Tag 7. „Where is your girlfriend ?“
Rose 16:00. Lisa geht ohne viel Aufhebens. Dieses Weiche, auch still Leidende ist ihr Wesen. Abends textet sie, daß sie nicht schlafen könne, ohne mich. Sie wolle mich indes nicht stören, wisse, daß ich mit „meiner Liebe“ sein wolle.
Rose vor der Bar, turnt zwischen ihren Kolleginnen herum, es werden Bilder gemacht. Sie wieder im Mittelpunkt, oder scheint dies nur mir so? Ich stelle mich abseits, komme erst später hinzu. Ein kurzer Blick von ihr, sie spielt erstmal, als sähe sie mich nicht. Kein aufgesetztes „hello dear“ oder dergleichen, stattdessen ein Spiel, ein Locken, ein unernster Kampf.
Sie ist schon ausgehfertig umgezogen. Kurz hinein, ein Bier und die „barfine“.
Zuerst ist die Stimmung zwischen „meiner Liebe“ und mir etwas kühl, wir reden wenig, finden nicht den rechten Einstieg. In der XXX-Bar und einigen Drinks kommt der erwartete Wetterumschwung, erst jetzt taut sie richtig auf.
Wir waren in KEINER Bar, in der die Mädels nicht sofort nach Lisa, meinem „girlfriend“ gefragt haben, mitten hinein ins Gesicht von Rose.
Bei allem Spiel, bei allem Falschspiel: Einen derartigen Mangel an
education habe ich nie zuvor erlebt, nirgendwo.
Ich begrüße Pamela in der Candy-Bar. Ein Typ steht bereits eine Weile 3 Meter vor Rose und mir und fixiert uns unentwegt. Zu mir: „you should be happy, she is a very beautiful girl“. Ich frage sie:
customer ? Sie: “
no, only drunk”.
Dann kommen P1 und seine junge Perle Vangie vom Vortag. Der war zuvor mit ihr auf dem Einheimischenmarkt, für sie einkaufen, nachdem er ihr Zuhause gesehen hat: „she has nothing“.
Der Kochtopf, den er den ganzen Abend mit sich rumschleppt, hat ihm aber selber noch gefehlt. P1 bringt sein müdes Schnuckelchen schließlich ins Hotelbett in Parkposition und wir treffen uns im Angelwitch wieder. Dort springen nicht nur hübsche Teilchen rum, sondern es wird auch gute Musik gespielt.
Ich lasse gern mal, auch jetzt mit Rose, eine von der Bühne antreten, um ein wenig anzutasten. Auch wenn es nur manchmal eine „Entdeckung“ wird.
Rose ist mir jetzt sehr nahe. Wenn ich zwischen beiden entscheiden müsste: schwierig. Einmal habe ich ja bereits entschieden (
Morgenröte über Angeles-die Entscheidung). Richtig?
Was eben übrig blieb, nach Monaten noch, war dieses Mädchen, das sich jetzt sanft auf meinen Arm lehnt. Mehr als die andere.
Im Zimmer schlafen wir beide gleich ein. Letzte Nacht habe ich ja praktisch kein Auge zugetan. Und Rose ? Wer weiß !
Am Morgen, d.h. nach dem Weckruf am Nachmittag, gehe ich mit Freude den langen Weg bergauf, der zu ihrem Gipfel führt. Und der ist nicht leicht zu erklimmen. Wir waren beide oben.
Die Uhr tickt. Sie fragt. Ich sage ihr, wie es ist. Daß ich beide mag. Will sie Exklusivität,
hier, in Angeles !, von mir ? Oder ganz immer oben auf dem Podest stehen ?
Ist eifersüchtig, eingeschnappt. Nächste Szene. Nimmt das Startbild von ihrem Handy, löscht auch die anderen Bilder. Greift nach meinem Phone.
Ich werde etwas laut, „
dont you dare touch my phone again!“.
Ich gebe ihr zum Abschied das Geschenk, nach dem sie gleich zum Anfang gefragt hatte. Die Weinflasche, die eigentlich den Umweg über Angeles nach Thailand nehmen sollte, aber manchmal ändern sich die Dinge eben.
Wir reden. Alles offen bis zuletzt. Sie hofft noch.
Den Wein und den Tausender lässt sie liegen. Sie lächelt aber zum Abschied. Von jetzt an für mich nicht mehr als ein unverbindliches
hello auf der Straße.
Anhang anzeigen P1010370.jpgAnhang anzeigen P1010371.jpgAnhang anzeigen P1010372.jpgAnhang anzeigen P1010374.jpg