Member hat gesagt:
So weit würde ich nicht gehen. Das klingt als sollte man als Arbeitnehmer in einer Gewerkschaft sein um mit gutem Gewissen Lohnsteigerungen annehmen zu können. Nicht immer gefällt einem die Gewerkschaftspolitik die für die Branche zuständig ist. Dann besteht aber die Möglichkeit auch ohne Gewerkschaft in einem Betriebsrat tätig zu werden. Ich finde es aber auch OK sich als AN gar nicht zu beteiligen. Nur grundsätzlich meckern sollte man dann über Streiks nicht.
Nun ja ... mir gefällt bestimmt auch nicht alles was die Gewerkschaften so loslassen.
Vor Jahren gab es innerhalb der Gewerkschaften die Diskussion bei Tarifverhandlungen erstrittene Vorteile nur noch den organisierten Arbeitern zukommen zu lassen. Es wäre meiner Meinung absolut gerecht gewesen wenn zB Lohnerhöhungen den Leuten vorbehalten geblieben wären die die Tarife auch erstritten haben. Sei es "nur" durch die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft oder auch durch Streiks.
War aber nicht durchsetzbar.
Member hat gesagt:
Dann besteht aber die Möglichkeit auch ohne Gewerkschaft in einem Betriebsrat tätig zu werden.
Klar, das geht. Hatte ich für ne kurze Zeit auch mal.
Nur hat, was Gehaltsverh. usw. angeht ein BR natürlich nicht die Macht einer Gewerkschaft. Zum Streik aufrufen darf ein BR auch nicht.
"Als Gremium ist der BR/PR nach dem Gesetz (BetrVG § 74 sowie entsprechende Regelungen der Personalvertretungsgesetze) verpflichtet, Maßnahmen des Arbeitskampfes zu unterlassen. Er hat über betriebliche Angelegenheiten mit dem ernsten Willen zur Einigung zu verhandeln. Zum Streik aufrufen darf nur eine Gewerkschaft"
Von daher sind die Möglichkeiten des BR natürlich strak eingeschränkt.
Macht meiner Meinung nach auch Sinn.
"Arbeitgeber und Betriebsrat sind verpflichtet, zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs vertrauensvoll zusammenzuarbeiten (
§ 2 Abs. 1 BetrVG)."
...und das wäre während oder auch nach einem harten Arbeitskampf schwer möglich.
Member hat gesagt:
Berufsgruppen wir Friseure usw. profitieren dagegen nahezu Null vom Streikrecht.
Absolut Deiner Meinung !!! Ist ein Unding !
...und die Bezahlung der (nicht nur) Friseure eine Sauerei! Ich gehe hier in einen Laden der seine Leute "halbwegs" vernünftig bezahlt und nehme dafür einen höheren Preis gerne in Kauf. Ich brauche keinen Haarschnitt für 8,00 oder 10.00 Euro. Der ganz normalen Schnitt ohne Waschen kostet 20,00 dazu gibts noch nen Trinkgeld.
Mir ist aber auch klar das es, ja auch hier in D., Menschen gibt die auf billige Friseure angewiesen sind, die sich mehr einfach nicht leisten können. Dann sind wir wieder bei einer vernünftigen Lohnpolitik. Es stimmt schon was uns einige EU Staaten ankreiden: Wir sind zu billig (aber nur was die Löhne angeht).