, Handy abgegeben, das Essen wurde überprüft, die mitgebrachten Kosmetika durften nicht mit hinein genommen und warteten beim Handy. Ich habe beobachtet wie die einheimischen Besucher dem Wachpersonal mehr oder weniger Diskret etwas Geld zugesteckt haben, von mir als Barang wurde das aber wohl nicht erwartet. An der Wand hing ein Plakat was alles draußen bleiben musste aber gefilzt wurde niemand.

Dann war ich auf dem Gefängnis-Gelände und wusste irgendwie nicht so recht, wo ich nun hin sollte. Einige Häftlinge (an der Kleidung zu erkennen) waren unterwegs, haben die Anlage gereinigt andere ein neues Gebäude errichtet. Irgenwie bin ich dann den anderen Besuchern zum Besucherraum gefolgt. Dort ein breiter Tisch, auf der einen Seite die Häftlinge, auf der anderen die Besucher. Essen und etwas Geld wurden übergeben, ein enger Kontakt war nicht erwünscht aber Händchen halten wurde toleriert.

Nun habe ich Bella zum ersten Mal seit 2 Jahren wieder gesehen und es hat sie sichtlich berührt, dass ich sie nicht vergessen habe ich war auch berührt, sogar die Wärterin war berührt. Bella hat abgenommen, das Essen ist wohl wirklich ein Problem.

Auf dem Rückweg hat Chanda dann noch einigen der Häftlinge die sauber gemacht haben etwas von meinem Kleingeld zugesteckt und dann mit dem Tuktuk wieder zurück in die Innenstadt.

Später sollte ich erfahren, dass der Entzug der Internet / Smartphone-Kommunikation ein ganz wesentlicher Teil des Gefängnis-Regimes ist. Smartphones sind strengstens verboten, wobei manchmal wohl eines hineingeschmuggelt wird und der Besitzer dieses dann gegen Geld verleiht. Dabei besteht allerdings die Gefahr einer erheblichen Haftverlängerung, sollte man dabei erwischt werden. Überhaupt kann man mit Geld alles im Gefängnis regeln: besserer Platz zum schlafen, bessere Dusche, besseres Essen (50$ im Monat), sogar (hetero) sexuelle Kontakte waren gegen Bezahlung möglich.
 
        #12  

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Am Abend hat mich die Musik ins Ponytails gelockt wo ich dann der Cashier Dame mein Herz ausgeschüttet habe und der ich sofort die Approbation zur Psychotherapeutin erteilen würde.

Heute ist dort außerdem das Joker Game. Ich habe darüber gelesen dass es das schon im legendären Walkabaut gab und mein Interesse war geweckt.. In einer versiegelten Vitrine sind Spielkarten abgepinnt, etwa die Hälfte auf und die andere Hälfte verdeckt. Jeder Gast kann Lose zu einem Dollar kaufen. Die Hälfte davon geht in den Jackpot. Der Jackpot ist heute bei 987 $ . Für 3 Lose gibt es ein Freibier, ich rechne mir aus dass mich das Los bei meinem Durst effektiv 42 Cent kostet und decke mich ein. Die anderen Gäste auch. Alle Lose kommen in eine Trommel und wessen Los gezogen wird der darf eine Spielkarte umdrehen. Der Joker gewinnt den Jackpot, König 100$ Barguthaben, Dame 50$, Bube einen Abend Freibier, Trostpreis eine Mahlzeit im Restaurant nebenan.

Mein Los wird gezogen. Ich decke auf. Es ist der Joker!

Soll ich jetzt die 987$ einstecken und nach Hause gehen? Nein! Zum ersten Mal in meinem Leben läute ich in einer Bar die Glocke!

Ich überlege was ich machen soll. Wahrscheinlich sind noch mindestens 800$ übrig aber wozu?

Da kommt mir eine Idee und ich bitte um das Mikrofon. Die Blicke richten sich auf mich und in schlechten Englisch sage ich:

Today I visit a girl I meet four years ago in a bar same this. Visit her in Prey Sar because she had bad luck same other girl working here.

You believe in destiny?

I do. I go this bar I never go before. I play the Joker Game as I heard about in legendary old Walkabout. And I get the Joker!

Please use the money left from my jackpot to support my girl in Prey Sar, buy her food, help her with money. I leave the money in the bar and I believe of honest and solidarity of bargirls.

Tatsächlich kreischen einige Mädchen, von den männlichen Gästen erntete ich ehrlichen Applaus. Über diesen Abend wurde später noch viel im Ponytails erzählt.
 
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