Member hat gesagt:
Wieso ? Die großen Kursbewegungen traten nur im Zusammenhang mit Verkündigungen auf ... kaum im Rahmen der Berichterstattung
Er hat da schon einen Punkt, finde ich. Wenn ich in D den Fernseher anmache oder in die n-tv App schaue, dann geht es in gefühlt 80% aller Beiträge zur aktuellen politischen Lage um Donald Trump; nur kurzzeitig unterbrochen von Vorgängen rund um einen Schornstein in der Stadt Rom. Über jeden Furz, den der Typ lässt, wird hier berichtet und meistens wird alles, was er tut, negativ hingestellt. Da steckt schon System dahinter und es wird eine Tendenz sichtbar.
Okay, man könnte jetzt sagen: Was der Typ tut, ist halt alles negativ, also gibts nichts Gutes zu berichten, aber sorry Jungs, so naiv bin ich nicht. Ich merke doch an den Artikeln und Reportagen, wie der Redakteur seine eigene Weltanschauung raushängen lässt. Trump bekommt von unseren Medien gar keine Chance, neutral betrachtet zu werden. Als Christian Lindner sagte, man solle mal darüber nachdenken, ein bisschen mehr Javier Milei und Elon Musk zu wagen, wurde er gleich von der kompletten Journaille zerrupft, weil niemand sich die Mühe machte zu verstehen, was er mit diesem Satz sagen wollte. Das sind Beiss-Reflexe aufgrund niederer Instinkte, aber kein seriöser Journalismus.
Nur weil mir Trumps politische Ausrichtung nicht passt, muss ich doch nicht jeden Furz von ihm kommentieren und alles reflexartig nieder machen. Das aber tun die Medien hierzulande. In den Ukraine-Konflikt hat er Bewegung rein gebracht. Putin würde Trump benutzen, hieß es von allen Seiten. Die letzten Tage zeigen aber deutlich, dass sich Trump nicht von Putin verarschen lässt. Er nimmt nur die Europäer stärker in die Pflicht. Da hat Trump also aus US-Sicht vieles richtig gemacht. Mit seinem "Zoll-Wahn" hat er auch Prozesse angestoßen, die sich letztendlich positiv auf die US-Wirtschaft auswirken könnten. Noch ist es zu früh, Bilanz zu ziehen. Seine neuestes "Projekt", die Medikamentenpreise in den USA zu reduzieren, ist vom Ansatz her auch nicht verkehrt; das wollte schon Biden, hat es aber nicht geschafft.
Trump, Trump, Trump... ich kann's nicht mehr hören. Als ob sich die ganze Welt nur um den Präsidenten der USA dreht. Lasst den doch sein Ding machen. Er hat halt seinen eigenen Stil. So what? In Europa gibt es genug Baustellen, die m.E. wichtiger sind, als jeden Tag über den Atlantik zu schauen.