06.08.15. – Tag 3 von 9
Zurück auf der Soi LK ging es um 19:15 Uhr als erstes ins „Climax“ welches direkt am Eck und somit zwei Eingänge vorzuweisen hat. Es waren fünf Mädels an der Stange, sowie zwölf ausserhalb des Tanzbereichs die zum großen Teil mit ihrem Make-up beschäftigt waren. Ich war der totale Hahn im Korb, musste aber 45 Minuten für die „Lady Love“ überbrücken, daher ich mich ja heute bei Thai Barbie vorstellig machen wollte. Mit einem „Happy Hour“ 80 Baht Heineken war ich erstmal ruhig gestellt: neben mir kamen dann noch drei weitere Gäste und davon einer, der nur mal aufs Klo musste.
Aussen bei den „Schilderschwingern“ war ein richtig gut aussehendes Mädel, was aber als reiner Optikfick gelten würde daher sie „nur“ ein hübsches Gesicht hatte, mir vom Körper her aber zu wenig bot. Letztendlich bewog es mich aber dazu, meinen entstandenen Schaden zu bezahlen und das „Climax“ zu verlassen. Ich habe des öfteren im Forum gelesen, das die Mädels wo die Schilder halten, nicht unbedingt in der Gogo als Tänzerin arbeiten bzw. dann auch nicht zum barfinen sind. Ich fragte sie also ob sie hier arbeitet, auch in der Hoffnung das sie sich als Tänzerin outet. Das kam offensichtlich nicht so deutlich rüber und sie bejahte, das sie im Climax arbeitet. Ich fragte ob sie auch morgen wieder da wäre, was bestätigt wurde und ich meinte, das man sich bestimmt nochmal sehen würde.
Danach wollte ich in die „Lady Love“ ziehen: etwa ein viertel der kompletten Belegschaft saß aussen und stärkte sich für die kommende Nacht mit viel Kohlenhydraten. Ich fand das klasse, so als Team nochmal eine „wir“ Gemeinschaft zu zelebrieren, in dem das man zusammen ißt. Das hat man mich auch wissen lassen, nachdem ich fragend in die Gruppe schielte: mit einem „we open at eight“ bin ich mal schön weiter gewunken worden und fand mich in der nächsten Agogo.
Somit fand ich mich um 19:45 Uhr im „Queen Club“. Eine ziemlich großes Podest zierte den Raum, wo fünf Mädels bereits aktiv waren. Im etwas seitlichen Part war ein separates Podest, ausgestattet mit einer Matratze und Ringe zum greifen oben, welche wohl zu diesen dubiosen Showeinlagen dienen sollten. Die Gogo selber hatte eine zweite Etage, wo man das WC als auch die „Umkleidekabine“ für die Mädels fand. Später in meinem Aufenthalt traf ich ein Mädel, das gerade die Treppe im Bademantel mir entgegen kam: sie arbeitete nicht im „Queen Club“ sondern für das „Crystal“ und ich ließ mir sagen, das das „Crystal“ ebenfalls die zweite Etage als Garderobe benutzt.
Jetzt saß ich aber erstmal da mit einem 145 Baht Heineken der höheren Preisklasse. Der Laden machte aber ganz schön was her: optisch von den Mädels als auch vom Ambiente. Dann kam eine Zeremonie, die ich nicht mal vom lesen her kannte: die Mädels schnappten sich alle Rechnungsbecher (diese runden Gefäße, wo die Quittung der Getränke drauf stehen) und klatschten diese im Takt auf den Tisch. Die „Ring Bell“ wurde gleichmäßig geläutet und ein nacktes Mädel lief einmal rund um das Podest. Dabei verschüttete sie gleichmäßig einen Whiskey oder Jack Daniels vor sich gleichmäßig auf den Boden. Als sie ihre Runde gedreht hatte, war das Schauspiel vorbei. Ich denke, das war so eine Art Ritual um sich selber hoch zu pushen bzw. sich eine erfolgreiche Nacht zu wünschen.
Das tanzen an der Stange ging weiter und mir fiel ein Schild neben der „Ring Bell“ auf. Aus meiner Position konnte ich das Schild nicht so gut sehen, deswegen kippte ich meinen Oberkörper nach links, um ein besseres Sichtfeld zu bekommen. Eines der Mädel auf dem Podest sah, das ich das Schild lesen wollte und drehte es in meine Richtung. Darauf stand, das alle Mädchen auf der Bühne einen Ladydrink bekommen, wenn man die Glocke läutet. Das Mädel, das mir netterweise das Schild entgegen hielt, deutete auf mich im Blick fragend ob das nicht was für mich wäre. Ich schüttelte lächelnd mit dem Kopf, daher ich keine zehn Minuten in dem Laden war und bis dato mich erstmal einleben wollte.
Zwei Mädels die auf ihre Schicht warteten, liefen an mir vorbei: ich lächelte und nachdem ohnehin nichts los war, hatte ich diese auch ziemlich schnell neben mir sitzen. Wenn sie dann schonmal so nett waren und sich neben mich setzten, war ich dann auch so frei und spendierte beiden einen Ladydrink für je 155 Baht. Als eine ihren „Voucher“ (auf den komme ich später noch zu sprechen) in ihr Schweißbändchen steckte, welches sie sich über das Handgelenk gezogen hatte, sah ich Schnittwundnarben entlang der Pulsschlagader.
Ich fragte sie „what happened“ obwohl ich ganz genau wusste „what happened“. Sie meinte „i was crying“ und wischte sich mit angewinkelten Zeigefinger über die Wange, als ob sie sich imaginär eine Träne abwischte. Ich sagte ihr, das nicht nur sie sondern auch ich und bestimmt ganz viele Menschen Probleme hätten, die sich nicht von heute auf morgen lösen würden. Deswegen sollte man sich ein Ziel setzen, dran arbeiten und Geduld haben: am Ende würde der Erfolg kommen. Ich fragte sie, ob sie das einigermaßen verstanden hätte. Sie nickte lächelnd mit dem Kopf, ich gab ihr meinen patentierten „Rückenwischer“ mit auf dem Weg und sie verließ mich zu ihrer Schicht, nachdem ihr Ladydrink bereits geleert war.
In der ersten Sekunde fand ich diese Aktion sehr nett, in der nächsten Sekunde dann mehr als heuchlerisch. Hier den netten Psychoonkel spielen, bei dem man sich an der Schulter ausweinen kann, einen Ratschläge fürs Leben geben, nur um im folgenden Moment zu denken „und jetzt geh auf die Bühne und beweg deinen Arsch für mich“. Das war so ein Fremdschäm-Moment wo ich mir dachte „halt doch einfach mal die Fresse und hör auf, alles und jeden zu hinterfragen, nur um dich schlauer zu machen als du eigentlich bist“. Ich denke, das war einer der prägendsten Situationen in meiner Sextourismus Karriere.
Nichtsdesto trotz öffnette die „Lady Love“ und ich bezahlte meine Rechnung im „Queen Club“. Angekommen in der „Lady Love“ nahm ich sofort Thai Barbie ins Visier, die an der Stange tanzte. Ich orderte ein Heineken für 145 Baht, ging auf die Toilette um mich dem „Queen Club“ Heineken zu entleeren und ging wieder zurück. Dabei ging ich am Podest vorbei, wo ich mit ihr Augenkontakt aufnahm und ihr meinen Platz zeigte, damit sie rüberkommt. Sie registrierte mich und ich setzte mich wieder hin. Zu meiner Verwunderung kam sie aber nicht: also stand ich auf, damit sie mich sieht und deutete auf den leeren Platz neben mir. Sie lachte, sah zu ihrer Kollegin auf der rechten Seite, beide sahen rüber und beide lachten. Ich verstand in dem Moment gar nichts mehr.