Philippinen: mit dem Motorrad durch Nord Luzon

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        #1  

Member

den Bericht hab ich schon mal in einem anderen Forum eingestellt, einige werden ihn schon kennen. Also nur für die "Anderen" 8) 8)

Einige hatten mich gewarnt, wenige hatten mein Vorhaben durch Tipp´s unterstützt, vorweg gesagt, ich bin heil zurück gekommen.

Flug mit Emirates von Frankfurt über Dubai nach Manila. Ankunft um 15.30 Uhr, Taxi war vorbestellt (Stressfrei) und um 18 Uhr stand ich in Angeles im Swiss Challet unter der Dusche. Am nächsten Tag bin ich zu Nice Bike um mir einen fahrbaren Untersatz auszusuchen. Der Chef, ein Österreicher, ist ein ganz netter und kompetenter Vermieter. Er riet mir zu einer 250er Honda, reichlich Power und schön handlich. Er gab mir Empfehlungen für die Strecke, einige Adressen für den Notfall, 2 Ersatzschläuche und etwas Bordwerkzeug mit auf den Weg. 2000 Peso Kaution wechselten den Besitzer und ich war der König im Sattel.

Am Flughafen hatte weder meine Visa- noch meine Mastercard funktioniert. Ich hatte zwar ein wenig Bargeld dabei, musste aber dringend Peso haben. Also noch mal zur Bank, auch an diesem ATM kein Erfolg (scheiß Karten). So musste ich dann noch einen weiteren Tag in Angeles verbringen, um die Geldbeschaffung über Western Union zu organisieren. Tag´s drauf war das Geld immer noch nicht Verfügbar und ich beschloss, mit noch knapp 2000 Peso Richtung Baguio zu starten. Es war sehr warm, so um die 30 Grad und das Fahren durch die kleineren Städte auf der Strecke war sehr Mühsam. Ich war froh, das hinter Tarlac der Verkehr weniger wurde und ich mir den Fahrtwind um die Nase wehen lassen konnte.

Ein kurzer Stopp und mein Hunger konnte gestillt werden.

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Die Honda war sehr gut zu Händeln, die Gepäckrolle störte nicht und die Berge begannen mit gut ausgebauten Asphaltstrassen. Vor Baggio geht es dann richtig hoch, die Sonne verschwand in den Wolken und auf den letzten 15km verschwand auch die Strasse in den Wolken, teilweise hatte ich noch rund 20m Sicht.

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Erst kurz vor Baguio rissen die Wolken auf und bei strahlendem Sonnenschein erreichte ich die Stadt.

Baguio liegt auf liegt auf 1500m Höhe, die Luft war angenehm frisch. Ich fand ein passables Hotel, holte meine Pesos bei Western Union ab und genoss am Abend die Feierlichkeiten zum Valentinstag.

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Eine Nacht in Baguio sollte reichen, ich war heiß auf die Berge.
 
        #2  

Member

Danke für den Bericht, ich kenn ihn ja schon. Ohne nur bedingt geländegängiges Anhängsel wäre ich auch gern durch die Berge gedüst. :bye:
 
        #3  

Member

Es ging über die legendere Halsema Road Richtun Abatan. Eine ebenso gut ausgebaute Asphaltstrasse die mich zum höchsten Punkt des philippinischen Strassennetzes führte, 2.225 ü.M.

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Abatan

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Die Jeepneys nahmen "Formen" an

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Kurven ohne Ende

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Auch das hier nennt sich immer noch "Nationalstrasse"

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Ich war jetzt schon gut 3 Stunden unterwegs, es gab nur noch ganz kurze Asphaltstücke, der Rest war Schooter, Sand und Staub. Allerdings wurde ich mit tollen Aussichten belohnt.

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die ersten Reisterassen

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Nach 6 Stunden hatte ich die knapp 140 km bewältigt, gegen 16 Uhr konnte ich die ersten Häuser von Bontoc sehen.

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Bontoc ist die Hauptstadt der Mountain Province und liegt auf 900m Höhe in einem Talkessel am Ufer des Chico Rivers. 25.000 Einwohner bevölkern die Stadt, allerdings werden gegen 21 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt und fast alle Restaurants und Cafe´s schließen. Ich hatte mit dem Churya Hotel eine recht gute Wahl getroffen, die Zimmer waren sauber und das Personal sehr freundlich. Nachdem ich mir den Staub aus den Klamotten geklopft und vom Körper gespült hatte, meldete sich meine total ausgetrocknete Kehle und schrie nach San Miguel. Im Hotel auf dem Balkon genehmigte ich mir dann 2 Fläschchen und die Welt sah wieder sehr sehr gut aus.

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Blick vom Hotel

Es störte auch nicht wirklich, das es mitlerweile wie aus Eimern regnete. Ich war im Trockenen, frisch geduscht und rundrum zufrieden.

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Der Regen hörte nach einer halben Stunde auf, Zeit für die Sonne nochmal ne Stunde zu scheinen. Die Luft war angenehm frisch und ich bummelte durch Bontoc und suchte ein Lokal für´s Abendessen. Im Pines Kitchenette Inn gab es gegrillten Schweinebauch mit div. Gemüse, dazu San Miguel vom Fass. Ein Musiker quälte seine Gitarre und meine Ohren mit Oldies von den Beatels und den Stones. Außer mir befand sich noch eine chinesische Reisegruppe in dem Restaurant, die ihr wohl vorbestelltes Essen innerhalb von 15 Minuten verputzten und wieder verschwanden. Auch ich machte mich gegen 21 uhr auf den Weg zum Hotel. Im Cable Cafe brannte noch Licht, Einladung für ein Absacker Bier. Auch hier gab´s Gitarrenmusik, allerdings einige Klassen besser. So blieb es nicht bei dem einen Bier, die Bediehnung war sehr freundlich, der Gitarrist setzte sich in der Pause zu mir an den Tisch. Wir quatschten über dies und das und er sagte mir, das ab dem nächsten Tag eine Sängerin aus Baguio abends singen würde.

Totmüde ging ich zum Hotel und schlief wie Stein. Der nächste Morgen brachte Sonnenschein. Nach dem Frühstück schwang ich mich auf meine Honda und quälte sie durch die Berge. Reis- bzw. Gemüseterassen hinter jeder Kurve.
 
        #4  

Member

@finder:

Sehr schöner Bericht mit sehr schönen Bildern !
Bitte weiter so ! :yes: :yes:

Besonders sehenswert finde ich die 100% rostfreien 'Luftleitplanken' an der 'Nationalstraße' in den Bergen ...........
 
        #5  

Member

Member hat gesagt:
@finder:

Sehr schöner Bericht mit sehr schönen Bildern !
Bitte weiter so ! :yes: :yes:

Besonders sehenswert finde ich die 100% rostfreien 'Luftleitplanken' an der 'Nationalstraße' in den Bergen ...........

Möchte mich meinem Vorposter anschliessen
supi supi :yes: :yes: :yes:
 
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        #6  

Member

endlich funzt er, der neue :tu: und muss bezüglich deines reports sofort verwendung finden.

danke finder, so gewinnt unsereiner wirklich einen tollen eindruck von den phillies.

gruss
jeff
 
        #7  

Member

Ich kann mich den anderen nur anschleissen, 1a!

Wie sicher ist es in dieser Gegend im Vergleich z.B. zu Manila oder Chiang Mai/ Chiang Rai?

Gruss
helbob
 
        #8  

Member

hi helbob,

habe mich die ganze tour in keinster weise unsicher gefühlt. auch nördlich von bontoc alles problemlos verlaufen. ich glaube, das man sich an jedem ort der welt ne "blutige nase" holen kann wenn man sich falsch benimmt. geh mal mit einer schweizer flagge nachts durch köln-mülheim :box: :box: :box:

gruß
finder
 
        #9  

Member

ich habe es dem "finder" schon anderweitig gesagt, und kann es hier nur noch einmal wiederholen:

erstklassiger bericht mit authentischen beschreibungen und guten fotos, tolles routing gewählt!
:yes:
ciao

abstinent
 
        #10  

Member

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So erreichte ich die Reisterassen von Maligcon, eine gute Stunde von Bontoc entfernt. Ich stellte mein Moped am Ende der Strasse ab und erkundete die Gegend zu Fuß.

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Die meisten Terassen waren noch nicht bepflanzt. In einigen Standen die Reispflanzen bereit zur Pflanzung. Ich hatte Essen und Trinken im Rucksack, gottseidank, denn hier oben gab es nichts mehr zu kaufen. Man könnte hier den ganzen Tag verbringen. Könnte, aber ich bin ja nicht der große Wanderer. Also wieder zurück nach Bontoc. Es gab ja am Abendnoch eine Verabredung.


Die Gegend um Bontoc gefiel mir. Man konnte schnell mal in die Berge und ebenso die angenehmen Seiten der kleinen Stadt genießen. Beim Frühstück hatte ich Francis, einen Filippino Guide kennengelernt. Er hatte vorgeschlagen, eine Tour nach Tinglayan zu machen. Tinglayan liegt im Kalingagebiet, ca. 45 km nördlich von Bontoc.

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hier noch mal eine Übersicht von meinem Standort Bontoc ( aus Reisehandbuch Philippinen von Jens Peters)

Ein Problem gab es allerdings, Francis hatte kein Motorrad. Also hab ich mir den "Kleinen" hinten drauf gepackt. Das hat zwar etwas den Fahrspaß gemindert, war im Nachhinein eine gute Entscheidung. Geplant war für die Strecke 3 Stunden, aber es kam natürlich mal wieder ganz anders.

Nach ca. 2 Stunden Fahrzeit und einigen Stop´s zum Trinken und Fotografieren, legten wir einen weiteren Stop ein. Welch ein Glück, ich hatte gerade das Moped abgestellt, da fiehlen rund 50m vor uns die ersten Felsbrocken auf die Strasse. Ich guckte nach oben und sah noch, wie der Berg in Bewegung geriet. Wir rannten ein Stück zurück, das Moped blieb stehen, und schauten uns das Schauspiel aus rel. sicherer Entfernung an.

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Mir wurde ganz schön mulmig, zumal mein Moped noch in der "Gefahrenzone" stand. Nach 15 Minuten war der Spuk vorbein, die Strasse war auf 100m verschüttet, mein Moped stand ca. 10m von den ersten Geröllbrocken, keiner war zu Schaden gekommen, Glück gehabt.

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An Weiterfahrt war nicht zu denken, wir kehrten nach Bontoc zurück. Erst auf der Rückfahrt fiel mir auf, das die Strasse schon an mehreren Stellen verschüttet gewesen war. Francis meinte nur, das gibt es hier andauernd aber so richtig passiert ist noch nichts, das wird morgen wieder weggeräumt.
 
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