Todgesagte leben länger
Früher was alles besser aber ich lebe Heute. Und heute bin ich in Berlin. Arbeit. Zuhause.
Ich will nicht in einen Kummerland-Blues verfallen. Und Berlin soll ja einiges zu bieten haben. Dieses Wochenende ist „Rave the Planet“ womit man eine neue Love Parade starten will und nächstes CSD.. Ich träume wie Spaßtourist:Innen in die Clubs strömen und das Abenteuer suchen.
Ich melde mich im Joyclub an und schaue was hier so abgeht.
Sexpositiv. Ein neumodischer Begriff der mich aber irgendwie neugierig macht. Safesspace, Awareness-Team, LGBTQ+ und solch Neusprech schrecken mich nicht ab, ich stelle mein Profil noch schnell auf Bi-Neugierig und melde mich an. 60 Euro Eintritt und Getränke inklusive. Es haben sich gut 80 Menschen angemeldet, knapp die Hälfte davon Frauen und Pärchen.
Mit der U-Bahn bin ich in 20 Minuten da.
400 Quadratmeter „Event Location“. Ein indoor Spielplatz für Erwachsene. Séparée, Spielweise, Slings, Bock, Käfig, Duschen…. Solide Ausstattung.
Die Gäste kannten sich vielfach schon und keine der Damen hat aktiv meinen Kontakt gesucht. Dafür waren zu viele Kerle anwesend und ich bin jetzt auch kein großer Charmeur. Mit meinen 50 Jahren komme ich mir nicht alt vor. Die anwesenden Dame sind jetzt auch nicht unbedingt die Stunner und es sind ein paar echte Wuchtbrummen dabei.
Als sich die Einlasszeit dem Ende nähert fing das Spiel an. Eine Frau lässt sich von ihren zwei Begleitern auf der Spielwiese ficken, eine andere zum squirten fingern, ein Typ wird auf der Sling mit dem Strapon in den Arsch gefickt, dann übernimmt ein Typ und fickt ihn weiter. Es war jetzt nicht so dass jeder mit jedem aber es ging schon ganz gut und kreuz und queer zur Sache. Mansche haben zum Ausdruck gebracht dass sie unter sich bleiben möchten, anderen haben zum Mitspielen eingeladen. Eine Dame hat sich von mindestens 10 typen ficken lassen. Mangelnde körperliche Attraktivität wurde durch Performance ersetzt. Es war eine wilde Party.
Eigentlich lebt es sich noch ganz gut in Berlin.