Tag 2 (19.03.2015)
Ich habe im Rest des Urlaubes, bis auf den Abreisetag nicht mehr gross auf meine Uhr (Handy) geschaut, darum alles ab nun an ohne Zeitangaben. Eigentlich wunderbar wenn die Zeit einfach mal so vergessen werden kann.
Als wir erwachten, war es bereits Tag und zu meiner grossen Verwunderung lagen Z und ich noch genauso da wie wir eingeschlafen waren, sie noch immer in meinem Arm an mich gekuschelt. Genau das hatte ich nach unserer Trennung im Januar so vermisst, ihren samtweichen Körper an meinem zu spüren, ihre Körperwärme zu fühlen. Ich war in diesem Moment sehr berührte und es schossen mir Glücksgefühle durch den ganzen Körper. Good morning Tirak, i love you und ich wurde von Z abgeknutscht.
Ich entschuldigte mich kurz, musste ich doch mal ganz dringen verschwinden, da ich am ersten Tag einiges an Wasser getrunken hatte und jeden Stein fühlte, würde ich Auto fahren. Als ich zurückkam, war Z erneut eingeschlafen und ich legte mich noch einmal dazu und bin ebenfalls nochmals eingeschlafen. Als wir dann erneut aufwachten, noch einmal das Selbe, Good morning Tirak, i love you, nur das ich diese Mal Z abknutschte und mich auf sie stürzte. Wiederum folgte ein himmlischer „Ringkampf“. Als wir dann beide nach getaner Arbeit auf dem Bett lagen, fragte mich Z was ich denn heute machen wolle, resp. ob ich zusammen mit ihr, ihrer Schwester und Cousine in deren, nahe gelegenen Stammtempel gehen möchte.
Ich hatte ihr im Vorfeld bereits mitgeteilt, dass ich diesen unbedingt sehen möchte. Duschen und Co. und wir gingen in den unteren Stock wo die Schwester bereits auf uns wartete. Ich genoss einen Joghurtdrink, welchen Z für mich gekauft hatte. Ich musste schmunzeln, wie aufmerksam war meine Kleine doch. Es sollte gemäss der Schwester noch eine Stunde gehen bis die Cousine mit dem Wagen vorbeikam und wir dann aufbrechen konnten. Z fragte mich ob es ok sei, wenn wir beim Tempel im Restaurant essen würden und ich stimmte sofort zu. Sie strahlte mich an und ich wurde abgeknutscht. Die Schwester, welche in der Küche zu Gange war, musste lachen und sagte Z auf Thai, sie soll mich nicht gleich auffressen und für den Rest des Urlaubes noch etwas übrig lassen. Wir haben alle 3 sehr herzhaft gelacht und uns dann auf den Platz vor dem Haus gesetzt und gewartet.
Die Cousine kam und so wurde es Zeit aufzubrechen. Wir fuhren eine Geschätzte halbe Stunde und kamen beim Tempel mit Restaurant an. Etwas komisch fand ich ja, dass wir am Eingang des Restaurants unsere Schuhe ablegen mussten und bereitgestellte Flip-Flops anziehen mussten, Barfuss war hier nicht gestattet. Wir setzten uns und als erstes wurde und ein Kübel mit Eis, eine Flasche Wasser, eine Flasche Pepsi und die Speisekarte gebracht. Ich war überrascht, das Z mich und die anderen nicht fragte was wir wollten und einfach bestellte. Aber ich kann ihr vertrauen und so war es dann auch.
Uns wurde eine Art Suppe mit allerlei Einlagen gebracht, dazu gab es Reis, Huhn und Schwein. Was genau in der Suppe war, kann ich nicht sagen, nur das sie sehr lecker geschmeckt hat. Z die Aufmerksame fischte als Erstes alles was nach Tintenfisch aussah raus und legte es in Ihren Teller. Dafür habe ich mehr Gemüse und Pilze bekommen. Wir haben uns die Bäuche vollgeschlagen und die Nachfrage nach einem Dessert musste ich leider ablehnen, so voll war ich. Die einzige welche noch eine Art Donut mit Füllung genommen hat war die kleinste und schmächtigste von uns, die Cousine. Wo sie all das Essen handgestopft hat, bleibt mir für immer ein Rätsel.
Natürlich habe ich dann grosszügig die Rechnung übernommen, nur das Z die Hälfte des Trinkgeldes wieder zurück in meine Brieftasche gelegt hat, welche den ganzen Urlaub über wiederum in ihrer Handtasche war. Ich habe daraus gelernt und den Rest der Ferien nur so viel Trinkgeld gegeben wie es nach ihrem Gutdünken war. Sie meinte immer nur save money future you and me. Wir vollzogen erneut den Schuhwechsel und begaben uns zum Tempeleingang wo die Schuhe wieder ausgezogen wurden.
An den Namen des Tempels kann ich mich nicht mehr erinnern, nur so viel das er komplett auf dem Wasser, in einer Art Lagune lag und sehr als sein musste. Auf der rechten Seite wurde gerade ein neuer gebaut, welcher sich aber noch im Rohbau befand und nicht zugänglich war. Mich überkam ein Gefühl von Freude und Trauer als wir den eigentlichen Tempel via einen Holzsteg betraten. Dieses Gefühl sollte ich bei jedem weiteren Tempelbesuch haben. Ich kann es nicht genau sagen aber irgendetwas berührte mich innerlich beim Betreten.
Wir betraten den Raum im ersten Stock und ich war noch mehr Berührt, einfach wundervoll was ich hier zu sehen bekommen habe. Statuen vom Feinsten, Altäre etc. Wir haben dann ein sehr einfaches Ritual vollzogen mit anzünden von Räucherstäbchen und einem kurzen Gebet. Z fragte mich dann ob ich dies bereits einmal gemacht hatte und ich teilte ihr mit, dass ich mich ein bisschen im Internet schlau gemacht hätte um nicht gleich als Tempelneuling erkannt zu werden. Ab dieser Aussage war sie sehr glücklich, zeigte es ihr doch mein Interesse an der thailändischen Kultur auf. Wir verliessen den Raum und begaben uns in den zweiten Stock mit einem Sehr kleinen Raum und nur sehr wenigen Skulpturen und einem winzigen Altar. Auch hier ein einfach herrliches Bild und ich fühlte mich noch mehr berührt.
Auf der Aussenseite führte eine Art Ring um den Tempel und es warten Tonköpfe mit Namenstafeln aufgestellt. Ich vermute, dass darin die sterblichen Überreste von Mönchen und weiteren, wichtigen Leute der Gegend lagen, was mir von Z später bestätigt wurde. Sie fragte mich why you know this und ich antwortete erneut, dass ich mich informiert hätte, was sie erneut sehr glücklich machte. Als sie wieder nach unten gehen wollte, bat ich sie doch noch einen Moment zusammen mit mir hier zu verharren und die spezielle Stimmung zu geniessen, was wir dann auch getan haben.
Von der Schwester und der Cousine war noch nichts zu sehen und so haben wir uns auf dem überdeckten Holzsteg auf eine Bank gesetzt und einfach nur die Zweisamkeit und die Stimmung genossen. Dank eines kleinen Lüftchens welches vom Meer her kam, war es nicht so drückend heiss und für mich erstaunlicherweise sehr angenehm. Als ich dann noch einen kleinen Stand mit Eis entdeckte war ich vollkommen happy und wir haben uns ein Eis geteilt wie zwei verliebte es eben machen. Kurz darauf kamen auch die Schwester und die Cousine und ich spendierte beiden ebenfalls noch ein Eis, welches beide sehr genossen haben.
Nach Verlassen des Tempels, auf dem Parkplatz angekommen musste ich als erstes einmal eine rauchen und durfte mir dabei gleich einen Vortrag anhören wie schlecht denn das Rauchen sei. Ich muss an dieser Stelle aber sagen, dass Z damit vollkommen Recht hat. Ich hoffe das ich in der Zukunft von Kollege Nikotin Abschied nehmen kann, nur schon aus Rücksicht Z gegenüber, wer küsst schon gerne einen Aschenbecher. Wir stiegen dann ins Auto und fuhren zu einem Markt um einzukaufen. Geparkt wurde zwischen zwei fahrbaren Ständen und die 3 Frauen schwärmten aus, jede in eine andere Richtung um einzukaufen. Ich habe dann jeweils die „Gaben“ entgegengenommen und im Auto so gut als möglich verstaut. Fleisch, Fisch, Gemüse, Pilze, Früchte und noch vieles mehr wurde eingekauft und als ich Z fragte wer das denn alles essen sollte, meinte Sie das sei für eine ganze Woche und das ihre Schwester das immer so mache, bis auf Kleinigkeiten, welche sie bei lokalen Shops in der Nähe oder von fahrenden Händlern kaufen würde.