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4 Tage Haiti im November 2014
Es wird nicht viele Urlauber geben, die es nach Haiti zieht. Und deshalb gibt es auch kaum Infos zu diesem Land. Für Interessierte stelle ich mein Erlebtes hier ein, hoffentlich pennt keiner beim lesen ein.
Geschrieben hatte ich den Bericht kurz danach, vieles noch auf den Flughäfen von Santo Domingo und Punta Cana. Damals waren meine Emotionen noch frisch und ich schrieb, was ich just in dem Moment gedacht habe. Ohne Filter! Wer damit nicht leben kann, mag sich von mir aus als ein besserer Mensch fühlen, aber es bitte unterlassen mich
zu belehren. Politische Korrektheit wie es wohl heißt mag eine feine Sache sein, Gefühle oder Emotionen sind etwas anderes.
Ein paar Tage in Haiti zu verbringen hatte ich schon länger vorgenommen bzw. gewünscht.
Warum eigentlich? Nun in Sosua hatte ich meist eher Kontakt zu Haitianerinnen, als zu den eher dicken Domiweibern. Und so habe ich auch vieles über die Schikanen der Dom-Rep gegenüber dem Nachbarland Haiti gehört. Um es kurz zu machen, würde Deutschland so mit seinem Nachbarland Polen umgehen, wäre es wohl vor irgendeinem internationalen Gericht Mode. Aber da ja die Dom-Rep für die Amis ein treuer Vasalle ist ...
Innerhalb des letzten Jahres hatte ich mich auch in dieses Land soweit es möglich war eingelesen, viel wird über dieses Land nicht geschrieben, oft wird gewarnt. Trotzdem wollte ich versuchen, ein paar Tage in Cap-Haitien zu verbringen, dieser Ort wurde vom letzten schweren Erdbeben verschont, ist noch relativ leicht zu erreichen, und die Kriminalität soll sich in Grenzen halten.
Von Deutschland aus war es mir nicht gelungen ein einfaches Hotel zu finden. Die wenigsten Hotels beantworteten meine Emails. Und diejenigen die antworteten lagen meist bei über 100 Dollar pro Nacht, für mich einfach zu viel. Auch per Telefon war nix zu reissen, ein Hotel über das es im Inet einiges zu lesen gab, ist wohl schon seit einigen Jahren geschlossen. Über Baddoo hatte ich noch den Tip bekommen, daß die Übernachtung im Hotel Universal mit 50 Dollar wohl schon ein Schnäppchen ist.
Meine Reiseplanung dorthin war wohl etwas mehr als europäisch-naiv. Von Santo-Domingo fährt ein Bus von Caribe-Tours nach Cap-Haitien. Dieser hält in Santiago. Ich wollte halt einfach von Sosua nach Santiago fahren und dann in den Bus nach Cap-Haitien. Und buchen wollte ich das Ganze einen Tag vorher in Sosua.
Nun zur Praxis. Zwei „gute Bekannte“ Mädels mit denen ich hin und wieder mal einen Plausch abgehalten hatte, meinten sofort ich solle nicht fahren. Haiti wäre zu gefährlich für mich. OK, eine bot sich als Reiseleiterin an, aber ich meinte zu ihr nur, wenn ich mich dort drüben bis auf den Schlüpfer ausrauben lasse, ist das immer noch billiger als mit dir unterwegs zu sein.
Sosua ist ja so nicht übel, jeden Tag Sonne und Strand, preiswertes Essen im Überfluss, und jede Menge nette Mädels. Aber irgendwann wurde es mir doch zu fade, jeden Abend auf der Pedro Clisante zu verbringen, wo einem dann auch noch diese bösen Sextouristen die besten Chicas wegschnappen wollen.
Ein „Hotelbediensteter“ kam aus Cap-Haitien, und hat wohl auch dort Familie. Ich hab ein wenig bei ihm nachgebohrt, aber so richtig kam da nix raus dabei. Auch wenn er so ein guter Kerl war bzw. ist, da was zu organisieren war er die Lehmhose einfach zu groß.
Eine meiner Teilzeitgespielinnen kam ebenfalls aus Cap-Haitien. Sie hatte ich ebenfalls angesprochen, ob sie sich als Reiseleiterin buchen lässt, aber sie hatte Probleme mit dem Visa.
Am Abend vor meiner geplanten Abreise kam es dann wieder anders, sie würde gern noch ihre Tasche von sich zuhause holen, um dann mit mir früh nach Haiti zu fahren. Auf ihr Visa angesprochen antwortete sie, sie wolle sich in Haiti ein neues holen. Sie war wohl schon über ein Jahr illegal in der DomRep. Irgendeine Diskussion gab es wohl noch mit einem Einreisevisum in ihre Heimat, daß habe ich nicht verstanden, muss
ich aber wohl auch nicht.
Ach ja und Geld wolle sie so keins dafür. Wie heißt es da immer bei Top Gear USA? Oh oh, wird böse enden. Aber was soll's, ich denk jetzt einfach mal karibisch, soll heißen nur zwei Meter bis VOR die nächste Ecke.
Ok, Kurzzeitschatzie is also mitten in der Nacht mit nem Motogoncho in ihre Bude gedüst um ihre Klamotten zu holen, tsss und schau an, sie war schon nach einer halben Stunde mit ihrer Tasche wieder da, hätt ich ihr gar nicht zugetraut.
Tag 1 Anreise
Nächste Überraschung, als am Morgen der Wecker gegen fünf klingelt steht Kurzzeitschatzie ohne Zicken auf, und is auch ratzbatz abreisebereit, da war ich dann erstmal baff. Natürlich ist um die Zeit in Sosua kein Mopedtaxi zu finden, ich hatte damit auch kein Problem, deshalb war ich ja so zeitig aufgestanden, aber nun war ich ja nicht allein. Aber Glück gehabt, nach ca.500 Metern Fußmarsch kam was geknattert und fuhr uns nach Cheremenko.
Busticket gekauft, und zwei Stunden waren wir in Santiago, wo wir natürlich kein Ticket für Cap-Haitien bekamen. Allein wäre meine Reise hier wohl beendet gewesen, weil ich überhaupt nicht kapierte was da wieder vonstatten ging. Kurzzeitschatzie erklärte mir es wohl so, daß dann wenn der Bus da ist, erstmal nachgezählt wird, was noch an freien Plätzen ist. Das wäre in dreieinhalb Stunden. Prima, der Bus ist seit ner Stunde unterwegs und die Nasen haben keinen Plan, ich mag die Caribic. Also warten. Nach ca. einer Viertelstunde sprach Schatzie mit einem Haitianer, kam dann flugs zu mir und zog mich zum Fahrkartenschalter. Zwei Tickets für den Bus nach Dajabon sollte ich kaufen, danach gängs mit dem Taptap nach Cap-Haitien. Und fix, der Bus fährt nämlich gleich.
In Dajabon bildet sich erstmal eine Traube um den Bus, Taxi- und Motofahrer, und sonst noch irgendwelche schmierigen Typen. Aus der Traube raus haben wir dann einen weniger aufdringlichen Motofahrer gechartert. Schatzy sprach erst kurz mit ihm, dann brachte dieser uns erstmal in eine dominikanische Imbissbude wo es Reis mit ganz kleinen Hühnerbeinen aber einer ganz gut gewürzten Sosse gab. Anschließend gings zum Grenzübergang wieder per Moto.
Am Grenzübergang dann wieder ein ganzer Haufen schmieriger Typen die sich als Scout anbieten, wozu über die Grenze laufen kann ich selber. Aber erstmal war warten angesagt, weil der dicke Domizöllner auch Mittag machte, die Geste vom Schatzie war auch eindeutig, ruhig bleiben, abwarten, ja keinen Stress machen. Irgendwann war der Herr dann satt, ich bekam den üblichen Zettel vom dominikanischen Finanzamt, und durfte 20 Dollar zahlen für den Ausreisestempel.
Über die Brücke des Rio Massaker, in dem die haitianischen Frauen ihre Wäsche waschen, gings dann schon mit einem haitianischem Moto zur haitianischen Grenzstelle.
Dort waren dann 5 Dollar fällig. Schatzie hat sich so verhalten, als ob sie mein Scout wäre, und schwupps war sie auch ohne irgendwelchen Kontrollen über die Grenze, und plötzlich auch wesentlich selbstsicherer.
Es wird nicht viele Urlauber geben, die es nach Haiti zieht. Und deshalb gibt es auch kaum Infos zu diesem Land. Für Interessierte stelle ich mein Erlebtes hier ein, hoffentlich pennt keiner beim lesen ein.
Geschrieben hatte ich den Bericht kurz danach, vieles noch auf den Flughäfen von Santo Domingo und Punta Cana. Damals waren meine Emotionen noch frisch und ich schrieb, was ich just in dem Moment gedacht habe. Ohne Filter! Wer damit nicht leben kann, mag sich von mir aus als ein besserer Mensch fühlen, aber es bitte unterlassen mich
zu belehren. Politische Korrektheit wie es wohl heißt mag eine feine Sache sein, Gefühle oder Emotionen sind etwas anderes.
Ein paar Tage in Haiti zu verbringen hatte ich schon länger vorgenommen bzw. gewünscht.
Warum eigentlich? Nun in Sosua hatte ich meist eher Kontakt zu Haitianerinnen, als zu den eher dicken Domiweibern. Und so habe ich auch vieles über die Schikanen der Dom-Rep gegenüber dem Nachbarland Haiti gehört. Um es kurz zu machen, würde Deutschland so mit seinem Nachbarland Polen umgehen, wäre es wohl vor irgendeinem internationalen Gericht Mode. Aber da ja die Dom-Rep für die Amis ein treuer Vasalle ist ...
Innerhalb des letzten Jahres hatte ich mich auch in dieses Land soweit es möglich war eingelesen, viel wird über dieses Land nicht geschrieben, oft wird gewarnt. Trotzdem wollte ich versuchen, ein paar Tage in Cap-Haitien zu verbringen, dieser Ort wurde vom letzten schweren Erdbeben verschont, ist noch relativ leicht zu erreichen, und die Kriminalität soll sich in Grenzen halten.
Von Deutschland aus war es mir nicht gelungen ein einfaches Hotel zu finden. Die wenigsten Hotels beantworteten meine Emails. Und diejenigen die antworteten lagen meist bei über 100 Dollar pro Nacht, für mich einfach zu viel. Auch per Telefon war nix zu reissen, ein Hotel über das es im Inet einiges zu lesen gab, ist wohl schon seit einigen Jahren geschlossen. Über Baddoo hatte ich noch den Tip bekommen, daß die Übernachtung im Hotel Universal mit 50 Dollar wohl schon ein Schnäppchen ist.
Meine Reiseplanung dorthin war wohl etwas mehr als europäisch-naiv. Von Santo-Domingo fährt ein Bus von Caribe-Tours nach Cap-Haitien. Dieser hält in Santiago. Ich wollte halt einfach von Sosua nach Santiago fahren und dann in den Bus nach Cap-Haitien. Und buchen wollte ich das Ganze einen Tag vorher in Sosua.
Nun zur Praxis. Zwei „gute Bekannte“ Mädels mit denen ich hin und wieder mal einen Plausch abgehalten hatte, meinten sofort ich solle nicht fahren. Haiti wäre zu gefährlich für mich. OK, eine bot sich als Reiseleiterin an, aber ich meinte zu ihr nur, wenn ich mich dort drüben bis auf den Schlüpfer ausrauben lasse, ist das immer noch billiger als mit dir unterwegs zu sein.
Sosua ist ja so nicht übel, jeden Tag Sonne und Strand, preiswertes Essen im Überfluss, und jede Menge nette Mädels. Aber irgendwann wurde es mir doch zu fade, jeden Abend auf der Pedro Clisante zu verbringen, wo einem dann auch noch diese bösen Sextouristen die besten Chicas wegschnappen wollen.
Ein „Hotelbediensteter“ kam aus Cap-Haitien, und hat wohl auch dort Familie. Ich hab ein wenig bei ihm nachgebohrt, aber so richtig kam da nix raus dabei. Auch wenn er so ein guter Kerl war bzw. ist, da was zu organisieren war er die Lehmhose einfach zu groß.
Eine meiner Teilzeitgespielinnen kam ebenfalls aus Cap-Haitien. Sie hatte ich ebenfalls angesprochen, ob sie sich als Reiseleiterin buchen lässt, aber sie hatte Probleme mit dem Visa.
Am Abend vor meiner geplanten Abreise kam es dann wieder anders, sie würde gern noch ihre Tasche von sich zuhause holen, um dann mit mir früh nach Haiti zu fahren. Auf ihr Visa angesprochen antwortete sie, sie wolle sich in Haiti ein neues holen. Sie war wohl schon über ein Jahr illegal in der DomRep. Irgendeine Diskussion gab es wohl noch mit einem Einreisevisum in ihre Heimat, daß habe ich nicht verstanden, muss
ich aber wohl auch nicht.
Ach ja und Geld wolle sie so keins dafür. Wie heißt es da immer bei Top Gear USA? Oh oh, wird böse enden. Aber was soll's, ich denk jetzt einfach mal karibisch, soll heißen nur zwei Meter bis VOR die nächste Ecke.
Ok, Kurzzeitschatzie is also mitten in der Nacht mit nem Motogoncho in ihre Bude gedüst um ihre Klamotten zu holen, tsss und schau an, sie war schon nach einer halben Stunde mit ihrer Tasche wieder da, hätt ich ihr gar nicht zugetraut.
Tag 1 Anreise
Nächste Überraschung, als am Morgen der Wecker gegen fünf klingelt steht Kurzzeitschatzie ohne Zicken auf, und is auch ratzbatz abreisebereit, da war ich dann erstmal baff. Natürlich ist um die Zeit in Sosua kein Mopedtaxi zu finden, ich hatte damit auch kein Problem, deshalb war ich ja so zeitig aufgestanden, aber nun war ich ja nicht allein. Aber Glück gehabt, nach ca.500 Metern Fußmarsch kam was geknattert und fuhr uns nach Cheremenko.
Busticket gekauft, und zwei Stunden waren wir in Santiago, wo wir natürlich kein Ticket für Cap-Haitien bekamen. Allein wäre meine Reise hier wohl beendet gewesen, weil ich überhaupt nicht kapierte was da wieder vonstatten ging. Kurzzeitschatzie erklärte mir es wohl so, daß dann wenn der Bus da ist, erstmal nachgezählt wird, was noch an freien Plätzen ist. Das wäre in dreieinhalb Stunden. Prima, der Bus ist seit ner Stunde unterwegs und die Nasen haben keinen Plan, ich mag die Caribic. Also warten. Nach ca. einer Viertelstunde sprach Schatzie mit einem Haitianer, kam dann flugs zu mir und zog mich zum Fahrkartenschalter. Zwei Tickets für den Bus nach Dajabon sollte ich kaufen, danach gängs mit dem Taptap nach Cap-Haitien. Und fix, der Bus fährt nämlich gleich.
In Dajabon bildet sich erstmal eine Traube um den Bus, Taxi- und Motofahrer, und sonst noch irgendwelche schmierigen Typen. Aus der Traube raus haben wir dann einen weniger aufdringlichen Motofahrer gechartert. Schatzy sprach erst kurz mit ihm, dann brachte dieser uns erstmal in eine dominikanische Imbissbude wo es Reis mit ganz kleinen Hühnerbeinen aber einer ganz gut gewürzten Sosse gab. Anschließend gings zum Grenzübergang wieder per Moto.
Am Grenzübergang dann wieder ein ganzer Haufen schmieriger Typen die sich als Scout anbieten, wozu über die Grenze laufen kann ich selber. Aber erstmal war warten angesagt, weil der dicke Domizöllner auch Mittag machte, die Geste vom Schatzie war auch eindeutig, ruhig bleiben, abwarten, ja keinen Stress machen. Irgendwann war der Herr dann satt, ich bekam den üblichen Zettel vom dominikanischen Finanzamt, und durfte 20 Dollar zahlen für den Ausreisestempel.
Über die Brücke des Rio Massaker, in dem die haitianischen Frauen ihre Wäsche waschen, gings dann schon mit einem haitianischem Moto zur haitianischen Grenzstelle.
Dort waren dann 5 Dollar fällig. Schatzie hat sich so verhalten, als ob sie mein Scout wäre, und schwupps war sie auch ohne irgendwelchen Kontrollen über die Grenze, und plötzlich auch wesentlich selbstsicherer.
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