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Dies ist ein Tatsachenbericht!
Leider ohne Bilder.
Ich bedanke mich ausdrücklich für alle aufmunternden Kommentare, die während meiner "Abwesenheit" verfasst wurden.
Wer Freude dran hat, kann meine Zeitschiene gerne zerlegen und sie mir um die Ohren hauen.
Ich bin hier und ich lebe! Das ist, was zählt!!!
Bangkok, 05. September 2010, 05:30 Uhr:
Nach der obligatorischen "letzten Nacht in Bangkok", die wiedermal sehr heftig war und wundervollem GFS mit Ploy klettere ich aus der Dusche und betrachte mein Gesicht im Spiegel: Die zurückliegenden 9 Tage haben deutliche Spuren hinterlassen. Zuviel Alkohol, zuviel Party, zuviel Sex und zuwenig Schlaf. Eigentlich wäre ich jetzt urlaubsreif. Aber: ich hab es ja so gewollt...
Nun noch die letzten Sachen im Koffer verstauen und dann auschecken. An der Rezeption freut man sich schon auf meine Wiederkehr in 65 Tagen.
Bangkok, 05. September 2010, 06:05 Uhr:
Die Stadt der Engel wechselt gerade ihr Ausshen; Mint und die Mädels von der Streetbar auf der Suk räumen grade die Tische zusammen um für die fliegenden Händler Platz zu machen.
Kurz mal Hupen und dann ab auf die Schenllstraße zum Airport. Bangkok präsentiert zum Abschied einen strahlend blauen Himmel, den ich so klar bislang noch nicht gesehen habe: Die Silhuette der Stadt ist unverschleiert. Ploy hat sich auf dem Beifahrersitz zusammengerollt...
Suvarnabhumi Intl. Airport, 05. September 2010, 06:35 Uhr:
Check-In Flug EY407 BKK-AUH-FRA verläuft reibungslos.
Anschließend hole ich mir schnell bei Starbucks einen Caramel Latte w/ two extra shots und schlendere mit Ploy zum Auto, wo sie noch ein Nickerchen machen will, bevor sie zurück fährt. Die Arme; auch ihr stehen die vorangegangenen Nächte in ihr süßes Gesichtchen geschrieben.
Auf dem Weg zurück ins Terminal fühle ich mich auf einmal hundeelend. Was soll's? Kaffee leertrinken und ab zum Flieger.
Suvarnabhumi Intl. Airport, 05. September 2010, 07:40Uhr:
Auf dem Weg in den Flieger fühle ich mich garnicht wohl. Mein Magen rebelliert und ich habe das Gerfühl, Watte im Kopf zu haben. Seltsam...
Immerhin hat mich die nette Lady am Check-In alleine auf eine Vierer-Reihe gesetzt. So kommen, nachdem die Anschnallzeichen erloschen sind, die Stöpsel in die Ohren und ich bette mein Haupt auf einem Berg Kissen. Das Blut rauscht durch meine Adern, dass ich kaum zur Ruhe komme. Die Spätfolgen einer durchzechten Nacht? Wahrscheinlich...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 09:30 Uhr
Die sehr attraktive Flugbegleiterin rumpelt mit ihrem Trolley vorbei und feuert das Frühstück raus. Irgendwie ist mir übel, also, so komisch unwohl. Wahrscheinich der extrem starke Kaffe vorhin - auf nüchteren Magen. Mit was im Bauch geht's bestimmt gleich wieder. Also entscheide ich mich grade noch rechtzeitig für die gebratenen Nudeln.
Gerade als ich die erste Gabel in den Mund stecke, durchfährt ein stechender Schmerz meinen Brustkorb. Ein brennendes Ziehen, sodass mir die Luft wegbleibt. Örgl.
Ich höre in mich hinein und ziehe die Stöpsel aus den Ohren - dieses Rauschen macht mich irre.
Auf der anderen Seite des Ganges fragt eine Stimme, ob mir nicht gut sei. Ich sei so blass...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 03:40 Uhr (ZULU
Mein Nachbar hat geklingelt und kurz drauf schaut mich ein Flugbegleiter sorgenvoll an und fragt: "Something wrong, Sir?"
Ich schildere ihm kurz meine Beschwerden und schon ist er verschwunden. Kurz darauf drückt er mir zunächst zwei Aspirin in die Hand; "just in case..."
Bei der übrigen Besatzung hat rege Betriebsamkeit eingesetzt. Man tuschelt und während ich versuche, die beiden Aspirin durch meinen staubtrockenen Hals zu würgen, erscheint eine Kollegin von Ryan (so hieß er, der Flugbegleiter) und bittet mich, mal die Sauerstoffmaske aufzusetzen. Kann man da widerstehen?
Die Schmerzen kommen und gehen, inzwischen tut mir auch der linke Arm weh und der Schmerz zieht in die Halsregion, Ryan füllt ein Formular aus. Name, Alter, Geschlecht. Allergien, Medication, hatten Sie das schonmal?
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 03:50 Uhr (ZULU
Ryan ist mit dem Formular Richtung Cockpit verschwunden, hat allerdings seine Kollegin angewiesen, bei mir zu bleiben. So sitze ich also in 40.000 Fuß Höhe, habe eine Sauerstoffmaske auf dem Gesicht und höre die Lautsprecherdurchsage, ob sich denn, wegen eines medizinischen Notfalls, ein Doktor der Medzin oder ein ähnlich qualifizierter Passagier an Bord befände.
Zweisprachig... Englisch und Arabisch
Ryan kommt zurück und erklärt mir, dass er mit Medlink (?) gesprochen hätte und die Symtome recht eindeutig seien. Er gibt mir ein Pumpspray mit der Aufschrift "NTG". Ich solle mir, mit 5-minütigem Abstand, drei Hübe unter die Zunge sprühen und das Mittel möglichst lange dort verweilen lassen, ohne zu schlucken.
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 04:00 Uhr (ZULU
Die Schmerzen sind weg. Und genausoschnell, wie die Schmerzen weg waren, ist Ryan verschwunden. Kurz darauf die erneute Bitte, dass sich Passagiere mit notfallgerechten Kenntnissen der Humanmedizin bitte dringend beim Kabinenpersonal melden mögen. Wieder zweisprachig - wieder ohne Erfolg...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 04:15 Uhr (ZULU
Über Lautsprecher erfahre ich, dass wir einen außerplanmäßigen Zwischenstop machen müssen. Zeitgleich steht Ryan neben mir und schaut mich mitleidvoll an. Er hatte versucht vor der Lautsprecherdurchsage da zu sein, um mir das mitzuteilen. Wir landen also wegen mir und dort(?) würde mir bestimmt richtig gut geholfen.
Die Kollegin, Shareen, nimmt neben mir Platz, hält die Sauerstoffflasche und versucht sich in Smalltalk.
Die übrigen Kolleginnen fangen derweil an, das Frühstück abzuräumen.
Panik macht sich breit. Was passiert hier gerade? War's das jetzt? 277 PAXe, die jetzt ihren Anschlussflug in AUH nicht erreichen - wer bezahlt das Alles? Rückblickend frage ich mich, welche Banalitäten mir so durch den Kopf gingen...
Ich fange an zu hyperventilieren, Shareen ist sichtlich hilflos, streichelt meine Hand und versucht mich zu beruhigen. Irgendwann bin ich wieder "unten" und fange an zu weinen. Mein Puls rast. 150 Schläge pro Minute...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 04:25 Uhr (ZULU
Zeit ist nebensächlich geworden. Die Minuten rinnen dahin, zähflüssig wie Honig. Ich will, dass das aufhört. Wake me up from this nightmare.
Die Schmerzen kommen wieder.
Noch eine knappe Stunde, sagt Ryan. Wir würden in New Delhi landen, wo man schon auf mich wartet. Nach Rücksprache mit Medlink darf ich mir nochmal drei Hübe NTG geben.
Zumindest sind daraufhin die Schmerzen wieder weg. Was bleibt ist der Kopf... Hirnfick in Dosen... Kopfkino...
Leider ohne Bilder.
Ich bedanke mich ausdrücklich für alle aufmunternden Kommentare, die während meiner "Abwesenheit" verfasst wurden.
Wer Freude dran hat, kann meine Zeitschiene gerne zerlegen und sie mir um die Ohren hauen.
Ich bin hier und ich lebe! Das ist, was zählt!!!
Bangkok, 05. September 2010, 05:30 Uhr:
Nach der obligatorischen "letzten Nacht in Bangkok", die wiedermal sehr heftig war und wundervollem GFS mit Ploy klettere ich aus der Dusche und betrachte mein Gesicht im Spiegel: Die zurückliegenden 9 Tage haben deutliche Spuren hinterlassen. Zuviel Alkohol, zuviel Party, zuviel Sex und zuwenig Schlaf. Eigentlich wäre ich jetzt urlaubsreif. Aber: ich hab es ja so gewollt...
Nun noch die letzten Sachen im Koffer verstauen und dann auschecken. An der Rezeption freut man sich schon auf meine Wiederkehr in 65 Tagen.
Bangkok, 05. September 2010, 06:05 Uhr:
Die Stadt der Engel wechselt gerade ihr Ausshen; Mint und die Mädels von der Streetbar auf der Suk räumen grade die Tische zusammen um für die fliegenden Händler Platz zu machen.
Kurz mal Hupen und dann ab auf die Schenllstraße zum Airport. Bangkok präsentiert zum Abschied einen strahlend blauen Himmel, den ich so klar bislang noch nicht gesehen habe: Die Silhuette der Stadt ist unverschleiert. Ploy hat sich auf dem Beifahrersitz zusammengerollt...
Suvarnabhumi Intl. Airport, 05. September 2010, 06:35 Uhr:
Check-In Flug EY407 BKK-AUH-FRA verläuft reibungslos.
Anschließend hole ich mir schnell bei Starbucks einen Caramel Latte w/ two extra shots und schlendere mit Ploy zum Auto, wo sie noch ein Nickerchen machen will, bevor sie zurück fährt. Die Arme; auch ihr stehen die vorangegangenen Nächte in ihr süßes Gesichtchen geschrieben.
Auf dem Weg zurück ins Terminal fühle ich mich auf einmal hundeelend. Was soll's? Kaffee leertrinken und ab zum Flieger.
Suvarnabhumi Intl. Airport, 05. September 2010, 07:40Uhr:
Auf dem Weg in den Flieger fühle ich mich garnicht wohl. Mein Magen rebelliert und ich habe das Gerfühl, Watte im Kopf zu haben. Seltsam...
Immerhin hat mich die nette Lady am Check-In alleine auf eine Vierer-Reihe gesetzt. So kommen, nachdem die Anschnallzeichen erloschen sind, die Stöpsel in die Ohren und ich bette mein Haupt auf einem Berg Kissen. Das Blut rauscht durch meine Adern, dass ich kaum zur Ruhe komme. Die Spätfolgen einer durchzechten Nacht? Wahrscheinlich...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 09:30 Uhr
Die sehr attraktive Flugbegleiterin rumpelt mit ihrem Trolley vorbei und feuert das Frühstück raus. Irgendwie ist mir übel, also, so komisch unwohl. Wahrscheinich der extrem starke Kaffe vorhin - auf nüchteren Magen. Mit was im Bauch geht's bestimmt gleich wieder. Also entscheide ich mich grade noch rechtzeitig für die gebratenen Nudeln.
Gerade als ich die erste Gabel in den Mund stecke, durchfährt ein stechender Schmerz meinen Brustkorb. Ein brennendes Ziehen, sodass mir die Luft wegbleibt. Örgl.
Ich höre in mich hinein und ziehe die Stöpsel aus den Ohren - dieses Rauschen macht mich irre.
Auf der anderen Seite des Ganges fragt eine Stimme, ob mir nicht gut sei. Ich sei so blass...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 03:40 Uhr (ZULU
Mein Nachbar hat geklingelt und kurz drauf schaut mich ein Flugbegleiter sorgenvoll an und fragt: "Something wrong, Sir?"
Ich schildere ihm kurz meine Beschwerden und schon ist er verschwunden. Kurz darauf drückt er mir zunächst zwei Aspirin in die Hand; "just in case..."
Bei der übrigen Besatzung hat rege Betriebsamkeit eingesetzt. Man tuschelt und während ich versuche, die beiden Aspirin durch meinen staubtrockenen Hals zu würgen, erscheint eine Kollegin von Ryan (so hieß er, der Flugbegleiter) und bittet mich, mal die Sauerstoffmaske aufzusetzen. Kann man da widerstehen?
Die Schmerzen kommen und gehen, inzwischen tut mir auch der linke Arm weh und der Schmerz zieht in die Halsregion, Ryan füllt ein Formular aus. Name, Alter, Geschlecht. Allergien, Medication, hatten Sie das schonmal?
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 03:50 Uhr (ZULU
Ryan ist mit dem Formular Richtung Cockpit verschwunden, hat allerdings seine Kollegin angewiesen, bei mir zu bleiben. So sitze ich also in 40.000 Fuß Höhe, habe eine Sauerstoffmaske auf dem Gesicht und höre die Lautsprecherdurchsage, ob sich denn, wegen eines medizinischen Notfalls, ein Doktor der Medzin oder ein ähnlich qualifizierter Passagier an Bord befände.
Zweisprachig... Englisch und Arabisch
Ryan kommt zurück und erklärt mir, dass er mit Medlink (?) gesprochen hätte und die Symtome recht eindeutig seien. Er gibt mir ein Pumpspray mit der Aufschrift "NTG". Ich solle mir, mit 5-minütigem Abstand, drei Hübe unter die Zunge sprühen und das Mittel möglichst lange dort verweilen lassen, ohne zu schlucken.
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 04:00 Uhr (ZULU
Die Schmerzen sind weg. Und genausoschnell, wie die Schmerzen weg waren, ist Ryan verschwunden. Kurz darauf die erneute Bitte, dass sich Passagiere mit notfallgerechten Kenntnissen der Humanmedizin bitte dringend beim Kabinenpersonal melden mögen. Wieder zweisprachig - wieder ohne Erfolg...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 04:15 Uhr (ZULU
Über Lautsprecher erfahre ich, dass wir einen außerplanmäßigen Zwischenstop machen müssen. Zeitgleich steht Ryan neben mir und schaut mich mitleidvoll an. Er hatte versucht vor der Lautsprecherdurchsage da zu sein, um mir das mitzuteilen. Wir landen also wegen mir und dort(?) würde mir bestimmt richtig gut geholfen.
Die Kollegin, Shareen, nimmt neben mir Platz, hält die Sauerstoffflasche und versucht sich in Smalltalk.
Die übrigen Kolleginnen fangen derweil an, das Frühstück abzuräumen.
Panik macht sich breit. Was passiert hier gerade? War's das jetzt? 277 PAXe, die jetzt ihren Anschlussflug in AUH nicht erreichen - wer bezahlt das Alles? Rückblickend frage ich mich, welche Banalitäten mir so durch den Kopf gingen...
Ich fange an zu hyperventilieren, Shareen ist sichtlich hilflos, streichelt meine Hand und versucht mich zu beruhigen. Irgendwann bin ich wieder "unten" und fange an zu weinen. Mein Puls rast. 150 Schläge pro Minute...
Irgendwo über der Bucht von Bengalen, 05. September, ca. 04:25 Uhr (ZULU
Zeit ist nebensächlich geworden. Die Minuten rinnen dahin, zähflüssig wie Honig. Ich will, dass das aufhört. Wake me up from this nightmare.
Die Schmerzen kommen wieder.
Noch eine knappe Stunde, sagt Ryan. Wir würden in New Delhi landen, wo man schon auf mich wartet. Nach Rücksprache mit Medlink darf ich mir nochmal drei Hübe NTG geben.
Zumindest sind daraufhin die Schmerzen wieder weg. Was bleibt ist der Kopf... Hirnfick in Dosen... Kopfkino...
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