Member hat gesagt:
Ich persönlich finde es immer sehr nett, zu lesen, dass sich jemand nicht unsicher gefühlt hat. Damit, ob etwas sicher ist oder nicht, hat das wohl kaum etwas zu tun. Es gab z.B. jede Menge Bergsteiger, die sich vor ihrem Absturz noch sicher gefühlt haben.
Zur Kriminalität bzw. Risiko gibt es durchaus auch Fakten, kann man z.B. knoema.de nachlesen. Wenn auch ein paar Jahre alt.
So etwa Raub pro 100.000 Einwohner in Thailand bei 1,2 Fällen im Jahr, in Madagaskar bei 7,2. Bei Körperverletzung sieht das umgekehrt aus. Thailand 13,3 Fälle pro Jahr, Madagaskar 9,0.
Spannend dazu Deutschland mit 165 Fällen an Körperverletzungen pro 100.000. Raub 44.
Die Statistik sagt also ganz klar: Deutschland ist gefährlicher. Oder es wird nur viel mehr angezeigt.
Ich bin in mehr als 100 Ländern gewesen, oft auch in Gegenden, die nicht unbedingt empfehlenswert sind. In solchem Umfeld kann man tatsächlich das Risiko deutlich reduzieren,
indem man genau darauf achtet, was sich gerade um einen herum abspielt.
An Orten, wo normalerwiese keine Leute mit Geld in der Tasche unterwegs sind, wird man auch kaum Opfer
geplanter Kriminalität.
Da muss erst einmal jemand innerlich die Entscheidung treffen, sich mit dir anzulegen.
Wirkt man unsicher, fördert das sicher eine solche Entscheidung. Wenn man dagegen absolut selbstsicher wirkt, werden sich potentielle Kriminelle vielleicht fragen, warum denn das so ist.:
Hat der vielleicht ein Messer in der Tasche, kriege ich vielleicht selbst was ab, bekomme ich das alleine hin? Meist ist man bis dahin schon außer Sichtweite und damit außer Gefahr. s
Bis sich was Übles zusammen gebraut hat, besteht meist eine gute Chance, das mit zu bekommen und sich noch rechtzeitig zu verdrücken.
So wars zB in einer Bar in Katutura (Township Windhoek). Es war zunächst alles recht friedlich, dann kamen einige Typen rein, musterten mich, traten dann beiseite und tuschelten, warfen verstohlene Blicke herüber.
Ich habe mich da sofort- allerdings gemessenen Schrittes - davon gemacht und zwar schnellstmöglich in eine belebte Straße. Ende der Story.
Kann sein, dass derartige Aktionen nicht sonderlich vernünftig sind, werde sowas wohl auch nicht wiederholen und empfehle es auch nicht zur Nachahmung.
Ich erwähne es, um deutlich zu machen, dass sich Gefahr nicht immer an bestimmten Orten und Zeiten oder Statistiken festmachen lässt. Viel hängt von Dir selbst ab.
Das einzige mal, wo ich je was abbekommen habe, war 100 m Luftlinie von meinem Haus entfernt in einer ansonsten friedlichen deutschen Kleinstadt.
Vor einer Kneipe wurde ich wohl mit jemand verwechselt und bekam unversehens eins aufs Maul.
Ironie des Zufalls...