Da ich den Abend nicht alleine verbringen will, gehe ich anschließend in die Pattayatai, finde dort auf Anhieb mein Lieblingslokal von vor 4 Jahren und bestelle dort mein Lieblingsgericht, Yam Kai Jau Maa (Salat mit tausendjährigen Eiern). Super Lecker.
Völlig unerwartet ergibt sich ein netter Flirt mit einer ausgesprochen hübschen Lady am Nebentisch, die ist genau mein Typ. Nach einigem Hin- und Hergeschaue und -Gewinke setze ich mich zu ihr und ihrer dicken Freundin. Meine Befürchtung, dass die Dicke mich klarmachen will, bewahrheitet sich nicht, vielmehr hat sie Cat darauf angesetzt, mit mir doch eine gute Zeit zu haben, denn Cat ist angeblich unglücklich mit einem Italiener liiert gewesen.
Cat ist schon 43, was man ihr gar nicht ansieht, ich hätte sie höchstens auf 30-35 geschätzt. Sie ist sehr schlank, aber leider auch recht klein. Angeblich hat sie eine Laundry gekauft und zahlt dran ab. Bis ich das kapiere, vergeht eine Weile, denn sie redet ständig von LOLLI, au weia, die Aussprache der Thais!
Nachdem ich die überschaubare Rechnung für 3 Personen bezahlt habe (bin ja kein Kineau), gehen wir ohne die Dicke zusammen aus. Klar zahle ich immer, auch für kleine Einkäufe, aber alles bleibt zunächst im Rahmen und sie ist lieb und redselig, will mir die Ferien versüßen. Ich halte mich bedeckt, will ja nicht die ganze Zeit mit der gleichen Frau bleiben.
Im Pattaya Biergarten fällt mir auf, dass Cat alle 10 Minuten aufs Klo rennt. Und anschließend erst einen Moralischen kriegt und heult, dann mit jedem Klogang immer lauter und hektischer wird. Mir dämmert so langsam, woher der Wind weht: Ich habe wahrscheinlich eine Yaba-Tante aufgegriffen. Schöne Scheiße, auf die Nummer habe ich nun gar keinen Bock!
Ich konfrontiere sie mit meiner Vermutung, aber wie Thais nunmal so sind, Gesichtsverlust, sie reagiert abwehrend und beleidigt. Anschließend will sie unbedingt in die Bamboo Bar, okay, lerne ich den Laden mal kennen, habe viel davon gehört. Die Bamboo Bar ist in meinen Augen ein netter Abschleppschuppen, in dem leider nur olle Kamellen in nerviger Lautstärke gespielt werden und unverschämte Getränkepreise (130 B für eine kleine Flasche Bier, das ist Wucher) aufgerufen sind.
Nach je einem Bier habe ich die Schnauze voll und ziehe die Reißleine, sie will aber unbedingt mit mir kommen. Ich habe schon längst keinen Bock mehr, die Tante wird auch immer agressiver und unkoordinierter, so was will ich nicht auf dem Zimmer haben! Ausgerechnet sie (!) klärt die Situation auf Thai-Art, indem sie auf der Straße einen wildfremdem Passanten voll distanzlos und aus dem Nichts heraus anmacht und mir damit die Gelegenheit zur Flucht über die Ampel an der Second Road gibt, die so gerade eben noch grün zeigt. Geschafft!
Um eine schräge Erfahrung reicher und etwa 1000 B an unnötigen Nebenkosten ärmer gehe ich alleine ins Hotel zurück. Bin todmüde und penne tief und fest trotz eines dauertelefonierenden Inders im Nebenzimmer, den ich dank der superdünnen Wände deutlichst hören kann.
Morgen ist auch noch ein Tag!