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Am besagten Abend kamen spaet noch prominente Gaeste. Eine Schauspielerin oder Modell, welches in Cambodia einen grossen Bekanntheitsgrad geniesst kam in Begleitung anderer Faranggirls vorbei.
Max und mir war die Tante schon ein paar Tage zuvor im FCC in Phnom Penh aufgefallen, weil sich die Pressefotografen dort um sie balgten. War mir dort zu stressig, deshalb hab ich hier ein paar Pics gemacht. Kennt die Tante jemand von euch?
Ich hab' ein paar Worte mit ihr gewechselt, aber die Braut war schon ziemlich dicht. Eine Moerderoberweite konnte sie stolz ihr Eigen nennen, ihr Englisch klang akzentfrei.
Max und der freigewordene Billiardtisch riefen dann aber zur Revanche......Anhang anzeigen 1.gif
Heute genehmigten wir uns wieder einmal eines dieser frischen Baguettebrote mit hausgemachtem Pineapplejam (Ananasmarmelade) und 'ner Tasse frischem Kaffee im Venezia. Die 4000 Riel dafuer (knapp unter 1 $) waren drin. Die suesse Tochter des Wirtes wollte nicht so recht ihren Reismampf essen. Also sprang unser netter Max ein, und fuetterte das Engelchen:
Ueberhaupt geht hier alles recht familiaer ab. Sehr angenehme Unterkuenfte mit "Familienanschlussatmosphaere", fuer alleinreisende Maenner mit Plaenen die Naechte in staendig wechselnder Begleitung zu verbringen, empfehlen sich eher Zimmer im Freedom oder einer der anderen Etablissements.
Der fruehe Start am Morgen bescherte uns viel Zeit, und wir machten einen ausgedehnten Ausritt zu meiner "Lieblingshazienda am Meer". Die Wegstrecke ist nicht gerade das, was Bundesautobahnbenutzer unter einer Strasse verstehen, aber fuer uns ist es gut genug - wir kommen ja ohne Machete vorwaerts!
Weit im Osten ist der Otresbeach, dort liegt besagte "Hazienda". Ein einsames Stueckchen Welt, wo eine cambodianische Familie ein Strandbusiness betreibt. Schon mit den Kollegen von der "Wilden Reiter GmbH" war ich im Fruehjahr dort, und es war schoen...idyllisch schoen.
Vom Huegel aus, der den Occaheuteal- vom Otresbeach trennt aus koennen wir die Hazienda schon sehen, aber auch die schwarzen Regenwolken vom Ozean schnell hereinkommend. Die Bergabfahrt in Windeseile und der Spurt dorthin gaben der Front genug Gelegenheit, ihre Ladung auf uns zu kippen - doch Cambodia in der Regenzeit zu erleben ohne Nass zu werden, das ist wie ein Himalayatrip ohne Schnee.
Das nasse Zeug zum Trocknen aufgehangen, und in der Haengematte erstmal Rast gemacht. Die freundlichen Serviceladies hier brachten uns Fruechte und noch einen heissen Kaffee, wir beobachteten das Wetter draussen. Das Strohdach ueber uns hielt dicht.
Der einsame Sonnenschirm dort draussen, der wird schon in Kuerze Gesellschaft bekommen, und so ein wenig Melancholie kommt in mir auf. Jedes entdeckte Fleckchen Paradies, welches ich in all den Jahren entdeckte, konnte seinen Status fuer mich nur fuer eine begrenzte Zeit behalten. Kommerztourismus und Familien werden hier einfallen, die Preise werden anziehen, alles wird professioneller und perfekter. Oben auf dem Huegel, dem Special Forcescamp der cambodianischen Rambos entstehen nun die ersten Urlauberholzhuetten und die Lage zwischen den beiden Topbeaches wird diese schnell mit Backpackern fuellen. So um die 10 bis 15 Dollar werden die Vermieter aufrufen, und mit dem Commander wohl einen Deal ausgehandelt haben. Ein Restaurant mit richtiger Kueche ist ebenfalls im Bau befindlich. Na ja, ich geniesse das Jetzt, und wenn Meier's Weltreisende hier Einzug finden, dann bin ich schon lange wieder woanders.
Das Wetter bessert sich binnen weniger Minuten, und nur noch das vom Stroh abrollende Wasser erinnert an die Fluten von oben, dieses Foto hier habe ich seit letztem Jahr im Grossformat als Background auf meinem PC - wer es auch haben moechte (fuer sich persoenlich, ohne meinen copyrightvermerk), bitte Email oder PM mit Emailangabe an mich senden, es ist hochaufgeloest und ungeheuer reisefieberfoerdernd. Ideal fuer mich und Gleichgesinnte, die damit eine der letzten Idyllen Asiens real verbinden koennen. Gestatten, meine Hazienda:
Erst Stunden spaeter wird uns bewusst, das wir ausser Fruechten noch nicht viel gegessen hatten und Max war in einer richtigen Laune etwas Experimentelles (Einheimisches) zu essen.
Wegen einer Allergie kann ich mich nicht mehr an Seafood laben, aber meine Freunde mit denen ich schon hier war - die schwaermen heute noch von den cambodianischen Lobstern. Lobster gab es hier zwar nicht, aber ich liess die Jungs meist in ihrem Glauben.
Hier vor der Kueste fangen die Fischer der Umgebung in kleinen Booten Riesengarnelen. Das geschieht des Nachts und in den Morgenstunden kehrt die kleine Flotte heim. Fleissige Ehefrauen und Kinder machen sich dann ueber den Fang her und richten die Sachen an. Wenn alles dann frisch gegrillt auf einem grossen Tablett bereit liegt, dann sieht das in etwa so aus:
Nun versucht euch bloss nicht am selberpulen, das ist in Cambodia Sache der Dealerin. Die Dealerinnen ziehen mit ihren Tabletts auf dem Kopf ca. von 13 Uhr an los. Start ist das Fischerdorf am Suedende des Occaheuteal, direkt bei der kleinen Bruecke am Fusse des Huegels. Dann werden die Beaches in einer Reihe von Sueden nach Norden hin abgeklappert, und Interessierte winken sie heran.
Unbedarfte Touristen zahlen durchaus schon mal so einen Dollar fuer ein solches Prachtexemplar, das freut die Dealerinnen sehr. Der Normalpreis betraegt je nach Groesse der Tiere zwischen 4 und 8 Stueck fuer einen Dollar! Abends in der Lowseason kann man auch schon 'mal ein Dutzend fuer so eine alte Dollarnote bekommen, aber das ist eher seltener.
Ich schleppe Max also zum Serendipity Beach, weil es hier ebenfalls eine vollsortierte Beachgastronomie gibt, und ich auch auf meine Kosten komme. Ihm knurrt der Magen, und als dann wie angekuendigt die Dealerinnen am Nachmittag eintrudeln, da laeuft ihm schon das Wasser aus den Mundwinkeln.
Die noetige Verhandlung ist kurz, das Geschaeft fuer Sreysop zufriedenstellend - Max kriegt 7 Stueck fuer seinen Dollar, ordentlich grosse mit viel Fleisch dran.
Flinke Haende entfernen darauf von den absortierten Meerestieren den harten und ungeniessbaren Rueckenpanzer, und man drapiert das Arrangement auf etwas Recyclingpapier. Styropormuell und so etwas kennt man hier noch nicht.
Wichtig ist es dann, den Ladies die Sache mit dem "Ambalmerik Krotschmai" zu stecken, denn ohne diese Pfeffer/Limonensauce schmecken die Dinger nur halb so gut. Die Zutaten sind immer mit dabei.
Hier sind wir nun servierfertig eingeruestet, und Max kriegt Kulleraugen beim Anblick dieser Leckerei:
Schon 'mal gesehen, was ihr fuer nur ein mickriges Exemplar in euren Neon-Prachtbuden in Pattaya dafuer berappen muesstAnhang anzeigen 11.gif
Na ja, die Dealer hier fahren ja auch keine Benz oder Pajeros - die balancieren ihre Ware auf dem Kopf und haben Badelatschen an den Fuessen!
Der Abend verlief wieder ruhig, nur diesmal gingen wir etwas frueher zu Bett, denn der kommende Tag fragte wieder nach Aufstehen mit dem ersten Hahnenschrei. Zuerst ging es zu unseren Soldatenkumpeln, die uns Beide fuer einen morgendlichen Ausflug eingeladen hatten. Ich habe schon oft die Stundenplaene von Militaers verflucht, aber wenn man einmal etwas Besonderes sehen oder erleben moechte - dann muss man sich halt anpassen. Man bat uns diesmal, keine Aufnahmen der Probanden zu machen, die dort im militaerischen Sperrgebiet auf den Inseln direkt vor der Kueste Rebreathertrainings-Tauchkurse abhielten. Wir zwei sind mit dem Gummikahn direkt auf die Insel geschippert worden, wo die Herren Offiziere sich in schattigen Lauben bewirten lassen konnten.
Das Fruehstueck hier war ein cambodianischer Reismampf, schwach an einen KhaoPadMoo erinnernd, nur halt ohne nennenswerte Schweinefleischstueckchen im Beiprogramm. Buddhaseidank gab es den Seafoodpart vom Grill nicht gleich mit untergemischt. Max und ich labten uns mit den Offizieren, von denen ich etliche noch nicht kannte.
Man sprach von Lebensqualitaet und den jeweiligen Streitkraeften der Laender. Max sollte immer Auskunft zu den australischen Forces geben, denn die Gutesten verwechselten Austria mit Australia - aber da musste er passen, gab aber den Wissbegierigen in gruenem Kampfdress eine Nachhilfestunde in Sachen Geografie. Seine mit einem Stock in den Sand gezeichneten Landkarten hatten sogar Aehnlichkeit mit dem, was ich vorher so an Umrissen auf richtigen Landkarten gesehen hatte. Es war kurzweilig und mit einem Bajonett abgeschlagene Stueckchen von einem mitgebrachten Rieseneisklotz (in Lappen eingewickelt) sorgten fuer kuehle Getraenke. Fuer Keimfreiheit sorgte der von uns Beiden beigesteuerte einheimische Whisky, den wir wohlweislich am Vorabend fuer einen schlappen Dollar die Flasche erstanden hatten.
"Kein Alkohol am Arbeitsplatz" gilt also nicht fuer Offiziere auf einer abgelegenen Insel im Golf von Thailand!
Die Mannschaften draussen auf den Booten schufteten bei ihrer Uebung, und schon das Zuschauen war schweisstreibend! Irgendwas montierten die dort im flachen Wasser vor der Insel, aber das war fuer uns nicht erkennbar.
Eine kleine Inselwanderung ergab sich, als die Offiziersrunde sich die zweite Flasche zur Brust nahm und wir unter Fuehrung eines sehr freundlichen Soldaten eine kleine Exkursion machen konnte. Das Schilfhuettenlager war auf der dem Land zugewandten Seite der Insel, und wir folgten einem Trampelpfad ueber den Hoehenzug in der Mitte.
Dort gab es einen langen Strand zu bestaunen, auf dem nicht ein menschlicher Fussabdruck verzeichnet war. Einige der wenigen Kokospalmen neigten ihre Wedel in skurrilen Winkeln ueber das Wasser, und ich fuehlte mich in eine Bounty oder Bacardi-Werbepose versetzt.
Seitlich hinter uns gab es eine lange Reihe von Pflanzen in Kuebeln und Faessern, seltsam - so etwas passt nicht hierher. Wir naeherten uns dieser Bepflanzung und drei junge, drahtige Kerle in Lendenwickeln kamen uns dann entgegen. Sie begruessten unseren Begleiter recht zackig - was darauf schliessen liess, dass diese ebenfalls den Streifkraeften angehoeren.
Was diese Robinson-Rambos hier machten, das klaerte sich kurz spaeter auf. Die Puzzlestueckchen fielen wie vom Himmel.
Eine Kuestenbatterie an Lang- und Mittelstreckenartillerie lag hier versteckt unter einem stallartigen Wellblechdach!
Clever, diese Streitkraefte hier - vor Satellitenaugen wirksam geschuetzt. Lendenshorts erregen auch weniger Aufmerksamkeit als Uniformen. Und die Pflanzendeko vorne war nur ein wegnehmbarer Sichtschutz zur offenen See hin.
Die Lendenshortcrew der Geschuetze verbrachte hier ihre Dienstzeit mit Dauerchillout in Haengematten, Fischen und Huehnchenzucht.
Das Geraeusch eines einzelnen Schusses von der anderen Seite her war unser Signal zum Aufbruch. Schnell noch ein paar Detailfotos beim vorgetaeuschten Pinkeln gemacht, und zurueck ging es zu den anderen Offizieren.
Unterwegs schilderte unser Begleiter uns noch, das etliche der vorgelagerten Inseln Cambodias solche Befestigungsanlagen vorwiesen.
"Thailand Navy come Cambodia....KABOOOM!".
Nix KABOOM dachte ich noch nur so fuer mich hin, denn mit den GPS Daten des Routetrackers in meiner Schenkeltasche (immer am Mann) und den Fotos sowie einer Skizze waere die Geschuetzstellung lange vor wirklicher Inbetriebnahme selber KABOOMED gewesen. Aber Buddhaseidank leben wir ja nun in einer friedlichen Zeit, wo es weder Spione noch boese Soldaten gibt. Jedenfalls nicht hier!
was mach ich nur? jetzt hab ich mir beim anblick der garnelendie tastatur vollgeschlabbert.
"nur" noch 72 tage und ich kann die köstlichkeiten genießen.