Member hat gesagt:
dann ist mir als Anfänger die Sache zu heiß. Zumindest für größere Transaktionen.
Als Anfänger soll man ja auch nicht Vollgas geben und nach den dicken Prämien schielen!! Längere Zeit +/- 0 handeln oder leichter Gewinn, damit ist schon ne Menge gewonnen!
Nämlich Praxis! Geld verdienen kommt später. Bringt ja auch nix nen potentiell guten trade einzugehen, der dann doch dreht und man ist psychisch blockiert weil das Ding mehrere 100% im Minus steht und man das Rollen nicht handlen kann...
Member hat gesagt:
D.h. (für mich) zu über 80% werden die Zinsen in 15 oder 18 Monaten tiefer stehen und ich einen Gewinn einfahren. Ist der Zeitwertverlust höher? Da ist die große Frage! Daher habe ich nach eurer Meinung gefragt.
Das wird wohl so sein, denn sie sind momentan sehr hoch, jedenfalls wenn man die letzten 15 Jahre als Bezug nimmt. Die große Frage kann dir niemand genau beantworten, ich versuch aber später noch drauf einzugehen.
Member hat gesagt:
Nachteil ist, daß die Liquidität von langfristigen Optionen sehr gering ist.
Erstens das, muss aber nicht immer so sein. In dem Fall wohl aber schon. Dazu kommt : Du hast nunmal bei Anleihen kaum movement im underlying.... Wird also ne recht zähe Geschichte werden.
Member hat gesagt:
Zurzeit steht der TLT ishares ETF bei etwa 88/89 USD. Wenn dieser in einem Jahr bei 90 steht ist die Option wertlos verfallen und der Stilhalter kassiert die volle Prämie.
Hier mal der Chart. Der Kurs war die letzten Jahre nie unter 100. Erst mit den letzten Zinserhöhungen in 2023 viel er unter diese Marke.
Volle Prämie zu kassieren klingt erstmal immer ganz toll, rechnet sich rein rechnerisch aber in den meisten Fällen kaum. Hängt mit der Struktur von Optionen zusammen.
Kurzes Bsp.: Aktienoption, die Aktie steigt langsam vor sich hin, meinetwegen schwächer als der breite Markt. Put geschrieben mit RLZ um 42 Tage (ca. 6 Wochen), erste STD. Abweichung.
Dieser (theoretische) trade würde nach rund 14 Tagen bei 50% Profit stehen. Dann kaufe ich zurück! Warum soll ich für die zweiten 50% die restlichen 4 Wochen warten, wenn ich die ersten 50% in 2 Wochen realisieren konnte? Macht doch keinen Sinn. Neuen trade aufsetzen, weiter gehts.
Noch zwei Probleme bei solchen Aussagen : 1. WENN ;) und 2. : Sag niemals nie! Ich sag nur negativer Ölpreis während covid. Gabs vorher auch noch NIE!
Da hats einige zerledert.... Die beim Fallen zugesehen haben und bei 15$ geschriehen haben "tiefer geht nicht!" ;)
Klar, war ne Konstellation die so schnell nicht wieder vorkommen wird in Bezug auf Versorgung, Abnahme und Lagerhaltung (Kosten), kann aber, wie man sah, passieren!
Aber dafür sollte man eigentlich festgezurrte Handelsregeln haben und vor allem sollte man sich selbst an die halten!!! Und nicht hoffen!!!
Dann zerledert es einen auch nicht, zumindest wird man den Super GAU verhindern können, vorausgesetzt man hält sich an seine eigenen Regeln!
Member hat gesagt:
Wie berechnest du d. Rendite deines Portfolios?
Gar nicht! ;)
Macht mein Broker! sorry, mußte sein! ;)
In der Berechnung wird TWR zu Grunde gelegt, alles andere macht keinen Sinn, jedenfalls nicht bei stetigen zu und Abflüssen.
Member hat gesagt:
Welche futures handelst du ?
Erstmal, recht wenig. Macht nichtmal 10% meines Handelns aus. Hat die klassischen Gründe die ich schon zig Mal angerissen habe. Man klebt vorm Rechner, und das ist nicht mein Leben oder meine Vorstellung davon. Manchmal kann ich es aber nicht lassen, entweder weil die Situation danach schreit oder ich Lust dazu habe.
Sollte es so kommen Handel ich ES, CL und grains. Softmärkte nie. CL und Weizen waren solche Märkte bei der Ukraine Invasion. Ethisch vielleicht nicht astrein, aber konnte nicht widerstehen und hat sich definitiv gelohnt. Wir wurde vorgeworfen aus Kriegen Kapital zu schlagen, wer das denkt, deren Meinung. Ich habe den Krieg weder angezettelt noch aktiv unterstützt, ich habe ne Gelegenheit genutzt. Auf dem Rücken anderer? Schwierig zu beantworten. Letztendlich geschieht jeder Profit auf dem Rücken anderer...
Naja, da könnte ich mich ewig aufregen und drüber diskutieren ... ;)
futures kann man wunderbar in beide Richtungen handeln, was ich auch tue. Aktien short ich nicht! Aktien Handel ich aber auch nicht direkt.
Zum hedgen : ja über futures definitiv, würde auch mit Optionen gehen auf futures oder Vola. Ist meiner Meinung nach aber, naja nicht zu kompliziert, eher zu aufwändig.
short future und gut ist. Ist schnell gemacht und einfach. Man berechnet die Positionsgröße fürs Depot, knallt die Order rein und gut ist. Da futures 23h am Tag gehandelt werden, wird die Order auch mitten in der Nacht ausgeführt, weiterer Vorteil von futures. Ob man da jetzt nen S&P oder nen Nasdaq future nimmt hängt ja von der Portfolio Ausrichtung ab, das kann nur jeder selber wissen wie seine Verteilung ist. Ansonsten kann man ja auch den hedge entsprechen mischen.
ABER : Keep it simple!
Der hedge ist nicht zum Geldverdienen da! Wenns so kommt schön, aber meistens kostet hedgen Geld!
Dafür ist dann aber auch der Kontostand eingefroren, da in Kombination durch Long Positionen in Aktien und entsprechender short Position in futures sich ein Nullsummenspiel einstellt, d.h. solange der hedge besteht bewegt sich das Konto kaum. Gut für die Psyche, denn man "verliert" nix an Wert, viel wichtiger aber : Man bekommt keine margin Probleme sollte man noch offene Positionen halten.
Kann man den hedge unten im erneut ansteigendem Markt auflösen und das freigewordene Kapital investieren hat man den Jackpot gezogen! Selbst bei leichtem Verlust. (würde min 10% im hedging abschreiben!)
Das ist nen Umstand den viele am hedgen nicht kapieren....
Bsp.: Aktienbestand 100K, kein hedge, Markt fällt 50%, Aktienwert neu 50.000!
Was 50% fällt muss 100% (ab dort) steigen damit es breakeven ist!!! Die 50K müssen also um 50K (100%) steigen damit wir wieder bei den ursprünglichen 100K sind....
Aktien schaffen das, kann aber dauern....
Mit hedge : Aktienbestand 100K, es liegen hedge Orders im Markt, der Markt fällt 50%, Aktienwert dann : 50K.
Wert des Helges : wahrscheinlich irgendwo bei 40-45K. Kontowert also nach Crash immer noch um 90K oder höher.
Macht für die Psyche schonmal was aus wenn man ins Depot schaut.... wie gesagt auch keine Margin Probleme, man bleibt flüssig.
Steigen die Märkte wieder legen die Aktien vielleicht auf 60K zu, der hedge schrumpft! Man löst ihn auf, und kauft mit dem freigewordenem Kapital nun Aktien zu schön tiefen Preisen ein.
Da man den Gegenwert nun erneut in Form von Aktien im Depot hat, spricht nichts dagegen erneut hedge Orders in den Markt zu legen, sollte es wider Erwarten runter gehen...
So handhabe ich das eigentlich, nicht immer und permanent, aber in so Zeiten wie jetzt habe ich diese Orders im Markt liegen und passe sie Wöchentlich an.
Finale Frage : Was ist, wenn es schnell ansteigt? Ja dann freut man sich das der Aktienbestand zulegt und löst den hedge auf!
Man muss das wie so eine alte klassische Balkenwaage betrachten. Zwei Waagschalen, die sich gegenseitig ausgleichen.
"Dann bringt das doch alles nichts wenn es sich ausgleicht!"
Korrekt wenn man wartet bis der Markt wieder dort steht wo er mal war, dann ist es theoretisch ein Nullsummenspiel minus dem hedge Verlust!
Man löst in der Regel aber ja früher auf! Angenommen der Markt sorgt dafür dass der Aktienbestand aus den obigen Beispielen wieder bei 70K ist, dann hat der Mensch ohne hedge nen Aktienkonto von 70K und atmet auf, das schlimmste überstanden! Der Mensch mit hedge löst den hedge auf. Hat auch zu dem Zeitpunkt nen Aktienbestand von 70K. Kann aber jetzt, dank des Helges nochmal günstigere Aktien für rund 20K nachkaufen!
Selbst wenns nur 15 oder 10K sind, macht das langfristig den Unterschied!
Ich muss immer schmunzeln wenn ich höre "ich brauche nicht hedgen, ich halte meine Aktien für ewig!" Tue ich auch!
Aber es geht eben auch smarter! Selbst wenn durch den hedge nur 3% zu Stande kommen, sind es immer noch 3% mehr als gar nichts....
Covid war sensationell und wahrscheinlich auch einzigartig, aber mit solch simplen Techniken habe ich mich blöd verdient. 2020 knapp 60%, 2021 nette 149%.
Definitiv nicht einfach reproduzierbar!! Muss es aber auch nicht! Learning ist : dann ackern wenn es Sinn macht und zugreifen! Chancen nutzen!