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Kaum hatten wir den Strand verlassen, fingen auch schon wieder die Gedanken in meinem Kopf an zu rattern. Sollte ich sie wegschicken? Ich wollte das eigentlich nicht, hätte gerne meinen kompletten Aufenthalt auf Phuket mit ihr verbracht, aber ich wusste auch, dass mir das nur Probleme bereiten würde. Es war jetzt schon so, dass ich sie wirklich gern hatte und es konnte eigentlich nur schlimmer werden. Es ist so, dass ich überhaupt niemanden suche und mich erst recht nicht verlieben möchte. Ich war hier um Party zu machen, sonst nichts!
Abgesehen davon, ist es meine persönliche Überzeugung, dass eine solche Liaison mit Bargirls, nur zu Schwierigkeiten und Dramen führt. Geht sie heute nicht zurück an die Bar, geht sie morgen. Wenn nicht morgen, dann eben in einer Woche oder sonst wann. Tatsache ist, die Girls sind fest verwurzelt in ihrer Welt. Die haben in den Bars einen Großteil ihrer sozialen Kontakte, deshalb finde ich es immer so amüsant, wenn liebestolle Männer glauben, sie müssten die Mädels vor irgendwas retten. Die Einzigen, die gerettet werden müssen, das sind wir selbst und nicht die Frauen. Das Problem ist, dass uns niemand rettet, wenn wir es nicht selbst für uns tun. Für die meisten Girls ist das Business nicht nur existentieller Broterwerb, sondern auch Lebensmittelpunkt. Letzteres blenden viele Customer gerne aus. Natürlich nehmen sie die Kohle mit, wenn jemand welche schickt. Warum auch nicht? Das kann man doch gut verstehen. Wer dann glaubt, dass das Mädel danach nicht mehr an der Bar arbeitet, ist schlichtweg ein Hornochse und hat einfach nicht verstanden, wie der Hase läuft. Selbstverständlich kann es immer und wirklich jedem passieren, dass irgendwelche Gefühle entstehen, deshalb muss man sich aber noch lange nicht wie ein Depp benehmen und jeden Ansatz von Verstand verlieren. Ich habe Respekt vor dem was die Frauen tun und gehöre nicht zu den Typen, die sie für ihre Arbeit verurteilen. Wenn das alles nur dumme Nutten sind, dann sind wir blöde Hurenböcke, denn wir sind das Gegenstück zu diesen Frauen. Sie bieten etwas an, wir kaufen es. Die Konflikte, die entstehen doch überwiegend für uns, hauptsächlich bedingt durch unsere westliche Prägung. Hat man jemanden gern, dann möchte man nicht, dass diese Person jeden Abend mit anderen Männern in's Bett geht. Genau DAS, ist doch das Dilemma, das hier so viele haben. Man lernt die Frau zwar in der Barszene kennen und möchte nachher nicht, dass sie ist, was sie ist: ein Bargirl. Eigentlich völlig absurd und doch nachvollziehbar. Das meine ich in keinster Weise negativ, oder abwertend, es ist lediglich eine Feststellung.
Ich für meinen Teil, suche keine Freundin und möchte mich nicht verlieben. Was ich möchte, das ist ne gute Zeit, viel Spaß und Sex mit hübschen Frauen. Im Gegenzug behandle ich die Mädels fair und mit Respekt und zahle dafür. Das ist der Deal, nicht mehr und nicht weniger. Dass ich mich nun in ein Dilemma gestürzt hatte, das war weder geplant, noch hätte ich jemals geglaubt, dass mir sowas überhaupt passieren könnte. Natürlich, es waren auch bei mir immer wieder mal Mädels dabei, für die ich etwas mehr Sympathie hegte, als für andere, aber das hier hatte eine völlig neue Qualität. Wer meine Berichte gelesen hat, der erinnert sich vielleicht an Yim, Bee und Catherine. Die mochte ich alle drei mehr als den Rest, aber nicht so, dass es mir wirklich an die Substanz gegangen wäre. Es war einfach nur Sympathie. Diesmal war es jedoch anders und ich hätte mich selbst dafür ohrfeigen können, dass ich meine Linie verloren hatte und irgendwo auch mich selbst. Ich nahm mir fest vor, zu alter Form zurückzufinden und Oi später einfach rauszuwerfen. Entschlossen wollte ich sie vor die Tür setzen und danach keinen Gedanken mehr an sie verschwenden. So und nicht anders, hatte ich mir das vorgenommen, auch wenn ich dabei einen Kloß im Hals hatte. Für mich schien es die einzig sinnvolle Lösung zu sein, um mir nicht wirklich ernsthafte und substantielle Probleme einzuhandeln, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hätten.
Vor dem geplanten Rauswurf, wollten wir aber noch gemeinsam etwas essen gehen und irgendwie war ich froh, dass ich diese unliebsame Entscheidung noch etwas aufschieben konnte.
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