Noch mindestens einen Monat Kriegsrecht in Thailand
Donnerstag 12. Oktober 2006, 05:17 Uhr
Bangkok (AP) Das Kriegsrecht in Thailand sollte nach den Worten von Verteidigungsminister Bunrod Somtad noch mindestens einen Monat in Kraft bleiben. «Die Lage ist noch nicht stabilisiert», sagte er am Mittwoch in Bangkok. Auf Einzelheiten ging er nicht ein. Seit dem Militärputsch vom 19. September gilt in Thailand das Kriegsrecht.
Der von der Militärführung berufene Ministerpräsident Surayud Chulanont sagte, die Einmonatsfrist sei «die Meinung des Verteidigungsministers». Die Frage, wie lange es gelten solle, müsse nicht in den nächsten beiden Wochen entschieden werden. Es gebe dringendere Angelegenheiten.
Streitkräftechef Sondhi Boonyaratkalin sagte, das Kriegsrecht beeinträchtige nicht den Alltag der Menschen. Sollte es zu früh aufgehoben werden, wären eventuelle Probleme nur schwer zu lösen. Die Übergangsregierung Surayuds soll bis zu den für Oktober 2007 angekündigten Wahlen im Amt bleiben.
König Bhumipol Adulyedej stimmte am Donnerstag der Bildung einer parlamentarischen Versammlung zu, deren 250 Abgeordnete von Sondhis Militärrat berufen werden sollen. Sondhi sagte, die Namen der Parlamentarier würden bald bekannt gegeben. Sie würden aus den Reihen der Wissenschaft, des Militärs, der Wirtschaft, Landwirtschaft und Politik kommen. Die Versammlung soll Aufgaben beider Häuser des bisherigen Parlaments übernehmen und eine neue Verfassung verabschieden, die von einem Sonderkomitee ausgearbeitet werden soll. Die Mitglieder des Verfassungskomitees wurden noch nicht öffentlich benannt.
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