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5. Apple, Aey and Fishbowl
Wie füllt man eigentlich Eincheckformalitäten aus - wahrscheinlich stehe ich beim Schreiben dieser Zeilen hier genauso unter Strom, wie in der offenen Lobby des Thai Garden Resorts. Es gibt zwei Dinge (die mir im Moment einfallen) die ich nicht ausstehen kann. Menschen, die andere Leute auf Grund ihrer Religion, Rasse, ihres Aussehens oder ihrer Nationalität oberflächlich aburteilen … und … Holländer …
Nein im Ernst, der holländische Manager des Hotels kümmert sich direkt rührend um seine Gäste - zwar irgendwie leicht schleimig, aber egal. Viel symphatischer ist mir jedoch die deutsche Dame an der Rezeption - Claudia Pauli. Ihres Zeichens Gäste Service Managerin aus dem guten alten Brandenburger Land. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Claudi nippe ich an meinem Welcome-Fusel und beginne eine Stalkerinterne Datenreorganisation durchzuführen. Das von mir diesmal gebuchte sogenannte Life Style Zimmer ist seinen Mehrpreis nicht wert. Hab zwar einen Extraraum mit Schrank, aber dafür keine Badewanne. Bekannterweise bin ich Warmduscher und Wannenfanatiker. Hier muss ich nun mit einer Riesendusche vorlieb nehmen. Nachdem mein Plunder verstaut ist, der Rest vom Campari entsorgt und Kids Bailey-Flaschen - ihr Geheimtipp in Sachen Brustvergrößerung - in den Kühlschrank verfrachtet worden sind, kraule ich mich 1.000 Meter durch die Minischwimmhalle. Die Dämmerung ist bereits hereingebrochen als ich Aey anrufe
Aey, 32 Jahre alt, 174 cm groß und - wie schon in diesem Thread festgestellt - Kids Freundin. Beide kommen aus dem gleichen Dorf. Nach Kids Abflug ins Tulpenland hat Aey das gemeinsam gemietete Haus abgegeben und ist in ein Appartement gezogen. Siebzehnter Stock mit weitem Blick über Pattaya Richtung Meer. Ich hatte in den letzten Monaten einen losen Kontakt zu ihr aufrecht erhalten. Heute Abend will sie mich vom Hotel abholen, um anschließend gemeinsam mit mir Essen zu gehen. Noch genügend Zeit sich die Dröhnung Pattaya zu geben. Ich laufe die North-Pattaya-Road bis zum Kreisel hinunter und sitze wenige Augenblicke später in dem die Beach-Road herunterrollenden Bahtbus. Als mir kurz darauf das erste Bier Chang an der Karussell-Bar in der Soi Diamond die Kehle hinunterrinnt, beginnt mein Mobile erneut herumzulamentieren.
Anhang anzeigen Pattaya_2008_02_195.jpg
Soi Diamond - Karussell-Bar
Aey teilt mir mit. dass sie noch ihre Nichte vertreten muss. Die Nichte ist Mutter eines schwerstbehinderten Mädchens. Das Mädchen heißt Apple, ihre Mutter - nennen wir sie Tip - wollte das Kind sowieso und jetzt erst recht nicht. Aey, deren Tochter mit 16 schon aus dem Gröbsten raus ist - oder drinsteckt, so genau weiß ich das nicht - und das mütterliche Nest bereits verlassen hat, umsorgt nun Apple und auch Tip. Da Tip jedoch lieber on the Road in Thaiclubs ist, hat sie leider keine Zeit für das Kind. Ihrem Sponsor - einem Australier - hat Tip nichts von Apple erzählt. Und der leibliche Vater und Noch-Thaiboyfriend der sich - in meinen Augen eher ungewöhnlich - recht intensiv um die kleine Apple bemüht, hat hier auch wenig zu lachen. Tip ist die Tochter von Aeys ältester Schwester die einen reichen Sägewerkbesitzer geheiratet hat. Hier reichte es Tochter zu sein und wenn sie sich das Ding mit Apple nicht geleistet hätte, würde sie auch heute noch einem Prinzessin-auf-der-Erbse-Dasein in Sakeo frönen. Tip weiß, dass ihre Tante sich mit mir treffen will, es interessiert sie jedoch nicht. So wird sich unser Treffen erst gegen 21.30 Uhr ereignen. Aey will dann schon ein paar von Kids Klamotten mitbringen, damit diese gleich zwanglos im Thai Garden Resort einziehen kann. Sie bittet mich unsere Fahrt per Taxi zum Airport zu organisieren, da wir Kid gemeinsam abholen wollen.
Nach einem weiteren Dreh auf dem Karussell ist immer noch genug Zeit das Aquarium im Diamond Beach Hotel zu inspizieren. Hier hatte ich ein tolles Erlebnis im April gehabt.
Anhang anzeigen Pattaya_01_0407_032.jpg
I’m gonna kiss you, girl, and hold ya,
I’m gonna do all the things I told ya
In the midnight hour. - Wilson Pickett
Die Auswahl der Masseusen ist diesmal jedoch recht klein und auch nicht zwingend. So wandere ich den ganzen Weg nach Nord Pattaya zurück. Das Gehupe der vorbeikommenden Bahtbusse höre ich irgendwann nicht mehr. Wenn man so vor sich hinwandert, kommen wieder komische Dinge in den Kopf. Wieso, weshalb, warum.
The Heart - Stephen Crane
In the desert
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"
"It is bitter - bitter," he answered;
"But I like it
Because it is bitter,
And because it is my heart."
In der Wüste
Sah ich ein Geschöpf, nackt, bestialisch,
Welches, am Boden kauernd,
Sein Herz in Händen hielt
Und davon aß.
Ich sagte: „Ist es gut, Freund?“
„Es ist bitter, bitter“, antwortete er;
„Aber ich mag es,
Weil es bitter ist,
Und weil es mein Herz ist.“
Nicht einmal Gedanken an die Black Magic Cambodian Woman können den üblen Geschmack des schwarzen Herzens von meinen Lippen vertreiben….
„…Der schwarze Mann floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.“
Vielleicht wäre es besser sich doch in die Arme einer treusorgenden Masseuse fallen zu lassen, die die Wunden die das Selbstmitleid geschlagen hat in Windeseile wegleckt.
Anhang anzeigen sabai_dee_01.jpg
So ist es nicht verwunderlich das der bemerkenswert eloquente Herr Stalker wenig später mit dem Staff der Sabai Dee Body Massage labert. Ein weiteres Bier - diesmal Singha - wird vor der großen Glasscheibe geleert. Zeit für Entspannung ist jedoch nicht mehr, da die Uhr inzwischen schon 15 Minuten vor 21.00 Uhr zeigt. Die Nummer 139 hat es mir jedoch mehr als angetan und ich erkläre ihr in 2-3 Stunden wiederzukommen.
Beim nächsten 800 Baht Taxistand ordere ich einen Wagen zum Flughafen und zurück. Das ganze soll 1.800 Baht kosten. Bin ja im Allgemeinen großzügig, schaffe es jedoch in zähem Ringen dem Mr. Taxi eine Zusage zum Preis von 1.600 Baht abzuringen. Schließlich ist die Fuhre schon ausgelastet und der Fahrer muss sich nicht stundenlang im Public-Taxi-Bereich aufhalten, bis ein Farang mit ihm nach Pattaya zurückkehren will. Vereinbarter Pick up ist 5:30 Uhr, da Kid um 7:00 Uhr mit der EVA-Air landen soll
Anhang anzeigen Mai_08_0110.jpg
Aey… die Kaew aus Pattaya…
Als ich dann in der Hotellobby an einem Nam Manao sauge erscheint Aey auf einem weißen Motoroller. Ihre saubere Nichte ist immer noch nicht zurück, aber sie hat einen Nachbarn - später erfahre ich, dass es ihr „Hin-und-wieder-Thaiboyfriend“ ist, der auf die Kleine aufpassen kann. Es hatte lang gedauert bis Apple eingeschlafen war und jedes Mal wenn Aey sich schon anschicket loszugehen, kam von der kleinen Matratze ein entrüsteter Schrei und sie musste wieder abwarten, bis Apple den Angriffen der Müdigkeit schließlich nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Gemeinsam gehen wir in den Moon River Pub. Aey hat schon mit Apple gegessen und auch ich nehme nur einen Salat zu mir. Eigentlich hatten wir geplant am nächsten Morgen zusammen Kid abzuholen.
Anhang anzeigen moon_river_pub.jpg
Moon River Pub
Da Tip aber bisher nicht aufgetaucht ist, muss ich bei Beibehaltung dieses Stadiums morgen allein auf Tour gehen. Während der Unterhaltung mit Aey beginnt mich mein schizophrenes Sextouristendasein immer weiter in den Staub zu drücken. Aey ist vom Fach, hat einige Jahre als Mamasan in WS-Gogos hinter sich. All die Argumente mit denen ich diese riesige, abgefuckte Show hier relativiert habe zerkrümeln während meiner Unterhaltung mit ihr.
Im August hatte ich dieser Aey etwas Gutes tun wollen, als ich sie mit einem Bekannten zusammenbrachte. Sie hatte von Anfang kein Interesse und obendrein dasselbe Problem, wie an unserem heutigen Abend. Apple wurde für 500 Baht von Fremden betreut. Aey ließ ihr Desinteresse damals meinen Bekannten spüren und nur die Anwesenheit von Kid sorgte dafür, dass die ganze Aktion nicht innerhalb von Minuten abgeblasen wurde. Sich nicht direkt zu äußern, das Ganze nicht schon zu stoppen bevor es losgerollt ist - auch das ist Thaistyle.
Als Aeys Rücklichter später verschwunden sind, habe ich in der mir ureignen, schizophrenen Art die Aussagen schon wieder vergessen (Wat juckt mir meen Jeschwätz von jestern?). Ich laufe mit festen Absichten bezüglich der Nummer 139 der Sabai Dee Massage im Hinterkopf, die Nord-Pattaya-Road in Richtung Kreisel zurück. Auf der Höhe des Best Supermakets bleibe ich dann doch stehen, frage mich selbst wie krank ich doch bin. Inzwischen ist es 23:15 Uhr. Ich kehre um. Im Hotelrestaurant sitzt die blonde Sonnenblume aus Brandenburg und nippt an einem Nam Som. Ich frage, ob ich ihr Gesellschaft leisten kann. Sie erlaubt es mit einem eher gekünstelten Lächeln. Ob ich jetzt noch um die Häuser ziehen will, möchte sie von mir mit süffisantem Blick wissen. Bin schon, wohl zu Recht, in einer Schublade verschwunden. An diesem Abend ist nun alles egal. Ich gebe ihr nun - natürlich verzerrt durch die letzten Ereignisse - Einblicke in meine Ansichten bezüglich Thailand im Allgemeinen und Pattaya im Besonderen. Was ich da so von mir gegeben habe, kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Aber Frau Pauli hat Kid und mich an den folgenden Tagen immer besonders nett gegrüßt.
Gegen 2:00 Uhr pflege ich Smalltalk mit der Phanraya, die am Telefon zuckersüß ist. Ich weiß nicht, ob mich das beruhigen soll. Drei traumlose, knappe Stunden später klingelt der Wecker und ich mache mich auf den Weg den Grund für mein hier sein neu zu entdecken.
Wie füllt man eigentlich Eincheckformalitäten aus - wahrscheinlich stehe ich beim Schreiben dieser Zeilen hier genauso unter Strom, wie in der offenen Lobby des Thai Garden Resorts. Es gibt zwei Dinge (die mir im Moment einfallen) die ich nicht ausstehen kann. Menschen, die andere Leute auf Grund ihrer Religion, Rasse, ihres Aussehens oder ihrer Nationalität oberflächlich aburteilen … und … Holländer …
Nein im Ernst, der holländische Manager des Hotels kümmert sich direkt rührend um seine Gäste - zwar irgendwie leicht schleimig, aber egal. Viel symphatischer ist mir jedoch die deutsche Dame an der Rezeption - Claudia Pauli. Ihres Zeichens Gäste Service Managerin aus dem guten alten Brandenburger Land. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Claudi nippe ich an meinem Welcome-Fusel und beginne eine Stalkerinterne Datenreorganisation durchzuführen. Das von mir diesmal gebuchte sogenannte Life Style Zimmer ist seinen Mehrpreis nicht wert. Hab zwar einen Extraraum mit Schrank, aber dafür keine Badewanne. Bekannterweise bin ich Warmduscher und Wannenfanatiker. Hier muss ich nun mit einer Riesendusche vorlieb nehmen. Nachdem mein Plunder verstaut ist, der Rest vom Campari entsorgt und Kids Bailey-Flaschen - ihr Geheimtipp in Sachen Brustvergrößerung - in den Kühlschrank verfrachtet worden sind, kraule ich mich 1.000 Meter durch die Minischwimmhalle. Die Dämmerung ist bereits hereingebrochen als ich Aey anrufe
Aey, 32 Jahre alt, 174 cm groß und - wie schon in diesem Thread festgestellt - Kids Freundin. Beide kommen aus dem gleichen Dorf. Nach Kids Abflug ins Tulpenland hat Aey das gemeinsam gemietete Haus abgegeben und ist in ein Appartement gezogen. Siebzehnter Stock mit weitem Blick über Pattaya Richtung Meer. Ich hatte in den letzten Monaten einen losen Kontakt zu ihr aufrecht erhalten. Heute Abend will sie mich vom Hotel abholen, um anschließend gemeinsam mit mir Essen zu gehen. Noch genügend Zeit sich die Dröhnung Pattaya zu geben. Ich laufe die North-Pattaya-Road bis zum Kreisel hinunter und sitze wenige Augenblicke später in dem die Beach-Road herunterrollenden Bahtbus. Als mir kurz darauf das erste Bier Chang an der Karussell-Bar in der Soi Diamond die Kehle hinunterrinnt, beginnt mein Mobile erneut herumzulamentieren.
Anhang anzeigen Pattaya_2008_02_195.jpg
Soi Diamond - Karussell-Bar
Aey teilt mir mit. dass sie noch ihre Nichte vertreten muss. Die Nichte ist Mutter eines schwerstbehinderten Mädchens. Das Mädchen heißt Apple, ihre Mutter - nennen wir sie Tip - wollte das Kind sowieso und jetzt erst recht nicht. Aey, deren Tochter mit 16 schon aus dem Gröbsten raus ist - oder drinsteckt, so genau weiß ich das nicht - und das mütterliche Nest bereits verlassen hat, umsorgt nun Apple und auch Tip. Da Tip jedoch lieber on the Road in Thaiclubs ist, hat sie leider keine Zeit für das Kind. Ihrem Sponsor - einem Australier - hat Tip nichts von Apple erzählt. Und der leibliche Vater und Noch-Thaiboyfriend der sich - in meinen Augen eher ungewöhnlich - recht intensiv um die kleine Apple bemüht, hat hier auch wenig zu lachen. Tip ist die Tochter von Aeys ältester Schwester die einen reichen Sägewerkbesitzer geheiratet hat. Hier reichte es Tochter zu sein und wenn sie sich das Ding mit Apple nicht geleistet hätte, würde sie auch heute noch einem Prinzessin-auf-der-Erbse-Dasein in Sakeo frönen. Tip weiß, dass ihre Tante sich mit mir treffen will, es interessiert sie jedoch nicht. So wird sich unser Treffen erst gegen 21.30 Uhr ereignen. Aey will dann schon ein paar von Kids Klamotten mitbringen, damit diese gleich zwanglos im Thai Garden Resort einziehen kann. Sie bittet mich unsere Fahrt per Taxi zum Airport zu organisieren, da wir Kid gemeinsam abholen wollen.
Nach einem weiteren Dreh auf dem Karussell ist immer noch genug Zeit das Aquarium im Diamond Beach Hotel zu inspizieren. Hier hatte ich ein tolles Erlebnis im April gehabt.
Anhang anzeigen Pattaya_01_0407_032.jpg
I’m gonna kiss you, girl, and hold ya,
I’m gonna do all the things I told ya
In the midnight hour. - Wilson Pickett
Die Auswahl der Masseusen ist diesmal jedoch recht klein und auch nicht zwingend. So wandere ich den ganzen Weg nach Nord Pattaya zurück. Das Gehupe der vorbeikommenden Bahtbusse höre ich irgendwann nicht mehr. Wenn man so vor sich hinwandert, kommen wieder komische Dinge in den Kopf. Wieso, weshalb, warum.
The Heart - Stephen Crane
In the desert
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"
"It is bitter - bitter," he answered;
"But I like it
Because it is bitter,
And because it is my heart."
In der Wüste
Sah ich ein Geschöpf, nackt, bestialisch,
Welches, am Boden kauernd,
Sein Herz in Händen hielt
Und davon aß.
Ich sagte: „Ist es gut, Freund?“
„Es ist bitter, bitter“, antwortete er;
„Aber ich mag es,
Weil es bitter ist,
Und weil es mein Herz ist.“
Nicht einmal Gedanken an die Black Magic Cambodian Woman können den üblen Geschmack des schwarzen Herzens von meinen Lippen vertreiben….
„…Der schwarze Mann floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.“
Vielleicht wäre es besser sich doch in die Arme einer treusorgenden Masseuse fallen zu lassen, die die Wunden die das Selbstmitleid geschlagen hat in Windeseile wegleckt.
Anhang anzeigen sabai_dee_01.jpg
So ist es nicht verwunderlich das der bemerkenswert eloquente Herr Stalker wenig später mit dem Staff der Sabai Dee Body Massage labert. Ein weiteres Bier - diesmal Singha - wird vor der großen Glasscheibe geleert. Zeit für Entspannung ist jedoch nicht mehr, da die Uhr inzwischen schon 15 Minuten vor 21.00 Uhr zeigt. Die Nummer 139 hat es mir jedoch mehr als angetan und ich erkläre ihr in 2-3 Stunden wiederzukommen.
Beim nächsten 800 Baht Taxistand ordere ich einen Wagen zum Flughafen und zurück. Das ganze soll 1.800 Baht kosten. Bin ja im Allgemeinen großzügig, schaffe es jedoch in zähem Ringen dem Mr. Taxi eine Zusage zum Preis von 1.600 Baht abzuringen. Schließlich ist die Fuhre schon ausgelastet und der Fahrer muss sich nicht stundenlang im Public-Taxi-Bereich aufhalten, bis ein Farang mit ihm nach Pattaya zurückkehren will. Vereinbarter Pick up ist 5:30 Uhr, da Kid um 7:00 Uhr mit der EVA-Air landen soll
Anhang anzeigen Mai_08_0110.jpg
Aey… die Kaew aus Pattaya…
Als ich dann in der Hotellobby an einem Nam Manao sauge erscheint Aey auf einem weißen Motoroller. Ihre saubere Nichte ist immer noch nicht zurück, aber sie hat einen Nachbarn - später erfahre ich, dass es ihr „Hin-und-wieder-Thaiboyfriend“ ist, der auf die Kleine aufpassen kann. Es hatte lang gedauert bis Apple eingeschlafen war und jedes Mal wenn Aey sich schon anschicket loszugehen, kam von der kleinen Matratze ein entrüsteter Schrei und sie musste wieder abwarten, bis Apple den Angriffen der Müdigkeit schließlich nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Gemeinsam gehen wir in den Moon River Pub. Aey hat schon mit Apple gegessen und auch ich nehme nur einen Salat zu mir. Eigentlich hatten wir geplant am nächsten Morgen zusammen Kid abzuholen.
Anhang anzeigen moon_river_pub.jpg
Moon River Pub
Da Tip aber bisher nicht aufgetaucht ist, muss ich bei Beibehaltung dieses Stadiums morgen allein auf Tour gehen. Während der Unterhaltung mit Aey beginnt mich mein schizophrenes Sextouristendasein immer weiter in den Staub zu drücken. Aey ist vom Fach, hat einige Jahre als Mamasan in WS-Gogos hinter sich. All die Argumente mit denen ich diese riesige, abgefuckte Show hier relativiert habe zerkrümeln während meiner Unterhaltung mit ihr.
Im August hatte ich dieser Aey etwas Gutes tun wollen, als ich sie mit einem Bekannten zusammenbrachte. Sie hatte von Anfang kein Interesse und obendrein dasselbe Problem, wie an unserem heutigen Abend. Apple wurde für 500 Baht von Fremden betreut. Aey ließ ihr Desinteresse damals meinen Bekannten spüren und nur die Anwesenheit von Kid sorgte dafür, dass die ganze Aktion nicht innerhalb von Minuten abgeblasen wurde. Sich nicht direkt zu äußern, das Ganze nicht schon zu stoppen bevor es losgerollt ist - auch das ist Thaistyle.
Als Aeys Rücklichter später verschwunden sind, habe ich in der mir ureignen, schizophrenen Art die Aussagen schon wieder vergessen (Wat juckt mir meen Jeschwätz von jestern?). Ich laufe mit festen Absichten bezüglich der Nummer 139 der Sabai Dee Massage im Hinterkopf, die Nord-Pattaya-Road in Richtung Kreisel zurück. Auf der Höhe des Best Supermakets bleibe ich dann doch stehen, frage mich selbst wie krank ich doch bin. Inzwischen ist es 23:15 Uhr. Ich kehre um. Im Hotelrestaurant sitzt die blonde Sonnenblume aus Brandenburg und nippt an einem Nam Som. Ich frage, ob ich ihr Gesellschaft leisten kann. Sie erlaubt es mit einem eher gekünstelten Lächeln. Ob ich jetzt noch um die Häuser ziehen will, möchte sie von mir mit süffisantem Blick wissen. Bin schon, wohl zu Recht, in einer Schublade verschwunden. An diesem Abend ist nun alles egal. Ich gebe ihr nun - natürlich verzerrt durch die letzten Ereignisse - Einblicke in meine Ansichten bezüglich Thailand im Allgemeinen und Pattaya im Besonderen. Was ich da so von mir gegeben habe, kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Aber Frau Pauli hat Kid und mich an den folgenden Tagen immer besonders nett gegrüßt.
Gegen 2:00 Uhr pflege ich Smalltalk mit der Phanraya, die am Telefon zuckersüß ist. Ich weiß nicht, ob mich das beruhigen soll. Drei traumlose, knappe Stunden später klingelt der Wecker und ich mache mich auf den Weg den Grund für mein hier sein neu zu entdecken.
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