Thailändisch lernen

Thailand Erste Studienreise nach Thailand - PROLOG

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Ich hatte gerade eine längere „Trümmerbeziehung“ hinter mir, als eines Abends plötzlich ein alter Freund vor der Tür stand. In der einen Hand hatte er Kohle, in der anderen einen Kasten Bier. Da ich noch Würstchen und Fleisch im Kühlschrank hatte, stand somit einem improvisierten Grillabend nichts mehr im Wege.

Ich hatte Hannes schon lange nicht mehr gesehen, worüber ich auch nicht wirklich traurig war, denn Hannes konnte zuweilen schon recht anstrengend sein. Dies lag vor allem daran, daß er sic selbst unglaublich gerne reden hörte und demzufolge einen Monolog nach dem anderen hielt.

Normalerweise schalte ich nach einiger Zeit einfach ab und lasse seinen Redeschwall an meinem Ohr vorbei plätschern. So auch diesmal. Nach kurzer Zeit jedoch vernahm ich etwas, das mich wieder in die Realität meiner von Hannes und seinen Geschichten okkupierten Terrasse zog und mich zur Abwechslung erst aufhorchen, sodann gebannt zuhören ließ.

Hannes ist ein paar Jahre älter als ich, hat bereits eine vermurkste Ehe auf der Habenseite zu verbuchen, nach deren Ende er sich zu einem regelmäßigen Puffgänger - wo ich ihn auch kennengelernt hatte - und wie sich gerade herausstellte zum Sextouristen entwickelt.

Wie gesagt, wir hatten uns seit bestimmt einem Jahr schon nicht mehr gesehen. Als er damals nicht mehr in unserem Stammclub aufgetaucht war, hatte ich mir nichts weiter dabei gedacht, hatte angenommen er habe eine neue Freundin oder so was. Und so ganz falsch lag ich damit auch nicht, wie sich gerade heraus stellte.
Es war zwar keine neue Freundin, sondern eine neue Liebe. Und auch war ihr Name nicht Sabine oder Christina, sondern PATTAYA.

Ich muss zugeben, außer daß Pattaya eine Stadt irgendwo in Thailand war und ich meinte, den Namen im Zusammenhang mit irgendeiner reißerischen RTL-Reportage schon mal gehört zu haben, sagte mir das ganze nicht viel. Natürlich hatte ich schon von den „Bumsbombern“ gen Thailand gehört. Und bei der Erwähnung des Wortes „Bangkok“ hatte ich, wie sicherlich viele andere auch, die Bilder von schmierbäuchigen Mittfünfzigern, deren weiße Stelzen in tennisbesockten Füßen endeten, die in Sandalen steckten, mit Brustbeuteln unter den grellen Hawaiihemden, Hüfttäschchen als Bauchspoiler und der feschen „ I love Thailand“-Basecap auf dem fst kahlen Kopf, vor Augen.

Ein Bild, in das mein Kumpel Hannes so gar nicht passen wollte.
OK, er war kein Adonis - und konträr zu seinem Selbstbild war er nicht so ganz das Geschenk Gottes an die Damenwelt, für das er sich selbst hielt. Aber er war jetzt nicht unattraktiv, war beruflich erfolgreich, Anfang vierzig, lief Marathon, konnte durchaus charmant sein. Er hatte halt nur ein unglückliches Händchen bei der Wahl seiner Frauen. Ein ganz normaler Mann also.

Da saß er mir nun gegenüber auf meiner Terrasse, mit einem Bier in der Hand, und erzählte von seinen diversen Trips nach Thailand, die er im letzten Jahr unternommen hatte. Hannes, der neugeborene Sextourist. Begeistert wie ein kleiner Junge, der seinen Freund in ein unglaubliches Geheimnis einweiht. Eine Begeisterung, die noch größer wurde, als er plötzlich verschwand und kurz darauf mit Urlaubsfotos wiederkam.

Ein paar Bierchen und unzählige Fotos von Traumstränden, irgendwelchen Bars, türkisfarbenem Wasser und jungen asiatischen Beauties später, verließ mich mein alter Kumpel.

Nachdem Hannes gegangen war, saß ich noch einige Zeit auf der Terrasse, dachte über das nach, was er so erzählt hatte, ließ die Fotos und Geschichten vor meinem inneren Auge Revue passieren. Einerseits fasziniert, hatte ich doch so meine Zweifel an den Geschichten meines Kumpels, hatte er Thailand und speziell Pattaya als „Männerparadies“ auf Erden beschrieben. Ich hatte da so meine Zweifel, hörte sich das doch fast zu gut an, um wahr zu sein.

Dem musste ich einfach auf den Grund gehen, schnappte mir mein Macbook und fing an im Internet zu stöbern und zu recherchieren. Was ich dort fand, bestätigte die Geschichten meines Kumpels nicht nur, es ließ sie sogar recht harmlos aussehen.

Die nächsten Tage ertappte ich mich immer wieder, wie ich in jeder freien Minute auf Thailand-Seiten surfte, in diversen Foren las und sich meine Gedanken mehr und mehr um Thailand und Pattayan drehten.

Je mehr ich las, desto größer wurde meine Neugierde. Also rief ich Hannes an, hatte hier jedoch kein Glück, da dieser gerade zwei Tage zuvor zu seinen ersten Drei-Monats-Trip nach SOA aufgebrochen war. Da stand ich nun und guter Rat war teuer.

Ich könnte natürlich warten bis Hannes wieder da ist. Aber so lange wollte ich nicht warten. Der Entschluß stand fest: ich muss mir mein eigenes Bild machen. Und so beschloß ich in diesem Moment, meinen Jahresurlaub in Thailand zu verbringen und dem Ganzen persönlich auf den Grund zu gehen.

Am liebsten hätte ich den nächsten Flug gebucht und meinen Erkundungstrip sofort begonnen. Doch leider setzen die Götter vor den Erfolg den Schweiß und so kam es, daß das erste sich mir bietenden Zeitfenster von akzeptabler Größe im Oktober, sprich erst ganze drei Monate später, lag.

OK, dann machen wir doch aus der Not ´ne Tugend und nutzen die Zeit bis zum Abflug - ganz im Gegensatz zu meinen vorherigen Trips - für Vorbereitung und Recherche.

Ich muss zugeben, dies ist Neuland für mich, beschränkte sich die Vorbereitung meiner Trips in der Vergangenheit – sei es auf die Malediven, USA, Karibik, Mexico - doch im Wesentlichen auf das Querlesen des Marco Polo-Reiseführers während des Fluges.

Da saß ich nun. Irgendetwas war in den Tagen seit Hannes´ Besuch mit mir passiert, nur wusste ich nicht was. Naja, egal, sagte ich mir undfing an, in Vorbereitung meiner „Studienreise“ mich mehr mit meiner Urlaubsdestination zu beschäftigen.

Ich besorgte mir einen ganzen Stapel Reiseführer, meldete mich in diversen Foren an, studierte Reisebericht um Reisebericht – an dieser Stelle möchte ich die von Larry einmal besonders hervorheben! -, stieß auf Major Gruberts Website und bestellte gleich ein ganzes Paket seiner CDs, arbeitete mich weiter und immer tiefer in die Materie ein, las jede Menge Artikel im Netz etc. Kurzum, ich ertappte mich, dass eine gewisse Besessenheit von mir Besitz ergriffen hatte.
Nun hätte ich natürlich die Notbremse ziehen können, doch zu diesem Zeitpunkt war ich bereits präinfiziert.

Nun denn, dann sei es halt so. Hab schon Schlimmeres getan, als Wissen angehäuft...
So studierte ich also Hotelreviews, bemühte Hotelreservierungsseiten und machte mich auf die beschwerliche Suche nach einem passenden Flug.

Da ich mich, wie ja bereits erwähnt, vor Kurzem von meiner Freundin getrennt hatte, stand für die kommende Reise der Kauf eines zweiten Tickets ja nun nicht mehr zur Disposition und auch das Gesamtbudget war aufgrund dieser Tatsache um einiges Entspannter – denn nun soll ja nur einer für das Geld von zweien fliegen...!

Nachdem die letzten Langstreckenflüge in der Eco mit Lufthansa zwar um Längen besser, als die Katastrophenreise mit AIR BERLIN vor ein paar Jahren, aber dennoch nur Mittel zum Zweck waren, entschied ich mich dazu, es mir diesmal besser gehen zu lassen und meine Studienreise in der Businessclass anzutreten.

Also ab auf die Suche nach einem guten BC Angebot. Leichter gesagt, als getan. Versteht mich nicht falsch, teuer buchen kann jeder jeden Tag. Da gehört nicht viel zu. Aber ich hatte ja nicht vor, unnötig Geld zum Fenster hinauszuwerfen.

Also wurde auch hier recherchiert und sich informiert, bis ich durch einen Forenkollegen auf ein Vielfliegerprogramm quasi gestoßen wurde. Und siehe da: mit ein wenig Engagement, Flexibilität und Pioniergeist, rückte nicht nur die Aussicht auf einen Flug in der Holzklasse, sondern auch die Businessclass in durchaus bezahlbare Ferne. Und am Ende des Tunnels Flugsuchetunnels erstrahlte plötzlich ein neues Licht:

HIN- UND RÜCKFLUG IN DER FIRST CLASS!

Und das für weit weniger, als ein reguläres BC-Ticket gekostet hätte...! An dieser Stelle noch mal ein ganz besonderer Dank an Onkel.

Auch wenn es noch fast zwei Monate bis zum Start sind, sind die nötigen Urlaubsvorbereitungen bereits getroffen, das nötige Equipment wie Kameras, Scuba-Gear etc. gecheckt und brav bereit gelegt, Impfungen aufgefrischt, Urlaubsdomizil für die Vierbeiner gefunden etc. pp. ...

Ich fühle mich ein bißchen wie ein kleines Kind, das lange vor dem ersten Schultag schon die Schultüte gesehen hat und sich diebisch darauf freut... Sei´s drum, sind es doch neue Erfahrungen, die das Leben ausmachen!

Seit jenem Grillabend mit Hannes auf meiner Terrasse sind nun mehr als zwei Monate vergangen, der Termin für meine „Studienreise“ steht auch grob fest und muß nur noch bestätigt werden was in den nächsten Tagen eigentlich geschehen sollte...

Sollte nichts mehr dazwischen kommen, geht es am 12. Oktober für drei Wochen nach Thailand!

Ich hab mir fest vorgenommen, nach meiner kleinen Studienreise einen bebilderten Bericht zu erstellen, evtl. sogar ergänzt von einem blog-like Vorortbericht. Mal sehen, wie das funktionieren wird...

Ich hoffe, euch mit diesem „Prolog“ nicht gelangweilt zu haben.

Und wenn noch jemand den einen oder anderen Tipp loswerden möchte: IMMER RAUS DAMIT!!!
 
        #2  

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Wo soll es denn hingehen, in den 3 Wochen?

Nur Pattaya? Mehrere Orte? Bangkok - ja oder nein??

Gruss,

Merlin
 
        #3  

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@MERLIN: Geplant ist am Anfang Drei Nächte in Bangkok zu bleiben, dann nach Pattaya für 8-10 Tage und danach noch für ne Woche nach Koh Chang. Alternaiv nach Phuket. Das lasse ich aber - aller "Vorberitungswut" zum Trotz - einfach auf mich zukommen und entscheide dann vor Ort. Bin ja auf alles vorbereitet.... ;D
 
        #4  

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also das mit dem First Class Ticket möchte ich aber genauer wissen. Wie bekommte man ein First Ticket für weniger als ein BC Ticket?
 
        #5  

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Über Award-Meilen (FC rund 1400,-), regulär BC mit Thai 2123,-
 
        #7  

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Super Prolog PP. Wenn der Reisebericht dann auch so wird, verspricht das Kurzweil.
 
        #8  

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@Onkel: Danke, hast den Link schneller gepostet als ich ihn gefunden hab...
 
        #9  

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Wenn Du ab dem 13.10. für 3 Tage in Bkk bist, könnte es sein, dass wir uns über den Weg laufen. :)
 
        #10  

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Viel Spaß! Nach dem Trip wird vermutlich nichts mehr sein, wie es einmal war :)
 
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