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ich will meinen Reisebericht aus Vietnam auch ablegen. Das Forum ist extrem besucht und selbst wenn ich nicht die hauptsächliche Art des Reisens im Forums und der vielen Menschen bediene, bin ich ziemlich sicher trotzdem zum Wissensaufbau über das Reiseland beitragen zu können. Ich bin für Anregungen zu meinen Berichten sehr dankbar! Auch Kritik nehme ich dankbar an. Ich hoffe weiter, dass meine recht hochauflösende Bilderflut kein Problem darstellt (ich las erst vorhin etwas von "4 Bilder pro Beitrag"). Falls doch, kurz Bescheid geben, dann reduziere ich die Auflösung etwas. Soweit....
Vieles erwähnte ich schon im Myanmar Thread. Zusammengefasst: ich bin 33, nahm 2012 Sabbatical, reise mit Rucksack, war September 2012 in Vietnam für 4 Wochen, Tagesbudget 25€. Ich wäre dankbar wenn es im Bericht selber keine Budget-Diskussionen gibt. Ich weiß, das mein Tagesbudget für viele hier lächerlich gering klingt und einige denken, davon lässt sich nicht leben. Leben und reisen ist Definitionssache und jeder darf am Ende des Berichtes sich darüber eine Meinung bilden ob es möglich ist oder nicht. Ansonsten sei vielleicht noch erwähnt. Ich bin der typische planlose Reisende. Ich hatte nie ein Hotel im voraus, lasse mich gern einfach treiben und bin aufgeschlossen und immer guter Dinge.... Ich stehe also grade an der Grenze von Kambodscha zu Vietnam....
Nachdem ich meine Fingerabdrücke an der Grenze zu Vietnam dem kambodschanischen Uniformierten hinterließ, stand ich auch schon mit einem Bein im kommunistischen Vietnam. Es war der 01.09. Ich hatte schon etwas Bauchkribbeln. Man weiß ja nie wie man in einem kommunistischen Land empfangen wird. Es war gegen 6Uhr Abend als es im Schlafbus weiter Richtung Saigon ging. Doch auf einmal, was war das? Keine Schlaglöcher, kein doch so gewohntes Schaukeln mehr im Bus? Hier fielen gleich mehrere Dinge auf. Das Erscheinungsbild, nicht nur von den Straßen, veränderte sich schlagartig. Deutlich zu erkennen, den Menschen hier geht es um einiges besser als in Kambodscha. Die Hütten und Häuser wirken stabiler einige gar pompös. Alles sieht organisierter und sauberer aus. Aber dennoch gab es irgendwie kein Grün mehr. Irgendwo las ich mal, dass sich Saigon von der Grenze zu Kambodscha bis zur östlichen Küste erstreckt. Es scheint wirklich so zu sein. Ach ja, Saigon. Nach Kriegsende wurde die Stadt ja in Ho-Chi-Minh City (HCMC) umgetauft. Erst viel später auf der Reise wurde ich darüber aufgeklärt was man nun wie verwendet. Offiziell, bei Staatsbesuchen, auf Karten und in Gegenwart von Partei und Regierung spricht man von HCMC. In der Bevölkerung heißt die Stadt weiterhin normal Saigon.
Der Bus hielt glücklicherweise direkt am Backpacker-Viertel direkt im Distrikt 1 von HCMC. Ich musste nur lebend über die Straße kommen. Das ist ein echtes Problem hier. Die Straßen, überall in Vietnam, sind dicht gefüllt von Motorbikes. Was in Phnom Penh noch Übung war findet hier nun wichtige Anwendung. Im Grunde geht es folgendermaßen. Die Autos passieren lassen und nun langsam durch die Motos schlängeln. Diese umfahren ein zumeist rückwärtig. Bloß keine hastigen Bewegungen! Wer auf Adrenalin steht und eine neue Extremsportart sucht, dem empfehle ich „street-hopping“ zur „Rush Hour“ in Saigon. Im Backpacker-Viertel, das sich um die Straßen „Pham Ngu Lao“ und „Bui Vien“ erstreckt gibt es haufenweise Gästehäuser im Schnitt um die 10$ für Doppelzimmer. Witzig und sehr winzig sind die Gassen im Viertel. Es gibt so viele von denen, dass sich daraus ein kleiner Irrgarten erstreckt. Inmitten gibt es direkt am Wegrand kleine Restaurant die aus nicht mehr als ein paar kleinen Plastikhockern und einer Kochstelle bestehen. Am besten jedoch sind die Bier-Ecken. Ein Saigon-Lager Bier kostet 10.000vnd also umgerechnet 50(Dollar)Cent. Hier trifft man wirklich Gott und die Welt. Auch ich gesellte mich dazu und schon saß ich auf wirklich zu kleinen Plastikhockern in einer bunt gemixten Runde. Die Gesprächsthemen sind zumeist immer die gleichen. Man spricht über „woher, wohin, wie war es da“. Das übliche halt.
Am zweiten Tag stand Kultur auf dem Programm. Ich besuchte den Unabhängigkeitspalast (Independence Palace), das Kriegserinnerungsmuseum (War Renmant Museum) , die Kathedrale und die sehr schön alte Poststelle. Saigon ist in Distrikte unterteilt. Die oben genannten Orte wie das Backpacker-Viertel befinden sich alle im Distrikt 1. Im Grunde also zu Fuß erreichbar. Ich wollte dennoch mal ein Moto-Taxi probieren. In Kambodscha hatte ich das ja ausgelassen. Also kurz über den Preis verhandelt und schon saß ich hinten oben. Witzige Sache und zum Glück herrscht in Vietnam Helm Pflicht, sodass die Fahrer immer ein Zweit-Helm dabei haben. Mit meinem Glück kamen wir voll in den Regen und dummerweise war meine erste Anlaufstelle, das Kriegsmuseum, auch noch geschlossen da Mittagspause. In einem Bushäuschen fand ich Schutz und gesellige Gesprächspartner die mich gleich aufklärten was es hier sonst noch zu sehen gibt. Als der Regen etwas nachließ lief ich kurzer Hand zum Independence Palace. Der offizielle Palast wird heute für Staatsempfänge genutzt. Früher, im Jahre 1974 wurde hier die Kapitulation unterzeichnet. Draußen auf dem Gelände stehen noch die ersten zwei Panzer der Viet-Cong, die das Gelände erreichten. Oberhalb der Kellerräume ist der Palast nicht wirklich spannend. In den Kellerräumen jedoch sind die früheren Bunkeranlagen, die auch im Vietnamkrieg genutzt wurden, vollständig erhalten. Taktische Karten schmücken die Wände, Empfangsgeräte in verschiedenen Wellen stehen staubbedeckt dar, ja sogar das Bett des Präsidenten ist vorhanden im beeindruckenden „kalten Krieg-Feeling“ in den düsteren engen vom Neonlicht durchfluteten Räumen.
Nach rund einer Stunde in dunklen Kellern erblickte ich wieder das Tageslicht. Der Regen und die Wolken die meist dazugehören hatten sich komplett verzogen. Regen ist hier aber auch so eine Sache. Man kann den Regen schwer mit unserem in Deutschland vergleichen. Wenn es hier zur Regenzeit regnet, dann richtig heftig. Dafür aber meist wirklich nur kurz. Aber was in der Zeit für Wassermaßen herunter kommen ist beachtlich. Nun aber weiter zum Kriegsmuseum. Im Vorfeld las ich viel darüber, dass es keine leichte Kost aufgrund der vielen Bilder ist, die sehr deutlich dokumentieren sollen wie grausam dieser Krieg (auf beiden Seiten) war. Kurz um, dem kann ich nur absolut zustimmen. Das Museum ist „schrecklich schön“. Über drei Etagen gibt es unzählige detaillierte Fotos. Viele davon erzählen vom Leid der Bevölkerung und den heute noch anhaltenden Schäden von „agent orange“.
Anhang anzeigen upload_2016-3-15_21-48-12.jpg Mit sehr gemischten Gefühlen verließ ich das Museum und spazierte Richtung Kathedrale. Ich fand die Kathedrale weniger beeindruckend. Was jedoch nett anzusehen war, waren die vielen Brautpaare davor am Brunnen die die Kathedrale als Hintergrund für Fotos nutzten. Weiter ging es Richtung Opernhaus, Post und Rathaus. Alle Gebäude entstammen der Kolonialzeit unter den Franzosen. Die Runde ist in gut 3-4 Stunden zu durchlaufen ohne die Aufenthaltszeit in den Gebäuden.
Anhang anzeigen upload_2016-3-15_21-48-57.jpg
Damit waren irgendwie schon alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abgehackt. Somit buchte ich mir für den nächsten Tag eine Tour zum Mekong-Delta. Ziel waren die „floating markets“. Ursprünglich wollte ich eine Tagestour. Doch die Informationsdame empfahl eine Zweitages-Tour, da die „floating markets“ gegen 1-2Uhr Mittag schließen und wir zu der Zeit erst mit dem Bus eintreffen. Gesagt getan....
Irgendwann zwischen 6:00 und 6:30 des 04.09. klingelte der Wecker. Heut auf dem Progamm: 4 Insel-Trip um My Tho. Weiter soll es im Bus am frühen Abend nach Can Tho gehen. Hier verbringe ich einen Abend und sehe am Morgen die schwimmenden Märkte (floating markets) von Can Tho. Klingt ja viel versprechend.
Nachdem Auschecken stellte ich meinen großen Rucksack im Reisebüro unter. Ein mulmiges Gefühl hatte ich dabei schon aber er war mir für den Kurztrip dann doch zu viel Ballast. In der Eingangshalle der Agentur hatte er genug Platz. Derweil aß ich eins der zwei gekauften Baguettes, die es hier endlich wieder, ähnlich wie die in Laos, gibt (viet.: Banh Mi). Die Zeit verging. Nun ja, manchmal ticken die Uhren hier in Südostasien ja anders. Grade als ich in mein zweites Baguette beißen wollte, kämpfte sich ein leicht gestresst aussehender Mensch durch die Motos der Pham Ngu Lao Straße. Mein Tourguide. Er gab uns, meinen Tourgenossen und mir, zu verstehen, dass er gern sofort, unverzüglich und ohne Umschweifen los möchte. Gut, so schnell bin ich aber nun nicht, erst recht nicht wenn es früh am Morgen ist und ich mein Rucksack hier stehen lasse. Ich redete mit einem Angestellten vom Büro, mit der Bitte, dass er ein Auge auf mein wertvolles Gut werfen solle. Die ganze Zeit lag mir der Tourguide im Ohr, dass wir los müssen. Also ging es mit meinem nun leichteren Gepäck gradlinig durch den dichten Verkehr. Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie lernte ich doch, keine hastigen Bewegungen durch den Verkehr. Am Bus fiel mir plötzlich auf, dass ich meine große Wasserflasche auf der anderen Seite vergessen hatte. Wenn der Junge so hetzt, kann so etwas ja mal vorkommen. Er wollte natürlich, dass ich sie stehen lasse. Ich gab ihm zu verstehen, dass wenn er sich 15Minuten verspäte er auch noch eine weitere warten kann. Ab da schaute er mich die zwei Tage nur noch grimmig an und wir waren die besten Freunde. Aber ich hatte mein Wasser und die Gewissheit mein Rucksack steht einigermaßen sicher! Von solchen Guides darf man sich nicht dumm kommen lassen. Klar hab ich Verständnis dafür, dass sie hier nicht wirklich parken dürfen und der Verkehr die Hölle ist. Aber ich mein, ich wäre auch 50 Meter gelaufen um den Bus zu erreichen. Er muss nicht vor meiner Nase halten.
Apropos Bus. Ein wirklicher Bus war es nicht, mehr so die bekannten Kleinbusse, die nur zu gern für derart Touren genutzt werden.Das schlimme an den „Tour-Bussen“ ist, dass der Sitzabstand um einiges geringer ist als z.B. in einem Reise- oder Linien-Bus. Zum Glück saß neben mir eine Chinesin, die nicht ganz so breit war. Dafür aber sehr gesprächig. In My Tho angekommen, stiegen wir auf eines der hier üblichen überdachten Langboote mit rund 20 Sitzplätzen um. Es war gegen 13Uhr. Unser Guide stets mit uns. Er offenbarte nun das vollständige Programm. Auf eine Art die mir recht missfiel. Es war so „wie stolz wir doch sein können heute auf dieser unglaublichen, atemberaubenden Tour dabei sein zu dürfen“. Auf der ersten Insel sollen wir nun also den von hier stammenden Honigtee kosten. Auf der zweiten Insel erwartet uns eine Früchteprobe der hier ansässigen Früchte. Weiter soll es zur dritten Insel gehen, wo wir eine Kokos-Bonbon-Fabrik sehen können. Auf der vierten Insel schließen wir ab mit einem Essen.
Ab jetzt wurde es skurril. Ich wurde mehr und mehr das Gefühl nicht los, dass ich auf einer (vietnamesischen) Kaffeefahrt gelandet bin. Schon nach der ersten Station, der Honigtee-Insel, wurden fast schon professionelle Verkaufsgespräche geführt. Es wurden gleichzeitig zu dem Tee, Cremen, Essenzen und weiteres präsentiert. Alles auf Broschüren und Flyern in mehrsprachiger Form. Honig, wie wir alle wissen, ist ja bekanntlich gut für Haut und Körper. Der Honig hier soll aber einzigartig sein. Ich musste mir echt das Lachen stark verkneifen. Als ob wir in Europa nicht auch „guten“ Honig hätten. Abgerundet wurde die Teeprobe mit einer Python die sich jeder kurz für ein Foto als Stola um den Hals legen durfte. Die arme Schlange, wäre ich sie hätte ich die Hälfte gebissen aber dann wäre ich wohl im Kochtopf gelandet. So bleibe ich doch lieber ich.
Mit einem 4er Ruderboot ging es einen schmalen Flusslauf hinauf zur nächsten Insel. Es war wirklich enttäuschend. Es wäre ein super cooles Feeling gewesen, wäre die Wasserstraße nicht überfüllt von weiteren hunderten Touristen. Man kam sich vor wie auf Deutschlands A1 zur Rush Hour. Nur eben mit Booten. Der Flusslauf war aber wirklich schön. Ein schmaler, vom aufgewühlten Schlamm braun gefärbter Lauf mit Urwald ähnlichen großen Bäumen und Sträuchern an den Seiten. Im Restaurant angekommen, empfing uns traditionelle Musik in traditionellen Gewändern live vorgetragen. Allgemein passierte natürlich nichts ohne am Ende nochmal „Spenden“ zu fordern. Egal ob jeder einzelne der 20 Kahnfahrer, die Livemusiker oder die Python-Besitzerin. Natürlich ist mir bewusst, dass auch in Vietnam das Einkommen recht gering ist. Aber in einem so stark touristisch frequentierten Gebiet wie diese 4 Inseltour, ist das immer so eine Sache. Wenn geben oder unterstützen, dann muss ich das Gefühl haben, dass es wirklich benötigt wird und auch den richtigen Personen hilft. Ich will nicht behaupten, dass so etwas immer erkennbar ist. Es ist halt ein Bauchgefühl. Letztlich wird man eh niemals allen helfen können, so gern man das möchte. Aber ich schweife ab. Wir waren also in so etwas wie einem mit Bambus überdachten Pavillon und uns wurde je eine Schale mit unterschiedlichen, hier ansässigen Obst gereicht. Alles genau abgezählt. In den Schalen befanden sich Honigmelone, Papaya, Pomelo, Dragonfruit und Jackfruit. Bis auf die Dragonfruit kannte ich alle anderen schon, aber man konnte sich etwas den Bauch voll schlagen. Denn bis zum Mittag war es noch ein weiter Weg. Hier schmeckt frisches Obst auch wie frisches Obst. Die süße der Früchte ist ein absoluter Hochgenuss. Insgesamt war die Atmosphäre sehr gelassen. Die ruhige Musik in einem Ohr, im anderen der leichte Smalltalk unter und mit den Mitreisenden auf einer Insel weit weg vom üblichen vietnamesischen Stress. Der einzige der immer zu Stress und Hektik verbreitete war unser Guide. So steuerten wir nach kurzer Zeit schon die dritte Insel an. Abgeladen vom Kahn und aufgeladen auf Eselkutschen ging es dem Ziel, der Bonbon-Fabrik, entgegen. Man muss sich das so vorstellen. Kaum angekommen stehen wie aus Zauberhand fünf Esel-Karren da. Sobald alle irgendwie Platz genommen haben und noch versuchten ihr Gepäck zu ordnen, bekommen die Esel den Marsch geblasen. Irgendwo im Nirgendwo war die Ablagestation. Der Weg weiter wurde normal belaufen. Wozu dieser Scherz mit den Eseln? Wer braucht so etwas? Gibt es wirklich Touristen die sich an so etwas erfreuen und in ihren Geschichten Daheim dann von Eseltouren erzählen? Mir vollkommen unklar. Aber die Bonbon Fabrik war wirklich toll. Schon am Eingang bekamen wir Probestücke gereicht. Gegen so einen Kokos-Bonbon ist jeder Stork-Riesen ein Witz. Diese Teile kleben so dermaßen an den Zähnen, das man damit Zähne ziehen könnte. Doch lecker waren sie. Wir erfuhren, dass sie ohne Zuckerzusatz und nur aus reinem Kokos hergestellt werden. Im hinteren Teil der Fabrik stand schon der große Verkaufstisch. Mir waren sie hier zu teuer und ich war recht sicher, dass ich sie irgendwo später auch bekommen würde und das tat ich auch.
Die vierte Insel, unser (spätes) Mittag ist schnell erzählt. Es gab Reis mit Bohnen und einen kleinen Salat. Nix besonderes. Das besondere war, dass man sein Essen zusätzlich „pimpen“ konnte. Als Fleischbeilage war im Angebot: Krokodil, Aal, Lamm, Büffel, Schlange und viele weitere Exoten. Leider zu unerschwinglichen Preisen. Ein paar Fotos der direkt vor Ort vorhanden Krokodilzucht konnte ich aber schießen.
Zurück am Ausgangspunkt im frühen Abend des ersten Tages, trennten sich die Wege der Kaffee-Fahrt-Spreu vom Backpacker-Weizen. Die Leute, die das Drama für zwei Tage gebucht hatten waren im Durchschnitt um ein vielfaches jünger. Gleichzeitig wurden zwei Reisegruppen zusammen geworfen. Jeder Platz im Bus muss ja ausgenutzt werden. Ob der Guide die vier Stunden Fahrt stehen muss scheint der Gesellschaft egal zu sein. Nach weiteren zwei Stunden erreichten wir das weiter südliche Can Tho. Hier teilte ich mir kurzer Hand das Zimmer mit einer Amerikanerin, da wir beide keine Lust hatten für ein „single room“extra drauf zu zahlen. Meine Ein-Tages-Mitbewohnerin war super drauf. Mit ihr, einer Französin und einem älteren deutschen Ehepaar verbrachten wir den Abend am Flussufer zum Mekong in einem Restaurant mit lokalem Bier. Das ist Lebensqualität. Entspannt sitzen, den Sonnenuntergang über dem Mekong genießen und dazu ein frisches Bier.
Am nächsten Tag ging es recht früh zu den schwimmenden Märkten. Die Eindrücke waren wunderbar. Mit der aufsteigenden Sonne konnte man das Treiben an Land um Can Tho beobachten. Arbeiter beluden große Frachtschiffe. Kleine Ruderboote setzten im Mekong über. Überall ankerten Schiffe, einige davon sicher schon museumsreif.
Die floating markets waren schon von weiten auszumachen. Immer mehr Schiffe ankerten direkt vor uns. Relings wurden verzurrt. Von Kahn zu Kahn wird gesprungen und lauthals über Preise diskutiert. Gehandelt wurden hauptsächlich Nahrungsmittel. Von Reis über Melonen zu Salaten, Zwiebeln und wer weiß was sich sonst noch alles in diesen weißen Säcken befindet. In der starken Sonne verläuft das Treiben etwas gemütlicher. Einige der Frauen und Männer liegen gemütlich im Schatten ihrer Bootsplanen. Leider überwiegt nicht mehr das Bild dieser Märkte, welches in meinem Kopf existiert. Ich hab immer diese hunderte von kleinen Ruderbooten mit alten Frauen vor dem Auge. Aber in Vietnam steht die Zeit auch nicht still und der Fortschritt nimmt seinen Lauf. Darum waren die meisten Boote größere und motorisierte. Insgesamt ist das emsige Gefühl aber noch vorhanden und es bleibt eine bleibende Erinnerung eines Marktes der schon etwas sehr untypisches hat. Ein Markt auf der Lebensader, dem Mekong.
Kaum hatten wir uns von den Märkten entfernt, nahm die Kaffeefahrt weiter ihren Lauf. Eine Reisnudelfabrik und eine Obstplantage war unser Ziel. Nichts Spektakuläres. Alles in allem ein recht lahmer Ausflug mit einem kurzen Höhepunkt bei den schwimmenden Märkten. Dennoch ganz preisgünstig. Für die zwei Tage zahlte ich 40$ (ausgenommen Getränke). Im frühen Abend trafen wir wieder in Saigon ein. Mit starken Herzklopfen und der Frage „ist mein Rucksack und mein Zeug darin noch da“ ging zum Reisebüro. Mir fiel wirklich ein Stein vom Herzen als ich ihn sah. Ohne ersichtliche Verrückungen oder ähnliches stand er in der gleichen Ecke wie vor der Abfahrt. Erleichterung.
Am 04.09. kam unsere lustige Truppe zurück vom Mekong Delta. Am Morgen des 05. wollte ich mir einen anderen Stadtteil mal ansehen. Distrikt 1 kannte ich ja nun schon ausführlicher. Mein Plan war eigentlich zum Distrikt 10 zu laufen, Chinatown. Irgendwie verlief ich mich aber unterwegs und landete im Distrikt 5. Ich verkostete einiges an Straßenständen dessen Name oder Inhalt mir fremd war, lief über total überfüllte Straßen. Sah Kinder in ihren Uniformen die gerade Schulschluss hatten und das immer gleiche Bild der Geschäfte in den Straßen. Irgendwann setzte überraschenderweise Regen ein, normal sollte es doch heute gar nicht regnen. Mein Schirm lag natürlich gut behütet im Rucksack im Hotel. So suchte ich Schutz unter einer nahe gelegenen Brücke und ab hier wurde es lustig. Ein Mann sprach mich an. Er zeigte mit dem Finger auf eine Gruppe weiterer Männer und seine Dose Bier in der Hand. Da ich noch halbwegs vom Regen trocken war und sowie so warten wollte bis der Regen aufhört konnte ich das auch in Gesellschaft tun. Schon hatte ich die erste Dose „333 Bia“ in der Hand. Ganz wohl war mir aber nicht, denn es war sichtlich zu erkennen, dass die Männer wirklich arm waren. Leider sprachen sie kein Wort Englisch und mein vietnamesisch reicht gerade mal für Danke und Hallo. Somit wurde mit Hand und Fuß, Zettel und Stift kommuniziert. Wir sprachen über Geburtsjahre, ich bin anscheinend im Jahr des Hundes geboren, über die Kriegsjahre, einer der Männer war Fallschirmjäger und sprang hier ganz in der Nähe ab, und interessanten Plätzen in Saigon, die ich alle schon kannte. Viele Stunden verbrachte ich hier. Auch blieb es nicht bei einem Bier. Ich wollte ihnen so gern meine Dankbarkeit zeigen. Doch konnte ich dies nur mit Geld und das lehnten sie immer strikt ab.
Immer mal wieder hielten nicht weit von uns Motos und fuhren kurze Zeit später wieder weiter. Als ich mir den Platz genauer anschaute, konnte ich auch erkennen, was die Moto-Fahrer hier taten. Es lagen Unmengen an Spritzen und Ampullen auf dem Boden. Ein grauenhaftes Bild. Ich fragte meine Gruppe ob hier keine Polizei kontrolliert. Nein, war die Antwort. Am frühen Abend fuhr mich einer der Männer zum Hotel. Nicht mal das Moto durfte ich zahlen. Es war die bis dahin beste und vor allem gastfreundschaftlichste Geste die ich hier erlebt habe. Aber ab und an war mir schon etwas mulmig, ich war der einzige „fremde“ unter vielen Menschen und das auch noch mit meiner großen Kamera. Doch wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Damit schloss ich für mich das Kapitel Saigon und begab mich mehr in das Landesinnere in Richtung Nha Trang.
Hallo Teldon. Super Bericht und schön geschrieben. Ich konnte von Vietnam nur Saigon kennen lernen und ich muss sagen das ich mein Misstrauen sehr schnell abgelegt hatte. Es ist so friedlebendes Völkchen und Gastfreundlich wie ich es noch nicht erlebt hatte. Auch untereinander gibt es kaum Streitereien. Ich hatte dort einen Unfall erlebt, es gab keinen Personenschaden, und anstatt sich gegenseitig die Schuld zu zuweißen(wie hier in D üblich) hat man sich entschuldigt das man den anderen nicht gesehn hat. Ja der Verkehr war schon ein Schock, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn man weiß wie es läuft funkt's auch.
So, will dich nicht weiter aufhalten, schreib weiter
Nha Trang – Von Schlangen und Perlen
Wenn ich an Nha Trang denke bekomme ich stets ein Lächeln im Gesicht. Dabei fing es vollkommen anders an. Eigentlich wollte ich schon fast in Mue Ne aus dem Bus springen und dort ein paar Tage bleiben. Ein kleiner Strandort, etwa zwei Stunden vor Nha Trang. Aber in Nha Trang war ich ja verabredet und zwar mit Mark. Er reiste vom vietnamesischen Norden aus an. Unsere Reisepläne sollten hier in NhaTrang endlich einen gemeinsamen Nenner finden.
Aus dem Fenster des Busses sah ich die „Skyline“ von Nha Trang. Es war der 06.09. kurz vorm Sonnenuntergang. Mein erster Gedanke: Hier musst du ganz schnell wieder weg! Das hätte auch Spanien sein können und darauf stehe ich ja gar nicht. Hotelbauten ohne Ende. Straßen so breit, dass ein Jumbo hätte landen können. Alles irgendwie viel zu sauber und geordnet für Vietnam. Es gab wenig Unterschiede zu anderen touristisch extrem überlaufenden Urlaubsorten. Jeder Winkel zugepflastert. Jedes Neue übertrumpfte ein altes Hotel an Höhe. Dabei zerstörten sie total den tollen Blick auf die hinter NhaTrang liegende Bergkette. Puh, das war erst mal ein voller Gegensatz zu den bis dahin bereisten Orten meiner Reise. Hier kamen also die Pauschaltouristen hin, die in Vietnam Urlaub machen. Am meisten Angst hatte ich davor, dass die Preise hier explodiert sind aufgrund der ganzen Touris.
Zum Glück fand ich ein recht preiswertes Hotel, welches allerdings ein total bescheidenes Wlan-Netz besaß. Wenn man ein mehrstöckiges Hotel baut, kann man doch eigentlich davon ausgehen, dass ein Router nicht ganz reichen wird um ein gesamten Komplex abzudecken. Meine Rezeption sah das anders. Ich könne ja das Wlan in der Lobby nutzen hieß es. Eine Ansage die mich kurzer Hand das Hotel wechseln ließ. Es gibt ja reichlich und keine 10 Meter weiter fand ich alles was ich wollte zum gleichen Preis (10 $). Seit dem Tag teste ich in jedem Hotelzimmer zuerst das WLan-Signal bevor ich zum Zimmer abnicke. Man lernt nicht aus!
Den Tag darauf stand Erkundungstour an. Kurz gesagt, Nha Trang hat in der Stadt nicht viel zu bieten. Jedoch der Strand … ein leichter wow-Effekt überkam mich. Minimal verstand ich, warum hier die ganzen Hotels standen (auch wenn sie die natürliche Sicht auf die tollen Berge verdecken). Der Strand ist traumhaft! Weißer Sand soweit das Auge reicht, dahinter Palmen und davor kristallklares azurblaues Wasser. Alles mit einer recht überschaubaren Anzahl an Menschen. Gut, dass es grade Nebensaison ist. Mein Vorteil! Inmitten des heißen Sandstrandes laufen vollvermummte Trägerinnen mit den bekannten Tragstangen über der Schulter. In Ihren Körben vorn und hinten befinden sich Kokosnüsse, allerlei Früchte und ja sogar fangfrische Langusten (die direkt auf der Feuerstelle, die auch mitgetragen wird, zubereitet werden). Unübersehbar ist auch das Luxus-Resort „Vinpearl“. Eine ausgebaute Insel zu unerschwinglichen Preisen auf die man nur mit der größten Überlandseilbahn der Welt gelangt. Jeder Stützpfeiler der Seilbahn ist ein dabei dem Eifelturm nachempfunden.
Für mich ging es an diesem Tag weiter Strandaufwärts. Irgendwann, wie sollte es anders sein, wurde ich von einem Moto-Fahrer angesprochen. Die Fahrer bieten ja immer das Gleiche. Eine Sightseeing-Tour zu abnormalen Preisen. Hier startete er bei 10$. Da ich ohne Plan und Ziel lief, hatte ich kein wirkliches Bedürfnis auf eine Tour. Er war hartnäckig und irgendwie purzelte immer mehr der Preis. Am Ende war er bei 3$ (ohne eine handeln meinerseits) und ich stimmte zu. Wie ich schon sagte, NhaTrang hat nicht viel zu bieten. Wir fuhren eine Kirche an, die hier möglicherweise etwas Besonderes ist, im Vergleich zu deutschen Bauten doch spärlich ist. Nächster Halt war der weiße Buddha über NhaTrang, der auch im Reiseführer angepriesen wird. Dieser ist schon mehr was ich suchte. In der Long Son Pagode, recht versteckt aber noch in der Innenstadt, befindet sich der Schutzgeist von Nha Trang, der weiße Buddha. Über eine weite Treppe sitzt er hoch oben über der Stadt. Ruhig mit sanftem Lächeln leuchtet er faszinierend weiß im Sonnenlicht des Tages. Etwas unterhalb befindet sich ein schöner weißer liegender Buddha. Der einzige liegende Buddha den ich in Vietnam sehen sollte. Aber Vorsicht, hier ist wieder Touristen-Abzocke. Der Eintritt der Tempelanlage ist kostenfrei. Jedoch sind innerhalb der Anlage Postkartenverkäuferinnen, die sich als Studenten ausgeben und einen Satz Karten für 10$ verkaufen wollen. Mit der Begründung, sie stammen direkt von den Mönchen bzw. die Mädels „arbeiten“ für die Mönchsgemeinde. Das ist natürlich totaler Quatsch aber da ich ein paar Karten aus Vietnam für eine Freundin wollte, handelte ich die zwei Damen auf 2$ herunter.
Mit dem Moto ging es weiter nach Po Nagar. Eine alte kleine Tempelanlage, die in Teilen AngkorWat ähnelt. Darum für mich auch nichts bewegendes mehr. Ich hoffe man stempelt mich deshalb nicht als Kulturbanause ab. Aber es ist immer schwierig, da man einige Bauwerke oder die Art der Bauten so oft zu sehen bekommt, dass eine nicht ganz so prunkvolle Anlage weniger von Bedeutung ist. Das ist in etwas sowie mit unseren Kirchen daheim. Jede Stadt ist sicher stolz auf ihre schöne Kirche. Doch, hat man einmal ein paar mehr gesehen ist eine weitere Dorf-Kirche eben nur eine Dorf-Kirche. Auf den Weg zurück ging es über die nördliche Stadt-Brücke mit Blick auf einen kleinen Fischereihafen in dem in stiller Ruhe die Boote unter strahlend blauem Himmel ankerten. Hier wies ich meinen Fahrer an sofort zu stoppen. Dieser Anblick war wie gemalt und ich bin froh, dass ich diesen festhalten konnte.
Beim wieder aufsteigen brach ich mit meiner Hose, die irgendwie fest hing, ein Teil vom hinteren Plastik vom Moto ab. So etwas kann wieder auch nur mir passieren. Am Hotel wollte er auf einmal 20$ für Reparatur und Fahrt. Ich schaute mir das Stück sehr sehr genau an. Es war schon mal geklebt worden. Er ließ nicht locker. Ich gab ihm mehrmals zu verstehen, dass er entweder die Polizei holen kann oder aber wir zu einer Werkstatt meiner Wahl fahren. Als dritte Option bot ich ihm 8$ an. Leider hatte ich es nicht passend und bezahlte mit einem 500.000Dong Schein (25$). Ich weiß nicht was er sich dachte aber er gab mir 75.000 zurück. Er sagte, mehr könne er nicht rausgeben und die Reparatur wäre so teuer. Dazu noch ein trauriges, wehleidiges Gesicht aufgesetzt. Jetzt wurde ich sauer! Ich sagte ihm, dass ich das Ding selber mit etwas Sekundenkleber wieder ankleben kann und er mich nicht für dumm verkaufen soll. Er solle gefälligst meinen Schein wechseln. Das tat er dann auch und ich folgte ihm damit er keine weiteren Spielereien macht. Mit dem passenden Geld in meiner Hand und den Worten „Bye and i hope i seeyouneveragain“ verabschiedete ich mich höfflich und war für den Augenblick bedient.
Am frühen Abend des 07.09. traf Mark aus Hue ein. Wir verstanden uns auf Anhieb obwohl wir uns nie vorher getroffen haben. Er reiste durch Vietnam mit Alex im Gepäck, ihn hatte er im Globetrotter Forum kennengelernt und über die zwei gibt es zig Geschichten (eigentlich sollten Mark selber mal ein Blog schreiben, er hat genug Storys auf Lager!). Der Plan für den Abend nach den üblichen „woher, wohin, was hast du so erlebt“ sah folgendermaßen aus: Essen suchen, Party suchen und vor allem, Swimming-Pool in ihrem Schicki-Micki Hotel an testen! Seit Saigon hatte ich irgendwie ein extrem gutes Händchen für Restaurants und so führte ich meine zwei Mitstreiter gradlinig in „mein“ Restaurant „The Locals“. Ein kleines Nischenrestaurant mit vorzüglichen Speisen und absolut fairen Preisen (was in NhaTrang nicht immer üblich ist). Apropos Speisen, hatte ich schon erwähnt, dass in NhaTrang das russische Volk dominiert. Ich weiß nicht warum, aber es ist so. Man findet mehr Speisekarten mit einer russischen Übersetzung als mit einer englischen. Ich hätte ja gern mal einen russischen Backpacker getroffen, jedoch überwiegte das Bild der Pauschalreisenden. Zurück im Hotel der beiden (den Namen habe ich leider vergessen) testeten wir den Pool an. Er lag in der 13. Etage, hoch genug um von hier die im Nebel und unter Wolken verhangenen Bergketten zu besichtigen. „Schon schön so ‘n Pool“ dachten sich die zwei hier Wohnenden und ich musste leider zustimmen. Den Rest des Abends versuchten wir krampfhaft die Party aus der Stadt zu locken. Doch diese Stadt durchzog eine unbeschreibliche Öde. Nur zwei Bars, die weit von Partystätten entfernt waren, hätten den Anschein erwecken können, dass hier etwas Stimmung aufkommen könnte. Wo auch immer der Lonely Planet hier eine „Party-Stadt“ sieht, wir fanden sie nicht. Wir machten das Beste daraus und genossen ein paar Drinks in verschiedenen Bars und redeten viel über Erlebtes und die nächsten Reiserouten und auch, dass die „Perlen“ am nächsten Tag eintreffen. Zwei Mädels die sie irgendwo auf ihrer Route vom Norden kennengelernt haben. Mark hatte indessen schon einmal ein Hotelzimmer für die beiden klar gemacht. In Vietnam wird halt wirklich alles verhandelt.
Die Perlen nannten sich Pia und Anja, die am 08.09 eintrafen. Bis zum Abend verliefen die Tage recht gleich. Früh bis Nachmittags am Meer, dann „The Locals“ zum Essen und später etwas wie eine Bar finden. Mark hatte Tage oder Wochen zuvor in Vietnam irgendwo diesen Schlangenschnaps aufgetrieben an den sich keiner heran traute. So stand er trostlos im Zimmer der beiden. Ich hatte diesen schon im Mekong-Delta kurz probiert. Also galt es diesen am Abend zu leeren. Das ganze wurde nochmals durch ein Taschentuch filtriert und dann probiert. Er war nicht lecker aber besonders!Der Abend endete mit Buckets (zwischen 40.000-50.000Vnd) in den Bars die wir schon vom Vorabend kannten. Uns wurde erklärt, dass wir hier keine Schalentiere essen sollen, Informatik langweilig sei und der Norden von Vietnam sehr unfreundlich zu „Fremden“ sei. Letzterem stimme ich zu. Spät am Abend, zurück im Luxus-Hotel, wollten wir noch ein Bier am Pool trinken. Für den gab es aber Öffnungszeiten, wer hätte das gedacht. Es gab ein recht lustiges hin und her zwischen einem betrunkenen Vietnamesen, der grade in sein Zimmer stolperte und Mark. Irgendwie brachte er den Jungen dazu, die Rezeption anzurufen und dem Hotelservice auf ihrer Sprache zu erklären, dass wir gern kurz zum Pool wollen. Nach 15 Minuten besuchte uns der Hotelservice, leider nicht mit dem Schlüssel in der Hand. Der Pool blieb verschlossen und genervt von der Kleinkariertheit tranken wir das letzte Bier im Zimmer.
Am nächsten Tag trieb es mich weiter. So bleibt zu sagen, dass Nha Trang ein eher untypischer Ort für Vietnam ist. Zum Ausspannen und für ein paar Strandtage eignet er sich jedoch hervorragend. Auch zum Shoppen gibt es reichlich. Mich schreckte jedoch der Aufwand, der extra für die russischen Gäste betrieben wurde, etwas ab. Genauer gesagt wäre ich ohne die tolle Zeit mit Pia, Anja, Mark und Alex niemals so lang geblieben. Womöglich wäre ich schon am nächsten Tag weiter gezogen.
Mein nächsten Ziel hieß Hoi An. Mit einem Sleeping-Bus ging es am frühen Abend des 09.09. Richtung Zentral-Vietnam.