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Ich habe im Sommer bei meinem Keniabesuch die Schule auch kennenlernen können. Als ich eines Tages aus dem Nyali-Center kam wurde ich von 2 Männern angesprochen, die vorgaben (was sich später als falsch herausstelle) als Security in meiner Wohnanlage zu arbeiten und heute frei hätten. Einer der beiden sprach sogar deutsch. Sie sagten, sie würden in der betreffenden Schule helfen - Deutschunterricht geben usw. . Erst fragten sie mich, ob ich Ihnen nicht Geld geben könnte um Reis zu kaufen. Ich gab Ihnen 5000 KSH (ok, vielleicht etwas naiv). Sie fragten, ob ich nicht mehr hätte, ein großer Sack würde 8000 KSH (???) kosten. Ich hatte nicht mehr Bares dabei und so blieb es dabei. Sie boten mir direkt an, dass sie mich zur Schule bringen könnten, was mir aber zeitlich nicht passte. So verabredeten wir uns für den Nachmittag und fuhren zur Schule. Zwischenzeitlich hatten sie mir ein Foto von einem Reissack geschickt (wer weiß, wie oft dieses Foto schon herhalten musste )Member hat gesagt:@seelaender ... Da du wohl auch paar Tage an der Nordküste verbringst, würde es sich auch anbieten, das Waisenhaus in Shanzu (kennt jeder Fahrer), liegt von Mtwapa kommend recht günstig zu erreichen am hinteren Ortsrand von Shanzu (von der Hauptstraße aus gesehen) zu besuchen.
Dort freut man sich neben Süßkram (sinnvollerweise die abgepackten Haribi-Minitüten oder Milch-Schokoladenriegel gern auch Schokoladentafeln mitnehmen) über jegliches Lernspielzeug, Puppen, Spiel- und Sportzeug.
Solltest du irgendwo noch Fußbälle auftreiben können (zusammengefaltet ohne Luft nehmen sie nicht viel Platz weg, Ballpumpe und Trillerpfeife wäre super), so wärest du dort der Held (und müsstest mitspielen oder wenigstens Schiri sein).
Wenn du siehst, wie die Kinder dort schlafen (auf einer Matratze quer bis zu 4-5 Kinder), erweicht das möglicherweise dein Herz und du möchtest auch anders helfen. Wenn du das tun möchtest, so empfehle ich dir, kein Geld irgend jemandem zu geben, sondern eine Matratze oder auch 1-2 Sack Reis (à 20 kg) persönlich zu kaufen und zu überwachen, dass die Matratze und auch der Reis in das Lager kommen (erinnert äußerlich bisschen an Ferienlager in Deutschland, wurde wohl vor Jahren von einem wohltätigen Gönner aus Baden-Württemberg errichtet).
Als ich letztens dort war, war ich im Nu von einer Traube Kinder (ca. 3-14) umringt. Die Kinder sind so neugierig und dankbar für ein bisschen Aufmerksamkeit.
Und so oft verirren sich Weiße nicht dorthin. Gewiss will man dich auch berühren, an die Hand nehmen, das Zimmer zeigen und und und ... Es kann durchaus bisschen ans Gemüt gehen.
Ist bisschen schwierig, da immer mindestens ein Kinder traurig gucken wird, weil das andere ihm dein Mitbringsel vor der Nase weggeschnappt hat.
Solltest du das tun, so plane ca. 2 h ein
Guckst du hier: https://thailand-asienforum.com/thr...paar-aktuelle-infos.27666/page-5#post-1199237 #43
An der Schule angekommen wurden wir von der Leiterin begrüßt und durch die Schule geführt. Die Schüler waren zum großen Teil in den Klassenräumen, manche haben ein Liedchen angestimmt. Das war alles sehr beeindruckend und rührend !!!
Am Ende wurde uns ein Raum gezeigt, der mit Stühlen vollgestellt war, in dem auch ca 5 Matratzen lagen, darunter eine total zerschlissene. Man erzählte uns, dass einige der Kinder dort schlafen würden, zum Teil auf dem nackten Boden und dass deswegen im letzten Winter 2 Kinder an Pneumonie gestorben seien (Angesichts der Tatsache, dass es ja wohl keinen kalten Winter dort gibt und es natürlich nicht schön und gesund ist auf dem nackten Boden schlafen zu müssen - inwieweit die zu einer Lungenentzündung führt ?? - ziemlich unglaubhaft).
Danach ging es in das Büro. Ich sollte mich in eine Liste der Spender eintragen. Der letzte "Eintrag" war von einem Spender aus Deutschland, der angeblich 3000 Euro gezahlt haben sollte. Das sollte mich wohl zu einer hohen Spende motivieren. Ich habe letztlich nur 10000 KSH gegeben und gesagt (was ich auch vorhatte), dass ich sie weiter unterstützen würde.
Zurück in Deutschland wurde ich von verschiedene WhatsApp-Absendern regelrecht bombardiert, in denen ich aufgefordert wurde, Geld zu schicken.
Neben den normalen "Bettelposts", waren da auch eine Nachricht von der Leiterin, die mich bat ihr 50000KSH zu "leihen" - sie würde das Geld kurzfristig zurückzahlen. In einem anderen Post schrieb jemand, es gäbe ein Problem mit dem Konto. Ich solle doch Geld auf ein anderes Konto überweisen - die Kontendaten schickte er natürlich gleich mit . Irgendwann wurde mir das zu viel und ich habe die Absender blockiert
Ich finde das wirklich sehr schade, denn ich hätte gerne mehr geholfen. Ich habe Verständnis, dass man bei der Spendenakquirierung etwas kreativ sein muss, aber das wirkte dich sehr unseriös. Wer weiß, ob, oder wieviel Geld wirklich bei den Kindern angekommen wäre.
Zwischenzeitlich habe ich einen deutschen Verein kennengelernt, der auf seiner Internetseite schreibt, dass er sich um die Schule kümmern würde. Bei einem Telefonat mit dem Gründer sagte dieser mir, sie würden die Schule nicht mehr direkt unterstützen, weil diese sich selbst tragen könne. Es würden wohl andere Projekte in der Gegend unterstützt. Dorthin habe ich eine Spende überwiesen.
Letzten Endes bin ich etwas traurig, dieser Schule, die ich einfach selbst erlebt hatte, nicht direkt zu helfen.
Bei meinem nächsten Besuch in Kenia werde ich aber sicher dort hinfahren und genug Süßigkeiten und Spielsachen mitnehmen