Ankunft Sansibar. Mangels Papiere hatte sich mein Mädel mit einem anderen auf der Fähre ausgemacht, sie würden gemeinsam von Bord gehen als Freundinnen, Juma hatte mich schon telefonisch vor informiert, dass wenn sie mit mir gemeinsam Einreise, die Immigration problematisch werden würde. Funktionierte alles bestens, ich brauchte deutlich länger als sie, weil ich noch die Sansibar Insurance kaufen musste. Draussen wartete schon unser Taxi der unser Gepäck einlud und uns unserem Stonetownführer übergab. Tour war interessant - und auch hier wurde uns öfters "good choice" nach gerufen und mein Guide bestätigte mir, dass die local men mir damit ihre Anerkennung ausdrückten, weil ich mit meinem Eye-Candy durch die Stadt spazierte. Dann auf nach Nungwi, wo das Hotel dann eher eine Enttäuschung war. Ocean Breeze Boutique Hotel, das auf den Bildern viel netter aussah und auch nicht wie in den Rezessionen angekündigt ein Restaurant hatte. Alles recht basic, nur 5 Zimmer um kleinen Garten und Minipool, aber schon sauber, grundsätzlich alles da, bequeme Betten, Klima und wirklich günstig €160 für 4 Tage. Aber halt anders als erwartet und in einem sehr ruhigen Teil von Nungwi, plus diverse afrikanische Normalitäten, wie gelegentlich Stromausfälle, Wassertank am Dach leer, bis Stunden später (will be here in 20 minutes), keine Seife im Seifenspender (will go to Stonetown tomorrow - mein Einwand NOW wäre gut, wirkte und ein Kaffehäferl Duschgel oder Geschirrspülmittel wurde überreicht, Seifenspender blieb bis zum Schluss leer), Moskitonetz zu klein fürs Bett, etc .... Ich hatte vor zu wechseln. Außer uns nur White people als Gäste.
Abends dann sehr gut am Strand gegessen (Maisha Beach) und dann mit dem Taxi in den offenbar einzigen dance club, das cocobello, laut Auskunft der Kellnerin "gut". Dort 20k für mich und 10k für sie Eintritt bezahlt - es war 22h und wir waren die einzigen Gäste
- tooooo early. Bisschen draussen rumspaziert, gegen 23.30 begann es sich dann zu füllen und zwar zu Anfang ausschließlich mit mittelalterlichen weissen Ladies mit ihren Jugendliche schwarzen Lovern, dann auch voll weiße etwas jüngere Touristen Gruppen und einige Herren mit junger schwarzer Dame und dann auch mit allerlei lokaler Jugend beiderlei Geschlechts auf der Suche nach Abschleppbeute für den Abend. (Laut Rezessionen im Internet würde hier sehr aggressiv alles was weiss und angetrunken ist, akquiriert). Der eine oder andere optische Leckerbissen war dabei, aber ich war ja gut versorgt. Fühlte mich ein bisserl als Klischee. Musik war dann aber ganz gut, Bier zu warm, aber Mitternacht bis 1 uhr eigentlich ganz lustig, dann gingen wir. Taxi Pauschalpreis für jede Strecke in Nungwi 20k....wer's billiger mag, BodaBoda 2000-4000.
Am nächsten Tag wollte meine Holde einen neuen Haarstyle und ich wollte in der Zwischenzeit ein bisschen flanieren und nach einem anderen Hotel suchen. Beim Weggehen merkte ich, dass die 100 Dollar aus meiner Brusttasche fehlten - Madame vermutete, die müssten in der Disco aus der Tasche gefallen sein. Genau! Stimmung war dann ein wenig eigenartig. Ich lieferte sie beim Friseur ab (will take 2hrs - ich rechnete mit 5) und trieb mich in Nungwi rum. Weiße Strände, türkises Meer, Drinks auf der Terrasse mit kühler Brise, der Ort an sich aber weit weg von touristisch entwickelt, bis auf ein paar Hauptstraßen. Einmal falsch abgebogen und du steht's im Slum. (Korrektur - hier normale Wohngegend, Häuser zumindest gemauert, Gitter statt Fenster, Well lechdach und Dirtroad, wo im Schatten dann Kinder am Boden schlafen und abends vorm Haus am Holzfeuer gekocht wird.
Strassenveleuchtung gibt's keine). Fand dann auch ein Hotel, das mir zugesagt hätte (Amman Beach) und weil der Friseur Besuch sich hinzog, ging ich mal in unser Hotel. Nicht überraschend aber doch enttäuschend, fand ich dann raus, dass meine 100 Dollar offenbar von meiner Brusttasche in das Außenfach ihres Rucksacks gefallen sind. Hmmh - was mach ich da?
Zuerst Mal ließ ich sie vom Friseur via Boda zu unserem Besuch im Baraka Aquarium antanzen, der dann wirklich nett war, grösserer Naturpool mit mind. 50 Meeresschildkröten, die man füttern und mit denen man schwimmen kann. Sie war zwar ängstlich aber dann wirklich begeistert, wie ein kleines Mädchen, hat ihr Freunde via Videocall teilnehmen lassen und sich mit einer tansaniischen Familie mind eine Stunde vergnügt. Ich bin mit den Tieren geschwommen, man ist schnell von 20 Stück umringt, wenn man sie füttert und wenn man nicht schnell genug ist, kann es sein, dass sie dich leicht beißen.
Am Rückweg zum Hotel hab ich ihr dann erklärt, dass ich weiß, dass sie mich bestohlen hat und wie wir da jetzt weitermachen...da kam dann Mal denial-missverständnis-call the police if you want-we end it here....usw...
Kurz zur Erklärung: mich regt sowas nur bedingt auf, respektive verstehe ich es. Korrekterweise ist das für sie viel Geld und für mich ein belangloser Betrag, da ist das Schuldbewusstsein gering und die Versuchung gross - so wie Angestellte bei uns oft kein Problem drin sehen mal einen Krankenstand Tag einzulegen der keiner ist oder bei einer Versicherungsleistung ein bisserl zu schummeln (Schaden trifft ja keinen Armen). Ich reise mit einem Samsonite Softcase, bei dem man auch die Aussenfächer mit abschließen kann, und den Grossteil meiner Kohle hab ich da drinnen (abgezählt, damit ich merke, ob was fehlt) im Innenfutter und merk mir auch die Kombination, wenn ich abschließe, um zu sehen ob wer dran rumspielt. Das gilt nicht nur für meine Begleitung, sondern auch für Hotelpersonal etc....Aber natürlich hab ich keine Lust ständig wie ein Haftelmacher (sehr penibler Mensch) auf alle meine Sachen aufzupassen, misstrauisch zu sein etc...außerdem beklaut man ja meist keine Leute, die man mag.
Das alles haben wir dann Mal besprochen, ich hab ihr erklärt, dass ich nicht die Polizei rufe, weil der pot. Schaden für sie in keinem Verhältnis zum Problem für mich steht und ich mich nicht wie ein Arschloch verhalte, nur weil sie sich übel benimmt.
D.h. entweder sie gelobt Besserung und kriegt sich ein und bleibt da und ich sag Schwamm drüber - oder ich schmeiß sie raus, die 100 Dollar und das Fährticket darf sie behalten (das war ohnehin in etwa, was wir als Satz für 2tage vereinbart hatten) und sie muss sich halt in Sansibar selber durchschlagen.
Sie wählte ersteres - die ganze Unterhaltung war ein bisserl schräg, weil sie jetzt schon der Meinung war, sie wolle mein girlfriend sein, aber so fühlte es sich für mich nicht an - und auch dann soll man nicht klauen (wobei mich meine nigerianische Freundin vor ein paar Jahren auch regelmässig ohne Unrechtsbewusstsein beklaut hat, ich denk das ist ein bisserl so wie Teenager sich halt manchmal aus der Tasche der Eltern bedienen).
In Summe war es mir Recht dass sie blieb, weil a. heißes Mädel mit grandiosem Lächeln b. meine zwei Alternativen wären in Paje - 50km weg und das wäre mit Aufwand verbunden und wer weiß, wie die so drauf wären. Plus, Frauentausch hätten sie hier im Hotel sicher toleriert, aber die Blicke einiger der anderen Gäste, gingen mir jetzt schon etwas auf die Nerven.
Aber super für die Stimmung war es nicht und sie hat sich auch nicht sonderlich durch Extras bemüht, mich wieder für sie einzustimmen. Aber Upgrade auf ein besseres Hotel hab ich gestrichen, weil sie es aktuell nicht verdient hat, dass ich mich in Unkosten für sie stürze.
Sie hatte sichtlich Stress auch wegen anderer Sachen - abends wollte sie nichts essen, bat mich aber stattdessen jemanden 30k via Mpesa zu schicken. Ihre Mutter rief ständig an und auch die Tante, die ihr Kind aufzieht.
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TBC...