Zweiter Tag in SIN
Der nächste Tag bestand aus Arbeit. Diesen unangenehmen Teil überspringe ich jetzt mal...
Golden Mile Complex
Zurück im Hotel verspürte ich einen deftigen Hunger, den ich im Hardrock Cafe an der Orchard Road mit einem ordinären und teuren Burger zu Leibe rückte. Gespült mit 'nem Shiraz aus Chile.
Jetzt steht ein Stubendurchgang durch den Golden Mile Complex an.
Wie zuvor schon gesagt, der Golden Mile Complex ist ein "little Thailand" mitten in Singapur.
Viele Thai-Restaurants, viele Bars und Buden. Hier herrscht die gute alte Thai-Laier mit Ladydrinks (12 SGD, also ca. 7 Euro), wällkoom daaaling, Schwanz streicheln etc.
Dennoch: Der Golden Mile Complex ist kein reiner RLD. Hier sieht man auch viele Locals, Pärchen und Gruppen von Mädels, die einfach nur durch die Thai-Lokale ziehen!
Wer mal nur durch die Bars ziehen möchte, dem empfehle ich die thai-üblichen "happy hours" zu nutzen, also von 5 bis 9 Uhr abends. Dies schont den Geldbeutel enorm.
Bei meinem letzten Besuch verbrachte ich mehr Zeit hier und traf mich mit einer Thai, die ich ein Jahr zuvor aus dem Beergarden in Bangkok mitgenommen habe und seitdem mit ihr in Kontakt bin. Sie erzählte mir, dass viele Gogo-Girls aus Bangkok und Pattaya über eine Agentur für einige Monate nach Singapur eingeflogen werden, um hier die Einheimischen als auch die Besucher zu bespaßen. Die Agentur regelt für die Girls nahezu alles, Visum, Flug, Unterkunft mit vielen anderen Thais, Transport mit Minibussen von der Unterkunft abends bis zur Bar und nachts wieder zurück. Einige, mit denen ich so die letzten Jahre sprach, verwendeten das Wort "slave". So musste sie, als ich sie nachmittags zu nen Cafe einladen wollte, um Erlaubnis bitten und rechtzeitig zur Abfahrt von den Wohngen zur Bar mit dem Minibus wieder "zuhause" sein.
Nach drei Monaten, wenn das Visum abgelaufen ist, geht's dann wieder heim. Geld gespart oder gar was mit heimgebracht wurde meistens nicht. Die Girls kaufen sich dort eher eine Louis Vuitton-Tasche oder sonstigen Kram.
Nach zwei Bars im Complex hatte ich genug. Auf dieses Thailand-Gehabe hatte ich hier in Singapur keinen Bock. Preislich liegt alles leicht unter dem Schnitt von Singapur aber im Vergleich zu Thailand unverschämt hoch.
Also ab in die Floors of Whores...
Wieder schnell ein Taxi rangewunken.
Mehr als die beiden Wörter "Orchard Towers" bedürfen es nicht um dem Fahrer klarzumachen, wohin mal will. Nachts weiß der sogar auch, WAS man dort will
.
Orchard Towers
Wie eingangs schon beschrieben, bei den Orchard Towers (auch OT oder Four Floors of Whores genannt) handelt es sich um zwei Türme am oberen Ende der Orchard Road. Direkt gegenüber ist eines der beiden Hardrock Cafes, es gibt Starbucks gleich danaben, viele gute Restaurants, teure Hotels, Shopping Center. Sogar die Thailändische Botschaft liegt nur ein paar hundert Meter die Orchard Road runter. Die ganze Gegend ist eine edle Shoppingzone, keine Rotlichtbezirk.
Wohl aber die Towers nach Einbruch der Dunkelheit.
Tagsüber gibt es hier zahlreiche Läden von Kleider bis Elektro, von Cafes über Massagesalons, Imbissbuden bis hin zu einem Sextoy-Shop.All die Bars sind mit einem Rolltor verschlossen.
Am Abend jedoch kommt der Wandel und all die Bars und Discos öffnen ihre Pforten. Hunderte Working Girls und gefühlte noch mehr Ladyboys strömen durch den Eingang auf der Orchard Road und verteilen sich auf die vier Etagen (die four floors of whores) und in die Clubs dort. Die zahlreichen Ladyboys konzentrieren sich auf die Clubs Romeo und das Crazy Horse im L3 und L4.
Zuerst mal in die
Filling Station ganz hinten. Diese recht normale Bar beherbergt viele Filippinas die von Ladydrinks leben und nebenher baggern, knutschen und streicheln. Ich suchte meine frühere Bekannte Marlian, sie war aber nicht da. War klar, bei ihrer Oberweite.
Kleines Bierchen, kleiner Smalltalk, kleine Küsschen, große Rechnung. Dann wieder raus.
Und rein ins
Ipanema auf Level 2.
Das ist eines der Läden, der sich seit Jahren unverändert durchsetzt. Laute Mucke und hunderte aufgebrezelte Stunner.
Ich bestelle mir recht weit hinten und weit entfernt von der Bühne einen Weißwein und sah mich um. Nach gefühlten höchstens 10 Sekunden stand eine Wahnsinns-Frau vor mir und sah mir geradewegs in die Augen (ich bin 1,90!). Enges schwarzes Kleid, schwarze glänzende Haare, edel. Da sie bereits ein Glas Champagner in der Hand hatte prostete sie mir zu und fragte wo ich her sei. Von da ab redeten wir auf Schwäbisch weiter, sie verbrachte ein paar Jahre mit einem Freund in Stuttgart. Kleine Welt.
Der Smalltalk über das Schwabenland war jedoch bald vorbei und sie bot sich an, für 300 SGD (fast 200 Euro) mitzukommen. Und das sagt sie zu einem Schwaben, ha ha ha...
Das einzige was ich mitnahm war ihren Facebook-Namen und ein Versprechen sie zu treffen, wenn sie mal wieder im Ländle ist.
Ich wollte wieder "Basics", Normales, dieses hochkandidelte Disco-Gehabe geht mir eh auf den Keks.
Also ab ins
Country Jamboree im ersten Stock, gleich links von der Rolltreppe wenn man von der Orchard Road her hochkommt.
Ein geiler Country-Laden, voll mit Amis (die sind nicht immer soo geil) und non-stop Country Mucke.
Ich orderte einen Cabernet Sauvignon und setzte mich an eines der Fenster zur Orchard Road hin. Auf zwei Bildschirmen brachte Trace Adkins seinen Schlägerei-Song in einer amerikanischen Honky-Tonk Bar zum Besten, aus dem Fenster konnte ich das Treiben auf der Orchard Road beobachten. Strategisch geiler Platz ...hier bin ich richtig.
Der Laden selber ist voll mit Working-Girls und Cowboys. Da ich der einzige in dem Schuppen war der alleine dasaß kam auch gleich eine Grazie zu mir herüber. Die Entscheidung zwischen dem Trace Adkins-Song auf dem Bildschirm und ihr fiel mir leicht... ein Girl wie ich es liebe: Jeans, Cowboy-Stiefel, weißes trägerloses enges T-Shirt und zig Armbänder ums Handgelenk. Leicht rockig und country-mäßg.
Dafür muß ich nach Singapur. Schräge Welt...
Ich kalkulierte schnell mal durch:
Es war nach 22 Uhr.
Ich musste am nächsten Morgen um 9:00 in der Hotel-Lobby stehn.
Ich hatte genau den richtigen Level an Rotwein.
Und im Geldbeutel ein Tütchen Kamagra Jelly.
Passt also alles!
Wir tranken noch ein paar Rotwein. Sie liebte Merlot. Und ich somit SIE. Wir probierten gegenseitig unsere Weinauslese - danach war Küssen angesagt. Ich saß auf einem Barhocker, sie stand zwischen meinen Beinen. Diese asiatische Country-Queen küsste wie der Teufel. Und zeigte Wirkung...
Das Geschäftliche war schnell geregelt: 200 Singapur-Dollars (ca. 120 Euro damals) war zwar für einen Thailand-Experten viel aber für Singapur ok. Ich verhandelte auch nicht.
Zum Vergleich: Die Rechnung für einige Gläschen Cabernet und Merlot betrug ca. 100 SGD. Singapur ist halt teuer.
Let's go honey!
Bevor wir ins Taxi stiegen, fuhren wir noch mit der alten Rolltreppe ein oder zwei Stockwerke nach oben und aßen den weltberühmten
Chicken Rice. Dafür ist Singapur bekannt, ein Muss!!
An der Hotelrezeption keinerlei Fragen. Keine Ausweiskontrollen. Nix.
Vielleicht ist in Singapur jeder gesund? Keiner stiehlt und betrügt?
Ab unter die Dusche. Die chinesische Waschung aus Geylang wiederholte sich. Ich musste schmunzeln und an gestern denken...
Und nun zur Ernsthaftigkeit meiner Geschäftsreise: Wir fickten bis 5 Uhr morgens! Einfach klasse...
Morgen geht's nach Manila...