Die Autorin hat noch einen Artikel ähnlicher Art geschrieben:
ungültiger Link entfernt
Eigentlich kann man schon nach dem ersten Absatz aufhören.
Dickbäuchig, biertrinkend, Tennissocken, Bermudashorts.
Im weiteren Verlauf dann auch noch ein Geizhals, der keine Drinks springen lässt, zur Happy Hour seine Tour dreht und lieber nur stundenweise auslösen würde.
Die Männer, eklige, stillose, versoffene, unintelligente (/ungebildet; schlechtes Englisch; wundern sich sich das kein Deutsch gesprochen wird), wenig selbstbewusste (/schüchterne) Sex-Monster - die Mädchen schuldlose, wunderhübsche Engel in einer Notlage, die sich in ihrer Rolle unwohl ("nicht [...] fröhlich") fühlen.
Natürlich geht NIE einer alleine nach Hause. Natürlich sind alle am Ende des Abends vollkommen besoffen. Achja und die armen Mädels von der knochenharten Arbeit und dem schlimmen Alkohol den sie trinken mussten erschöpft. Und natürlich wechseln sie alle nach einer Nacht die Dame.
Ein hervorragend unreflektierter und einseitiger Artikel. Dagegen war der andere noch gut.
Eigentlich hatte ich ja nach dem ersten Absatz die Hoffnung, er wäre eine geschickte Provokation und Nährung der Vorurteile am Anfang, um dann in einem sich aufbauenden Spannungsbogen Gegensätze zu diesen Vorurteilen aufzuklären und eine Differenzierung der Gegebenheiten hervorzuzaubern, in der sowohl die zweifellos auch vorhandenen negativen Beispiele, aber eben auch Hintergründe und positive Gegenbeispiele erläutert werden.
Zwar wird am Ende noch beiläufig erwähnt, dass es auch andere gibt. Aber das sind wohl eher die Ausnahmen, die man suchen und dann "finden" muss. Aber das wohl nur als erbärmlicher Versuch, sich keine Pauschalisierung vorwerfen lassen zu müssen. Der Tenor ist dennoch klar (was vielleicht das einzig positive an diesem Text ist, dass immerhin die Grundaussage klar ist). Denn auch in dieser Relativierung wird noch mal "nachgetreten" und die normalen, braven Touristen werden dem Sextouristen gegenüber gestellt, das diese ja im Gegensatz zu den üblen Kerlen immerhin den Gastgebern Respekt zollen.
Am Ende war es leider nur ein vollkommen enttäuschender, schlechter, inhaltlich sinnloser Haufen von Wörtern, der furchtbar engstirnig, einseitig und armselig auf Basis uralter Vorurteile gegen Sextouristen "hetzt" und sie als Abgrund der hiesigen Gesellschaft darstellt, was ganz sicher nicht auf Alle und vermutlich nicht mal auf eine Mehrheit zutrifft.
Dieses Stück Text ist sowohl literarisch und stilvoll unglaublich schwach und taugt dementsprechend in dieser Hinsicht überhaupt gar nichts, als auch in Hinblick auf den Inhalt dermaßen realitätsfern und einseitig, dass es auch als reiner Bericht nutzlos ist. (Bspw. wird meines bisherigen Wissens in AC die Barfine ja all-inclusive bezahlt, weswegen man wohl am nächsten Tag kaum über die Kosten der Dienstleistung einen großen Austausch treiben muss, da dieser ja am Vorabend klar war.)
Das dies auch noch ein "Editors Choice" des mir bisher unbekannten Autorennetzwerkes suite101 ist, ist für mich eine Art Offenbarungseid dieser Plattform.
Da ist mir doch ein jeder Sextourist ein besserer Repräsentant des Landes der "Dichter und Denker" als diese verbitterte Möchtegern-Autorin.