Krank und Flug von Pattaya nach Manila

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        #11  

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Mit einer Lungenentzündung ist nicht zu spaßen. Sie ist mit einer der häufigsten Todesursachen in Krankenhäusern. Du sagst, dass sie nie 100% ausgeheilt ist. Wie kommst du zu dieser Diagnose?

Ursächlich für eine solche Infektion sind Pneumokokken. Ich habe selbst mal nach einem Thailandurlaub (2003) mit einer Lungenentzündung 10 Tage im Klinikum gelegen. Weil man bei mir die eigentliche Ursache erst spät erkannt hat (nehmt es als Umstand einfach an), habe ich intravenös gezielt ABs bekommen.

Pneumokokken verursachen diese Infektion und es gibt mittlerweile eine sehr wirksame Impfung gegen Pneumokokken, die auch keiner Auffrischung mehr bedarf. Wird eine solche Infektion nicht vollständig auskuriert, besteht die Möglichkeit, dass sich resistente Stämme entwickeln und es zu einer Superinfektion kommt.

Ja, das ist korrekt. Wenn eine Pneumokokken-Infektion (verursacht durch Streptococcus pneumoniae) nicht fachgerecht oder unvollständig behandelt wird, können verschiedene medizinische Komplikationen auftreten:

1. Entwicklung resistenter Stämme
Bakterien können Resistenzen entwickeln, wenn sie dem Druck eines Antibiotikums ausgesetzt sind, dieses aber nicht in ausreichender Konzentration oder über einen zu kurzen Zeitraum wirkt.
  • Selektionsdruck: Bei unvollständiger Einnahme sterben nur die empfindlichsten Erreger ab, während widerstandsfähigere überleben und sich weiter vermehren.
  • Folge: Dies kann zu schwerer behandelbaren, chronischen oder wiederkehrenden Infektionen führen. Weltweit nehmen Resistenzen bei Pneumokokken bereits zu.

2. Risiko einer Superinfektion
Eine Superinfektion (oder Sekundärinfektion) beschreibt den Fall, dass sich auf eine bereits bestehende Infektion ein weiterer Erreger aufpfropft.
  • Mechanismus: Die Erstinfektion und eine unvollständige Heilung schwächen das Immunsystem und schädigen die Schleimhäute der Atemwege.
  • Ergebnis: Dies bietet idealen Nährboden für andere Bakterien oder Viren, was häufig zu schweren Komplikationen wie einer eitrigen Bronchitis oder einer Verschlimmerung der Lungenentzündung führt.

Weitere Risiken bei nicht auskurierter Infektion
  • Invasive Verläufe: Unbehandelte Pneumokokken können in sterile Körperbereiche vordringen und eine Sepsis (Blutvergiftung) oder Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen.
  • Chronifizierung: Eine akute Lungenentzündung kann in eine chronische Form übergehen, die dauerhafte Schäden an den Bronchien (Bronchiektasen) hinterlassen kann.
Wichtiger Hinweis: Um diese Risiken zu minimieren, sollten Antibiotika stets genau nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden. Bei einer Verschlechterung des Zustands nach anfänglicher Besserung sollte umgehend erneut eine ärztliche Praxis aufgesucht werden.


Pneumokokken haben die unangenehme Eigenschaft, die Nierenfunktion zu schwächen bis hin zum Nierenversagen und das bedeutet dann Exitus.

Pneumokokken-Infektionen (Streptococcus pneumoniae) können tatsächlich die Nierenfunktion erheblich beeinträchtigen und in schweren Fällen zu einem lebensbedrohlichen Nierenversagen führen.
Dieser Zusammenhang beruht vor allem auf drei Mechanismen:
  • Pneumokokken-assoziiertes Hämolytisch-Urämisches Syndrom (Sp-HUS:( Dies ist eine seltene, aber sehr schwere Komplikation, die vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen auftritt. Dabei schädigen Enzyme der Bakterien (Neuraminidasen) die Endothelzellen in den Blutgefäßen der Niere, was zu Blutgerinnseln, Anämie und akutem Nierenversagen führt. Sp-HUS hat eine höhere Sterblichkeitsrate als andere Formen von HUS.
  • Sepsis und Multiorganversagen: Bei einer invasiven Pneumokokken-Erkrankung (z. B. Bakteriämie) können die Erreger eine systemische Entzündungsreaktion (Sepsis) auslösen. Die damit verbundene Minderdurchblutung und Sauerstoffnot (Hypoxie) führen häufig zu akutem Nierenschaden (AKI).
  • Glomerulonephritis: In seltenen Fällen können Pneumokokken-Bestandteile eine direkte Entzündung der Filtereinheiten der Niere (Glomeruli) auslösen.

Statistiken und Risiko
  • Häufigkeit: Rund ein Drittel der Patienten, die wegen einer Pneumokokken-Pneumonie im Krankenhaus behandelt werden, erleiden eine akute Nierenschädigung.
  • Langzeitfolgen: Eine überstandene Infektion erhöht das Risiko für chronische Nierenerkrankungen bis hin zur Dialysepflichtigkeit.
  • Prävention: Da Menschen mit chronischen Nierenleiden ein besonders hohes Risiko für schwere Verläufe haben, empfiehlt die STIKO für diese Gruppe dringend die Pneumokokken-Impfung.
Eine frühzeitige antibiotische Behandlung und unterstützende Maßnahmen wie eine Dialyse sind bei Nierenbeteiligung überlebenswichtig, da die Letalität bei invasivem Verlauf und Organversagen sehr hoch ist.
 
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        #12  

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Hey, vielen Dank schon mal für die Einschätzungen !

Muss gerade erst mal, oder auch klären, wie man Versicherungsschutz aktuell ist. War lang privat versichert.
Beim Abschuss einer neuen Auslandskrankenversicherung ist möglichweile ein Fehler passiert. Vertragsbeginn erst 01.01.2026
So ein Mist u. So "mutig" bin ich wirklich nicht. Hier kenne ich mich wenigstens ein wenig aus.

@KingPing
Diagnose bekam ich in der Notaufnahme in Deutschland im Juli.
Bei einer 2 Monate späteren Magenspieglung hat der Artzt immer noch etwas festgestellt.

Seitdem ging das Naselaufen bzw. immer mal wieder körperlich schwach nicht so richtig weg.
 
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        #13  

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Sicher, daß es nicht ne verschleppte, vielleicht unbemerkte Covid-Infektion ist (oder Überbleibsel einer solchen)?

Ein guter Bekannter quält sich exakt mit diesen Symptomen seit über einem Jahr rum, nachdem er cov-positiv getestet wurde ...
 
        #14  

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Member hat gesagt:
Bei einer 2 Monate späteren Magenspieglung hat der Artzt immer noch etwas festgestellt.

Äh, ich frage mich ernsthaft, wie man bei einer Magenspiegelung feststellen kann, dass eine Lungenentzündung vorliegt. Nach meinem Wissen wird dabei lediglich die Magenschleimhaut untersucht bis hin zum Zwölffingerdarm. Des weiteren wird dabei lediglich abgeklärt, ob Helicobacter Pylori vorhanden sind, säureresistente Bakterien, die die Magenschleimhaut schädigen. Sorry, das kommt mir etwas eigenartig vor. Ein Zahnarzt diagnostiziert ja auch keinen Fußpilz.

Nach meinem Wissen werden Lungenentzündungen sehr speziell und zumeist auch gezielt behandelt, gerade weil diese Pneumokokken so gefährlich sind. Mir fehlt da der Faden zu einer vernünftigen Differentialdiagnose. Ich kann mir auch nicht so richtig vorstellen, dass hier leichtfertig eine Verschleppung riskiert wurde.

Sorry dafür, dass ich so skeptisch bin, aber ich habe selbst die Erfahrung gemacht, was passieren kann, wenn eine Lungenentzündung nicht rechtzeitig erkannt wird. Ich habe 6 Tage mit hohem Fieber (40+) im Krankenhaus gelegen. Erst als meine Kreatinin-Werte in den Keller gingen, wurde die Diagnose gestellt und ich wurde sofort intravenös mit einem speziellen, abgestimmten Antibiotikum behandelt.

Verschleppte Lungenentzündungen sind äußerst gefährlich, da sie oft unbemerkt bleiben und zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können.

Warum die Verzögerung so riskant ist
Wird eine Entzündung nicht rechtzeitig behandelt (verschleppt), breiten sich die Erreger ungehindert aus. Dies kann schwerwiegende Folgen haben:
  • Blutvergiftung (Sepsis:( Bakterien können aus der Lunge in die Blutbahn gelangen und andere Organe wie Herz, Nieren oder das Gehirn schädigen.
  • Lungenversagen: Die Entzündung stört den Gasaustausch so stark, dass ein kritischer Sauerstoffmangel entsteht. Betroffene benötigen dann oft eine intensivmedizinische Beatmung.
  • Hohe Sterblichkeit: In Deutschland sterben jährlich etwa 10 % der Patienten an einer Lungenentzündung; bei über 85-Jährigen ist sie in bis zu 20 % der Fälle die unmittelbare Todesursache.

Warnsignale für eine verschleppte Entzündung
Besonders tückisch sind „atypische“ oder „kalte“ Lungenentzündungen, die ohne hohes Fieber verlaufen können. Achten Sie auf folgende „Red Flags“:
  • Anhaltende Atemnot oder Schmerzen beim Einatmen.
  • Blutiger oder eitriger Auswurf beim Husten.
  • Extreme körperliche Schwäche und ein starkes allgemeines Krankheitsgefühl.
  • Rasselnde Atemgeräusche.

Risikogruppen
Besondere Vorsicht gilt für Säuglinge, Senioren ab 65 Jahren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Vorerkrankungen. Bei diesen Gruppen fehlen oft klassische Symptome wie Fieber, was das Risiko des Verschleppens erhöht.
Empfehlung: Suchen Sie bei Verdacht auf eine Lungenentzündung – insbesondere wenn Erkältungssymptome sich plötzlich verschlechtern – umgehend einen Arzt auf. Informationen zur Vorsorge finden Sie bei der Pneumokokken-Impfberatung.

Es sollte also in deinem eigenen Interesse sein, dafür zu sorgen, dass du vollständig auskuriert bist, bzw. eine vernünftige Diagnose bekommst.
 
        #15  

Member

Member hat gesagt:
Sicher, daß es nicht ne verschleppte, vielleicht unbemerkte Covid-Infektion ist (oder Überbleibsel einer solchen)?

Ein guter Bekannter quält sich exakt mit diesen Symptomen seit über einem Jahr rum, nachdem er cov-positiv getestet wurde ...
Das würde ich nicht nur pneumologisch sondern vor allem auch kardiologisch mittels Echokardiographie und Elektrokardiogramm abklären lassen. Die Frage, die sich Ärzte jedoch nicht trauen zu stellen ist nach wie vor: „Wurden sie gegen Covid geimpft?“
 
        #16  

Member

Member hat gesagt:
Sicher, daß es nicht ne verschleppte, vielleicht unbemerkte Covid-Infektion ist (oder Überbleibsel einer solchen)?

Ein guter Bekannter quält sich exakt mit diesen Symptomen seit über einem Jahr rum, nachdem er cov-positiv getestet wurde ...
Covid ist dieses Jahr wieder besonders fies. Ich ärgere mich schon zwei Monate mit dem sch... Virus rum und werde es im deutschen Winter auch nicht los. Da hilft nur Sonne. Mittlerweile bin ich in Madagaskar und es ist fast auskuriert. Eventuell ist es bei dir ja auch der Chinavirus und keine Lungenentzündung.
 
        #17  

Member

Nach dem 3. Booster hat uns Omikron in Pattaya erwischt, 5 Tage Selbstisolation, danach waren wir wieder negativ. Für meine Frau und für mich ist der Booster neben der jährliche Impfung gegen Influenza mittlerweile Standard. Als Betreiber eine Thaimassage haben wir gegenüber unseren Kunden ja eine besondere Verantwortung.

Na ja, allerdings bekomme ich durch die injizierten Nanochip0s so ziemlich jeden Bluetooth-Verkehr in Reichweite mit. Das nervt doch ganz schön. :dog: :lol:

Dieses Jahr habe ich auch meine abschließende Impfung gegen Pneumokokken bekommen. Die hat gegenüber den vorherigen Impfungen den Vorteil, dass keine Auffrischung mehr nötig ist, also ein permanenter Schutz besteht.
 
        #18  

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ohje ich hoffe das wird jetzt keine Corona Diskussion ...

Zum TE: ja bitte schau dringend ob du versichert bist und ob die Zusatzversicherung überhaupt greift. Bei den meisten muss man bei Abschluss nämlich in D sein. Solltest du nicht versichert sein macht es vllt sinn nach D zu reisen .
 
        #19  

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Das die guten Krankenhäuser bzw. deren Behandlungs Standart in Manila schlechter sind als in Bangkok halte ich für ein Gerücht.
Ich behaupte mal die kommen ( mittlerweile) auch an DACH ran. Nicht unbedingt weil die besser geworden sind, sondern DACH schlechter...

Makati Medical Center
Medical City Pasig
Capitol Medical Center -Quezon/ Metro Manila

Auf Cebu
Chong Hua Hospital


Um nur einige zu nennen.
Wir brauchen uns nicht darüber unterhalten dass das nicht für die phillipinische Provinz zutrifft.

Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden aber wenn man sich flugtauglich fühlt spricht imo nichts dagegen sich den 3 Stunden Flug anzutun.
Solltest dich in DACH behandeln lassen wollen, wirst ja auch nicht zurückschwimmen nehme ich an.

Aber stell ne Frage im Forum und hinterher bist noch verwirrter und weist überhaupt nicht mehr was du tun sollst, weil jeder irgendwie mit seinem Laienhaften Wissen seinen Senft abgibt.

Also blend die " Nebengeräusche" aus ( auch meins), hör in dich rein und handle dann wie du glaubst das es richtig ist. Entscheidung kann niemand für dich treffen.
 
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        #20  

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Ich gehe jetzt das nach sorgfältiger Abwägung, das Risiko (eher kleines) ein.

Ich denke ich habe mich einfach wieder überanstrengt. Nach ausreichend Schlaf und einigen Stunden Formulare - ist nicht mehr viel. Vermutlich Erkältung.
Bei der Lungenentzündung waren alle Blutwerte hoch, Schmerzen ohne Ende trotz zweier Opiate und eines weiteren Schmerzmittels.
Habe mit den Medik. zumindest gut gepennt. Erst nach 5 Tagen hat das Antibiaotika angefangen zu wirken.

Corona hatte ich zwei mal - ein Witz im Vergleich zur Lungenentzündung zumindest bei mir. Geimpft so 4 mal, die letzeren mala damit ich meine Ruhe hatte.
 
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