Teil 2
Was steht als erstes an? Der neugierige Nachbar.
Ein netter Mensch und er drückt mir sogleich den neusten „Farang“ in die Hand. Ein lokales Magazin mit Informationen und Kleinanzeigen.
Als erstes wird ein Roller gekauft, damit meine Frau schon mal mobil ist und zu den nahe gelegenen Markt kommt. Es folgen ein Gebrauchtwagen und die alltäglichen Gegenstände des Lebens, wobei vieles nicht gekauft werden muss, da das Haus bestens bestückt ist. Roller und Auto sind vorhanden, somit beginnt das Erkunden der Stadt.
Der Verkehr ist nicht so schlimm wie in Bangkok, aber ich merke schnell das die Sukhumvit Road und ich keine Freunde fürs Leben werden. Die erste Zeit ähnelt immer noch mehr einem Urlaub. Die täglichen Ausflüge bringen uns zum Noong Nooch Garden und den kleinen Vororten Bang Sarey und Ban Amphur. Ban Amphur hat einen unter der Woche sehr ruhigen Strandabschnitt und so gut wie keine Touristen, nur am Wochenende ist er bis zum Anschlag voll mit Thais aus Bangkok. In Ban Amphur kann man auch auf einem Steinsteg der ins Meer führt angeln und da ich das ja auch auf meiner Liste hatte werden die ersten Angelruten gekauft. Dieses Hobby wird die nächsten Monate in vielerlei Hinsicht von Bedeutung sein und unser Leben erheblich beeinflussen und verändern.
Wie sieht es mit dem Nachtleben aus? Bisher waren wir Abends eigentlich immer zu Hause, da meine Frau auch eine kleine Tochter mit in die Ehe gebracht hatte. Unsere neuen Nachbarn spielen den Babysitter und wir fahren zur Walking Street. Die Parkplatzsuche gestaltet sich schwierig, aber gegen bares werden wir fündig. Wir schlendern die Walking Street auf und ab und enden in der Lucifer Disko. Ich hatte ja Diskos in Phuket und Bangkok besucht, aber das hier ist etwas ganz anderes. Ich trinke etwas und tanze mit meiner Frau und werde von 2-3 Mädels ständig begrapscht. Der Hinweis das dies meine Frau ist wird ignoriert und auch meine Frau lacht sich einen.
Die Mädels unterhalten sich und es insgesamt ein lustiger Abend.
Wie schaut es mit den anderen Deutschen aus die hier leben?
Meine sozialen Kontakte beschränken sich ja bisher auf die Nachbarn und so entschließe ich mich im Farang Magazin eine Anzeige aufzugeben, mit dem Inhalt bei PC Problemen Hilfe leisten zu können und gerne andere Technik Freaks kennen zulernen. Ich lerne zunächst aber jemanden kennen der mit Computern rein gar nichts am Hut hat.
In den nächsten Tagen reift auch mein Gedanke das ich gerne zum fischen aufs Meer möchte.Wir sind in Naklua auf dem Markt einkaufen, da fällt mir ein Laden mit Angelzubehör auf. Der nachfolgende Besuch des Ladens ruft das Schicksal auf den Plan. Vieles hätte sich wohl eh in den nächsten Monaten ergeben aber jetzt wird das ganze erheblich beschleunigt. Ich bin dabei mir eine Hochseeangel zu kaufen als ich auf Englisch angesprochen werde. Ein Engländer, Anfang 50 fragt ob ich Lust hätte mit ihm angeln zu fahren, er hätte ein kleines Boot und wenn ich mich am Sprit beteiligen würde könnte ich mit ihm raus fahren. Aber hallo, das ist ja genau das was ich suche und es wird dann auch billiger als die Angebote die ich am Strand erhalten habe.
Hier bannt sich der erste große Fehler an, auch hierzu später mehr.
Der Ausflug wird gut, meine Frau verflucht mich das ich zu viele Fische mit nach Hause gebracht habe, die sie jetzt putzen muss.
Fortsetzung folgt.