@Thai.fun : Ja, mit der Familie, da sprichst Du ein großes Problem an. Familie, das ist Segen und Fluch zugleich. Einerseits wird ja in der Großfamilie niemand wirklich zurückgelassen, jeder wird irgendwie, wenn auch minimalistisch, mitgezogen. Das ist traditionell auch notwendig, da es hier ja noch lange nicht die sozialen Sicherungssysteme gibt wie in Europa. in Thailand gibt es wohl die eine oder andere kleine Hilfe, viel ist das aber nicht. Laos und Kambodscha, da ist diesbezüglich gähnende Leere. Aber auch in Thailand ist man von der Rundumversorgung, die die Sozialsysteme in Europa bieten, Lichtjahre entfernt.
Insofern ist es gut, daß es die Familie gibt. Aber andererseits fordert die Familie eben auch. Das sieht man ja schon bei den Mädels aus dem Isaan, hier im Forum auch bekannt als das "sick-waterbuffalo-syndrom".
In Laos und Kambodscha ist das alles noch viel schlimmer.
Beispiel: Vor 3 Jahren saß ich regelmäßig im Blue Hawaii. Wer die Bar kennt, weiß, daß man von dort aus die Massagen voll und ganz im Blick hat, man sieht, wer da ist, wer kommt und wer geht. Ich sehe also ein bestimmter Boy hat durchaus häufig customers, während der Zeit, in der ich da saß, schon immer so zwei oder drei. Eines Tages gehe ich dann zu ihm in die Massage und er jammert, daß er seine Miete nicht zahlen kann. Ich frage ihn: Du hast doch laufend Kunden, das sehe ich doch! Wo ist denn das ganze Geld? Er schaut mit ganz groß an und meint vollig verständnislos: "Na, bei der Mama in Kambodscha. Muß ich doch schicken" Stories wie die oder ähnliche habe ich schon zu Dutzenden erlebt.
Was Du über den Boy schreibst, der letztlich seine eigene Firma aufgebaut hat, das ist die Ausnahme, vielleicht einer unter tausend, wohl eher unter zehntausend.
Natürlich kommt da dann auch noch dazu, daß die meisten der Boys nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte sind und Zukunftsplanung sowieso nicht gerade zu den Kernkompetenzen der Asiaten gehört.
Heute habe ich Geld und das ist gut. Wer weiß was morgen ist....