Member hat gesagt:
Hey Monte,
was für ein Armutsbeitrag - ein Forum und wir leben vom Austausch. Und den Geheimtipps.
Du bist einer dieser Nutznießer, die ausschließlich nehmen, aber aus mir unerklärlichen Gründen, nichts teilen.
Eigentlich sollte man dich hier bannen.
Ich muss mal Monte ein bisschen in Schutz nehmen und das etwas relativieren. Gewiss hat er das recht aggressiv formuliert, aber es ist etwas Wahres dran.
Es ist gewiss so, das durch Reiseberichte und Guides auf einmal Ziele in den Fokus kommen, die einem vorher nicht so bewusst waren.
(Mein erster Mada-Besuch wurde von so einem Bericht getriggert, noch quergeschaut woanders, dort die Posts von Nasoowas gesehen - der auch hier aktiv ist
- und dann: das muss ich auch mal etwas erkunden)
Das Ganze hat schon vor zig Jahren angefangen mit den gedruckten Reiseführern von abenteuerlustigen Travellern, dann kommt dadurch angeregt die nächste "Generation" die es noch weitgehend im "Urzustand" erlebt, danach wird es langsam und immer stärker Mainstream.
(Heutzutage dann zu guter Letzt die vermaledeiten "Digital Nomads" Reiseblogger.)
Wer einmal im Antiquariat alte Reiseführer über z.B. Koh Samui oder Kurs in Bali findet, wird nachvollziehen können, was ich meine ...
Mit dem Mainstream steigen die Preise, allerdings wird auch das Angebot besser, ob das nun Unterkünfte, Essenangebote oder die Zahl der Dienstleisterinnen sind.
Mit dem Aufkommen des Internets wanderte dann langsam aber beständig viel dorthin.
Man bekam von einem Kollegen erst einen "Geheimtip": Pattaya! Und versuchte, Näheres hetauszufinden.
Erst mit UseNet mit Newsgroups und Mailinglisten.
Danach dann auf Bulletin Boards und schliesslich Foren im WWW. Dabei hatten m.E. erst die kommerziell betriebenen Websites einen Vorsprung die Nase vorn, da die Verbreitung des Internets nicht so weit war, Webserver noch recht teuer und dort der Austausch viel fokussierter und konzentrierter für unser Hobby war.
Das kostenpflichtige TSM war damals geradezu legendär. Boca Chica, Sosua, Kolumbien, Rio, Kuba, Phnom Penh... davon hatte ich zumindest zuvor wenig gehört, noch weniger: Preise fürs Hobby und die besten Anlaufpunkte.
Nachteil war aber: ein Gutteil der Teilnehmer war aus der Anglo-Welt und das brachte mit ihrem "Was kostet die Welt?"-Attitude und Glorifizierung durchschnittlicher Leistung einen Preisanstieg und Professionalisierung der Dienstleisterinnen mit sich.
Danach kam dann mit besserer Verfügbarkeit und der Erwartung, nichts oder nicht viel zu zahlen, der Schwenk auf die freien Foren. Parallel dazu waren die Indexe, wie z.B. von AOL und Yahoo aufgekommen, bald gefolgt von den Suchmaschinen mit letztendlicher Dominanz von Google. Damit wurden die "Geheimtipps" endgültig Mainstream, Allgemeingut.
Mittlerweile empfinde ich eine Verminderung des Angebots (und auch der Teilnahme) an diesen Foren. Der Trend geht wohl eher zu Blogs mit Finanzierung durch Clicks und Werbung, die nicht unbedingt immer objektiv sind.
Zurück zum Kern:
Ja - ich bekenne mich schuldig!
Ich gebe weit weniger positive Erfahrungen/Tipps weiter als früher.
Das betrifft sowohl Touristen hier in CM, die mich direkt fragen, als auch Informationen im Internetbereich.
Man erzählt jemandem etwas oder schreibt etwas im Internet ... und in Nullkommanix greift das so ein blöder Blogger in seinem nächsten Post auf, der dann von anderen auch direkt wieder kopiert wird.
Alles erlebt, mit Unterkünften, Restaurants, ...