Welche Konsequenzen werden aus dem Taifun "Yolanda/Haiyan" gezogen?

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        #1  

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Hallo,

mich würde mal interessieren, welche Konsequenzen die phil. Regierung/Hilfskräfte/oder gar die Leute vor Ort sprich die direkt Betroffenen etc.pp. aus der Katastrophe nun ziehen?
Ist da was vor Ort bereits etwas sichtbar respektive bemerkt man ein Umdenken in den Köpfen oder wird jetzt wieder "nur" aufgebaut wie vorher und nun Gott-ergeben auf die nächste Katastrophe gewartet??


Edit: Ich hoffe das kommt jetzt hier nicht sarkastisch rüber, ich kann auch nur erahnen, was den Leuten dort vor Ort gerade passiert ist, was die Betroffenen gerade so durchmachen. Und dass jetzt für die Ärmsten der Armen und den ganzen (direkten) Opfern diese Katastrophe erstmal nur um nackte Überleben bzw. Weiterleben geht, liegt wohl auf der Hand.
Nur, verschwendet dort überhaupt jemand, vorzugsweise von verantwortlicher Seite aus auf den phils, einen Gedanken an "morgen", an den nächsten Taifun/die nächste Taifun-Saison??
 
        #2  

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Member hat gesagt:
Edit: Ich hoffe das kommt jetzt hier nicht sarkastisch rüber, ich kann auch nur erahnen, was den Leuten dort vor Ort gerade passiert ist, was die Betroffenen gerade so durchmachen. Und dass jetzt für die Ärmsten der Armen und den ganzen (direkten) Opfern diese Katastrophe erstmal nur um nackte Überleben bzw. Weiterleben geht, liegt wohl auf der Hand.
Nur, verschwendet dort überhaupt jemand, vorzugsweise von verantwortlicher Seite aus auf den phils, einen Gedanken an "morgen", an den nächsten Taifun/die nächste Taifun-Saison??

Ich habe heute im Radio vernommen, dass man sich seitens der Hilfsorganisationen auch darum kümmert, dass beim Wiederaufbau auch auf Stabilität der Häuser geachtet wird. Allerdings wird man das bei der Vielzahl an wiederaufzubauenden Häusern wohl kaum zu einem großen Anteil durchziehen können.....
 
        #3  

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Eine seltsame Frage!

Die Summe der Spenden würde nicht mal Ansatz reichen, einem nennenswerten Teil der Betroffenen ein stabiles Haus zu bauen. Was also tun? Ein paar Menschen ein stabiles Haus bauen und den Rest sich selbst überlassen?

Du kannst es Dir nicht nur schwer vorstellen - Du kannst es Dir nicht mal im Ansatz vorstellen wie es ist, alles verloren zu haben. Neben Haus, Eigentum und vielleicht sogar der Familie haben viele Betroffene auch ihren "Job" verloren, da z.B. Boote nicht mehr existieren und jedwede Bäume bzw. Einkünfte aus der Landwirtschaft mittelfristig verloren sind. Da geht es jetzt erstmal drum, irgendein Dach über dem Kopf zu haben. Das "Morgen" ist noch sehr weit weg... und "stabil" ist ja auch eine Auslegungssache.

Die vergangenen Jahrzehnte hat die Mehrzahl der Häuser auf Leyte (v.a. Tacloban) jedem Sturm stand gehalten. Dass da ein extrem außergewöhnlicher Sturm daher kommt, der aufgrund der geografisch/topografischen Gegebenheiten so immense Schäden anrichtet, war weder vorauszusehen - noch ist es mE wahrscheinlich, dass es sich in dieser Form in den nächsten Jahren wiederholen wird.

Was ist denn mit dieser ganzen Tsunami-Warn-Geschichte in Thailand geworden? Man hat aufgrund eines außergewöhnlichen Vorkommnisses ein Tsunami-Warnsystem aufgebaut (dessen Funktionalität von Anbeginn in Frage gestellt wurde) und inzwischen rottet es vielerorts vor sich hin.

Vielleicht kannst Du ja mal darlegen, in welche Richtung Deine Frage geht...

Für mich ist alles was jetzt kommt einfach nur Dampfgeplauder aus der wohligen Wärme eines europäischen Wohnzimmers.
 
        #4  

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Der gemeine Bürger hat doch gar keine Möglichkeiten... Selbst wenn er/sie theoretisch irgendwelche Erkenntnisse daraus zieht, glaube ich fehlt es den "normalen" Leuten einfach und verständlicher Weise an den Mitteln irgendetwas zu ändern.

Für mich stellt sich eher die Frage, welche Schlüsse die Regierung aus dem ganzen zieht?? Die folgende Aussage konnte ich noch nicht verifizieren, sie hat mich aber zutiefst schockiert und sollte sie sich tatsächlich bewahrheiten so verägert sie mich ungemein. Und zwar hat wohl der philippinische Zoll, am Airport Manila eine Hilfssendung von Lufthansa und Co. mehrere Tage nicht durch den Zoll gelassen, weil die Behörde allen ernstes wollte, dass Lufthansa bzw. die Hilfsorganisation die die Güter die ja quasi "eingeführen" VERZOLLEN! Ey, gehts noch? Wenn ich schon selbst nicht in der Lage bin meiner Bevölkerung zu helfen... Das sind doch komplett kaputte Denkstrukturen. Da muss sich in den Köpfen derer die Verantwortung für andere tragen erst einmal ganz grundlegend was ändern, da sind stabile Häuser - so wichtig sie auch sind, erstmal Nebensache für mich.
 
        #5  

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Nixus,

das ist m.E. absolut keine seltsame Frage...
Und in diese Richtung möchte ich meine Frage(n) absolut nicht verstanden haben...
Für mich ist alles was jetzt kommt einfach nur Dampfgeplauder aus der wohligen Wärme eines europäischen Wohnzimmers.
Also lass uns hier bitte sachlich bleiben. Danke!


Mir geht es hier um zwei Sachen:
1) Einmal die unfassbar hohe Anzahl an Toten und Verletzten.
Nur mal als Zahlenbeispiele... Lt Spiegel online wurden 2012 durch "Bopha" mind 700 Menschen getötet.
Im Jahre 2011 sollen durch "Washi" mind 1500 Leute gestorben sein. Nun durch Haiyan noch viele viele mehr.
Darum geht es mir in erster Linie...
Man hat den Anschein, dass die Verantwortlichen aus der Vergangenheit nicht oder nichts lernen.


Was ist denn mit dieser ganzen Tsunami-Warn-Geschichte in Thailand geworden? Man hat aufgrund eines außergewöhnlichen Vorkommnisses ein Tsunami-Warnsystem aufgebaut (dessen Funktionalität von Anbeginn in Frage gestellt wurde) und inzwischen rottet es vielerorts vor sich hin.
"Gutes Negativ-Beispiel"!!

Dann nenne ich Dir hier mal ein positives Beispiel. Schau mal nach bspw. Kuba. Dort hat "man" aus zahlreichen Hurricanes aus der Vergangenheit gelernt. Und dieses Land bzw. diese Insel wird auch regelmäßig von diesen Mega-Stürmen heimgesucht. Die haben dort aber inzwischen ein adäquates Katastrophen-Management etabliert. Frühzeitige/rechtzeitige Evakuierungen, diverse "Schutzräume", entsprechende "Schulungen" der Bevölkerung/Kinder in den entsprechenden Haupt-Gefährdungsgebieten und pi pa po hat diesen Inselstaat in den letzten Jahren vor viel schlimmeren Folgen für die dort lebenden Menschen bewahrt (in erster Linie von Toten!).
Das aber nur mal als Beispiel, dass man aus vergangenen Katastrophen auch durchaus lernen kann.


2) Daneben, die unfassbar hohe Anzahl an Zerstörung von Häusern/Infrastruktur usw..
Das aber mal grundsätzlich zu ändern/zu verbessern, ist noch weitaus schwieriger. Das ist auch aus Kuba so bekannt bzw. kann nicht "so einfach" geändert werden.

Aber wenn zumindest die Anzahl der Opfer durch Taifune/Flutwellen und Co. erheblich vermindert werden könnte, wäre das schon mal ein erheblicher Schritt in die richtige Richtung. Und dahin geht meine hiesige Intention!




Ich weiß ja aus Deinen anderen Beiträgen, dass Du auch persönlich bzw. direkt/indirekt von dem aktuellen Taifun betroffen bist. Von daher nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich versuche, eher sachlich und pragmatisch an die Sache heranzugehen...
Die vergangenen Jahrzehnte hat die Mehrzahl der Häuser auf Leyte (v.a. Tacloban) jedem Sturm stand gehalten. Dass da ein extrem außergewöhnlicher Sturm daher kommt, der aufgrund der geografisch/topografischen Gegebenheiten so immense Schäden anrichtet, war weder vorauszusehen - noch ist es mE wahrscheinlich, dass es sich in dieser Form in den nächsten Jahren wiederholen wird.
Das ist aber genau die Sichtweise, die ich nicht verstehen mag noch kann.
So schnell kommt sowas nicht wieder, war quasi ein einmaliger GAU usw..
Extrem viele Klimaforscher prognostizieren für die Zukunft noch mehr/häufigere und noch größere/stärkere Naturkatastrophen.

Und da kann ich null nachvollziehen, dass man jetzt einfach nach der Denkweise dort auf den phils verfährt, alles wieder aufbauen, ggf. alles etwas verstärken, und dann gehts schon gut. Genau diese Denkweise ermöglichst doch u.U. ne erneute Katastrophe für Mensch und Co..



Nochmals: Ich möchte hier absolut keinen Zynismus oder Sarkasmus reinbringen.
Und meine obigen Gedanken helfen den derzeitigen Opfern keinen Deut!! Das ist mir sehr wohl bewußt! Die haben dort gerade völlig andere Sorgen.
Doch es ist doch vollkommen legitim, sich auch jetzt schon mal Gedanken darüber zu machen, wie man u.U. verhindern kann/könnte, dass sich dort in Zukunft wieder so ein unfassbarer GAU ereignet!
 
        #6  

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Yolanda war wohl um ein vielfaches stärker als die Hurrikane die Kuba gewöhnlich treffen. Auch in Kuba hätte es verheerende Schäden gegeben wen der Taifun mit dieser Wucht und der Flutwelle dort an Land gegangen wäre. Also kein ganz passendes Beispiel.

Mehrere Millionen Menschen frühzeitig von einer Insel zu evakuieren ist nicht so einfach und Schutzräume wären in Tacloban wohl zur überfluteten Todesfalle geworden.
 
        #7  

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Member hat gesagt:
... sich auch jetzt schon mal Gedanken darüber zu machen, wie man u.U. verhindern kann/könnte, dass sich dort in Zukunft wieder so ein unfassbarer GAU ereignet!
Das impliziert ja, dass die Philippinen sich gegen eine solche Naturkatastrophe überhaupt wappnen könnten. Das sehe ich nicht wirklich.
 
        #8  

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Member hat gesagt:
Yolanda war wohl um ein vielfaches stärker als die Hurrikane die Kuba gewöhnlich treffen. Auch in Kuba hätte es verheerende Schäden gegeben wen der Taifun mit dieser Wucht und der Flutwelle dort an Land gegangen wäre. Also kein ganz passendes Beispiel.
Sehe ich leicht anders.... Yolanda war wohl in der Tat der bis dato stärkste Hurricane/Taifun.
Trotzdem wäre auf Kuba m.M.n. definitiv die Zahl der Opfer deutlich geringer.
Zerstörungen von bzw. Schäden an Häusern/Infrastruktur und Co. sehe ich auch grundsätzlich als "sekundärer" an, die jedesmal unfassbar hohe Anzahl der Todesopfer auf den phils macht mich persönlich noch viel betroffener.

Vergleich nur mal vergangene Taifune a la "Bopha, Washi" und Co. auf den phils und wie verheerend diese Stürme dort Massen an Toten hinterlassen haben mit Hurrikanes a la "Ike", "Gustav" und Co. auf Kuba, wo da zum Teil kaum Menschen ihr Leben deswegen lassen mussten. Die machen es dort auf Kuba in Sachen Katastrophenschutz/Vorwarnung/frühzeitige Evakuierung etc.pp. faktisch besser als auf den phils.



Member hat gesagt:
Mehrere Millionen Menschen frühzeitig von einer Insel zu evakuieren ist nicht so einfach und Schutzräume wären in Tacloban wohl zur überfluteten Todesfalle geworden.
Auf Kuba werden/wurden auch schon zig Hunderttausende (diese Quelle spricht gar von 3 Millionen Evakuierte; http://www.20min.ch/news/dossier/hurrikan/story/16494994) in Sicherheit gebracht.

Aber lassen wir den Vergleich Kuba ./ phils mal beiseite...


Was bedeutet das alles? Es bleibt wie es ist und die Filipinos müssen damit weiter so leben?

Nachtrag: In diese Richtung auch an Awita...
Das impliziert ja, dass die Philippinen sich gegen eine solche Naturkatastrophe überhaupt wappnen könnten. Das sehe ich nicht wirklich.
Ich muss hier doch nochmals nen Schlenker zu Kuba machen. Dort hat man anscheinend etwas aus den vergangenen Katastrophen gelernt... "Katastrophen-Vorsorge" ist hier wohl das richtige Stichwort. Die Naturkatastrophen kann man nicht verhindern. Aber ggf. (viel) mehr Menschen diese Katastrophen überleben lassen...
 
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        #9  

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@xdrive
Ich bin da alles andere als ein Experte und weiß auch nicht, was die auf Kuba im Einzelnen evtl. besser machen, aber mir scheint der Vergleich etwas zu hinken.
Die Philippinen haben etwa 8x mehr Einwohner, verteilt auf x Inseln. Das macht groß angelegte Evakuierungen in kürzester Zeit nahezu unmöglich.
Zudem werden die Philippinen deutlich öfter von Stürmen heimgesucht, die im Durchschnitt auch noch stärker als auf Kuba sind.
Möglicherweise könnte man punktuell etwas verbessern, aber im Großen und Ganzen sehe ich nicht, wie die Philippinen sich da langfristig wirksam schützen können.
Mit z.B. einer "stabileren" Bauweise (wenn man denn den Bau solcher Häuser flächendeckend bezahlen könnte) wäre es ja nicht getan. Die müssen dann ja auch instand gehalten werden. Spätestens da würde dann das Geld fehlen und nach dem 4., 5. oder 10. Sturm sind auch die stabileren Bauten wieder baufällig.

So traurig wie es ist, aber insbesondere, wenn es sich um einen Supersturm wie Yolanda handelt, ist es wohl letztendlich so, wie du geschrieben hast: "Es bleibt wie es ist und die Filipinos müssen damit weiter so leben."
 
        #10  

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Dass durch "Yolanda" im Bereich der Ostküste der Insel Leyte (v.a. in Tacloban) so viele Tote zu beklagen sind, ist durch das Aufeinendertreffen zweier, sehr ungünstiger Faktoren zu erklären:

Yolanda war ein sehr starker Taifun, der Das Meerwasser in der Bucht vor Tacloban quasi gefangen hielt und vor sich hertrieb - was eine bis zu sieben Meter hohe Flutwelle erklärt, die auf eine Breite von einem knappen Kilometer all das wegschwemmte, was der Taifun vorher schon "angenagt" hatte.

Bereits wenige Kilometer westlich sieht die Zerstörung schon eher wie die eines "normalen" Taifuns aus - wenngleich es dieses Mal wesentlich schlimmer war.

Hinsichtlich der vorbereitenden Maßnahmen ist alles "ziemlich gut" gelaufen - im Nachgang lässt sich mit Sicherheit Verbesserungspotenzial aufzeigen. Ob das wirklich umgesetzt (und finanziert) werden kann, wage ich zu bezweifeln.

In Tabango waren während des Taifuns 2.000 Menschen in der Sport- und Mehrzweckhalle untergebracht. Als das Dach wegflog/einstürzte kam erfreulicherweise niemand zu Schaden. Was man daraus lernt, wird die Art des Wiederaufbaus zeigen.

Selbst in einem "ach-so-gut-entwickelten" Land wie den USA hat der schwächere Hurricane "Katrina" ebenfalls viele Tote gefordert und ebenso schwierige Rettungsbedingungen verursacht.

Ich denke, dass es aufgrund der finanziellen Möglichkeiten unmöglich sein wird, sich gegen solche Naturgewalten zu wappnen.
 
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