@hugo006: Stell bitte mal die Links zu den Quellen online, damit die Aussagen verifizierbar werden. Und auch, wenn dies von einem Dr. stammt, bin ich nicht konform damit. Denn was du da oben schreibst, schließt Liebe oder Zuneigung aus und definiert Armut als Triebfeder für Beziehungen mit Ausländern. Da bin ich absolut anderer Meinung. Zudem bedeutet eine Ehe mit einem Außländer nicht zwangsläufig, der Armut und auch Prostitution entkommen zu sein.
Man mag mich vielleicht für blauäugig halten, aber nach wie vor spielen meiner Ansicht nach auch Gefühle bei einer Thai in einer Partnerschaft oder Ehe mit einem Ausländer eine Rolle. Dass so viele Mädchen vom Land als Prostituierte in Pattaya oder sonstwo arbeiten, hat mehr mit Bedürfnissen, die gestillt werden wollen, zu tun, als mit Armut. Eine weitere Ursache liegt im Bildungssystem, das zwar 9 Jahre Schule vorschreibt. Aber die meisten Kinder gehen nur 6 Jahre auf die Dorfschule und eine qualifizierende Ausbildung und somit einen Beruf mit solidem Einkommen auszuüben ist mit einem solchen Schulabschluss nicht ohne weiteres möglich. Ein Großteil der Mädchen, die von ihrem Thaimann mit ein oder zwei Kindern sitzen gelassen wurden, arbeiten lieber unterbezahlt auf dem Bau anstatt als Prostituierte für einen Farang die Beine breit zu machen. Der Rest geht halt nach Pattaya, Bangkok, Phuket oder sonstwohin. Von Armutsprostitution kann bei den Mädchen in diesen ballungsgebieten nicht die Rede sein, ich würde es als, man verzeihe mir den Ausdruck, Bequemlichkeitsprostitution bezeichnen. Es ist für sie nach einer kurzen Überwindungsphase der einfachste Weg, gutes Geld mit wenig Arbeit zu verdienen. Ziemlich merkwürdig finde ich auch, dass die Verhältnisse scheinbar unberücksichtigt bleiben. Denn nur etwa 10-15% aller Prostituierten arbeiten im Tourismus-Bereich, haben also Kontakte zu Ausländern. Es wäre vor allem mal interessant zu erfahren, wie hoch der Prozentsatz der Mädchen, die einen Ausländer heiraten gegenüber denen ist, die ihr Leben als Ex-Bargirl oder Prostituierte in Thailand beenden. Ohne relativierende Bezüge betrachte ich solche Studien als Singulartät ohne große Aussagekraft. Hier wird doch definitiv verschwiegen, dass der größte Anteil der Prostitution in Bereichen der thailändischen Gesellschaft stattfindet, die ein Ausländer nie zu Gesicht bekommt. Meiner Ansicht nach ein ziemlich erbärmlicher Versuch, die Gründe für die Prostitution auf die Armut der Bevölkerung zu schieben, Sündenbock gefunden, Studie erfolgreich beendet.
Ichhatte ja schon mehrfach meinen Senf zum Thema Prostitution abgegeben, auch was Zahlen angeht. Nach einer statistischen Erhebung der Chulalongkorn Universität gab es in Thailand im Jahr 2004 ca. 2.8 Mio Prostituierte in Thailand. 10-15% davon arbeiten in der Torismusindustrie, allein in Pattaya sollen knapp über 100.000 Prostituierte arbeiten.
Übrigens: Thailands (Tourismus)Prostituierte zählen zu den emanzipierten Frauen in Thailand. Nach meiner persönlichen Einschätzung bevorzugen diese Mädchen Farang, weil sie bei einem Farang oftmals die Möglichkeit finden, sich selbst zu verwirklichen, etwas was mit einem (einfachen) Thaimann so gut wie unmöglich ist, siehe auch deine Anmerkungen zum Machotum, Thailand ist ein Patriarchat.
Du erwähnst das Verbot der Prostitution. Das stammt aus dem Jahr 1960 und wurde (widerwillig) per Gesetz auf Druck der United Nations erlassen, wurde also von Außen initiiert. Und nun schlussfolgere selbst, warum es in Thailand so lax gehandhabt wird.
Übrigens, der Anteil der Prostitution in Thailand wird auf ca. 14-16% geschätzt.
Liebe Grüße
KingPing
p.s.: Vergiss nicht, die Quellen einzustellen. Meine Quellen findest du in meinen Beiträgen oder suche bei Wiki (Wiki.com)