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Vorgeschichte:
Ich war nach 1976 zum Jahreswechsel 1990/91 das zweite mal in Thailand und habe fast die meiste Zeit in Bangkok verbracht. Auf der Soi 4 hat mich ein Motorbyke-Taxifahrer angequatscht. Natürlich ging es ihm in erster Linie mal darum, den eine oder anderen Drink spendiert zu bekommen. Ich habe ihn dort fast jeden Abend getroffen und er erwies sich doch als gute Informationsquelle. Die meisten Fragen zu Thailand, speziell zum Nightlife, hat er mir in Gegenleistung für Bier beantwortet. Es hat dann fast 1.5 Jahre gedauert, bis ich wieder in Bangkok war.
Thong, so hieß der Bursche, arbeitete nicht mehr im Taxi-Service. Ich fand ihn auf dem NEP, wo er die Casanova Bar managte. 1992 arbeiteten in der Casanova Bar Ladyboys und Ladies etwa im Verhältnis 50:50. Das hat sich allerdings 1994(?, weiß es nicht mehr so genau) komplett geändert, sodass dort nur noch Ladyboys arbeiteten. Thong und ich hatten uns in der Zwischenzeit angefreundet und ich habe jeden Abend in der Bar augehangen. Dadurch, dass ich kein Kunde war sondern der Freund vom Manager, hat sich über diese Zeit auch eine besondere Beziehung zwischen mir und den Ladyboys, die dort arbeiteten, entwickelt. Ich habe mich sehr viel und intensiv mit ihnen unterhalten und sie gaben mir auch immer bereitwillig Auskunft. In der Zeit, wo ich in der Casanova Bar verkehrte (1992 - 2001) habe ich es eigentlich nie mitbekommen, dass es dort Stunk gegeben hat. Klar, ab und an kam es Thong zu Ohren, dass ein Ladyboy Mist gebaut hatte, der Ladyboy durfte sich dann ein anderes Revier suchen, aber das war eher die Ausnahme. Häufiger gabe es jedoch Ärger mit besoffenen Kunden, die es im Vorfeld gar nicht gemerkt hatten, dass sie es mit einem Ladyboy zu tun hatten und dies erst im Hotel bemerkten.Da gab es des Öfteren Stunk. 2000 habe ich Bangkok den Rücken gekehret und 2001 auch der Casanova Bar, da Thong dort aufgehört hatte. Er war inzwischen verheiratet und hat in Ubon in einem Abschleppunternehmen gearbeitet.
In Bangkok ist es mir 1993 passiert, dass eine Geldüberweisung ausblieb. So stand ich auf einmal in Bangkok mit nur noch 80 Baht in der Tasche auf der Straße. Thong hatte mir mal versprochen, mir zu helfen, wenn ich mal Probleme hätte. So bin ich dann nachmittags um 5 bei ihm in der Bar aufgetaucht und habe ihm gestanden, dass ich nur noch 80 Baht hätte und auf Geld aus Deutschland wartete, ich aber nicht wüsste, wann es kommen würde. Er sah mich eine Sekunde lang an, schlug mir auf die Schulter und meinte: "No problem, I help you!" Ich war erst mal erleichtert, aber as Szenario, dass mit seiner Aussage eingeläutet wurde, war ein ganz besonderes. Die Problematik für Thong war, dass er selbst kein Appartment hatte, er schlief, wie auch einige Staff Member, in der Bar. Hinzu kam noch, dass der Besitzer der Bar, jeden Abend gegen 2 Uhr kam, um abzukassieren. Aber damit niocht genug. Spätestens gegen 3 Uhr mussten wir alle aus der Bar raus sein, er hat dann von innen abgeschlossen und bis zum frühen Morgen dort gepennt. So sind wir jede Nacht erst einmal unten an der Soi 4 etwas essen gewesen. Die alte Mama, die die mobile Suppenküche betrieb, kannte Thong schon lange. Eines Tages kam sie zu mir und sagte mir in ihrem brüchoigen Englisch: "Puchong, you friend from Phi Thong, when you hungry, you can eat here, you have credit! No prom pen!" Anschließend sind wir meist noch mit ein paar Ladyboys und Ladies in irgendwelche dunklen Kellerspelunken in düsteren Sois der Phetchbury Road verschwunden. Ein Ladyboy wich nie von meiner Seite und gestand mir einmal, dass er sich in mich verliebt hätte. Ich habe ihm dann schonend beigebracht, dass meine Vorliebe ausschließlich Mädchen galt. Ihm kullerten Tränen über die Wange. Aber letztendlich hat er es akzeptiert. Es gab insgesamt 3 Nächte an denen Thong sich nicht um mich kümmern konnte. Zweimal hat er mich dann bei Ladyboys untergebracht. Ich wurde von ihnen behandelt, als wäre ich ein kostbarer Schatz, dem nichts passieren dürfte. Die dritte Übernachtung außerhalb vom NEP war etwas ganz besonderes. Auf dem NEP arbeitete ein recht brutaler und trunksüchtiger Polizist, der regelmäßig seine Frau grün und blau schlug. Aber er war auch ein sehr guter Freund von Thong. Und als dieser ihn bat, sich eine Nacht um mich zu kümmern, hat er dem sofort zugestimmt. Er bewohnte ein wirklich sehr kleines und schmuddeliges Appartment auf der oberen Sukhumvit Road. Wir schliefen dort dann zu Dritt und damit war die Breite des Zimmers voll ausgeschöpft. Abends sind wir dann auf seinem Bike zurück zu NEP und er hat mich persönlich bei Thong abgeliefert.
Nach unseren nächtlichen Exkursen warteten wir morgens immer ab bis der Boss die Bar verlassen hatte. Wir gönnten uns in der Regel noch einen Absacker und schliefen bis nachmittags um 4. Dann kamen auch schon die ersten Ladyboys und Ladies zur Arbeit. Sie brachten mir zu essen und zu trinken und es schien so, als wäre jede von Ihnen ehrlich um mein Wohlergehen besorgt.
Es zog sich über 3 Wochen bevor meine Geldüberweisung kam, die 80 Baht vom ersten Tag bei Thong befanden sich immer noch in meiner Tasche. Ich habe dann erst einmal groß eingekauft, Whisky, Coke, Bier etc., kam mit drei Tüten zurück und habe alle eingeladen. Ich hatte allerdings das Gefühl, als wäre das überhaupt nicht von mir erwartet worden. Ich stand draußen und wollte das mit Thong besprechen, erfahren, ob ich wohl was falsch gemacht hätte. Ich habe auch bemerkt, dass sich die Ladies in der Bar versammelt hatten und tuschelten. Thong lächelte nur verschmitzt. Ein paar Minuten später kam die Sprecherin der Ladies heraus und kam direkt zu mir. Sie bedankte sich bei mir für die Drinks, meinte, dass das nicht nötig gewesen wäre. Sie eröffnete mir, dass sie gerade beschlossen hätten, dass ich mir zwei von ihnen für eine Nacht aussuchen könne, ich müsste nur die Barfine bezahlen. Mir hat es regelrecht die Sprache verschlagen, Thong hatte nur ein breites Grinsen im Gesicht. Nun, ich habe mich für dieses Angebot bedankt. Ich habe ihr gesagt, dass ich dieses Angebot sehr zu schätzen wusste, es aber nicht annehmen könne, da es an mir war, mich für ihre Fürsorge zu bedanken.
Wir haben an diesem Abend noch sehr lange und ausgiebig gefeiert. In diese 3 Wochen habe ich Thailand so intensiv erlebt wie sonst nie zuvor. Die Erfahrungen, die ich während dieser Zeit gesammelt habe, ebensowenig. Es war schon etwas Besonderes. Thong und ich sind heute, nach über 20 Jahren immer noch sehr eng befreundet. Zur Zeit arbeitet er in Pattaya bei einem bei einem Security Service für eine Wohanlage in Jomtien.
Ich war nach 1976 zum Jahreswechsel 1990/91 das zweite mal in Thailand und habe fast die meiste Zeit in Bangkok verbracht. Auf der Soi 4 hat mich ein Motorbyke-Taxifahrer angequatscht. Natürlich ging es ihm in erster Linie mal darum, den eine oder anderen Drink spendiert zu bekommen. Ich habe ihn dort fast jeden Abend getroffen und er erwies sich doch als gute Informationsquelle. Die meisten Fragen zu Thailand, speziell zum Nightlife, hat er mir in Gegenleistung für Bier beantwortet. Es hat dann fast 1.5 Jahre gedauert, bis ich wieder in Bangkok war.
Thong, so hieß der Bursche, arbeitete nicht mehr im Taxi-Service. Ich fand ihn auf dem NEP, wo er die Casanova Bar managte. 1992 arbeiteten in der Casanova Bar Ladyboys und Ladies etwa im Verhältnis 50:50. Das hat sich allerdings 1994(?, weiß es nicht mehr so genau) komplett geändert, sodass dort nur noch Ladyboys arbeiteten. Thong und ich hatten uns in der Zwischenzeit angefreundet und ich habe jeden Abend in der Bar augehangen. Dadurch, dass ich kein Kunde war sondern der Freund vom Manager, hat sich über diese Zeit auch eine besondere Beziehung zwischen mir und den Ladyboys, die dort arbeiteten, entwickelt. Ich habe mich sehr viel und intensiv mit ihnen unterhalten und sie gaben mir auch immer bereitwillig Auskunft. In der Zeit, wo ich in der Casanova Bar verkehrte (1992 - 2001) habe ich es eigentlich nie mitbekommen, dass es dort Stunk gegeben hat. Klar, ab und an kam es Thong zu Ohren, dass ein Ladyboy Mist gebaut hatte, der Ladyboy durfte sich dann ein anderes Revier suchen, aber das war eher die Ausnahme. Häufiger gabe es jedoch Ärger mit besoffenen Kunden, die es im Vorfeld gar nicht gemerkt hatten, dass sie es mit einem Ladyboy zu tun hatten und dies erst im Hotel bemerkten.Da gab es des Öfteren Stunk. 2000 habe ich Bangkok den Rücken gekehret und 2001 auch der Casanova Bar, da Thong dort aufgehört hatte. Er war inzwischen verheiratet und hat in Ubon in einem Abschleppunternehmen gearbeitet.
In Bangkok ist es mir 1993 passiert, dass eine Geldüberweisung ausblieb. So stand ich auf einmal in Bangkok mit nur noch 80 Baht in der Tasche auf der Straße. Thong hatte mir mal versprochen, mir zu helfen, wenn ich mal Probleme hätte. So bin ich dann nachmittags um 5 bei ihm in der Bar aufgetaucht und habe ihm gestanden, dass ich nur noch 80 Baht hätte und auf Geld aus Deutschland wartete, ich aber nicht wüsste, wann es kommen würde. Er sah mich eine Sekunde lang an, schlug mir auf die Schulter und meinte: "No problem, I help you!" Ich war erst mal erleichtert, aber as Szenario, dass mit seiner Aussage eingeläutet wurde, war ein ganz besonderes. Die Problematik für Thong war, dass er selbst kein Appartment hatte, er schlief, wie auch einige Staff Member, in der Bar. Hinzu kam noch, dass der Besitzer der Bar, jeden Abend gegen 2 Uhr kam, um abzukassieren. Aber damit niocht genug. Spätestens gegen 3 Uhr mussten wir alle aus der Bar raus sein, er hat dann von innen abgeschlossen und bis zum frühen Morgen dort gepennt. So sind wir jede Nacht erst einmal unten an der Soi 4 etwas essen gewesen. Die alte Mama, die die mobile Suppenküche betrieb, kannte Thong schon lange. Eines Tages kam sie zu mir und sagte mir in ihrem brüchoigen Englisch: "Puchong, you friend from Phi Thong, when you hungry, you can eat here, you have credit! No prom pen!" Anschließend sind wir meist noch mit ein paar Ladyboys und Ladies in irgendwelche dunklen Kellerspelunken in düsteren Sois der Phetchbury Road verschwunden. Ein Ladyboy wich nie von meiner Seite und gestand mir einmal, dass er sich in mich verliebt hätte. Ich habe ihm dann schonend beigebracht, dass meine Vorliebe ausschließlich Mädchen galt. Ihm kullerten Tränen über die Wange. Aber letztendlich hat er es akzeptiert. Es gab insgesamt 3 Nächte an denen Thong sich nicht um mich kümmern konnte. Zweimal hat er mich dann bei Ladyboys untergebracht. Ich wurde von ihnen behandelt, als wäre ich ein kostbarer Schatz, dem nichts passieren dürfte. Die dritte Übernachtung außerhalb vom NEP war etwas ganz besonderes. Auf dem NEP arbeitete ein recht brutaler und trunksüchtiger Polizist, der regelmäßig seine Frau grün und blau schlug. Aber er war auch ein sehr guter Freund von Thong. Und als dieser ihn bat, sich eine Nacht um mich zu kümmern, hat er dem sofort zugestimmt. Er bewohnte ein wirklich sehr kleines und schmuddeliges Appartment auf der oberen Sukhumvit Road. Wir schliefen dort dann zu Dritt und damit war die Breite des Zimmers voll ausgeschöpft. Abends sind wir dann auf seinem Bike zurück zu NEP und er hat mich persönlich bei Thong abgeliefert.
Nach unseren nächtlichen Exkursen warteten wir morgens immer ab bis der Boss die Bar verlassen hatte. Wir gönnten uns in der Regel noch einen Absacker und schliefen bis nachmittags um 4. Dann kamen auch schon die ersten Ladyboys und Ladies zur Arbeit. Sie brachten mir zu essen und zu trinken und es schien so, als wäre jede von Ihnen ehrlich um mein Wohlergehen besorgt.
Es zog sich über 3 Wochen bevor meine Geldüberweisung kam, die 80 Baht vom ersten Tag bei Thong befanden sich immer noch in meiner Tasche. Ich habe dann erst einmal groß eingekauft, Whisky, Coke, Bier etc., kam mit drei Tüten zurück und habe alle eingeladen. Ich hatte allerdings das Gefühl, als wäre das überhaupt nicht von mir erwartet worden. Ich stand draußen und wollte das mit Thong besprechen, erfahren, ob ich wohl was falsch gemacht hätte. Ich habe auch bemerkt, dass sich die Ladies in der Bar versammelt hatten und tuschelten. Thong lächelte nur verschmitzt. Ein paar Minuten später kam die Sprecherin der Ladies heraus und kam direkt zu mir. Sie bedankte sich bei mir für die Drinks, meinte, dass das nicht nötig gewesen wäre. Sie eröffnete mir, dass sie gerade beschlossen hätten, dass ich mir zwei von ihnen für eine Nacht aussuchen könne, ich müsste nur die Barfine bezahlen. Mir hat es regelrecht die Sprache verschlagen, Thong hatte nur ein breites Grinsen im Gesicht. Nun, ich habe mich für dieses Angebot bedankt. Ich habe ihr gesagt, dass ich dieses Angebot sehr zu schätzen wusste, es aber nicht annehmen könne, da es an mir war, mich für ihre Fürsorge zu bedanken.
Wir haben an diesem Abend noch sehr lange und ausgiebig gefeiert. In diese 3 Wochen habe ich Thailand so intensiv erlebt wie sonst nie zuvor. Die Erfahrungen, die ich während dieser Zeit gesammelt habe, ebensowenig. Es war schon etwas Besonderes. Thong und ich sind heute, nach über 20 Jahren immer noch sehr eng befreundet. Zur Zeit arbeitet er in Pattaya bei einem bei einem Security Service für eine Wohanlage in Jomtien.