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Ich weise an dieser Stelle ausdruecklich nochmals auf mein Copyright fuer von mir gepostete Texte und Bilder hin. Alle hier folgenden Informationen sind bisher nicht oeffentlich bekannt gemacht worden.
Wiedergabe jeglicher Art, auch auszugsweise, ist nur mit meiner schriftlichen Genehmigung erlaubt! Hierher verlinkt werden darf gerne.
© 2006 abstinent (fhinigugma@yahoo.com)
Ich selber war am Unglueckstag schon wieder in Macau auf der Rueckreise nach Thailand, und bekam erstmals Informationen zu dem Desaster am 18.Februar, dem Tag nach dem Unglueck. Zahllose Telefonate in die Philippinen folgten, und ich erreichte irgendwann jemanden in Southern Leyte, aber weit weg vom Ungluecksort. Die genauen Ausmasse der Katastrophe waren nicht bekannt, der Ort selber war nicht mehr ueber Strassen erreichbar. Eine fuerchterliche Leere kam in mir auf, das konnte einfach nicht wahr sein! Mein paradiesisches Bergdorf unter 10 Meter hohem Schlamm und Geroell?
Newsmeldungen dieser Tage sprachen von 1500 vermissten Personen, es wurden nur wenige Tote geborgen.
Vor Ort setzte umgehend eine fieberhafte Suche nach Ueberlebenden ein. Daran waren neben den zufaellig in der Naehe stationierten US-Streitkraeften auch das Philippinische Rote Kreuz und Provinz-Desaster Teams beteiligt. Die Suche konzentrierte sich zunaechst auf die Grundschule (das Unglueck fand zur Unterrichtszeit statt), in der man 300 Kinder und Lehrer vermutete. Eine SMS der Verschuetteten war das einzige Lebenszeichen.
Von Esteban's Kindern erreichte ich schliesslich die Juengste in Matnog (Luzon) wo sie mit Tausenden anderer Passagiere auf eine Faehre hinueber nach Samar wartete. Sie hatte bereits die mittlere Schwester erreichen koennen, aber deren Handy war defekt. Wenige Stunden spaeter erreichte mich dann eine SMS von ihr, das der Vater wohlauf sei und sich im Auffanglager St. Bernard befindet.
Fieberhaft dachte ich nach, und spielte mit dem Gedanken gleich wieder hinzufliegen. Es gab aber offensichtlich schon zu diesem Zeitpunkt keine moegliche Faehrverbindung hinueber nach Leyte, und bei den katastrophalen Witterungsverhaeltnissen dort fuhr innerhalb der Insel auch bestimmt kein Bus dorthin.
Ich telefonierte wieder wild herum, rief meine amerikanischen Expatfreunde dort an, und sinnierte wie ich helfen koennte. Auf dem PC verfolgte ich philippinische Newssites, und las dann etwas von "unidentifiable victims, mostly children". Das war der Schluessel fuer mich, denn hier konnte ich tatkraeftig helfen.....und es began eine Marathonschicht am PC von 48 Stunden, die nicht von Schlaf unterbrochen war. Als erstes ging eine Rundmail an alle potentiellen Stellen hinaus, der Text war wie folgt:
Es dauerte nicht lange, und das ebenfalls kontaktierte US-Militaer rief mich an. Inhalte der Korrespondenz und Telefonate duerfen hier nicht wiedergegben werden, aber es ging in erster Linie um Detailfotos der Schule und Strassen nebst Gebaeuden, sofern diese in Relation zur Schule standen. Das Provincial Government Southern Leyte meldete sich ebenfalls umgehend - per email gab es dann noch weitere Feedbacks auf meine Offerte. Hier nur einige im Auszug:
Ich war froh, am ganz fruehen Morgen dann die Stimme eines Soldaten am Telefon zu haben, ein Leutnant des USMC uebergab Esteban Senior dann sein Feldtelefon. Er war voellig aufgeloest - seine Frau, alle Enkel und der Sohn, die aelteste Tochter und alle Brueder und Schwestern seien unter dem Schlamm begraben. Ich versprach ihm in dieser Minute, das ich alles mir Moegliche unternehmen werde, um zu helfen. Lautes Helikoptergeknatter im Hintergrund half nicht, das Schluchzen und die Hilflosigkeit in der Stimme dieses gestandenen Mannes zu uebertoenen!
Der Grund, wie es z diesem Telefonat kam, war eine Zusatzinformation, von mir an alle Verteilstellen gesendet mit folgendem Inhalt:
Wiedergabe jeglicher Art, auch auszugsweise, ist nur mit meiner schriftlichen Genehmigung erlaubt! Hierher verlinkt werden darf gerne.
© 2006 abstinent (fhinigugma@yahoo.com)
Ich selber war am Unglueckstag schon wieder in Macau auf der Rueckreise nach Thailand, und bekam erstmals Informationen zu dem Desaster am 18.Februar, dem Tag nach dem Unglueck. Zahllose Telefonate in die Philippinen folgten, und ich erreichte irgendwann jemanden in Southern Leyte, aber weit weg vom Ungluecksort. Die genauen Ausmasse der Katastrophe waren nicht bekannt, der Ort selber war nicht mehr ueber Strassen erreichbar. Eine fuerchterliche Leere kam in mir auf, das konnte einfach nicht wahr sein! Mein paradiesisches Bergdorf unter 10 Meter hohem Schlamm und Geroell?
Newsmeldungen dieser Tage sprachen von 1500 vermissten Personen, es wurden nur wenige Tote geborgen.
Vor Ort setzte umgehend eine fieberhafte Suche nach Ueberlebenden ein. Daran waren neben den zufaellig in der Naehe stationierten US-Streitkraeften auch das Philippinische Rote Kreuz und Provinz-Desaster Teams beteiligt. Die Suche konzentrierte sich zunaechst auf die Grundschule (das Unglueck fand zur Unterrichtszeit statt), in der man 300 Kinder und Lehrer vermutete. Eine SMS der Verschuetteten war das einzige Lebenszeichen.
Von Esteban's Kindern erreichte ich schliesslich die Juengste in Matnog (Luzon) wo sie mit Tausenden anderer Passagiere auf eine Faehre hinueber nach Samar wartete. Sie hatte bereits die mittlere Schwester erreichen koennen, aber deren Handy war defekt. Wenige Stunden spaeter erreichte mich dann eine SMS von ihr, das der Vater wohlauf sei und sich im Auffanglager St. Bernard befindet.
Fieberhaft dachte ich nach, und spielte mit dem Gedanken gleich wieder hinzufliegen. Es gab aber offensichtlich schon zu diesem Zeitpunkt keine moegliche Faehrverbindung hinueber nach Leyte, und bei den katastrophalen Witterungsverhaeltnissen dort fuhr innerhalb der Insel auch bestimmt kein Bus dorthin.
Ich telefonierte wieder wild herum, rief meine amerikanischen Expatfreunde dort an, und sinnierte wie ich helfen koennte. Auf dem PC verfolgte ich philippinische Newssites, und las dann etwas von "unidentifiable victims, mostly children". Das war der Schluessel fuer mich, denn hier konnte ich tatkraeftig helfen.....und es began eine Marathonschicht am PC von 48 Stunden, die nicht von Schlaf unterbrochen war. Als erstes ging eine Rundmail an alle potentiellen Stellen hinaus, der Text war wie folgt:
-(frank) fhinigugma@yahoo.com wrote:
> dear sirs!
>
> i am a german citizen who just travelled the now devastated area of guinsaugon about 10 days ago
> i have taken numerous pictures with high resolution with my digital camera of children playing on the roads there and of guinsaugon citizens.
>
> i thought maybe these are helpful in some identification cases.
> i am writing this to all parties whose emailadresses i could gather which might be involved in the difficult tasks down there.
>
> please contact me if u might find 10 day old photos of interest for your tasks.
>
> a few of them also show former buildings and
> structures.
>
> may god bless you all for your efforts, may you find many survivors
>
> best regards
>
> frank xxx, mobilephone: +6612...............
> (currently residing in thailand)
>
> p.s. please forward this email to whoever might find my information useful
Es dauerte nicht lange, und das ebenfalls kontaktierte US-Militaer rief mich an. Inhalte der Korrespondenz und Telefonate duerfen hier nicht wiedergegben werden, aber es ging in erster Linie um Detailfotos der Schule und Strassen nebst Gebaeuden, sofern diese in Relation zur Schule standen. Das Provincial Government Southern Leyte meldete sich ebenfalls umgehend - per email gab es dann noch weitere Feedbacks auf meine Offerte. Hier nur einige im Auszug:
Hi Frank,
Thank you very much for your concern. Those photographs of yours might be a very big help in identifying some of the victims.
Is there any way that you can send it to me or can you make them available over the web?
Again, on behalf of the province, we would like to thank you for your very kind concern.
Richard.
Dear Mr. Frank,
Thank you very much for your concern for the victims of Guinsaugon. It was fortunate that you have taken pictures before the tragedy happened. They may prove very valuable in the identification of victims.
You may also wish to share these photos with the Philippine Department of National Defense (DND) ungültiger Link entfernt , and more specifically with the National Disaster Coordinating Council (NDCC), ungültiger Link entfernt
Sincerely yours,
For the Ambassador:
***************************************************
RONELL B. SANTOS
First Secretary and Consul-General
Embassy of the Republic of the Philippines
760 Sukhumvit Road, Bangkok 10110
Kingdom of Thailand
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Ich war froh, am ganz fruehen Morgen dann die Stimme eines Soldaten am Telefon zu haben, ein Leutnant des USMC uebergab Esteban Senior dann sein Feldtelefon. Er war voellig aufgeloest - seine Frau, alle Enkel und der Sohn, die aelteste Tochter und alle Brueder und Schwestern seien unter dem Schlamm begraben. Ich versprach ihm in dieser Minute, das ich alles mir Moegliche unternehmen werde, um zu helfen. Lautes Helikoptergeknatter im Hintergrund half nicht, das Schluchzen und die Hilflosigkeit in der Stimme dieses gestandenen Mannes zu uebertoenen!
Der Grund, wie es z diesem Telefonat kam, war eine Zusatzinformation, von mir an alle Verteilstellen gesendet mit folgendem Inhalt:
> one known survivor, a mr. esteban arbiol senior, d.o.b. xx.xx.xxxx is currently to be located at your emergencyfacility in st. bernard. he will also be able to put names to faces in those pics.......