Hier noch in konzentrierter Form:
Seine Amtsführung orientierte sich nach offiziellen Angaben an den Erfahrungen, die er als Geschäftsmann gesammelt hat, er benutzte jedoch seinen politischen Einfluss, um das immense Vermögen seines Clans während seiner Amtszeit noch einmal zu vervierfachen. Er gilt als einer der reichtsten Männer Asiens und als der reichste Thailands.
Zuerst trat er als rigoroser Saubermann auf, doch wurde sein Regierungsstil zunehmend arrogant. Er vertrat gegen die separatistischen muslimischen Südprovinzen einen harten Kurs und nahm dabei viele Tote in Kauf. Dies brachte ihm eine ungewöhnlich deutliche Rüge des Königs ein. Er ging hart gegen Drogenhändler vor und hatte dabei die Sympathien großer Bevölkerungsteile auf seiner Seite.
Dass dabei allein im Jahre 2003 über 2.500 Menschen erschossen wurden, oft auf offener Straße, auf bloßen Verdacht hin und ohne Gerichtsverfahren, wurde hingenommen. Die Umstände dieser Vorfälle wurden nie richtig aufgeklärt.
Obwohl Thaksin die Bekämpfung der Korruption schon 2001 als eines der Hauptziele auf seine Fahne schrieb, war er, sein Clan, seine Partei und sein Kabinett zunehmend massiven Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Größere Dimension nahmen diese an als es um Aufträge von Gepäckscannern für den neuen gigantischen Flughafen Suvarnabhumi ging, so dass er 2005 seine zehnte Kabinettsumbildung vollziehen musste.
Noch mehr als der Italiener Berlusconi sammelte Thaksin eine unglaubliche Medienmacht an, indem er alle bis auf einen Fernsehkanal und den größten Teil der Presse beherrscht. In den Wahlen im Jahr 2000 kaufte er im Wahlkampf den bis dahin regierungskritischen und bis dahin einzigen nicht von Armee oder Regierung abhängenden Fernsehsender ITV auf. In den Wahlen 2005 machte er mit seiner Medienmacht die Opposition praktisch mundtot.
Kritische Medien, wie zum Beispiel die Bangkok Post, versuchte er mehrfach mit Klagen wegen Verleumdung, bzw. mit dem Vorwurf der Majestätsbeleidigung mundtot zu machen. Im September 2005 ließ die thailändische Regierung mehrere manchmal regierungskritische Radios in Bangkok schließen, weil diese angeblich den Flugverkehr störten (siehe Links). Eine seit Juli 2003 wöchentliche politische Talkshow wurde verboten.
Als ehemaliger Polizeioffizier hat er den Polizeiapparat auf seiner Seite, die Ministerrunde ist eher ein von ihm eingesetztes Scheinkabinett, ebenso sind viele Richter von ihm und seinen Freunden abhängig. So konnte er geschickt Gesetze zu seinen Gunsten ändern, um Anklagen wegen früherer Verstrickungen privater Geschäfte mit politischer Macht zu entgehen.
Das Fass zum Überlaufen brachte der Verkauf seines Nachrichtensatelliten und anderer Teile seines Imperiums an die staatliche Holding Temasek in Singapur, der ihm 1,6 Milliarden Euro einbrachte. Verkauft wurden dabei unter anderem Konzessionen für das größte Mobilfunknetz des Landes, das Satellitenmonopol, eine Low-cost-Airline, eine Fernsehstation, ein Internet-Provider, eine Marketingfirma.
Die Auswirkungen dieses Deals auf Thailand sind noch nicht abzuschätzen. Da sie nach thailändischem Recht steuerfrei sind, löste dies einerseits größe Empörung aus, andererseits auch die Sorge, dass dadurch politische und militärische Informationen in die Hände eines anderen Staates gelangen. Ebenso weckte diese Transaktion als "Ausverkauf des Staates" nationalistische Gefühle.
Ohnehin ist es (zur Vermeidung von Korruption) den thailändischen Regierungsangehörigen untersagt, derartige Geldgeschäfte zu tätigen. Obwohl Thaksin deshalb bei Amtsantritt seine Firma offiziell an Familienangehörige abgetreten hatte, ist davon auszugehen, dass er insgeheim (und illegal) weiterhin die Fäden zieht. Das Geschäft wurde von langer Hand sorgfältig vorbereitet, dennoch tat Thaksin nach Bekanntwerden dieses spektakulären Vorgangs ganz überrascht als hätte er davon nichts gewusst.
Außerdem hatte seine Firma beim Aufbau des Nachrichtensystems von staatlichen Vergünstigungen profitiert, d.h. die thailändischen Steuerzahler haben sowohl Thaksin als auch der Regierung in Singapur praktisch ein riesiges Geschenk gemacht.
Da das Geschäft in thailändischer Währung abgeschlossen wurde, kaufte Singapur große Mengen des thailändischen Baht auf, was dessen Kurs unnatürlich in die Höhe trieb. Seither steigen auch die inländischen Zinsen schnell und stetig an.
Den armen einen knochen hinwerfen, damit sie ruhig sind und sich dann genüsslich um die filetstücke balgen.......