Bangkok weiterhin extrem im Wandel
Ich war zuletzt vor ca. 8 Monaten in Bangkok und seitdem v.a. in Manila. Auch dort wird natürlich viel gebaut, die x-te Shopping-Mall, Wohntower daneben, BPO á la Callcenter etc. Aber fast alles wird durch 3-4 Firmenkonglomerate gesteuert, zu denen jeweils Mall-Betreiber, Banken, Department Stores, Immobilienkonzerne uvm. gehören. Die Verwaltung der Teilstädte von Metro Manila gibt ein Gebiet zur Umwandlung frei, fast alles wird von diesen Konzernen gekauft und los geht es. Außerhalb dieser Zentren, die überall entlang der Hauptstraßen aufpoppen geht es noch recht ruhig zu und es gibt deutlich "Luft nach oben".
Jetzt komme ich wieder einmal nach Bangkok zurück und bin einmal mehr geschockt, wie schnell doch hingegen der Wandel hier vorangeht, wie umfassend und wie vielfältig dieser ist. Die
Sukhumvit ist jetzt mehr und mehr die Orchard Road (Singapur) Bangkoks. Überall neue Tower, die letzten leeren Grundstücke werden für absolute Luxus-Projekte freigeräumt, neue Malls und generell viele Projekte, von denen vor einigen Monaten kaum etwas zu sehen war sind fertiggestellt und selbst tiiieeeef in den Sois entstehen Projekte mit Units für 5-15 Mio. THB. Alles wird auf Konsum und Luxus getrimmt. Und mittlerweile sieht man eher einen Maserati herumfahren als Bettler.
Projekte wie "
Nimit" (allerdings außerhalb der Sukhumvit, ) mit Penthouses für 250 Mio. THB, bei denen innerhalb weniger Stunden fast alle Units verkauft und angezahlt wurden, verdeutlichen diese enorme Entwicklung. Wo diese immensen Massen an Geld herkommen, ist mir allerdings nicht ganz klar, denn es geht hier nicht um Verkäufe an Ausländer, sondern fast ausschließlich an Thais und in diesem Tempo muss sehr sehr viel kreditfinanziert sein. Viele Projekte sind für normale Europäer bereits schlichtweg zu teuer und nicht nur aufgrund des Wechselkurses.
Was bei diesem Wandel klar verloren geht, ist die thailändische Identität. Die Sukhumvit wird zwar immer "hübscher", aber besonders viele thailändischen Elemente sind nicht mehr zu entdecken (freundliches Lächeln jederzeit, hektikfreies Leben etc.), dafür eher noch ein neuer Gucci-Store. Was auch klar wird, wenn man die Gegend mal etwas umfangreicher abläuft: Hier fließt so viel Geld hin, dass "
Vergnügungsviertel" wie Nana und Soi Cowboy bald darunter erdrückt werden dürften. Zu wertvoll sind die Grundstücke, zu niedrig die generierten Einnahmen, zu stark der Wandel auch in der Besucherstruktur (Falang-Familien selbst in Hotels in Soi 7/1 oder tief in der Soi 4).
Meine Prognose daher:
In spätestens 5 Jahren dürfte es beide nicht mehr geben. Zumindest nicht am bisherigen Ort und in dieser Form.
Hier ein paar Bilder aus der Gegend von heute:
Ehemaliger
Washington Square, wird zur
Shoppingmall EmSphere, die als "The District EM" mit Emporium und dem neuen EmQuartier verbunden werden wird. Das
Imperial Queens Park Hotel dahinter, eines der größten Hotels Bangkoks, wurde im letzten Jahr geschlossen und wird grundlegend überarbeitet:
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EmQuartier gegenüber von Emporium, seit Ende März zum Teil eröffnet:
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Tief in der Soi 33, hinter der neuen Beverly 33 Serviced Suites, vllt. weiß da jemand was dies wird:
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Der ehemalige Bed Supperclub aus der Soi 11 wurde in den letzten Monaten abgebaut und wird in der nahegelegenen Soi 13 neben dem CitiChic Hotel als
CHI UltraLounge gegen Ende des Jahres neu auferstehen (
https://www.facebook.com/ChiUltralounge):
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