Madagaskar Tsara Be - Récits de Madagascar

        #21  

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Stacheln im Busch

(Ifaty)

Worauf sich Otto eingelassen hat, ahnt er erst, als er das Transportmittel sieht. Ein bulliger Ochenkarren der zum Transport von Sand an Baustellen eingesetzt wird und nun als Luxusausführung mit einer bunten Wolldecke gepolstert ist. Davor gespannt 2 Ochsen, die demütig ihren Kopf senken und wissen das es nach der Arbeit erst das Futter gibt.

Aber damit scheint man weit zu kommen in einer Region, in der es kaum Menschen gibt, nur Landschaft mit Stachelbüschen und Baobab Bäumen. Der Süden Madagascars ist das große, spektakuläre Nichts.

Calvin und Otto klettern auf die Ladefläche. Vorn sitzt der Ochsentreiber der mit lauten Rufen jetzt das Gespann in Bewegung setzt. Es ruckelt, es poltert, aber es bewegt sich. Durch das Dorf, Kinder laufen mit: “Bonbon, msieur” Nach etwa einer Stnde gut durchgeschüttelt ist man dann in der Sandebene mit den riesigen und teilweise mehr als 100 Jahre alten Baobab Bäumen, die auch Flaschenbäume heissen. Es ist so eine ganz andere Natur wie Otto sie kennt: trocken, heiss, eigentlich Menschenfeindlich.

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Otto hat sich entschlossen zu Fuss zurückzuwandern. Die Ochsen haben nun nur noch halbe Last zu ziehen und traben davon. Er wandert durch diese Stachellandschaft, voll mit Dornenbüschen. Aus einem Seitenweg tauchen 2 Frauen auf. Auf ihren Köpfen balancieren sie Wäschekörbe. Sie wollen zum Brunnen am Dorfeingang, der Treffpunk der Hausfrauen zum ratschen, Wäsche waschen und auch um sich selbst zu baden. Eine der Frauen dreht sich um und lächelt ihm zu. Otto macht eine Kopfbewegung zu ihm zu kommen. Sie zuckt mit den Schultern. Otto folgt den Beiden mit Abstand. Als sie am Brunnen ankommen, lädt die eine Frau ihre Last ab und entfernt sich von der Wasserstelle, so halb in Richtung von Otto. Otto kommt sich vor wie ein Löwe der heimlich einer Herde Gazellen folgt und versucht sein Opfer von der Gruppe zu trennen, mit List und Geduld.

Ihre Wege kreuzen sich. Sie wechseln nur wenige Worte. Dann macht sie ihm ein Zeichen zu folgen. Es geht weiter in den Busch. Das Gesträuch ist hier nur Hüfthoch aber dicht. Sie deutet auf eine winzge Lichtung. Otto holt einen Sarong aus seinem Backpack. Sie setzt sich drauf ohne ihren Sarong. Darunter hatte sie nur einen weissen Slip an. Otto lässt seine Hose fallen und sein “bite” ist bereit. Er fickt sie kurz und hart.

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Beide stehen auf, richten ihre Kleidung. Sie geht zurück zu dem Brunnen mit 10.000 Arirai irgenwo zwischen den Falten des Sarongs versteckt und Otto wandert weiter des sandigen Weges zu seinem Bungalow.
 
        #22  

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Gloire du Matin

(Mangily)

Es war mal wieder Spätnachmittag am Strand von Mangily. Otto kam vom schwimmen im kalten Meerwasser zurück. So um die 20 Grad Wassertemperatur ist nicht unbedingt was er sich in den Breitengraden erwartet hatte. Aber südliche Strömungen spülen kaltes Wasser aus den Roaring 40ies in die Strasse von Mozambique zwischen dem Afrikanischen Kontinent und Madgascar. Eine heisse Dusche und dann für den Sunsetdrink ankleiden. Denn er hatte Niry eingeladen, die Schwester der Managerin. Es war inzwischen eine abendliche Zeremonie: Djarma Rum mit 1 Würfel Eis und aufgefüllt mit Coke. Calvin ist schon auf der Terasse, auch auf Niry wartend. Er hatte aber heute schlechte Karten: am Nachmittag ist eine der jungen Massagegirls vom Strand in seinen Bungalow gegangen. Beim Verlassen stand Niry gerade am Weg und beobachtete die beiden beim austauschen der letzten Zärtlichkeiten. Sein “good boy”-credit ist damit auf Null gesunken.

Niry kam die Treppen zur Terasse hoch. Wie immer mit einem stahlendem Lächeln im Gesicht. Ohne zu zögern setzte sie sich auf die Bank dicht neben Otto.

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Er mischte den Cuba Libre für alle. Nach dem ersten Schluck schauten sie raus aufs Meer. Inzwischen ist das einzige Geräusch nur noch das sanfte Rauschen des Meeres, zu dem sich ab und an das Lachen der Möwen gesellt. Otto wundert sich, dass sie diesen traumhaften Ort ganz für sich haben und nicht teilen müssen. Schließlich haben sie hier die perfekte Sicht auf die rote Sonne, die stetig Richtung Meer sinkt und am Ende eintaucht. Niry lehnte sich dichter an Otto. Ihm kam dabei ein Gedicht von Heinrich Heine in den Sinn:

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

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Die Sonne geht in Madagascar schnell unter. In etwa 20 Minuten wechselt das Licht von gleissendem Sonnenschein in tiefe Dunkelheit. Es war Zeit zum Abendessen zu gehen, ihr letzter Abend hier am Strand. Sie hatten Lobster bei einem der Fischer bestellt. Den Rotwein hatte Calvin am Nachmittag gekauft und sollte zusammen mit dem am Strand gegrillten Lobstern der krönende Abschluss werden.

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Es wurde ein langer Abend am Lagerfeuer. Es lässt sich doch wunderbar philosophieren nach einigen Glass Wein und einem excellentem Essen. Niry konnte einigermassen Englisch, was die Kommunikation doch einfach machte, da die beiden Gockel ja ernsthaft versuchten Niry in ihre Hütte zu bekommen. Es ging hier nicht darum eine Nutte mitzunehmen, sondern mit einer jungen, intelligenten und bereits erfahrene Frau die Nacht zusammen zu verbringen. Jeder sprühte nur so von Weisheiten über das Leben, über die Welt, über das Unendliche. Otto war ganz Gentlemen mit zaghaften Berührungen von Niry's Schulter oder Arm. Rein Zufällig. Es war wie bei einer Lotterie: man zieht seine Nummer, weiss aber erst am Nächsten Tag ob man gewonnen hat. Denn Niry musste im Haus der Schwester übernachten. Das war beiden inzwischen klar.

Das Feuer erlosch langsdam, Es wurde kühl am Strand. Sie standen auf, verabschiedeten sich von Niry mit einer Umarmung und den obligaten 3 Küssen auf die Wangen. Calvin meinte er will noch auf einen Absacker ins Dorf. Otto trollte sich in seine Hütte.

Die ersten Sonnenstrahlen spitzten durch die Ritzen der Hütte als Otto von einem zaghaften Klopfen an der Tür aufwachte. Er wälzte sich aus seinem Lager. Niry stand vor der Tür mit einem wissenden Lächeln:

“Je sais que tu as dormi seul. Puis-je entrer”

Sie hatte eine Stunde Zeit bevor sie im Restaurant anfangen musste das Frühstück vorzubereiten. Nur eine Stunde, die von beiden aber bis zur Erschöpfung genutzt wurde.


“Merci de revenir bientôt. Je t'attends, coucou” damit sprang sie die Treppen runter auf den Strand und ging rüber ins Restaurant.

Das waren die Worte, die Otto auf dem Rückflug nicht aus seinem Kopf bekam. Er ist dem Land und den Mädels verfallen. Eine Droge. Ob sie wirklich wartet? Er wirds rausfinden.

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        #23  

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Mann mann man deine story‘s sind wirklich klasse,ich freu mich schon sehr auf die nächste :tu:
 
        #24  

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Die Kurzgeschichten über Otto aus Madgascar sind zu Ende.

Danke der kleinen Gruppe denen's gefallen hat. Ich habs geschrieben um mich selbst nach 2 oder 5 Jahren an die Episoden zu erinnern.

Es gäbe noch etliche Stories und viele Bilder. Aber - wie gesagt - erst mal Schluss.
 
        #25  

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Member hat gesagt:
Es gäbe noch etliche Stories und viele Bilder. Aber - wie gesagt - erst mal Schluss.

Finde ich echt Schade,gerade deine Erlebnisse gelesen und hoffe doch es geht noch weiter.
Im Moment kann ich nur zu Hause sitzen und davon träumen,

Trotz alldem Danke und freue mich wenn es weiter geht!!
 
        #27  

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ein sehr schöner Bericht. Dorthin täte ich auch gerne einmal fahren.
 
        #28  

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Du Poet :-D Sehr schöner Bericht. Gibt mir das Gefühl, da sei immer und überall Sex zu haben. Schöne Vorstellung!
 
        #29  

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genial, ich habs genossen, als ob man dabei wäre, vielen Dank, macht Lust auf mehr.....LG chunjai
:smiley emoticons insel:
 
        #30  

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Wahnsinn dein Bericht und insbesondere deine Infos im PDF. Habe mir vieles ein weites Mal durchgelesen.
 
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