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Aus einer Schweizer Tageszeitung von Heute Nachmittag
Verliebt wandert der Blick von André Stalder (53) über den Bildschirm. Auf dem Monitor seines Laptops strahlt Partnerin Reigne (24, früherer Name: Reginald).
Verliebt wandert der Blick von André Stalder (53) über den Bildschirm. Auf dem Monitor seines Laptops strahlt Partnerin Reigne (24, früherer Name Reginald). Die grosse Liebe des Fabrikarbeiters aus Niederwil SG ist zum Greifen nahe und doch über 10'000 Kilometer entfernt. Denn Ladyboy Reigne sitzt ohne Visum in der philippinischen Hauptstadt Manila fest. Kommt deswegen seit Monaten nicht zum Schatz in die Schweiz.
Rückblick: Im Sommer 2011 macht sich Stalder im Internet auf die Suche nach einer Partnerin. Schnell ist ihm klar, dass es ein Ladyboy (oben Frau, unten Mann) sein soll. Schon im August findet er die Richtige.
An Weihnachten geht es nach Manila. «Wir waren uns sofort sympathisch. Hatten wunder­bare Tage, haben so viel gelacht», sagt der Single, der früher mit einer Schweizerin verheiratet war. «Das hielt zwar zehn Jahre, war aber nichts», sagt Stalder ganz offen.
Viel besser läuft es in Manila. Am Ende der zweiwöchigen Reise hält Stalder um Reignes Hand an. Sie sagt Ja! Er verspricht, sie schon bald in die Schweiz zu holen. Denn nur hier darf das Paar offiziell zu Mann und Frau werden. André Stalder wird wehmütig: «Ich vermisse sie so sehr. Unsere Liebe ist etwas ganz Besonderes. Sie darf von den Behörden nicht kaputt gemacht werden.»
Auf den Philippinen werden Ladyboys nicht anerkannt, sie werden geächtet. Hochzeit ausgeschlossen! «Da müsste die Schweiz doch liberaler sein», denkt sich Stalder und macht sich nach seiner Rückkehr im Januar sofort an die Arbeit, organisiert Papiere. Was folgt, ist eine Odyssee durch den Behörden-Dschungel. Stalder ist frustriert: «Weder das Schweizer Konsulat noch das EDA halfen. Sie machten unterschiedliche oder gar keine Angaben. Bis heute liegt kein Visum vor. Mein Ladyboy darf nicht in die Schweiz. Das geht an die Substanz.» Und ans Portemonnaie!
Damit sich seine Zukünftige als echte Frau richtig wohl­fühlt, spendierte ihr Stalder kurz nach dem Kennenlernen eine Brustoperation. «5000 Franken habe ich bezahlt. Aus der eigenen ­Tasche», so Stalder.
Seitdem wandern monatlich hart verdiente Franken nach ­Manila. Stalder rechnet nach: Total schon mehr als 10 000 Franken! «Das Konsulat besteht auf Barzahlung. Deswegen habe ich Reigne für die Visumsanträge immer Geld überwiesen. Aber irgendwie kam das nie an», so Stalder. Im Konsulat will man Reigne aber noch gar nie gesehen haben.
Sie selber meldet sich täglich per Internet beim Verlobten. Mal erzählt sie, nach dem Abheben habe man das Geld geraubt. Mal spülte es die Flut weg. Dann soll ein falscher Honorarkonsul damit verschwunden sein.
Nimmt der Ladyboy den verliebten Schweizer nur aus? André Stalder widerspricht energisch: «Auch aus Konsulatskreisen wird unterstellt, dass sie eine Betrügerin ist. Aber das glaube ich nicht.» Er klickt durch seine Lieblingsfotos. «Wenn ich sie betrachte, kann ich ihr Glauben schenken. ­Augen lügen nicht.»
Ich bin doch sehr überrascht: seine ist anderst!!
Verliebt wandert der Blick von André Stalder (53) über den Bildschirm. Auf dem Monitor seines Laptops strahlt Partnerin Reigne (24, früherer Name: Reginald).
Verliebt wandert der Blick von André Stalder (53) über den Bildschirm. Auf dem Monitor seines Laptops strahlt Partnerin Reigne (24, früherer Name Reginald). Die grosse Liebe des Fabrikarbeiters aus Niederwil SG ist zum Greifen nahe und doch über 10'000 Kilometer entfernt. Denn Ladyboy Reigne sitzt ohne Visum in der philippinischen Hauptstadt Manila fest. Kommt deswegen seit Monaten nicht zum Schatz in die Schweiz.
Rückblick: Im Sommer 2011 macht sich Stalder im Internet auf die Suche nach einer Partnerin. Schnell ist ihm klar, dass es ein Ladyboy (oben Frau, unten Mann) sein soll. Schon im August findet er die Richtige.
An Weihnachten geht es nach Manila. «Wir waren uns sofort sympathisch. Hatten wunder­bare Tage, haben so viel gelacht», sagt der Single, der früher mit einer Schweizerin verheiratet war. «Das hielt zwar zehn Jahre, war aber nichts», sagt Stalder ganz offen.
Viel besser läuft es in Manila. Am Ende der zweiwöchigen Reise hält Stalder um Reignes Hand an. Sie sagt Ja! Er verspricht, sie schon bald in die Schweiz zu holen. Denn nur hier darf das Paar offiziell zu Mann und Frau werden. André Stalder wird wehmütig: «Ich vermisse sie so sehr. Unsere Liebe ist etwas ganz Besonderes. Sie darf von den Behörden nicht kaputt gemacht werden.»
Auf den Philippinen werden Ladyboys nicht anerkannt, sie werden geächtet. Hochzeit ausgeschlossen! «Da müsste die Schweiz doch liberaler sein», denkt sich Stalder und macht sich nach seiner Rückkehr im Januar sofort an die Arbeit, organisiert Papiere. Was folgt, ist eine Odyssee durch den Behörden-Dschungel. Stalder ist frustriert: «Weder das Schweizer Konsulat noch das EDA halfen. Sie machten unterschiedliche oder gar keine Angaben. Bis heute liegt kein Visum vor. Mein Ladyboy darf nicht in die Schweiz. Das geht an die Substanz.» Und ans Portemonnaie!
Damit sich seine Zukünftige als echte Frau richtig wohl­fühlt, spendierte ihr Stalder kurz nach dem Kennenlernen eine Brustoperation. «5000 Franken habe ich bezahlt. Aus der eigenen ­Tasche», so Stalder.
Seitdem wandern monatlich hart verdiente Franken nach ­Manila. Stalder rechnet nach: Total schon mehr als 10 000 Franken! «Das Konsulat besteht auf Barzahlung. Deswegen habe ich Reigne für die Visumsanträge immer Geld überwiesen. Aber irgendwie kam das nie an», so Stalder. Im Konsulat will man Reigne aber noch gar nie gesehen haben.
Sie selber meldet sich täglich per Internet beim Verlobten. Mal erzählt sie, nach dem Abheben habe man das Geld geraubt. Mal spülte es die Flut weg. Dann soll ein falscher Honorarkonsul damit verschwunden sein.
Nimmt der Ladyboy den verliebten Schweizer nur aus? André Stalder widerspricht energisch: «Auch aus Konsulatskreisen wird unterstellt, dass sie eine Betrügerin ist. Aber das glaube ich nicht.» Er klickt durch seine Lieblingsfotos. «Wenn ich sie betrachte, kann ich ihr Glauben schenken. ­Augen lügen nicht.»
Ich bin doch sehr überrascht: seine ist anderst!!