Tag 11 (28.03.2015)
An diesem Morgen haben wir so richtig ausgeschlafen bis wir vom Roomservice so gegen 11.00am per Telefon geweckt wurden ob der Room gemacht werden könnte. Z hat mit einem Lächeln auf den Lippen gesagt das wir heute keinen Roomservice brauchen. Was wohl das lächeln zu bedeuten hatte? Z verschwand im Bad und ich hoffte innerlich es würde eine schöne Morgennummer geben, denn ich war rattenscharf auf meine Kleine und wollte sie nach Strich und Faden vernaschen. Z kam aus dem Bad und mein Plan schien, aufgrund ihrer sehr reizenden Aufmachung, voll und ganz in Erfüllung zu gehen.
Aber, lieber Leser, in Thailand kommt alles anders als gedacht. Wir waren keine 5 Minuten zu Gange da klopfte es an der Türe. Mist! Es war die Nichte von Z, Ihr Mann und der Kleine. Sie kamen unangemeldet vorbei und wollten uns mit einem mitgebrachten Mittagessen überraschen, was ihnen auch durchaus gelungen ist. Wie von der Tarantel und mit Fahnenstange flüchtete ich ins Bad zum Beruhigen. Z kam kurze Zeit später nach, zog die übergestreiften Hosen, das T-Shirt und ihr Outfit darunter aus, lächelte mich an und meinte nur sorry Tirak, not know they come. Etwas schnippisch sagte ich zu ihr, dass ich nicht gewusst hätte, dass ich nicht kommen würde. Sie lächelte mich an uns versprach das der Abend nur uns alleine gehören würde.
Eine eiskalte Dusche half mir mich voll und ganz zu entspannen und etwas zögerlich begab ich mich in den Room. Meine Laune besserte sich aber schlagartig als ich gesehen habe was da alles an leckerem auf dem Bettchen aufgebaut worden war. Reis, Huhn, Schwein, diverse Gemüse und auch etwas Fisch. Wir setzten uns alle aufs Bett und haben in aller Ruhe gegessen bis alles restlos verputzt war.
Eigentlich hatten wir für diesen Tag keine Unternehmungen geplant, aber Z teilte mir mit das sie für Mama/Papa etwas einkaufen möchte und das auf dem Weg ja auch noch die ID-Stelle liege wo sie sich eine neue ID machen lassen wollte. Also haben wir Geschirr und alles zusammengepackt und sind erst mal zum Haus der Eltern gefahren, haben alles hingestellt und sind dann weitergefahren.
Bei der ID-Stelle angelangt meinte Z nur die neue ID gehe keine 5 Minuten und ich habe mich innerlich schon auf einiges mehr eingestellt. Aber kaum hatte ich meine Zigarette geraucht, stand sie mit einem Lächeln im Gesicht vor mir und präsentierte ihre neue ID. Wau das ging ja mal echt schnell dachte ich mir und erinnerte mich an meine Wartezeit bis ich die ID/Pass bekommen habe. Nichts war es da, mit darauf warten, erst nach ein paar Tagen bekam ich die Ausweise per Post zugeschickt.
Andere Länder, andere Sitten und ich musste ein weiteres Mal grinsen.
Wir sind danach zu Kollege Lotus Tesco gefahren und haben da richtig eingekauft für die Eltern von Z. Auf das Geld habe ich nicht geschaut, sondern einfach nur gedacht Du machst was Gutes und es kommt im Herzen an. Bezahlt haben wir keine 2000 Baht und ich musste beim Anblick der vielen Sachen grinsen und an die Preise in Europa denken. Selbst im Aldi in Deutschland hätte mich das Ganze ein Vielfaches gekostet. Auf Weg nach Hause zu Mama/Papa, haben wir beim lokalen Krämerladen noch 3x 25KG Reis gekauft und dafür keine 700 Baht bezahlt.
Beim Haus der Eltern angekommen, wurde alles ausgeladen und ich habe es mir nicht nehmen lassen, den Reis mit eigener Hand ins Haus zu tragen. Ich habe im Vorfeld Z gesagt das ich dies explizit selber machen möchte und mich gekränkt fühle wenn dies jemand anders machen würde. Also hat die Verwandtschaft mir zugeschaut wie ich die Säcke ins Haus getragen habe. Bei den Eltern kam diese Aktion mehr als gut an. Z konnte es natürlich nicht lassen den Eltern zu sagen, dass ich die Säcke selber reintragen wollte. Die beiden waren aufgrund unseres Einkaufs baff, bedankten sich aber aufs herzlichste bei mir und Z dafür.
Z Teilte mir mit, dass wir ein vorgezogenes Abendessen geniessen werden und dann zurück ins Resort gehen würden. Zugegeben ich zweifelte dies ein wenig an, da in Thailand ja alles anders kommt als zum Teil geplant. Ihre Nichte und die eine Schwester haben sich dann zu zweit in die Küche gestürzt und angefangen zu kochen. Real Thaifood wurde aufgetischt und das sehr, sehr üppig. Geschmeckt hat mir alles bis auf den Fisch, was bin ich doch für ein Esel, dass mir Fisch nicht schmeckt dachte ich, aber wenn es mir nicht schmeckt, dann lasse ich es beim Probieren und lasse es sein. Aber es hatte von allem anderen mehr als genug und so haben wir uns richtig die Bäuche zusammen mit der Familie vollgestopft.
Zu meinem Erstaunen sagte mir dann Z kurze Zeit später sie sei sehr müde und wolle zurück ins Resort, zwinkerte mir dabei aber zu. Aha, das heisst also müde bei ihr. Ich bedankte mich bei den Köchinnen für das leckere Essen, wir verabschiedeten uns von allen und wurden zurück ins Hotel gefahren. Z entledigte sich ihrer Kleider und ich sah ein weiteres Mal ihr wunderschönes Tattoo auf dem Rücken und streichelte mit dem Finger darüber. Z fragte mich eher etwas beiläufig auf dem Weg ins Bad, you like so much, you want same same tomorrow? Stille, ich war ab dieser Frage in dem Moment etwas erstaunt und brachte kein Wort über die Lippen. Eigentlich wollte ich kein Tattoo in meinem Leben, anderer Seitz hat mich das Tattoo ja schon im Januar fasziniert und ich habe darüber nachgedacht. Z war etwas erstaunt das keine Antwort von mir kam. Sie kam aus dem Bad zurück, setzte sich neben mich und fragte mich erneut.
Was liess mich zögern? Ich hatte in erster Linie etwas schiss vor dem Tätowieren, andererseits war ein gleiches Tattoo auch eine Art von Bezeugung unserer Liebe und unserer Beziehung. Ich überlegte noch einen Moment und Antwortete Z dann, dass es für mich eine Ehre sei, das gleiche Tattoo wie sie an derselben Körperstelle zu haben und ich dies als eine Art Bezeugung unserer Liebe sehen würde. Sie umarmte mich, küsste mich ab, schnappte sich ihr Handy und verschwand erneut im Bad. Verstanden habe ich natürlich nicht was da telefoniert wurde, ich konnte mir aber denken das es mit dem Tattoo zu tun haben muss.
Ich legte mich entspannt und mit grosser Vorfreude aufs Bett, schloss meine Augen und genoss einfach nur den Augenblick und die Stimmung. Kurze Zeit später kam Z im selben Outfit wie am Morgen aus dem Bad und meinte beim Gang in Richtung Bett nur: D tomorrow 01.00pm you will get your Tattoo. Ich war baff und konnte nichts mehr sagen.
Z hat dann die Störung vom Morgen mehr als gut gemacht und wir haben uns weiss nicht wie lange der Fleischeslust hingegeben. Z ist einfach eine absolute Granate von Frau, die obwohl, nicht so erfahren, genau weiss was Tirak D gerne hat. Unglaublich happy lagen wir beide auf dem Bett und ich habe innerlich vor dem morgigen Tag und dem Tattoo gezittert. Was bin ich doch für ein Schisser, hatte ich doch sicherlich schon schmerzvolleres erfahren müssen in meinem Leben. Zum Glück sind wir dann beide sehr bald eng aneinander gekuschelt eingeschlafen.