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Bangkoks neuer Flughafen bröckelt schon
Auf Bangkoks neuem Flughafen Suvarnabhumi zeigen sich wenige Monate nach der Einweihung Risse auf den Rollwegen zu den den Start- und Landebahnen. Deswegen müssen die Fluglinien und Passagiere auf dem neuen asiatischen Drehkreuz wochenlang mit starken Beeinträchtigungen leben.
Wegen tiefer Risse müssen die Rollwege des neuen Bangkoker Flughafens stellenweise aufgesägt und ausgebessert werden. Foto: ap
HB BANGKOK. Es gebe auf dem vier Milliarden Dollar teuren Flughafen etwa 100 Risse, die beseitigt werden müssten, teilte der Betreiber mit. Die Flugzeuge landeten derzeit mit Verspätungen von sieben bis acht Stunden, da die westliche Landebahn wegen der Reparaturarbeiten an den Rollwegen geschlossen sei, sagte Verkehrsminister Theera Haochareon.
Vier Flugzeuge hätten derart lange Warteschleifen drehen müssen, dass ihnen der Treibstoff ausgegangen sei, hieß es in Medienberichten am Freitag. Sie seien zum Auftanken auf einen Militärflughafen südöstlich der Hauptstadt umgeleitet worden. Einige Fluglinien haben die Regierung in Bangkok aufgefordert, den stillgelegten Don-Muang-Flughafen für die Zeit der Ausbesserungsarbeiten erneut zu öffnen.
Der Bau des Flughafens Suvarnabhumi, das auf thailändisch „Goldenes Land“ bedeutet, galt als Lieblingsprojekt des gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und ist von zahlreichen Skandalen überschattet, unter anderem Bestechungsvorwürfe. Der Flughafen ist für die Abfertigung von 45 Millionen Passagieren jährlich ausgelegt.
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Zivilluftfahrtbehörde verlängert provisorisches Zertifikat nicht
Das Image des Flughafens Suwannaphum mußte gestern einen weiteren Schlag einstecken. Die Luftfahrtbehörde weigerte sich, das provisorisch ausgestellte “Aerodrome Certificate“ zu verlängern. Diese Bescheinigung, die beweisen soll, daß ein Flughafen internationalen Sicherheitsanforderungen entspricht, lief am Donnerstag ab. Beamte des Zivilluftfahrt-Departements (CAD) berichteten, ausländische Piloten hätten angerufen und ihre Besorgnis ausgedrückt, nachdem sie von der Entscheidung erfahren hatten, die Suwannaphum in Bezug auf eine Zertifizierung im Niemandsland stehen läßt. tn
Zahlreiche Struktur- und Managementprobleme
Als Begründung für den Schritt führte CAD-Generaldirektor Chaisak Angsuwan die zahlreichen Struktur- und Managementprobleme am Flughafen an. Es gehe nicht nur um die Sprünge auf den Pisten, sagte er, sondern auch um gravierende Managementversäumnisse. "Zum Beispiel enthält das Airport-Handbuch, das die Instruktionen für die Wartung und Unfallsituationen enthält, immer noch falsche Informationen, die Verwirrung stiften könnten, besonders in Notfällen." Chaisak betonte jedoch, daß das Fehlen des “Aerodrome Certificate“ nicht zu einer Schließung des Flughafens führen wird, weil Suwannaphum mit einer thailändischen Lizenz betrieben wird, wie alle übrigen Airports im Königreich. tn
Kein thailändischer Airport erhielt das “Aerodrome Certificate“
Die Aerodrome-Zertifizierung wurde erst vor kurzem von der UN- ICAO (International Civil Aviation Organisation ) ins Leben gerufen, um die Flughäfen auf der ganzen Welt zu standardisieren. Doch Thailand hat seine Gesetzeslage bis heute noch nicht an diese Standards angepaßt. Während noch immer kein einziger Flughafen in Thailand zertifiziert ist, habe bereits acht Flughäfen in Malaysia, zwei in Singapur, zwei auf den Philippinen und einer in Hongkong die Bescheinigung erhalten. Weitere acht erhielten das Aerodrome Certificate in Südkorea, 93 in Japan und einer sogar in Nordkorea. tn
Bisherige provisorische Genehmigung ohne rechtliche Grundlage
CAD-Chef Chaisak gibt zu, daß die von seiner Agentur vor sechs Monaten als Antwort auf die überstürzte Öffnung des Suwannaphums für Inlandsflüge ausgestellte Übergangsbescheinigung jeder legalen Grundlage entbehrte. "Wir werden unsere Rechtsgrundlagen für die Luftfahrt aktualisieren, hoffentlich noch dieses Jahr", sagte er. "Bis dahin hat die AoT (die Betreibergesellschaft des Suwannaphum) Zeit, den Flughafen zu verbessern, und dann können wir den Zertifizierungsprozeß noch einmal starten." tn
Berufspiloten: “Wer garantiert korrekte Instruktionen?“
Daß Suwannaphum rechtlich gesehen international in einer Art “Niemandsland“ verbleibt, bereitet einigen Piloten Unbehagen. Ein thailändischer Berufspilot sagte gegenüber The Nation, das Fehlen des Zertifikats werde bei den internationalen Piloten das Vertrauen in die Sicherheit des nagelneuen Airports untergraben. "Wenn ich ein ausländischer Pilot wäre, wie könnte ich sicher sein, daß mir die richtige Anweisung gegeben wird, wenn ich auf einem Flughafen ohne internationale Anerkennung landen oder starten muß?", sagte er. "Und ich wäre ganz besonders besorgt, wenn auch noch schlechte Wetterverhältnisse herrschen würden oder es sonstige Notfälle gäbe. Keine Ahnung, wer die Verantwortung tragen würde, falls eine falsche Entscheidung getroffen würde."
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Auf Bangkoks neuem Flughafen Suvarnabhumi zeigen sich wenige Monate nach der Einweihung Risse auf den Rollwegen zu den den Start- und Landebahnen. Deswegen müssen die Fluglinien und Passagiere auf dem neuen asiatischen Drehkreuz wochenlang mit starken Beeinträchtigungen leben.
Wegen tiefer Risse müssen die Rollwege des neuen Bangkoker Flughafens stellenweise aufgesägt und ausgebessert werden. Foto: ap
HB BANGKOK. Es gebe auf dem vier Milliarden Dollar teuren Flughafen etwa 100 Risse, die beseitigt werden müssten, teilte der Betreiber mit. Die Flugzeuge landeten derzeit mit Verspätungen von sieben bis acht Stunden, da die westliche Landebahn wegen der Reparaturarbeiten an den Rollwegen geschlossen sei, sagte Verkehrsminister Theera Haochareon.
Vier Flugzeuge hätten derart lange Warteschleifen drehen müssen, dass ihnen der Treibstoff ausgegangen sei, hieß es in Medienberichten am Freitag. Sie seien zum Auftanken auf einen Militärflughafen südöstlich der Hauptstadt umgeleitet worden. Einige Fluglinien haben die Regierung in Bangkok aufgefordert, den stillgelegten Don-Muang-Flughafen für die Zeit der Ausbesserungsarbeiten erneut zu öffnen.
Der Bau des Flughafens Suvarnabhumi, das auf thailändisch „Goldenes Land“ bedeutet, galt als Lieblingsprojekt des gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und ist von zahlreichen Skandalen überschattet, unter anderem Bestechungsvorwürfe. Der Flughafen ist für die Abfertigung von 45 Millionen Passagieren jährlich ausgelegt.
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Zivilluftfahrtbehörde verlängert provisorisches Zertifikat nicht
Das Image des Flughafens Suwannaphum mußte gestern einen weiteren Schlag einstecken. Die Luftfahrtbehörde weigerte sich, das provisorisch ausgestellte “Aerodrome Certificate“ zu verlängern. Diese Bescheinigung, die beweisen soll, daß ein Flughafen internationalen Sicherheitsanforderungen entspricht, lief am Donnerstag ab. Beamte des Zivilluftfahrt-Departements (CAD) berichteten, ausländische Piloten hätten angerufen und ihre Besorgnis ausgedrückt, nachdem sie von der Entscheidung erfahren hatten, die Suwannaphum in Bezug auf eine Zertifizierung im Niemandsland stehen läßt. tn
Zahlreiche Struktur- und Managementprobleme
Als Begründung für den Schritt führte CAD-Generaldirektor Chaisak Angsuwan die zahlreichen Struktur- und Managementprobleme am Flughafen an. Es gehe nicht nur um die Sprünge auf den Pisten, sagte er, sondern auch um gravierende Managementversäumnisse. "Zum Beispiel enthält das Airport-Handbuch, das die Instruktionen für die Wartung und Unfallsituationen enthält, immer noch falsche Informationen, die Verwirrung stiften könnten, besonders in Notfällen." Chaisak betonte jedoch, daß das Fehlen des “Aerodrome Certificate“ nicht zu einer Schließung des Flughafens führen wird, weil Suwannaphum mit einer thailändischen Lizenz betrieben wird, wie alle übrigen Airports im Königreich. tn
Kein thailändischer Airport erhielt das “Aerodrome Certificate“
Die Aerodrome-Zertifizierung wurde erst vor kurzem von der UN- ICAO (International Civil Aviation Organisation ) ins Leben gerufen, um die Flughäfen auf der ganzen Welt zu standardisieren. Doch Thailand hat seine Gesetzeslage bis heute noch nicht an diese Standards angepaßt. Während noch immer kein einziger Flughafen in Thailand zertifiziert ist, habe bereits acht Flughäfen in Malaysia, zwei in Singapur, zwei auf den Philippinen und einer in Hongkong die Bescheinigung erhalten. Weitere acht erhielten das Aerodrome Certificate in Südkorea, 93 in Japan und einer sogar in Nordkorea. tn
Bisherige provisorische Genehmigung ohne rechtliche Grundlage
CAD-Chef Chaisak gibt zu, daß die von seiner Agentur vor sechs Monaten als Antwort auf die überstürzte Öffnung des Suwannaphums für Inlandsflüge ausgestellte Übergangsbescheinigung jeder legalen Grundlage entbehrte. "Wir werden unsere Rechtsgrundlagen für die Luftfahrt aktualisieren, hoffentlich noch dieses Jahr", sagte er. "Bis dahin hat die AoT (die Betreibergesellschaft des Suwannaphum) Zeit, den Flughafen zu verbessern, und dann können wir den Zertifizierungsprozeß noch einmal starten." tn
Berufspiloten: “Wer garantiert korrekte Instruktionen?“
Daß Suwannaphum rechtlich gesehen international in einer Art “Niemandsland“ verbleibt, bereitet einigen Piloten Unbehagen. Ein thailändischer Berufspilot sagte gegenüber The Nation, das Fehlen des Zertifikats werde bei den internationalen Piloten das Vertrauen in die Sicherheit des nagelneuen Airports untergraben. "Wenn ich ein ausländischer Pilot wäre, wie könnte ich sicher sein, daß mir die richtige Anweisung gegeben wird, wenn ich auf einem Flughafen ohne internationale Anerkennung landen oder starten muß?", sagte er. "Und ich wäre ganz besonders besorgt, wenn auch noch schlechte Wetterverhältnisse herrschen würden oder es sonstige Notfälle gäbe. Keine Ahnung, wer die Verantwortung tragen würde, falls eine falsche Entscheidung getroffen würde."
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