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Mit einer Lungenentzündung ist nicht zu spaßen. Sie ist mit einer der häufigsten Todesursachen in Krankenhäusern. Du sagst, dass sie nie 100% ausgeheilt ist. Wie kommst du zu dieser Diagnose?
Ursächlich für eine solche Infektion sind Pneumokokken. Ich habe selbst mal nach einem Thailandurlaub (2003) mit einer Lungenentzündung 10 Tage im Klinikum gelegen. Weil man bei mir die eigentliche Ursache erst spät erkannt hat (nehmt es als Umstand einfach an), habe ich intravenös gezielt ABs bekommen.
Pneumokokken verursachen diese Infektion und es gibt mittlerweile eine sehr wirksame Impfung gegen Pneumokokken, die auch keiner Auffrischung mehr bedarf. Wird eine solche Infektion nicht vollständig auskuriert, besteht die Möglichkeit, dass sich resistente Stämme entwickeln und es zu einer Superinfektion kommt.
Pneumokokken haben die unangenehme Eigenschaft, die Nierenfunktion zu schwächen bis hin zum Nierenversagen und das bedeutet dann Exitus.
Ursächlich für eine solche Infektion sind Pneumokokken. Ich habe selbst mal nach einem Thailandurlaub (2003) mit einer Lungenentzündung 10 Tage im Klinikum gelegen. Weil man bei mir die eigentliche Ursache erst spät erkannt hat (nehmt es als Umstand einfach an), habe ich intravenös gezielt ABs bekommen.
Pneumokokken verursachen diese Infektion und es gibt mittlerweile eine sehr wirksame Impfung gegen Pneumokokken, die auch keiner Auffrischung mehr bedarf. Wird eine solche Infektion nicht vollständig auskuriert, besteht die Möglichkeit, dass sich resistente Stämme entwickeln und es zu einer Superinfektion kommt.
Ja, das ist korrekt. Wenn eine Pneumokokken-Infektion (verursacht durch Streptococcus pneumoniae) nicht fachgerecht oder unvollständig behandelt wird, können verschiedene medizinische Komplikationen auftreten:
1. Entwicklung resistenter Stämme
Bakterien können Resistenzen entwickeln, wenn sie dem Druck eines Antibiotikums ausgesetzt sind, dieses aber nicht in ausreichender Konzentration oder über einen zu kurzen Zeitraum wirkt.
- Selektionsdruck: Bei unvollständiger Einnahme sterben nur die empfindlichsten Erreger ab, während widerstandsfähigere überleben und sich weiter vermehren.
- Folge: Dies kann zu schwerer behandelbaren, chronischen oder wiederkehrenden Infektionen führen. Weltweit nehmen Resistenzen bei Pneumokokken bereits zu.
2. Risiko einer Superinfektion
Eine Superinfektion (oder Sekundärinfektion) beschreibt den Fall, dass sich auf eine bereits bestehende Infektion ein weiterer Erreger aufpfropft.
- Mechanismus: Die Erstinfektion und eine unvollständige Heilung schwächen das Immunsystem und schädigen die Schleimhäute der Atemwege.
- Ergebnis: Dies bietet idealen Nährboden für andere Bakterien oder Viren, was häufig zu schweren Komplikationen wie einer eitrigen Bronchitis oder einer Verschlimmerung der Lungenentzündung führt.
Weitere Risiken bei nicht auskurierter InfektionWichtiger Hinweis: Um diese Risiken zu minimieren, sollten Antibiotika stets genau nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden. Bei einer Verschlechterung des Zustands nach anfänglicher Besserung sollte umgehend erneut eine ärztliche Praxis aufgesucht werden.
- Invasive Verläufe: Unbehandelte Pneumokokken können in sterile Körperbereiche vordringen und eine Sepsis (Blutvergiftung) oder Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen.
- Chronifizierung: Eine akute Lungenentzündung kann in eine chronische Form übergehen, die dauerhafte Schäden an den Bronchien (Bronchiektasen) hinterlassen kann.
Pneumokokken haben die unangenehme Eigenschaft, die Nierenfunktion zu schwächen bis hin zum Nierenversagen und das bedeutet dann Exitus.
Pneumokokken-Infektionen (Streptococcus pneumoniae) können tatsächlich die Nierenfunktion erheblich beeinträchtigen und in schweren Fällen zu einem lebensbedrohlichen Nierenversagen führen.
Dieser Zusammenhang beruht vor allem auf drei Mechanismen:
- Pneumokokken-assoziiertes Hämolytisch-Urämisches Syndrom (Sp-HUS
Dies ist eine seltene, aber sehr schwere Komplikation, die vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen auftritt. Dabei schädigen Enzyme der Bakterien (Neuraminidasen) die Endothelzellen in den Blutgefäßen der Niere, was zu Blutgerinnseln, Anämie und akutem Nierenversagen führt. Sp-HUS hat eine höhere Sterblichkeitsrate als andere Formen von HUS.
- Sepsis und Multiorganversagen: Bei einer invasiven Pneumokokken-Erkrankung (z. B. Bakteriämie) können die Erreger eine systemische Entzündungsreaktion (Sepsis) auslösen. Die damit verbundene Minderdurchblutung und Sauerstoffnot (Hypoxie) führen häufig zu akutem Nierenschaden (AKI).
- Glomerulonephritis: In seltenen Fällen können Pneumokokken-Bestandteile eine direkte Entzündung der Filtereinheiten der Niere (Glomeruli) auslösen.
Statistiken und RisikoEine frühzeitige antibiotische Behandlung und unterstützende Maßnahmen wie eine Dialyse sind bei Nierenbeteiligung überlebenswichtig, da die Letalität bei invasivem Verlauf und Organversagen sehr hoch ist.
- Häufigkeit: Rund ein Drittel der Patienten, die wegen einer Pneumokokken-Pneumonie im Krankenhaus behandelt werden, erleiden eine akute Nierenschädigung.
- Langzeitfolgen: Eine überstandene Infektion erhöht das Risiko für chronische Nierenerkrankungen bis hin zur Dialysepflichtigkeit.
- Prävention: Da Menschen mit chronischen Nierenleiden ein besonders hohes Risiko für schwere Verläufe haben, empfiehlt die STIKO für diese Gruppe dringend die Pneumokokken-Impfung.
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