Die Frage des Threads ist zwar etwa gleich einfach zu beantworten wie die Frage nach der Länge eines Stückes Schnur.
Ich versuche trotzdem mal, meine Lebenskosten in meinem thailändischen Exil etwas aufzudröseln. Jeder mag anhand dieser Zahlen auf die für ihn und seine Lebenssituation zutreffenden Werte schliessen.
Wohnen
Über Mieten wurde schon genug geschrieben. Als Hausbesitzer bin ich zwar nur mit variablen Kosten konfrontiert. Betriebswirtschaftlich wäre dies jedoch kurzsichtig.
Für Land und Haus habe ich rund fünf Mio aufgewendet. Zum damaligen Zeitpunkt rechnete ich mit einer mir verbleibenden Lebensspanne von 20 Jahren und einer entsprechenden Amortisation.
Zusammen mit Aufwänden resp. Rücklagen für den Unterhalt von 60 k ergibt dies jährlich 310 k oder monatlich 26 k.
Strom
Während 9 Monaten läuft allnächtlich eine A/C mit 12000 btu. In besonders heissen Zeiten mag sie auch tagsüber zeitweise in Betrieb sein, oftmals dann zusammen mit einem Gerät von 18000 btu.
Die Kosten in diesen 9 Monaten bewegen sich zwischen 0,6 und 1,7 k.
Richtig kalt wird es während eines Monats. Wegen der dafür benötigten Heizung steigen die Kosten in dieser Zeit auf 2 k.
In den restlichen 2 Monaten laufen als Verbraucher nur Wasserpumpe, KS, WM und Licht für 0,4 k.
Wasser
Für das vom Dorf gelieferte Wasser bezahlen wir 5 B/m3. Je nach Bedarf für den Garten ergibt dies Kosten von 30 - 60 B.
Internet, Telefon
Schnelles WiFi und Minimalabos für zwei Handys kosten total 1,1 k.
Auto
Die Kosten für Fahrzeuge werden erfahrungsgemäss oft sehr blauäugig und nicht betriebswirtschaftlich gerechnet.
Meine Rechnung:
Kaufpreis 1 Mio
Amortisation 10 Jahre = 100 k/Jahr
Steuern = 5 k/Jahr
Versicherung 1st class = 17 k/Jahr
Diesel 20000 km, 10 l/100 = 50 k/ Jahr
Service = 6 k/Jahr
Rücklage Unterhalt 5 k/Jahr
Total 183 k/Jahr = 15 k/Monat
Die Betriebskosten für unseren 2-Personen+Hund-Haushalt liegen bei ca. 30 k/Monat.
Da ich die einzelnen Werte für Essen, Trinken, Haushalt, Pflege und Reinigung noch nie aufgeschlüsselt habe, etwas zur Preissituation in unserer Gegend.
Haben wir vor Covid noch fast täglich einmal auswärts gegessen, liegt diese Quote jetzt bei etwa 10x/Monat. Die Kosten fürs Essen sind dadurch gestiegen.
Die bekannten gängigen Gerichte gibt es für 30 - 70 B. Selbst im besten Restaurant der Stadt (Thai/Farang) können wir nicht mehr als 700 B für zwei ausgeben (bleibt anzumerken, dass wir kaum Alkohol trinken).
Selbst gekochtes Essen (20% pur Thai, 75% Thai angepasst, 5% Farang, 100% gesund) ist wesentlich teurer als auswärts.
Allein unser Bedarf an Früchten liegt bei über 2 kg (brutto) täglich. Da ich auf meine Lieblingsfrüchte auch ausserhalb ihrer jeweiligen Saison nicht verzichten mag, können die Preise ohne weiteres zwischen 20 und 150 B/kg liegen.
(Nicht zu vernachlässigen ist der Bedarf des Hundes. Der frisst mehr Fleisch als wir beide zusammen).
Und nicht zu vergessen:
Unsere Maid kommt 6 x monatlich für 5 Stunden und erhält dafür je 200 B. Bei längeren Abwesenheiten erhält sie für tägliches Gartengiessen und Hundefüttern jeweils 100 B.
Vergnügen
Unser tägliches Leben ist unser grösstes Vergnügen und kostet nichts. Für regelmässige Kurzreisen rechne ich mit ca. 20 k/Monat.
Eine jährliche 4-wöchige Auslandsreise für uns beide (natürlich Vor- resp. Nach-Covid!) steht mit 3-400 k zu Buche, mein jährlicher Solotrip in die Schweiz mit etwa 150 k.
Da selbst diese persönliche Kostenaufstellung zu viele Variablen hat, verzichte ich auf das Errechnen eines Monatsdurchschnittes. Das mag jeder für sich selbst tun.