Der Seven Eleven war schuld...2. Teil
…..Vielen Dank für die rege Teilnahme.
Ich muss noch ein Missverständnis aufklären. Das alles ist in Ao Nang passiert, wir waren für 2/3 Tage dort, um uns zu akklimatisieren. Sind schließlich von HH nach BKK und dann weiter nach Krabi in einem Rutsch. Nach Ko Lnata sind wir anschließend gefahren (kann mich dort auch an keinen Red Light District erinnern…L
Ich kam also vom Klo, und…….sie war noch da!
Sie saß, etwas frierend auf dem Bett, vollkommen nass und eröffnete mir, dass sie schnell nach Hause fahren wolle, um sich trockene Klamotten zu holen. Ich fand das nicht so toll, willigte aber, warum auch immer, ein.
Irgendwie schien der Jetlag, die Müdigkeit und, nicht zuletzt der Alkohol mir schwer zugesetzt zu haben. Das Beste wäre einfach Schlaf gewesen.
Sie fuhr also weg, nicht ohne dass ich ihr gesagt hätte, bitte Bier zu organisieren.
Ich setzte mich derweil hin und hört Musik vom Ipod. Und wartete…..
Schnarch!
Auf dem Ipod war ungefähr Musik für eine Woche. Die hätte ich auch bequem durchhören können, denn sie erschien nicht wieder. Fand ich auch eigentlich nicht so schlimm. Bis ich so in Gedanken den Abend rekapitulierte, bis zu dem Zeitpunkt, als ich zu Klo ging:
Ich erinnerte mich, einen Reißverschluss gehört zu haben, der sich genauso anhörte wie, ja! Genauso wie mein Bauchgurt, wo ich meine Kohle drin hatte. Wie eine Rakete sprang ich auf und schaute, ob er noch da hing, wo ich ihn hingehängt hatte (an eine Kleiderstange neben dem Klo). Ja, er hing noch da. Puh, Glück gehabt. Ich machte ihn auf, schaute in mein Portmonee und sah mein Geld. Noch mal Puh!
Aber als ich genauer hinschaute war es doch dünner als zuvor. Meine ganzen Bahts waren weg, die ich heute, am ersten Tag meines Urlaubs von ATM geholt hatte. Ich hatte sie nicht in der Reception abgegeben, weil sie nach Abholung des Geldes schon zu war und ich eigentlich den Abend einen Ruhigen machen wollte.
Der Engel hatte mein ganzes Geld abgezockt. Schlimmer noch, meine Karten waren weg. Ich überlegte und kam zum Punkt, sie sperren zu lassen. Aber wo anrufen? Ich ging zu meinjem Kumpel und klopfte ihn aus dem Schlaf, es war schon gegen 3:00 früh. Ich erklärte ihm die Lage, er hatte aber keine Notfallnummer zum Sperren der Karte meiner Bank. Irgendwie schaffte ich es eine Generalnummer zu finden. Dort rief ich an. Der Mann am Telefon fühlte sich nicht zuständig und gab mir eine andere Nummer. Der Mann dort am Telefon wollte meine Nummer auf der Karte haben, die ich ihm jedoch nicht nennen konnte, weil die Karte ja weg war. Ich diskutierte lange mit ihm, versuchte ihm begreiflich zu machen, dass ich die Nummer nicht hätte. Ich könnte sie über meine Bank ja im Internet finden, aber es war nachts und alles zu. Es endete damit, dass der Kerl einfach auflegte und damit wohl andeuten wollte, dass das Gespräch für ihn beendet sei. Musste ich wohl so hinnehmen.
Wieder überlegte ich, was zu tun sei.
Man muss sich natürlich vorstellen, dass ich völlig übermüdet, alkoholisiert und auch ein wenig geschockt von der Dreistigkeit der Thai war. Ich war wirklich keine 2 Minuten auf dem Klo! Die Tasche hing direkt daneben, ca. 50 cm nur durch eine Wand getrennt. Sie muss die Tasche gleich gesehen habe, eine gewisse Erfahrung setze ich auch voraus. Sie hatte wenig Zeit, das Geld zu klauen, was wohl auch erklärt, dass noch einiges an Euro (auch in einem anderen Fach) drin war. Sie hatte wohl auch einiges drin gelassen, sodass es auf den ersten Blick so aussah, als sei alles vollständig.
Irgendwann erhellte sich mein Gesicht. Durch anstrengendes Nachdenken wurde ich wohl wieder etwas nüchterner und mir fiel ein, dass ich meine Karten gesondert aufbewahrte. Es stellte sich schließlich heraus, dass die Karten vollständig vorhanden waren, der Super Gau war nicht eingetreten.
Meine Laune am nächsten Tag war verständlicherweise durchwachsen. Das gerade abgeholte Geld war futsch, der Spott meiner Freunde wurde zwar nicht ausgesprochen, für mich aber fühlbar.
Peinlich! Und das mir, der eigentlich viel Reiseerfahrung hatte. (mehrfach Südamerika, oft Südostasien, usw.) Ich versuchte nicht an den Verlust zu denken, und wenn es sich nicht vermeiden ließ, dachte ich daran, dass ich ja selbst schuld sei und davon lernen könne. Außerdem war der Engel ja so routiniert vorgegangen, dass sie es fast schon verdient hatte. Ist natürlich Quatsch, aber ich versuchte mir irgendwie einzureden, dass es schließlich nur Geld war, von dem ich wesentlich mehr habe, als eine Thai. Es gibt Schlimmeres als diesen Verlust.
Meine Kumpels hatten im Jahr vorher beide einen Motorradunfall mit gravierenden Verletzungen und ziemlichen Stress hinterher (werde noch gesondert darüber berichten), ich wurde schon zweimal in Kolumbien/Ecuador mit vorgehaltener Pistole überfallen. Das sind ganz andere Situationen, wo man erheblich schlechtere Gefühle bekommt.
Vielleicht ist dies eine Mahnung an alle, nicht so naiv zu sein wie ich in der Situation. Nie zuviel Geld im Bungalow, alles Wertvolle an der Reception abzugeben, falls kein Safe vorhanden. Obwohl auch das nicht immer hilft (siehe Youtube „how to open a safe with a potatoe“).
Und manchmal hilft es auch, wenn man müde ist einfach mal Schlafen und den Alkohol aus dem Hals zu lassen.
Ich grüße Euch alle (Noch ca. 4 Monate bis LOS, Montag gebucht bei Emirates für 523 Euronen!)
ellian