Deine Bedenken kann ich nachvollziehen. Ich plädiere auch nicht für eine Abschaffung des Bargelds, habe nur mal ganz salopp in den Raum gestellt, dass, wenn es kein Bargeld gäbe, man es heute höchstwahrscheinlich gar nicht mehr erfinden würde, weil es im Alltag eigentlich (technisch gesehen) gar nicht mehr notwendig ist. Deshalb denke ich, dass der Markt das regelt mit der Folge, dass sich Bargeld im Laufe der nächsten Jahrzehnte sowieso von ganz alleine abschafft. Ob das so kommt? ... Ich für meinen Teil werde es nicht mehr überprüfen können
Zur Datenproblematik: Hier versuche ich realistisch zu sein. gabbiano hat es in #427 eigentlich auf den Punkt gebracht. Der Staat weiß sowieso schon alles. Er weiß, wo ich wohne, kennt meinen Familienstand, Anzahl meiner Kinder, mein Geburtsdatum und noch vieles mehr. In Bezug auf Bargeld geht es ihm vor allem um Steuerhinterziehung, was durchaus verständlich ist. Aber wo ich meine Schuhe kaufe und ob ich ein oder zwei Mal pro Woche in den Puff gehe, interessiert ihn nicht, warum auch?
An solchen Information sind nur Wirtschaftsunternehmen interessiert, aber auch hier werden oft Szenarien an die Wand gemalt, die (Stand heute zumindest) nicht der Realität entsprechen. Die von dir genannten Unternehmen Visa und MasterCard wissen, wie alt ich bin, wo ich wohne und wo ich für welche Beträge einkaufe. Natürlich wissen sie auch, wo ich meinen Urlaub verbringe. Wenn ich aber beim Rewe für 80€ einkaufe, wissen sie nicht, was ich gekauft habe (siehe BlackKnights Fleischkäsbrötchen).
Ja, das sind US-Unternehmen und (spätestens) seit Snowden wissen wir, dass die USA mit Vorsicht zu genießen sind, allerdings sind Prism und BigData der Wirtschaft noch einmal zwei ganz verschiedene Dinge, die man nicht einfach in einen Topf werfen kann. Und hier fehlt mir jetzt einfach die Fantasie, mir chinesische Verhältnisse auszumalen. Was hätte eine US-Regierung davon zu wissen, was ich bei Rewe einkaufe? Ich trenne das also: Was theoretisch möglich ist, ist das eine. Was davon aber praktische Relevanz für mein eigenes Leben hat, das andere.