Member hat gesagt:
Ich würde auch ärztliche Entscheidungen nicht einfach so in Frage stellen. Das Medizinstudium kann man sich nicht so einfach mit einem Abonnement der Apotheken Umschau und Youtube Filmchen anlernen.
Man kann sich belesen, man kann kritischer hinterfragen und muss nicht alles abnicken, man kann Zusammenhänge leichter erkennen und notfalls eine zweite Meinung einfordern - das Studium überwiegt dennoch.
Falls der Arzt einem ein Medikament nicht verschreiben möchte könnte man ihm anbieten, dass er es auf ein Privatrezept ausstellt. Falls er das nicht macht sollte man bei seiner Begründung sehr genau zuhören.
Da bin ich bei dir. Da fallen mir die Einfältigen ein, die gepanschte Potenzmittel einwerfen wie andere ne Aspirin.
ABER geh mal davon aus, dass a) nicht alle Ärzte auf dem letzten Stand der Wissenschaft sind und b) so mancher Beweggründe hat, die jenseits davon sind, im Interesse des Patienten (alleine) zu handeln zB aus eigenen wirtschaftlichen Interessen oder Imagegründen oder zuviel Burökrarie die auf einen Arzt zukommen könnte (gutes Beispiel hier: als es möglich war, Cannabis als Medizin zu verordnen, glaub das war 2018) oderoder und c) Zusammenhänge eben gerade nicht im Blick haben.
Der schulmedizinische Blick und die Lehre zielt gerade dahin ab, Teile zu betrachten und nicht ganzheitlich zu denken. Bis heute, was nicht heisst, dass mancher Arzt da anders drauf ist. Orthopäden ist da mein letztes Beispiel: die meisten sehen Schulterprobleme in der Schulter. Erst der Osteopath hat das erweitert und sucht in der Behandlung evtl. ganz woanders nach Ursächlichkeiten und bietet andere Herangehensweisen. Sieht den Menschen als biologisches System, wo alles mit allem zusammenhängt und Wechselwirkungen bestehen.
Die Situation um die sogenannte „Abnehmspritze“ ist da ein gutes Beispiel: viel Unfug bzw. verkürzte Wahrheiten wurden da medial verbreitet und das dann einfach nur unreflektiert „nachgeplappert“. Das ging durch alle Medien, Diskussionsrunden im TV usw. bis hin zu meiner Ernährungsberaterin bzw. Diätassistentin. Tenor war, dass man die Medikamente, wenn einmal begonnen, bis zum Lebensende nehmen muss! Und das bei den Preisen!!! Nur die halbe Wahrheit, denn niemand erwähnte dabei, dass das - natürlich - nur dann so ist, wenn man zugleich in der Zeit der Einnahme nicht auch nachhaltig seine Lebens-, respektive Ernährungsgewohnheiten ändert und beibehält.
Was ja völlig klar sein muss und auf der Hand liegt.