5. Ein schwüler Nachmittag im Biergarten
5. Ein schwüler Nachmittag im Biergarten
Jeder Tag ist offen wie ein Krug
und am morgen leer dass man ihn füllt
hat man ihn am Abend voll genug
wird der Durst der Träume gefüllt.... Dank an Lift
Eines schönen Tages sitze ich sehr einsam an meinem Tisch in der vorderen rechten Ecke des Biergartens. Su musste nach Saphan Kwai, um ihren Bengel mal gehörig den Marsch zu blasen und sich neue Klamotten zu holen. Es ist Nachmittag und recht schwül draußen und es herrscht im Biergarten ziemlicher Ying-Überschuss. Da ich mich aber mehr auf die aufsteigenden Blasen meines Singha-Drafts konzentriere, statt die holde Weiblichkeit zu beobachten, bleibe ich unbehelligt. Asma, die nette Kellnerin fing eine kurze Plauderei beim Servieren des Bieres an, konnte mich aber nicht aus meiner Lethargie reißen.
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Meine Lieblingskellner... Foto ist allerdings aus 2006
Eigentlich wollte ich gegenüber im Internet-Cafe Mails checken, aber es scheint, dass der Stuhl inzwischen mit meinen Hosen in Symbiose lebt und mich am Aufstehen hindert. Kurz bevor ich mit meinem Kopf auf den Gewürzständer schlage und sich die Ketchup-Flasche in meine Augenhöhle bohrt, fragt mich eine weibliche Säuselstimme, ob denn an diesem Tisch (mit 6 Stühlen wobei ich nur einen Stuhl brauche) noch Platz sei.
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Die Ladies aus dem hohen Norden...
Und schon sitzen zwei Ladys, die ein bisschen wie Mutter und Tochter aussehen, an meinem Tisch. Spendiere beiden einen NamSom und wir beginnen eine zwanglose Unterhaltung. Die beiden kommen aus Chiang Mai. Da ich im letzten Jahr das Vergnügen hatte, mich unter Su’s Führung dort etwas umzusehen, findet sich doch schnell interessanter Gesprächsstoff. Am Nebentisch sitzen zwei weitere Ladies und nachdem ich ein weiteres Bier ausgetrunken habe und diese Beiden immer noch buchstäblich auf dem Trockenen sitzen, beginnt mein Herz zu schmelzen. Schließlich werden die Zwei von Asma „verscheucht“, da sich im nun langsam voller werdenden Biergarten zwei Farangs für diesen Tisch interessieren, ohne aber auf die Gesellschaft der Yings wert zu legen. Als die Beiden sich schon vom Podest in Richtung Rundgang verkümmeln, biete ich die zwei nächsten Plätze an „meinem“ Tisch an. So lerne ich Bee und Dao kennen. Als ich kurze Zeit später eine weitere Runde Getränke bestelle, sind die Yings doch alle gut gelaunt. Wissen sich zu benehmen und bestellen nur Soda oder Säfte … Gen Dschai maak…
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Bee ... links neben ihr Dao, die nicht mehr aufs Bild passte...
Bee meint, dass ich doch etwas müde aussehe und sie da einige Ideen hätte um mich wieder zu beleben. Ich kann meine Augen gar nicht von ihrem sichtbaren Tatoo abwenden, Alarmstufe ROT Stalker. Gedanklich greife ich mir das Sodaglas der jüngeren CM-Lady und kippe es mir ins Gesicht, nun bin ich wieder etwas klarer. Anschließend teile ich den Mädels erstmal mit, in welchen soliden Verhältnissen ich hier lebe und galaxienweit von einem Butterfly entfernt bin. Während Dao mir als Antwort eine entspannende Schultermassage (Vollprofi) angedeihen ließ, sah mir Bee weiter verträumt in die Augen und beinahe wäre ich schwach geworden - aber nicht dieses Mal.
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Dao ... eine nette Massageexpertin
Bee gefiel mir sehr gut. Ein Vollblutweib, nicht mehr die Jüngste, mehr als 40kg inklusive Schulranzen - genau meine Kragenweite … schade (aber in diesem Moment weiß ich eben noch nicht, dass ich sie - wenn auch mit anderem Namen - immer wieder sehen werde).
Als ich etwas später eine weitere Lady, die mir schon öfter aufgefallen ist an meinen Tisch lade ist eigentlich mein Zug schon abgefahren. Trotzdem ich mich versuche mit May abzulenken, entledigt sich in meinem Hirn die Bee schon ihrer Kleidung und ich kriege hier im Biergarten eine Erektion. Ich könnte nun anfangen die Realität zu verlassen …. So im Sinne von: „Die Damen bildeten einen Kreis, während mir Bee (eigentlich Daah) die Hose aufknöpft“ … aber ich will bei der Wahrheit bleiben, die ist spaßig genug.
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May?? Namen sind schall und Rauch - stellt sich vor
„Stalker!!!“, etwas aufgesetztes Gekreische holt mich aus meiner Bee-Anhimmelei zurück. Es ist Uan, die ich schon etwas länger kenne. Eine recht freche Maid, die hier immer schwer am „nerven“, nach eigener Aussage gut im Geschäft ist und Auslandseinsätze hinter sich hat. Ungefragt setzt sie sich auf Dao’s Platz und ich bin so baff, dass ich auch noch einer Bestellung eines Barcadi Breezers zustimme. Dao, die immer noch hinter mir stehend meine Schultern massiert, macht keine Anstalten über ihren verlorenen Platz zu jammern, da scheint die Hackordnung außen vor zu sein. Schon ist Uan dabei mich zuzutexten. „How long stay?“, „Where is your Girlfriend?“und als absolute Krönung „You go with me?“. Zum Glück muss Uan irgendwo dann doch nach Luft schnappen und ich kann sie schonend davon in Kenntnis setzen, dass ich hier auf Su warte - Bee nimmts lächelnd zur Kenntnis, während Uan nun nicht mehr ganz so aufgedreht ist. Aber sie gibt noch nicht auf …
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Uan lässt nicht locker, ihr Mundwerk ... ohne Worte...
„Stalker, me very lon, I want shower. Can I go with you hotel? I want shower, you must not pay, if you want bumbum, ok you can pay - up to you.“ Sie kommt nah an mich heran und gewährt mir tiefe Blicke in ihr Décolleté. Was für ein toller Vorschlag. Ich muss nicht mal dafür bezahlen, dass ich sie bei mir duschen lasse, wie kulant. Das mit dem „BumBum“ ignoriere ich. Uan ist wohl der Meinung, dass ich sie nicht verstanden habe und spielt die Platte erneut ab.
Nun werde ich gemein. „Uan!“ „Yes, Stalker (freu)!?“ „Look outside, you see the clouds, I think today we will have Fon maak maak. If you want take a shower, simply go outside!“ Bum, das sitzt, genau zwischen die Augen getroffen, die anderen Ladies grinsen. Uan spingt auf .. „You waste my time, Stalker!“ und zieht von dannen. Sehe sie in diesem Urlaub auch nicht wieder. Als wir uns im Januar 2006 über den Weg laufen und ich sie frage, ob sie wieder duschen möchte, kann sie sogar darüber lachen.
Nach diesem spektakulären Auftritt verabschieden sich die beiden Ladies aus Chiang Mai. Plötzlich sehe ich Mae, sie kommt winkend mit einem Toastbrot unterm Arm auf mich zu.
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Mae und das Brot...
Setzt sich zu Dao, Bee, May und mir. Mae will aber nichts trinken, sie hat nur wenig Zeit. Su hat mit ihr telefoniert, wir wollen heute zusammen ins Tawan Daeng gehen. Dabei handelt es sich um eine Art Disko und Musikclub mit Isaanmucke. Als großer Morlarm-Fan hab ich natürlich Bock drauf. Mae hat eine Bekannte namens Eahm, die kennt wohl da denn Manager und wir wollen später mit ihr zusammen dorthin fahren. Bee, Dao und May bedanken sich nun für die Drinks und verabschieden erst einmal bis auf weiteres.
Kurze Zeit später klingelt mein Mobile. Su ist schon auf dem Rückweg und möchte mich im Hotel treffen. Ich zahle also bei Asma meine Rechnung (nachdem die Bee-Schwellung abgeklungen ist), stimme noch einmal den Treffpunkt mit Mae ab und laufe zurück zur Soi 11, um mich bei Su von diesem anstrengenden Nachmittag zu erholen.
Fortsetzung folgt
Stalker