Ich versuche es grob zu beschreiben wie es bei mir war.
Wobei nein, ich kann nicht grob und mit wenig Worten
Ich arbeite ja nicht, lebe ohne Einkommen (mit nicht nennenswerten Kapitalerträgen) von Ersparnissen. Demnach bin ich freiwillig gesetzlich krankenversichert was aktuell bedeutet das ich ca. 191€ pro Monat zu zahlen habe. Meine Abreise im März war ungewisst und recht spontan daher lief einiges suboptimal.
Ich bin Mitglieder bei der Techniker Krankenkasse, meine Reisekrankenkasse ist Envivas, bei denen kommt man aber nur als Mitglied der Techniker rein.
Das erste was mich gewurmt hat war das mir mein Arzt und später auch der Sachbearbeiter der TK mitteilten das sie mir nicht meine Medikamente für die Dauer meiner Reise auf Vorrat mitgeben können. Ich bekomme pro Quartal eine gewisse Menge und wenn ich schlecht getimed abreise z.B. in der Mitte des Quartals bekomme ich auch nicht noch mal für 1 Monat Medikamente. Ich müsste also idealerweise immer am Ende eines Quartals verreisen weil ich dann mit eine 3-Monats-Packung verreisen würde.
3 Monate Pradaxa kosten in D etwa 300€.
Würde ich nun 6 Monate lang die EU verlassen und wäre weiterhin die gesamte Zeit bei der Techniker versichert, müsste ich trotzdem meine Medikamente selbst bezahlen, nach er obigen Regel.
Macht also keinen Sinn über einen Urlaub bei der TK Mitglied zu bleiben. Man beachte aber das es 2 Monate Kündigungsfrist gibt. Sollte ich also dieses Jahr am 02.11. fliegen können und käme am 03.11. in Thailand an müsste ich im Idealfall Ende August meine Mitgliedschaft kündigen. September/Oktober ist Kündigungsfrist und die 2 Tage im November würden auf Anwartsschaft gehn. Man kann immer nur zu Ende des Monats kündigen. Ich kann nicht am 2. September zum 2. November kündigen (habs nicht nachgerechnet, sind sicher mehr als 60 Tage ist aber auch egal).
Kündigen kann ich die Techniker aber nur wenn ich nachweisen kann das ich bei Envivas oder einer anderen Reisekrankenversicherung Mitglied bin, Versicherungspflicht.
Warum der ganze Aufwand ? Naja ich finde es total bescheuert das ich 191€ jeden Monat zahlen soll und dafür in meiner Abwesenheit 0 Leistung bekomme und alles selber zahlen muss.
Also spare ich mir die 191€ pro Monat, bezahle von der Ersparnis meine Medikamente + die Reisekrankenversicherung und spare so noch 63/64€ pro Monat.
Envivas verlangt von mir, mein Alter, mein Reiseziel = 0,89€ pro Tag. Also sagen wir knapp 27/28€ pro Monat.
Da ich nach wie vor nicht weiß ob, wo und zu welchem Preis ich Pradaxa in Thailand beziehen könnte hat mir mein Hausarzt vorab ein Privatrezept gegeben. Ich hab also vor der Reise für 4 Monate Pradaxa gekauft und mit meinem Rest aus dem Quartal bin ich dann nach Thailand geflogen. Bescheinigung über die Medikamente natürlich dabei. Die Thais hat es nicht interessiert das mein Handgepäck voll mit Medikamenten war, die Schweizer allerdings haben alles geprüft, wollten auch das "medical certificate" haben, sagten aber das alles okay war. Wirklich nachgezählt wie viel Pradaxa ich dabei hatte haben sie aber nicht.
Nachdem ich wieder in Deutschland war wurde ich wieder problemlos Mitglied bei der Techniker, sie müssen mich ja vom Gesetz her wieder nehmen da sie meine letzte Krankenkasse waren.
Das nächste Mal bin ich etwas besser vorbereitet, ich kündige dieses Mal fristgerecht zum 31.08.20 meine Mitgliedschaft und sollte der Flug doch nicht am 02.11. stattfinden weil Thailand mich nicht reinlässt ist es auch kein Problem. Das was ich dann riskiere sind die 3x28€ für Envivas, weil die bekomme ich nicht erstattet. Andere Reisekrankenversicherungen handeln das anders. Man bucht zwar z.B. 12 Monate, bezahlt aber quasi nur die Monate die man auch weg war. Das ist bei Envivas anders. Buche ich vorher 12 Monate, zahle ich sie auch und bekomme nichts erstattet.
Leider muss ich noch 6 Jahre warten bis ich 50 bin um an das Non Immigration O zu kommen. Für mich hört sich das am einfachsten an. Mal sehn ob ich das noch sage wenn es soweit ist und mir keine Thai-Bank ein Konto geben will