Tansania Bigbambis Tansania-Trip

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        #601  

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Ich hab mal 1 Jahr in Solothurn gearbeitet. Obwohl ich Prokurist in einer mittelgroßen Firma war blieb ich als der Tütsche immer ein Außenseiter. Ich bereue das Jahr dort trotzdem nicht. Es war mein Sprungbrett zum Job in Asien.
 
        #602  

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Ja, das “Archiv” ist auch demütigend. Ich habe den Eindruck, dass man mit dem Traumjob angelockt, und dann dorthin versetzt wird, wo man tatsächlich gebraucht wird.
Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich mal Arbeitszeugnisse schreiben und Schüler überwachen soll.
Aber solange das Geld stimmt bin ich flexibel.

Aber jetzt gehts richtig los:

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        #603  

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@MadAddict Nur mal zur Info: Hast du wirklich ein volles Jahr in der Schweiz gearbeitet? Wenn es nämlich etwas kürzer war, hast du keine Rentenansprüche gegenüber der Schweizer Versicherungsanstalt. So ist es mir leider ergangen. Aber vielleicht war ja eine schweizer Fa. dein Sprungbrett nach Asien...
 
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        #604  

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Als Genesener verreisen hat so seine Tücken:

Einerseits hat man ein Jahr lang ein Zertifikat und darf überall ohne Maske mitmischen, egal ob Symptome oder nicht. (Endlich wieder Boxtraining, Tanzschule, Therme, Sauna, Restaurant und Kneipen besuchen)

Andererseits wird man, je nach Labor mit einem PCR Test noch positiv getestet.
Ob und wie hängt von der Anzahl der Durchgänge ab.
Mein Plan war Samstag zu fliegen, also ließ ich mich Freitagabend testen, mit positiven Resultat.

Hin und her telefoniert, mit der verantwortlichen Ärztin und Laboraufsicht gesprochen, bei mir schlugs erst nach dem 29ten Durchgang an, ist hier Standard, dass ich genesen bin ist vollkommen unter gegangen, es tut einem sehr leid, Fehler war beim Labor, Meldung geht ans BAG, zahlen muss ich trotzdem, aber man kenne ein Labor, welches nur 26 Durchgänge macht. Muss aber morgen nochmal abgenommen werden und dann zu einer Apotheke vorbei gebracht werden, die es am Samstagmittag mit dem Kurier als Notfall ins Labor bringt da dieses eine Labor in einem anderen Kanton liegt. 150 CHF zum Fenster raus geworfen, unnötig aufgeregt, Samstag morgen nochmal einen Test gemacht, Selbstzahler, als Notfall beschriftet und versiegelt, ich bring die Probe 10.00 Uhr eigenhändig zur “Ramona” die würde Bescheid wissen, und es 13.00 Uhr dem Kurier mitgeben.

Es wird Samstagabend, der Flieger ging Nachmittag, es kam immer noch kein Ergebnis, ich werd unruhig und versuch nachzuhaken, nur noch Anrufbeantworter erreichbar, an die Email geschrieben.
Sonntagmorgen kommt die automatisierte Nachricht, dass wegen des hohen Probeaufkommens die Bearbeitungszeit verzögert ist.
Es wird Sonntagabend, immer noch keine Nachricht, ich fang an mich aufzuregen, texte mit nem Freund und lass mich über die blöde Labortussi aus, die verpennt hat dass ich genesen bin, er meint cool bleiben und dann Montags nochmal nen Test am Flughafen machen, da dauerts nur wenige Stunden.

Montagmorgen steigere ich mich so richtig rein, latsch nochmal zur Apotheke und frag nach “Ramona”, die wär im Container nebenan, kurz bevor ich am Container ankomme und was falsches sagen konnte, kam eine Email, und siehe da: PCR Test negativ. Probeentnahme Samstag 9.00 Uhr, Probeankunft 15.21 Uhr, Testergebnis und Befund Sonntag 12.27 Uhr.
Ich ärgere mich und schreib nochmal ne Email ans Labor, wie es denn sein könne, dass ich das Testergebnis erst einen Tag später erhalte, obwohl die besondere Dringlichkeit durch die Notfallkennzeichnung deutlich war. Keine Antwort.

Dafür hats hier schöne Berge:Anhang anzeigen 3EE74A13-5F2B-4663-AA14-0BEECCAA3044.jpg
 
        #605  

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Die Flussauen sind auch nicht zu verachten.

Es war nun Montagmittag, bis ich am Flughafen sein würde, wäre der Check In vorbei. Ich hatte auch noch kein Ticket. Ich rechnete nach und schaute beim Auswärtigen Amt nach, da stand ja 96h PCR Test vor Abflug. Das heißt nicht 72 Stunden bei Ankunft und nach erneutem Nachrechnen kam ich zum Ergebnis, dass der Test doch noch nicht abgelaufen war und es passen würde wenn ich Dienstagnachmittag flüge. Ich beruhigte mich langsam wieder, doch das Schachturnier am Abend war trotzdem gelaufen, ich erspielte gegen einen Idioten nur ein Remis also hatte ich halb verloren und ärgerte mich wieder - über meine Blödheit, den Schlafentzug, die Tagnachtumkehr, das Sodbrennen, den Bluthochdruck. Egal, es war 22.00 Uhr und ich ging schnell nach hause Koffer packen.
Ich fand alles auf Anhieb, nur der Pass war nicht da. Ich blieb diesmal cool, räumte alles schön auf, sortierte und ordnete alte Unterlagen, und siehe da ganz unten war mein Pass. Wie der da nur hinkam?
Es hatte sein Gutes, ich fand zwei alte SD Karten wieder und nach Sichtung stellte ich fest, dass es leider nicht die selbstgemachten Omagirlpornos aus Thailand waren, die sind wohl für immer verschollen, es war die erste Äthiopienreise 2016.

Demnächst in einem anderen Bericht dazu mehr, sowas wird wohl wegen des Bürgerkrieges nie wieder möglich sein.

Es war inzwischen 3.00 Uhr und ich konnte nicht einschlafen. Ich schmiss mir deshalb 30mg Remeron ein, trank dazu eine Dose Karlskrone auf ex und zockte das langweiligste Spiel der Welt “Civilisation 6”. Es schneite wie bekloppt und ich versuchte einen Schneemann auf der Terrasse zu bauen, der stürzte jedoch mit der 4. Kugel wieder ein. Die Hälfte rollte auf die Terrasse meiner russischen Nachbarin, Assistenzärztin in der Chirurgie, die mir leider keine Bilder auf Whats App schickt, dafür aber singt, wenn ich sie auf Gitarre begleite. Seit dem habe ich mir das Musizieren abgewöhnt.
Ich hatte keine Lust mehr, der Schnee war so kalt, und was würde nur die Russin von nebenan von mir denken, wenn ich nachts Schnee auf ihrer Terrasse rollen würde.

Ich schaute noch nen Schachstream von IM Eric Rosen an, das hilft bei Schlaflosigkeit und unerwünschter Geilheit eigentlich immer. Gegen 5.15 Uhr schlief ich dann endlich ein. Ich träumte von Supervixxenseruption, diesmal aus Afrika. Im dunklen Spaltental wurde ich von schwarzen Megatitten mit Treckerventilnippeln verprügelt und es gefiel mir.
Es klingelte, nein es war nicht die Nachbarin im Morgenmantel, um sich über die Schneesauerei auf ihrer Terrasse zu beschweren und mich, “Whats up” von 4nonblondes jodelnd, zur Strafe überall, wie Gott mich schuf, mit Schnee abzureiben damit mir die Geilheit ordentlich vergolten würde.

Es war der Wecker und ich schreckte hoch. Habe ich verschlafen? Nein, hatte ich nicht, es war erst 5.45 Uhr. Was man alles in 30 Minuten träumen kann - mega - oder waren es 2,5 Stunden? Trotzdem musste ich aufstehen, die Reise zum Flughafen ist lang, zur Sicherheit steckte ich mir die extragroße Dose Red Bull für Notfälle in den Rucksack, schnürte mein Ränzlein und marschierte mit Rimovarollkoffer durch den Tiefschnee zur 1 Stunde entfernten S-Bahn ins Tal hinab.
Um 6.45 kam ich an, die Wanderung war überhaupt nicht kalt, der Zug würde in 2 Minuten kommen, wie immer pünktlich.
Am Bahnhof gibts zwei Fahrkartenautomaten, ich musste mir noch ein Zugticket nach Zürich kaufen, an beiden Automaten ging die Scheinannahme nicht, das waren bestimmt die scheiss Drogler die immer am Bahnhof Rabatz machen, ich hechtete um den Bahnhof herum zum SBB - Schalter, der würde jedoch erst 8.00 Uhr aufmachen.
Der Zug fuhr ein, meine kriminelle Energie gewann die Überhand und verkloppte den Engel auf der linken Schulter mit nem schwarzen Riesendildo fortwährend “Du wirst hier nicht ne Stunde blöd aus der Wäsche schauend dich vom Droglern zuschwafeln lassen, die du eh nicht verstehst und dir in der Kälte die Beine in den Bauch stehen!” kreischend und ich stieg in den Zug ein.

Ich hatte Glück - so ist das mit den Dummen. Ich konnte die 5 Kitschenbahnhöfe ohne Kontrolle passieren, beim nächst grösseren Bahnhof musste sowieso umsteigen. Dort gab es nur einen Fahrkartenautomaten und noch mehr Drogler. Zwei waren besonders gut drauf, liessen laute Techno-Musik vom Ghettoblaster laufen, einer tanzte dazu indem er immer wieder hinfallend von einem Baum zum nächsten Laternenpfahl und zurück hüpfte und wild mit einer leeren Getränkedose diskutierte. Ich verstand leider nicht worum es ging. Wäre interessant gewesen. Der zweite lag lallend, apathisch, mit geöffneter Hose auf einer Streusandkiste neben dem Automaten. Dabei zeigte er mit dem Zeigefinger nach oben. Ich glaubte er sagte immer wieder “Kuck mal”. Ich kann mich aber täuschen, die Schweizer können ganz niedliche Aussprache für sehr hässliche Bedeutungen haben.
Während ich überlegte ob das die Wirkung von Ketamin, LSD oder Badesalz ist, kaufte ich die Fahrkarte nach Zürich. Der auf der Kiste Liegende streichelte dabei zärtlich die Kniekehle meines rechten Beins.
Auf dem Weg zum richtigen Gleis sprang mir der andere auf einmal hinter her, fiel aber die Treppe der Unterführung runter, unten angekommen, fragte er, ob ich seine Tasche geklaut hätte.
“Nein”, antwortete ich freundlich, “die hast du vorhin in den Bach auf der anderen Strassenseite geworfen” und ließ ihn stöhnend liegen.

Am richtigen Gleis musste ich nur 30 Minuten warten und schon war der richtige Zug da, welcher sogar bis zum züricher Flughafen fuhr.

Im Zug waren viele fröhliche Kinder auf dem Weg zur Schule, ich lauschte ihren Gesprächen und versuchte zu verstehen um was es ging. Es waren alles ganz harmlose Themen, irgendwie schön, dass es ein Stückchen heile Welt gibt, und sich die Schweizer trotz ihrer seltsamen Frauen und den exorbitanten Kindergartenkosten, scheinbar wie die Karnickel vermehren können.

Am Flughafen Zürich angekommen ärgerte mich mein Teufel auf der rechten Schulter: Es kam keine weitere Kontrolle, 50Chf zum Fenster rausgeworfen.
Der Engel ärgert zurück: dafür finanziert du die SBB, die Kindern die Fahrt in die Schule ermöglicht und Droglern ein Dach über dem Kopf, Laternenpfähle zum Tanzen, Streukisten zum Liegen und Unterführungstreppen zum Hinfallen baut.

Ich freute mich, es war erst kurz vor 9 Uhr. Der Check In würde erst am frühen Nachmittag aufmachen, und ich Zeit genug haben, um mir in aller Ruhe ein Ticket zu kaufen, das Gesundheitsformular für die Einreise auszufüllen und den PCR Test auszudrucken.
Doch ihr werdet weinen, wenn ihr hört was dann geschah
 
Zuletzt bearbeitet:
        #606  

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Member hat gesagt:
Ich hab mal 1 Jahr in Solothurn gearbeitet. Obwohl ich Prokurist in einer mittelgroßen Firma war blieb ich als der Tütsche immer ein Außenseiter. Ich bereue das Jahr dort trotzdem nicht. Es war mein Sprungbrett zum Job in Asien.
Das mit dem Sprungbrett hatte ich mir auch schon ausgemalt, hier nochmal ein Fachstudium mit bachelor degree und dann könnte ich in Australien anfangen. Aber so hart wie die den Lockdown feiern überleg ich es mir nochmal.
 
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        #607  

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Nur mal kurz als Einwurf : als guter Schweizer hast du mind ein Halbtax.

Ansonsten kannst du in der SBB app wenn du ein paar Tage im Voraus buchst, bis zu 50% sparen.

Nicht das wir noch wegen dir kostenlose Kindergärten bekommen 😉
 
        #608  

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Member hat gesagt:
Das mit dem Sprungbrett hatte ich mir auch schon ausgemalt, hier nochmal ein Fachstudium mit bachelor degree und dann könnte ich in Australien anfangen. Aber so hart wie die den Lockdown feiern überleg ich es mir nochmal.
Mich hat die Firma damals nach Hongkong geschickt. Waren tolle 4 Jahre. 1984 bis 88
 
        #609  

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Member hat gesagt:
Nur mal kurz als Einwurf : als guter Schweizer hast du mind ein Halbtax.

Ansonsten kannst du in der SBB app wenn du ein paar Tage im Voraus buchst, bis zu 50% sparen.

Nicht das wir noch wegen dir kostenlose Kindergärten bekommen 😉

Das habe ich mir auch schon überlegt, aber wenn dann schon die Black Mamba unter den Fahrkarten, das Generalabonnement. Dazu müsste ich mich erstmal irgendwo häuslich niederlassen. Die “Stadt” in der ich lebe ist ein bisschen abgelegen, fürs Urlaubsfeeling ideal, doch die Damenauswahl ist etwas begrenzt. (Es sei denn man steht auf tättowierte gepiercte Lesben oder jodelnde Russinnen.) 😆
Ausserdem mag ich wenn sich die Schweizer vermehren, ich hab nirgends so ausgeruhte, fröhliche, freundliche Kinder erlebt wie hier. 👍🏻 Die Schweizer machen hier bei der Erziehung einiges richtig.
Selbst die Drogler sind unterhaltsamer und höflicher als in München.

Ich hoffe ja immer noch auf eine Boxfabrik, eine Kneipe mit Exknackies die rund um die Uhr auf hat - die haben die besten Geschichten und bieten beste Unterhaltung, einen vernünftigen Dönermann, eine Gegend mit wenig Schnee, mit hohen Temperaturen und eine Wohnung die nicht um 15.00 durch Bergschatten verdunkelt wird. Vielleicht finde ich was in Graubünden, Tessin oder Basel. 😉 Oder ich geh in die französische Schweiz, da kann ich schon mal für Madagascar üben.
 
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        #610  

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Member hat gesagt:
Oder ich geh in die französische Schweiz, da kann ich schon mal für Madagascar üben.

Mach das, ab Neuchâtel hat es Blackys im Überfluss.
 
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