Leben auf den Philippinen - wie ergeht es Euch

  • Ersteller
        #1  

Member

Der Thread richtet sich vor allem an alle, die schon länger auf den Philippinen gelebt haben.

Ich lebe und arbeite seit vielen Jahren in Thailand, und, so schöne Seiten das Land auch zu bieten hat, manchmal hat man es als Falang nicht leicht hier.
Ich muss nur 10 km fahren, schon habe ich Menschen um mich, die mich nicht als Nachbar sondern als wandernde Brieftasche ansehen. Falang= her mit der Kohle!
Integration ist eher ein Fremdwort in Thailand. Obwohl ich ein ganz passables Thai spreche werde ich nach all den Jahren als Aussenseiter behandelt.
Man kann sich noch so sehr bemühen....die Momente, in denen die Thais lächeln mit dem Gedanken: "Du bist Falang, Du verstehst das eh nicht", nerven auf Dauer.

Wie erlebt Ihr das als Longtermer auf den Philippinen? Wie sehr fühlt Ihr Euch integriert? Wie sehr respektiert?

Ich habe bisher erst einen Urlaub dort verbracht und würde mich über Einschätzungen/Meinungen von Alteingesessenen freuen.
 
        #2  

Member

Ich habe zwar keine dauerhaften Erfahrungen, würde mich allerdings freuen, wenn Du uns selbst über Dich einen tieferen Einblick gibst. Mich würde schon genauer interessieren, wie das Dauerleben bei DIR in Thailand so war/ist
 
        #3  

Member

Ich schließe mich der Bitte von Lochschwager an, das wäre klasse, mehr darüber zu erfahren. Und es gibt im TAF ja mehrere, die längere Zeit in SOA leben bzw. gelebt haben, so daß sich daraus ein interessanter Thread bilden kann. Ein Thread, wo es nicht nur darum geht, ob ST nun 50 Bath mehr oder weniger kostet :yes:
 
        #4  

Member

Na, dann leg ich mal los:

Thailand ist eigentlich grossartig!!
Ich habe schon in diversen Ländern einige Jahre gelebt, und nirgends habe ich meine Lebensqualität so hoch empfunden wie in Thailand:
Das Essen ist grossartig, das Land wunderschön. Alles ist erhältlich: Es gibt ruhige, einsame Strände, shopping malls, parties, nette bars mit live Musik, wunderschöne Natur und einfach nur Vielfalt. Man trifft überall lächelnde Menschen und hat eigentlich alle Freiheiten, die man sich wünschen kann.
Mit der Zeit stellt sich allerdings das Gefühl ein, dass die persönlichen Freiheiten vor allem deshalb so fast grenzenlos gefühlt sind, weil Du den Thais am A.... vorbei gehst.
Ich kenne einige Westler, die teilweise seit 20 oder 30 Jahren hier leben. Auf die Frage; "Hast Du auch thailändische Freunde?" lautet die Antwort eigentlich immer nach dem Motto: "Gute Bekannte habe ich schon, allerdings weiss ich nicht, ob ich denen auch in Notzeiten vertrauen könnte"
Das empfinde ich auch so und das ist unerfüllend.
Bekannte ohne volles Vertrauen ineinander sind eben keine Freunde. Und wenn ich Europäer brauche, um einen echten Freundeskreis aufzubauen, könnte ich ja auch gleich in Europa leben.

Gerade den Austausch zwischen verschiedenen Nationalitäten/Mentalitäten finde ich besonders reizvoll und spannend und habe diesen in Ländern, in denen ich sogar nur ein oder zwei Jahre verbracht habe, viel intensiver erlebt.

Ich finde lächelnde Menschen toll! Weniger wertvoll fühlt sich das Lächeln an, wenn Du eigentlich gar nicht weisst, was hinter der Fassade abläuft.

Nun ist ein ein Stammpfeiler der thailändischen Gesellschaft, dass man niemals "sein Gesicht verlieren" sollte.
Lächeln hat also Konzept.
Und ich möchte mir nicht anmaßen, die thailändische Mentalität als falsch zu bezeichnen, nur weil sie uns als Europäer so fremd ist.
Die Gesellschaft funktioniert ja hier genau auf der Basis dieses "oberflächlichen" Miteinanders.

Aber genau die empfinde ich als falsch und bin mehr und mehr auf der Suche nach neuen Orten und Herausforderungen.
Auf den Philippinen hatte ich während meines (leider eher kurzem) Urlaubs das Gefühl, dass die Menschen dort eher wie wir Europäer "ticken". Oder anders: Wenn mich jemand anlächelte, dann fühlte sich das Lächeln echt an.

Ist das ein Land, in dem das Leben lohnt?
 
        #5  

Member

Hallo Evensteven

Das mit den Phills ist doch ganz normal.
Du solltest allein beim Blick in die Geschichtsbücher eine Antwort darauf finden.

Thailand war seit Menschengedenken immer selbstständig und hat seine Tradition und seinen Lebensstiel nie verändert.
Das gilt eigentlich für Alles, insbesondere auch der Religion.

Die Phillipinen, ursprünglich im 16. Jahrhundert muslimisch wurden durch die Besetzung Spaniens dann zu Katholiken umerzogen.
Die Spanische Herrschaft dauerte bis sage und schreibe 1898 und wurde dann durch die USA ersetzt.
Diese Besetzung dauerte dann auch bis 1943.
Dann 3 Jahre Schreckensherrschaft durch die Japaner.
Erst seit 1946 sind die Phils unabhängig.

Dieses Land ist also nicht nur Christlich, sondern auch über fast 5 Jahrhunderte Eurorpäisch geprägt.
Denn auch die Amerikaner sind ja eigentlich, zumindest zur damaligen Zeit, zu über 95% ausgewanderte Europäer gewesen.

Dieses Land ist also in keinster Weise mit Thailand zu vergleichen.
Noch nicht mal zu Einem Prozent.

Das Leben dort wird mit Sicherheit einfacher sein, als in Thailand.
Und das sage ich ohne bisher dort gewesen zu sein.
( Im März isses endlich so weit)

Mein bester Schulfreund wohnt dort seit vielen Jahren und bei jeder Skype Runde die wir tätigen
rät Er mir so schnell wie möglich dort runter zu kommen.

Mit 1000 € im Monat wäre man dort der König.
Die Menschen wären lieb,nett und sehr "Spanisch" eingestellt von der Mentalität her.
Er kann das gut erklären, denn Er hat vorher 12 Jahre in Spanien gelebt.

Anscheinend hat die lange Kolonialzeit durch die Spanier auch nach über 100 Jahren fast Nichts an
der Einstellung der Menschen auf den Phills verändert.

Naja, ich werde mir bald ein Bild davon machen können, denn auch ich bin halber Spanier.( Zumindest was die Zeit meiner Aufenthalte dort betrifft)
 
        #6  

Member

Das könnte hier ein sehr interessanter Thread werden.

Ich war allerdings auch nur als Urlauber auf den Phils. Es herrscht zwar dort auch die südostasiatische Mentalität, aber durch die spanische Herrschaft und das Christentum, sollte es näher an unserer Mentalität als Thailand liegen.

Ich habe dort einige Personen kennen gelernt, die mir gesagt haben, wenn ich ein Problem haben sollte, kann ich mich jederzeit an sie wenden. Bisher hatte ich noch keines. Aber zu 100 % würde ich denen in einer kritischen Situation auch nicht vertrauen
 
        #7  

Member

Member hat gesagt:
Und ich möchte mir nicht anmaßen, die thailändische Mentalität als falsch zu bezeichnen, nur weil sie uns als Europäer so fremd ist.

Genau aus diesem Grund werden wir Farangs dort immer Aussenseiter bleiben.
Weil Farang und Thai so sind wie Tag und Nacht. Wir sind uns fremd.
Ohne sehr gute Kentnisse der Sprache und Schrift, Kultur, Religion, Gschichte, Königshaus, gesellschaftliche Abläufe, etc. wirst Du dort nie Freunde finden und vollständig integriert werden.

PS: In den Kreisen wo sich so der normale Spassturist oder auch Auswanderer bewegt (Pattaya, Patong, Chaweng, etc.) möchte Ich auch keine thailändischen "Freunde" finden......
 
        #8  

Member

Ich muss nur 10 km fahren, schon habe ich Menschen um mich, die mich nicht als Nachbar sondern als wandernde Brieftasche ansehen.

Die kennen dich ja auch nicht...oder? :mrgreen:
Ein Farang ist ein Farang...und ein Thai ist ein Thai...was ist denn da so kompliziert?

Eine Thai die perfekt Englisch spricht...sich die Haare blondiert und blaue Kontaktlinsen trägt ist DIE deswegen ein Farang? :hehe:
Meiner Frau sieht man(n) auch nicht an das sie "Österreicherin" ist :lach:
Sie ist geborene Thai mit Österr. Staatsbürgerschaft...

10km weiter kennt sie auch niemand und denkt vielleicht ist sie Ausländerin bzw. eine japanische Touristin :mrgreen:
Aussehen und kulturelle Unterschiede verschwinden ja nicht automatisch mit der Einbürgerung (das ist ja nur ein Papierl).

Also ich sehe da überhaupt kein Problem...

sawasdee frank69
 
        #9  

Member

Member hat gesagt:
10km weiter kennt sie auch niemand und denkt vielleicht ist sie Ausländerin bzw. eine japanische Touristin :mrgreen:
Aussehen und kulturelle Unterschiede verschwinden ja nicht automatisch mit der Einbürgerung (das ist ja nur ein Papierl).

Also ich sehe da überhaupt kein Problem...

Wie lange hast Du denn in Thailand selbst gelebt, bevor Du Deine Frau mit nach Österreich nahmst?
Ich glaube, Du verstehst nicht, welche Ausgrenzung wir Falangs hier in Thailand teilweise erfahren.

Zahlt Deine Frau auf dem Markt in Österreich auch 30% mehr weil sie Thai und eben nicht Falang ist?
Geht sie in Restaurants wo der Preis eines Gerichts auf Anfrage "plötzlich gestiegen" ist, obwohl er in Landessprache klar und deutlich an der Wand steht?
Nun ist sie ja Österreicherin, musste sie vorher trotz Arbeitsgenehmigung, zahlen der Steuerabgaben, Sozialversicherung etc. alle drei Monate das Land verlassen?

Member hat gesagt:
Ein Farang ist ein Farang...und ein Thai ist ein Thai...was ist denn da so kompliziert?

Danke, hätte ich jetzt gar nicht gedacht:tx:
Und die Thais geben sich wirklich Mühe, uns das täglich spüren zu lassen.
Nicht, dass wir "anders" sind, sondern dass sie uns eigentlich am liebsten nicht in ihrem Land hätten.


Das hier dann auch noch Mentalitäten aufeinander prallen ist doch ganz klar. Und eben die Tatsache, dass Thailand nie kolonialisiert wurde, also nie europäischen Einflüssen unterlag, macht den Unterschied ja so gewaltig.
Hinzu kommen dann noch die lokalen Denkweisen.

Ich wohne z.B. in Süd-Thailand.
Selbst ein Zentral- oder Nordthai sagt über die Menschen aus dem Süden:
Mögen sie Dich, hast Du einen Freund für immer. Ärgerst Du sie, hassen Sie Dich bis an Dein Lebensende.


Meine Frage war ja nicht: "Warum sind die Thais anders als wir", sondern zielte eher darauf ab, Langzeiterfahrungen von Menschen zu hören, die auf den Philippinen leben.
Denn auch die Tatsache, dass dort schon seit Urzeiten westliche Einflüsse das Denken der Menschen beeinflusst haben, heißt noch lange nicht, dass man als Westler dort auch respektiert wird.

Wie stolz sind die Menschen dort? Wie sehr an echten und ernsthaften Kontakten zu Westlern interessiert.
Wieviel Zeit verbringt ihr mit Einheimischen? (und ich meine jetzt nicht die Barmädels)
Wieviele echte Freunde habt Ihr unter den Einheimischen?
Und könnt Ihr Euren einheimischen Freunden auch wirklich vertrauen?

Wieviele Falangs hier in Thailand schon auf Freundschaften und sogar Ehen hereingefallen sind, die plötzlich wertlos waren weil der/die Thai plötzlich eine Gelegenheit sah, sich einen Vorteil (meist finanziell) zu verschaffen, wäre wohl eher Thema eines anderen Threads...
 
        #10  

Member

Member hat gesagt:
Mit 1000 € im Monat wäre man dort der König.
Wenn du in einer Strohhütte genügsam lebst, mag das stimmen. Mal einige Rchenbespiele

Für 1000 Euro bekommst du 20 bis 50 Barfines. Die billigen Ladies von der Straße lass ich mal außen vor.
Für 1000 Euro bekommst du 200 bis 500 Ladydrinks, oder aber auch ca. 1000 Bier. Ist dein Geschmack für deine Getränke etwas ausgefallener (Importware), dann steigen die Preise drastisch
Eine Wohnung kostet ab 200 Euro im Monat plus Wasser und Strom. Gerade der Strom kann ins unermessliche steige, wenn du die Aircon falsch nutzt. Aber 50 Euro musst du veranschlagen.
Und wenn du nicht immer waschen und putzen willst, brauchst du eine Maid, zumindest Tageweise. Kostet dich ab 60 Euro
Kochen willst du auch nicht immer. Ab 5 Euro pro Mahlzeit bist du dabei. In einem Guten Restaurant sind das aber auch schnell mal 15 bis 20 Euro. Aber wer mag immer alleine essen gehen?
Wenn du Größe XXL trägst, dann kannst du nur Markenware in den teuren Malls kaufen. Da kostet eine kurze Hose auch schon mal 30 Euro und ein Tshirt ist auch selten unter 15 Euro zu haben. Kleinere Größen bekommst du auf dem Markt wesentlich billiger
Die Aufenthaltsgenehmigung kostet dich alle zwei Monate ab 40 Euro. Kann aber auch schon mal 140 Euro sein. Ich weiß nicht wie die die Preise jeweils errechnen.
Und wenn du viel unterwegs bist und dazu immer ein Trike benutzt, kommen schon mal schnell 200 Euro im Monat zusammen.

Das ist jetzt auf das Preisgefüge Angeles ausgerichtet. In der Provinz sieht das anders aus. Aber schau dir mal https://thailand-asienforum.com/threads/13962/ an. Auch Fillipinos haben bereits den wandelnden ATM auf zwei Beinen entdeckt.
 
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