Myanmar - Willkommen im Land der Gegensätze

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Hallo Freunde der Reiselust,

habe mich gerade kurzer Hand entschlossen meinen Reisebericht aus Burma auch hier zu veröffentlichen. Normal liegt er auf meinem Reiseblog, aber da Burma anscheinend große Neugierde auslöst und ich vielleicht diese Neugierde leicht stillen kann will ich hier meine Erfahrungen mit euch teilen.

Zur Vorgeschichte:

Im August des Jahres 2012 nahm ich einen 4 monatigen Sabbatical, da es mit der Projektphase meines Unternehmens zur der Zeit ein Einklang gab und naja, es einfach passte. Ich bin (nun) 33 Jahre alt und reise leidenschaftlich als Rucksacktourist. Ich hoffe jetzt gehen nicht bei einigen die Warnleuchten an wenn sie im Kopf an die australischen Backpacker im Muskelshirt denken :) Meine Reise führte mich Anfangs durch Laos, dann Kambodscha, dann Vietnam, Myanmar (es war der Oktober) und abschließend Thailand. Mein Visa für 4 Wochen Myanmar beantragte ich damals direkt in Bangkok (Früh beantragt, Nachmittag geholt) in der Botschaft von Myanmar. Mit AirAsia ging es dann direkt nach Yangoon. Genau dort steigt mein Bericht ein.

Viel Spaß beim lesen. :bye:
 
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Yangon – Willkommen im Land der Gegensätze

Willkommen in Yangon, der Hauptstadt im Land des Goldes. Ein Land, gespalten zwischen Militärdiktatur, einer unterdrückten Opposition und liebreizenden Menschen. Ein Land der wirklich starken Gegensätze. Ein Land, das so anders ist als seine Nachbarn weiter östlich. Nach dem Verlassen von Vietnam dachte ich nun mit meinen zwei Monaten Asienerfahrung schon viel gesehen zu haben. Weit gefehlter Trugschluss. Hier gab es noch an jeder Ecke was zu lernen. Es war der 06.10.2012

Wie also starten. Ein paar Dinge vorab, die man über Burma wissen muss. Myanmar (oder Burma) ist ein Land (Stand: Ende 2012) in dem es keine internationalen Geldautomaten gibt. Das bedeutet, dass Reisende vorab ihre gesamte Reisekasse bar dabei haben. Zudem werden in Burma nur Dollar-Noten genommen, die wirklich absolut unbeschädigt sind. Das heißt, keine Knicke, keine Risse, keine Stiftspuren oder ähnliches. Bei Euro’s sieht es nicht ganz so dramatisch aus.

Direkt am Flughafen tauschte ich 100$ überhaupt erst mal was an Landeswährung zu haben. Der Kurs hier ist aber definitiv nicht der Beste. Dollar-Tauschen ist hier wirklich so eine Sache. Ich bin heil froh, dass ich fast nagelneue Scheine in Bangkok bekommen habe (direkt im Hauptsitz der Bank of Bangkok). Am Flughafen sah ich wie sich der Bankier im Wechselschalter schon fast kleinlich genau die Dollarnoten ansah und auch nur beim kleinsten Mängel die Note nicht annahm. Für die Australier hinter mir brach gleich mal eine Welt zusammen. Er akzeptierte kein einzigen Schein der gesamten Reisekasse. Da war guter Rat teuer.

Nicht anders als an anderen Flughäfen in Asien warten auch hier dutzende von Taxifahrern. Doch was war das, ein vollkommen ungewohntes Bild. Keiner bedrängt dich, alle halten dezent Abstand zu dir. Der ein oder andere fragt dich diskret ob du ein Taxi brauchst. Wow, wie war das ungewohnt und gleichzeitig so angenehm! Ich teilte mir mit ein paar anderen ein Taxi zur Innenstadt. Im Taxi offenbarte sich schon der erste Eindruck der weit entfernten und im Nachtlicht golden schimmernden Pagoden. Eine aber ganz besonders. Das Wahrzeichen Myanmars, die Shwedagon-Pagode. Wir fuhren vorbei an riesigen Flachbildschirmen, die einen künstlichen Stau erzeugten. Fasziniert starrten die Fahrer im Verkehr auf die Monitore. Der fließende Verkehr musste warten.

Herausgeworfen wurde ich direkt im Zentrum. Vor mir die Sule-Pagode, der unverkennbare Mittelpunkt Yangons. Die Hotelsuche ging los …. Ab hier beginnt der neue Wahnsinn seit der Öffnung Burmas und den daraus folgenden Ansturm durch Touristen …. Ich wie immer ohne Hotel und mit guter Hoffnung schlenderte mit Sack und Pack durch die kleinen durchnummerierten Seitenstraßen in welchen sich einige Gästehäuser befanden. Viele davon waren im Reiseführer ausgeschrieben. Aber die Preise! Um Himmels willen, lag dort der Reiseführer daneben. Später erfuhr ich, dass in Yangon die Hotels bis zu 200% die Preise anzogen seit der Öffnung, aber das nur am Rande. Somit war alles was ich fand weit über meinem Budget. Ich brauchte Hilfe und zwar schnell! Ein Burmese bemerkte, wie ich halb verirrt durch die Gassen zog und bot seine Hilfe an. Er führte mich von Gasthaus zu Gasthaus. Nach über 10 Anläufen und der immer wiederkehrenden Aussage “sorry, we are fully booked” fand ich ein wirklich schäbiges, heruntergekommenes, aber für 6$ günstiges, Gästehaus. Ganz wohl fühlte ich mich hier nicht, das Haus war wirklich dem Verfall nahe, mein Zimmer hatte ein Loch mit einem Fensterrahmen aber ohne Fensterscheibe. Es roch muffig, die Einrichtung war sicher 50Jahre alt und war es feucht. Aber mein Gott. Ein Bett ist ein Bett und für den ersten Tag soll es reichen! Eigentlich war mir nur die Sicherheit meines Zeugs nicht ganz geheuer. Darum kam hier seit Beginn der Reise das erste Mal mein Packsaver zum Einsatz.


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        #3  

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Wie immer hatte ich es vor Abflug/Abreise nicht hin bekommen zu speisen. Mir knurrte höllisch der Magen. Zum Glück saß mein burmesischer “Guide” noch in der Lobby. Ich hatte Lust auf Streetfood: Denn, neues Land, neues Essen! Ihm schien das ganz entgegen zu kommen und er schleifte mich kurzer Hand zu einem Straßenstand. Warum der sei mal dahin gestellt. Ich denke mal Besitzer ist Familie oder Freund. Persönlich liebe ich diese Garküchen. Du kannst hier so viel Essen für so wenig Geld (hier aß ich für 700Kyat ((800Kyat = 1$)) Reiß mit Schwein und Gemüse). Manchmal sicher Überwindung aber meist doch echt lecker. So beim Essen kamen wir erst mal richtig ins Gespräch und ich konnte in meinem Kopf erst mal etwas auf Entspannung schalten, da nun alles soweit passte.

Später stoß Win zu uns, ein Freund meines Guides. Eigentlich war es kein Guide, aber ich weiß ehrlich nicht wie ich ihn sonst nennen soll, denn er führte mich echt gut. Win war Student und glücklicherweise dem Englischen noch etwas mächtiger. Nach 2-3 Bier in einer Bar fragten die Zwei mich ob ich noch Lust hätte was zu unternehmen. Klar, bin ja für jeden Spaß zu haben und auf mein komisches Zimmer im Hotel hatte ich erst recht keine Lust. Wir einigten uns auf eine Disco. Gesagt getan. Halt, vorher ging es noch kurz zu Win’s Familie. Er wollte noch kurz aus dem Longyi in eine Hose schlüpfen. Ich durfte derweil die Gastfreundschaft der Eltern und Schwester genießen und hatte gleich wieder etwas zu Essen auf dem Schoß. Nein sagen galt nicht. Probiert werden musste. Es war extrem lecker. Win’s Familie ist indischer Abstammung und endlich hatte ich mal etwas wirklich würziges, scharfes auf dem Teller was ich bis hier auf meiner Reise noch nicht schaffte. Schnell wurden mir noch 2-3 Vokabeln gelehrt (Guten Tag, danke, bitte) und noch ein kleines Glas Whisky mit dem Herren des Hauses, dann war ich entlassen. Mit dem Taxi ging es weiter. Fragt mich nicht wohin genau. Die Straßen in Yangon sind umgebenen von purer Dunkelheit. Wir kamen zu einem größeren Industriegelände mit einem riesigen Parkplatz. Es war ein regelrechter Discotheken-Tempel. Über jedes Stockwerk erstreckte sich, mit dem Fahrstuhl erreichbar, eine Disco. Wir landeten ganz oben. Anscheinend war ich auch der einzige westliche Tourist hier was dem Spaß aber keinen Abbruch brachte. Es dröhnten laute Technobässe mit einer Vielzahl von Lichteffekten auf glänzenden Fließenböden. Überall wurde heftig getanzt und die Mode sah irgendwie auch echt anders aus als wie auf den Straßen. Was mich aber sehr störte war der Service. Irgendwie schien er extra bemüht um mich und genau darauf stehe ich ja gar nicht. Ich hatte immer einen Begleiter auf der Toilette und stets einen Menschen im weißen Frack hinter mir. Das nervte total. Man will ja gar nicht besonders behandelt werden! Aber das ist Myanmar. Hier wird sogar im Bus ein Platz frei gemacht wenn ein Westler einsteigt. Verrückte Welt. Etwas später wechselten wir die Etage und genossen eine Non-Stop Gesangsshow (KTV). Das muss man sich so vorstellen: Rund 25 hübsche Mädchen stehen in einer offenen Halbkreis-Form auf einer Bühne. In der Mitte je eine die gerade ihr „Stück“ vorträgt. Die anderen 24 schaukeln, schunkeln oder klatschen dazu. Sobald die Dame in der Mitte mit ihrer Einlage durch ist,kommt die nächste in die Mitte. Ich muss gestehen, ich war faszinierter von der Schönheit der Damen als von ihrer gesanglichen Leistung. Wir hatten derweil eine Flasche Whisky auf dem Tisch. Die gleiche Art die ich schon bei Win’s Dad trank. Whisky wird hier verwässert getrunken. Das heißt, es wird normal zwei Finger breit in ein Glas eingeschenkt und dann mit Mineralwasser aufgefüllt. Absolut nicht mein Fall. Leider durfte ich auf dem ganzen Gelände der Diskothek nicht fotografieren. Ich hätte zu gern den Text etwas mit Bildern dieses einzigartigen Abends hinterlegt. Aber da ich in Myanmar bin, wollte ich das auch nicht am ersten Tag gleich ausreizen.


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        #4  

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Mann Teldon!

Das nenne ich aber schnell reagiert. Also ich finde dein Bericht fängt schon mal super an und dein Schreibstil gefällt mir sehr gut.
:dank:

Das mit der Zimmersuche kenne ich noch von früher – das tue ich mir heute aber (dank Internet) nicht mehr an. Aber in Burma geht es wahrscheinlich in der Preisklasse noch nicht anders.

LG Jack
 
        #5  

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@Jack,

ja irgendwann muss ich ja auch mal selbst was preis geben. Gab ja schon so viele Berichte die ich selbst aufsaugen durfte :D Danke für die Blumen!
Das mit der Zimmersuche ist wirklich speziell in Burma nicht zu unterschätzen! Also im Grunde ist es so, überall da wo Touris da vorraus buchen. Also Yangon, Inle, Mandalay und Bagan. Die Preise für Hotels sind sehr sehr unterschiedlich. Meist aber mit tendenz nach oben gegenüber dem was man in den Nachbarländern dafür bekommt.

Grüßle
 
        #6  

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Der zweite Tag verging ohne Erwähnenswertes. Katerstimmung war angesagt. Am dritten Tag entschloss ich mich, mein Hotel zu wechseln. Sehr früh begab ich mich auf die Suche. Ich klapperte alle Adressen, die im Reiseführer von Loose als günstig angepriesen waren, ab. Alles ohne Erfolg. Entweder hieß es wieder „sorry, but we are fully booked“ oder aber es war ein nun überdimensionierter Preis. Grade als ich auf einem Stein saß um weiter den Reiseführer durch zu forsten sprach mich ein älterer Herr an. Er kannte eine Unterkunft für 12$ und wusste auch, dass sie Zimmer frei haben. Mein Weg fand ein Ziel und schließlich landete ich im „Daddys Home“. Zwar auch etwas herunter gekommen aber um Welten besser als mein altes Zimmer. Das wichtigste war aber, ich fühlte mich was mein Gepäck angeht, etwas sicherer. Für den Rest des Tages stand nicht mehr viel an: Geldwechseln (was mittlerweile echt unkompliziert ist, ich wechselte an einem kleinem Schalter in einem größeren Hotel ohne Reisepass), der ältere Mann führte mich. Hier sei mal angemerkt, dass solche Menschen keine Gegenleistung erwarten. Der ältere Herr z.B. freute sich einfach nur mal wieder Englisch sprechen zu können und etwas über andere Länder und Kulturen zu erfahren. So schlenderten wir folgend noch durch die Innenstadt. Er erklärte mir viel über Yangon und ich fühlte mich wohl-behütet und liebte einfach den Augenblick mich treiben zu lassen.

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        #7  

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Am 09.10.2012, der vierte und letzte Tag, stand natürlich noch Kultur auf dem Programm. Hatte ich bis jetzt doch nur Innenstadt, also das chinesische und indische Viertel gesehen. Ein Abend zuvor lernte ich Tobias kennen und wir verabredeten uns früh für den nächsten Tag. Nach einem leckeren Tee (Burmesen trinken Tee mit süßer Kondensmilch) zogen wir los Richtung Kandawgyi Park. Traurigerweise wollten sie für den Park teures Eintrittsgeld haben, was wir irgendwie nicht bereit waren zu zahlen. So setzten wir uns nur eine Weile auf eine Grünfläche vor dem Eingang und ich schoss ein paar Bilder. Einer der Wärter nervte dann schon etwas rum und wir verzogen uns. So sahen wir das goldene Karaweik (das Restaurant inmitten des See’s) nur durch den Zaun an der Straße.

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Wir spielten mit dem Gedanken über den Zaun zu klettern aber verworfen dann die Idee als plötzlich starker Regen einfiel. Also trabten wir im Laufschrift zum nächst besten Restaurant und genossen die einheimische Braukunst. Der Regen verschwand, die Sonne kam wieder leicht hervor. Das Wetter passte perfekt, es hatte sich merklich abgekühlt. Also ließen wir uns nun weiter treiben und verliefen und schließlich. So landeten wir in Teilen Yangons, in die wohl nicht ganz so oft Touristen vorstoßen. Es gab für mich faszinierende Bilder zu schießen und wir probierten viel an Straßenständen. An einem mussten wir sogar nochmal kehrt machen da es so unfassbar lecker war. Keine Ahnung was es genau war oder wie es hieß, irgendwie sowas wie gerollte Quark-Dings-Rollen.

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Unser nächstes Ziel sollte eine Bahnstation sein. Wir fragten uns durch. Polizisten, Einheimische, Verkäufer,.. irgendwie konnte keiner eine Karte lesen und wir hatten keinen Dunst wo wir waren. Aber zu einer Bahnstation fanden wir trotzdem. So gab es ein handgeschriebenes Ticket für Mr. Thomas und Mr. Tobias. Ein bekennender Asienreisender weiß nun sicher warum da die Vornamen stehen und warum sie dachten es wären unsere Familiennamen. Wir bezahlten 1$ pro Kopf für die Holzklasse und genossen die kleine Rundfahrt. Es war toll, wir fühlten uns mitten im Leben der Einheimischen und konnten das Treiben genießen. Hier entstand eins meiner schönsten Fotos eines kleinen Kindes.

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Da wir etwas planlos daher kamen wurden wir schon beim Einsteigen gefragt wo wir hin wollten und der Ticketverkäufer rief irgendwas in den Wagon hinein. Erst später wurde uns klar was er den Leuten sagte. Er gab ihnen zu verstehen, dass sie uns Bescheid geben sollen wann wir raus müssen. Toll. Diese Fürsorge! Wir dankten allen und entschwanden zur nächsten Teestube. Als letztes Stand noch Shwedagon auf dem Programm. Das Highlight überhaupt. Ich weiß kaum wir ich das in Worte fassen soll. Die Stupa besteht aus über 60Tonnen Gold und an der Spitze ziert ein großer hochkarätiger Diamant. Wenn die Sonne auf das Gold prallt … einfach wow. Mir fehlten echt die Worte. Selten hatte ich sowas schönes gesehen. Ganze Familien pilgerten hier her, beteten, wuschen Buddhasstaturen, spendeten und unterhielten sich mit Mönchen. Hier bekommt man wirklich einen Eindruck welchen Stellenwert der Buddhismus in Myanmar hat. Mit dem Bus ging es zurück zur Sule und den Abend ließen wir ausklingen bei Bier und KTV.

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Der Abreisetag brach an. Mit Tobias vereinbarten wir uns im Norden nochmals zu treffen. Seine Reise durch Burma führte ihn erst westlich, meine östlich. So ging es zum Busbahnhof per Bus. Vom Service im Hotel habe ich mir schnell noch die Busstation auf burmesisch notieren lassen wo ich raus muss. An der Sule fragte ich mich durch in welche Linie ich springen muss. Ein Offizier der Armee nahm sich Meiner an. Schon wieder diese Fürsorge! Er fuhr auch zum Bahnhof, bezahlte gleich noch mein Ticket und zeigte mir abschließend sogar noch mein Bus nach Bago auf einem nicht gerade überschaubaren Busbahnhof. Ich bedankte mir herzlich und verabschiedete mich. Ich wusste, in dem Land bist du genau richtig. Denn schon das Reisen war ein Abenteuer und entspricht keiner bekannten Einfachheit wie beispielsweise innerhalb Thailand oder Vietnam.
 
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Mann - die Bilder sind echt der Hammer!

Aber die Gegensätze sind schon sehr groß.

LG Jack
 
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Bago – Myanmars viertgrößte Stadt im alten Mon-Reich

Das gewohnte Schaukeln war wieder da! Myanmar’s Straßen ließen wieder das mir Bekannte auf und ab im Bus zu. Die Fahrt von Yangon nach Bago war nicht wirklich spannend. Landschaftlich gab es nicht viel zu sehen. Aber das „Care-Gefühl“ war einfach nur großartig. Die Burmesen sind wirklich besorgt um einen. So traf ich am 10.10.12 in Bago ein. Eine kurze Verhandlung mit einer kleinen Traube aus Moto-Fahrern und schon ging es Richtung Innenstadt. Bago bietet anscheinend nicht so viele Hotels. Möglicherweise liegt das aber auch daran, dass hier eher weniger die Touris aufschlagen. Mir war es recht. Am ersten Hotel kurze Konversation an der Rezeption ala Er: „Room 10$“ ich: „discount possible?“ er: „ok for you 8$“, ich: „perfect, im in“. Raum passte auch, alles wunderbar. Der Moto-Fahrer stand noch in der Lobby (anscheinend warten die immer noch mal etwas) und als ich mein Reisepass abgab und bezahlte fragte er was ich am nächsten Tag so vor hätte. Planlos wie immer, hatte ich nur 1-2 Eckpunkte aus dem Reiseführer notiert und wollte diese schnellstmöglich besichtigen. Wir sprachen eine machbare Tour durch und verhandelten den Preis. Passt. Er wollte 4000Kyat (10$) für eine komplette Tour bei der alles was für mich interessant war, dabei war und wir sogar pünktlich zum letzten Bus am Busbahnhof sein könnten. Ach ja, das nächste Ziel nach Bago hatte ich schon in Yangon ausgelotet. Es sollte Kyaikto und sein goldener Felsen heißen.

Es war früher Nachmittag und da ich schon am nächsten Tag weiter wollte duschte ich fix, zog zwei Hemden durch Waschbecken, schlüpfte in meine Klamotten und stand wieder auf der Straße. Was ein Reisender über Bago wissen sollte sind zwei Dinge. Die Stadt ist die viert größte in Myanmar und sie liegt direkt an der schwer befahrenen Straße Richtung Norden und zieht sich an dieser entlang. Darum ist hier, wie so oft in Asien beim Straßenüberqueren, Vorsicht geboten!

Für einen besseren Überblick lief ich somit die besagte Straße entlang. Am Bahnhof machte ich dann ein Schlenker und bog in eine unbefestigte Straße ein und lief durch viele kleine Gassen und mehrere Märkte. Aber ich will gar nicht weiter von Wegen schreiben und lasse viel mehr Bilder sprechen:


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Später am Abend stattete ich noch dem „Clocktower“ ein Besuch ab. Recht hübsch aber mehr auch nicht. Um den Clocktower herum gab es noch eine Menge empfohlener Restaurants aus dem Reiseführer. Da sie alle gleich aussahen und die Karte nirgends ein großes Highlight bot, ließ ich mich irgendwo nieder, trank 1-2 Bier und ließ den Abend ausklingen. Der Nächste morgen ging ja früh los.
 
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Früh, ja eigentlich schon sehr früh (5:30Uhr), am Morgen startete ich mit meinem Guide die Tour. Erster Stop: Kyaikpun Pagode. Ein paar Kilometer entfernt lag dieses von König Dhammazedi im Jahre 1476 erbaute Bauwerk. Sie zeigt vier sitzende Buddhas, angelehnt an eine Steinwand, die in jeweils eine Himmelsrichtung schauen. Toller Anblick, schade nur, das der Himmel noch zugezogen war. Aber das Wetter spielte mit und es klarte nach und nach auf. So muss das sein! So kommen diese zauberhaften goldenen Pagoden ja erst richtig zur Geltung. Zweiter Stop hieß: Mahazedi Pagode. Eine schöne goldene Stupa auf einem glänzenden weißen Sockel. Die Pagode wurde 1560 unter König Bayinnaung erbaut, dann 1930 durch ein Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut im Jahre 1982. Jedenfalls ist der Boden rund um die Pagode bei Nässe extrem rutschig. Auf nackten Füßen verdankte ich es oft mein Balancegefühl und sicher wohl auch dem Glück, dass ich mich nicht lang legte. Ich glaub auf einem Bild erkennt man recht gut die sich spiegelnde Oberfläche des Bodens. Warum ich das erwähne? Wahrscheinlich weil es echt Spaß machte auszusehen als ob ich gerade eine Breakdance vor tanze und die Mönche immer leicht schmunzeln mussten.

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Der Tag war noch lang und wir hatten noch viel vor. Dritter Stop: Shwethalyuang Buddha Statue. Ein 55m langer und 16m hoher, von König Migadippa im Jahre 994 erbauter, Buddha. Der Buddha trägt im englischen den Zusatz “reclining” was für seine Restaurierung steht. Diese Buddha-Statue ging im 18.Jhr. verloren und wurde erst im Jahre 1880 wieder entdeckt. Das stell sich mal einer vor. Du watest durch den Dschungel und stehst auf einmal, nichts annehnend, vor einer riesigen Buddha-Statue. Der Shwethalyuang Buddha soll der zweitgrößte liegende Buddha der Welt sein. Irgendwas stimmt mit der Aussage aber nicht so recht. Denn der liegende Buddha in Mudon und in Monywa sind um einiges größer als dieser Buddha. Genau kann ich diesen Sachverhalt nicht aufklären. Neugierig wäre ich da aber schon wie diese Aussage zum liegenden Buddha in Bago zu Stande kommt. Vor dem Gebäude in welchem sich der Shwethalyuang Buddha befindet, liegt noch ein weiterer Buddha (Mya Tha Lyaung Reclining Buddha) der eine großartige Kulisse vor einem See bietet.

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